Am Giebel der Bäckerei Straub sind die Spalierbäume zu stattlicher Größe herangewachsen. Vor dem Haus erstreckt sich ein geräumiger Garten, der mit einem hell gestrichenen Lattenzaun umschlossen ist. Auf dem Platz davor steht ein Heuwender mit zwei Deichselhölzern, damit ein Tier eingespannt werden kann. Eine Frau sitzt mit zwei kleinen Kindern vor dem Zaun auf dem dort lagernden Holz.
Vom Warenhaus »Kasten« (Untere Hauptstr. 7) fällt der Blick die Untere Hauptstraße hinunter in Richtung Mailänder Tor. Dass der Name des Kaufhauses passend gewählt ist, zeigt sich an dem großen Schatten, den das Gebäude wirft. Wie ein großer Kasten überragt der einstige Fruchtkasten der Fürstenbergischen Herrschaft die Nachbarhäuser.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) und das Doppelhaus mit dem Friseursalom Limb (Untere Hauptstr. 4) und dem Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu sehen. Nur wenige Jahre nach dem verheerenden Großbrand 1921 ist der Wiederaufbau abgeschlossen und der Blick findet seinen Abschluss in den neu erbauten Häusern der Demetriusstraße. Sie erstrahlen nicht nur im Sonnenlicht, sondern auch weil ihre Fassaden noch frisch sind. Sowohl das Mailänder Tor, in dessen Türmchen die Glocke noch fehlt, als auch die angrenzenden Häuser verfügen über Staffelgiebel.
Die Szene wird belebt durch die Passanten, die auf der Straße stehen, zwei davon mit Fahrrad, und ein Schwätzchen halten. Der Fotograf platziert sie genau an der Grenze des Schattenwurfes.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Dieses Foto wurde in der Eggertenstraße aufgenommen. Es zeigt die Rückansicht des Hauses Willmann (Rathausplatz 8) vor seiner Renovierung. Der bröckelnde Putz gibt den Blick frei auf sehr unterschiedliches Mauerwerk, das Rückschlüsse auf die Baugeschichte des Hauses erlaubt: Neben den fein säuberlich gemauerten Ziegelsteinen sind im Erdgeschoss auch Natursteine zu erkennen, die sicherlich weitaus älteren Datums sind. Die Holzbeuge im Vordergrund, das Bäumchen mit seiner stattlichen Krone, daneben das kleine Gärtchen mit einem hölzernen Lattenzaun und die weiße Wäsche, hoch oben auf der Leine, muten heutigen Betrachtern fast idyllisch an.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Schlenker zur Verfügung.
In dem Anwesen in der Bildmitte (Kirchstr. 6) betreibt der Schmiedemeister Hermann Brunner seine Werkstatt. Rechts grenzt die Landwirtschaft von Josef Heiler an. Sogar ein Misthaufen muss inmitten der engen Bebauung in der heutigen Eggertenstraße seinen Platz finden. Die Bäume (links vorne) gehören zum früheren Schulhof, als sich die Volksschule noch im Rathausgebäude befand.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.
Fast mittelalterlich mutete das Mauerwerk des Hauses Funk an, wie es sich bis in die 1970er Jahre an seiner Rückseite zur heutigen Eggertenstraße hin dem Betrachter darbot. Im Haus Funk gab es einen Durchgang, der wegen des daneben liegenden Plumpsklos »Stinktörle« genannt wurde. Das Gebäude wurde 1974 abgerissen. Es fiel damit genauso dem modernen Zeitgeist zum Opfer wie kurz zuvor das alte Gasthaus »Sonne« in unmittelbarer Nachbarschaft. Das Foto wurde vom Grundstück der abgerissenen »Sonne« aus aufgenommen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Kuster zur Verfügung.
Selbst im engen und meist schattigen »Eckeret« fanden Kinder im hintersten Winkel noch Platz zum Spielen. Die Häuser im Hintergrund sind die rückseitigen Ansichten der Geschäftshäuser in der Unteren Hauptstraße. Steile Stiegen führten zu den Hauseingängen hinauf.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heinz und Emilie Albrecht zur Verfügung.
Eng ging es zu im »Eckeret«! Nicht nur, dass dort, wo sich heute ein Parkplatz befindet, zwei weitere Häuser standen, deren Rückansicht am linken Bildrand zu sehen sind. Darüberhinaus herrschte eine regelrechte »Hüttlewirtschaft«, bis alles Hab und Gut einen Platz fand. Selbst die Wäscheleine musstein diesem schattigen Loch untergebracht werden. Das Foto wurde direkt hinter dem Haus von Uhrmachermeister Maier aufgenommen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heinz Albrecht zur Verfügung.
In der Nacht zum 18. Januar 1971 brennen in der Eggertenstraße zwei Häuser vollständig ab. Ein drittes Haus wird stark beschädigt.
Um 2.15 Uhr nachts wird die Löffinger Wehr mit Sirenen alarmiert und ist bereits acht Minuten später in vollem Einsatz. Trotzdem ist das Haus des kaufmännischen Angestellten Alfred Köpfler (Eggertenstr. 3) genauso wenig zu retten, wie das angrenzende Haus (Eggertenstr. 2), das der Stadtgemeinde Löffingen gehört und von einer italienischen Familie bewohnt wird. Die Wehren aus Löffingen, Seppenhofen, Dittishausen und Neustadt können aber ein Übergreifen des Feuers auf die Häuser der Kirchstraße und auf die Metzgerei Bank (Untere Hauptstr. 3) verhindern.
Die abgebrannten Häuser werden nicht wieder aufgebaut. Stattdessen legt man auf der Freifläche einen Parkplatz an, sodass das bis dahin eng verwinkelte »Eckeret« sein typisches Gepräge verliert.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Zu diesem Gruppenfoto versammelt sich die Familie von Architekt und Landwirt Johann Preuß vor ihrem Haus in der heutigen Eggertenstraße. Sogar die Kühe und Ochsen holen sie aus dem Stall und präsentieren sie stolz dem Fotografen. Preuß hatte 1909 nach Löffingen eingeheiratet. Seine Frau Agathe geb. Sibold hatte das Anwesen von ihren Eltern übertragen bekommen.
Das Haus brennt im Januar 1971 ab. Die Brandruine wird abgetragen und das Haus nicht wiederaufgebaut.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Der Blick geht zum Haus von Anton Rebholz im Bildmittelpunkt, einem Bauernhaus. Über eine mehrstufige Doppeltreppe mit schmiedeeisernem Geländer erreicht man den Hauseingang. Daneben befindet sich ein Scheunentor mit Rundbogen. Im zweiten Stock reihen sich Fenster an Fenster, so dass sich die hölzernen Läden überlappen. Der Holzschuppen auf dem Schulhof steht direkt an der Giebelwand. Hinter dem Schulhof mit seinen kleinen Bäumchen sieht man den Giebel des früheren Gasthauses »Sonne«.
Seit 1954 steht der neue Demetriusbrunnen wieder an seinem alten Platz. Deutlich zu erkennen ist der noch helle, leuchtende Stein des neu erbauten Brunnens. Im kleinen idyllische Vorgarten vor dem Haus Guth (Rathausplatz 6) lädt eine Bank zum Verweilen und zu einem Schwätzchen ein. Das Gärtchen wird überragt von einer stattlichen Tanne.
Im Hintergrund ist die Metzgerei Werne (Demetriusstr. 15) und das Modegeschäft von Clara Egle (Demetriusstr. 14) zu sehen.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.
Strahlende Gesichter bei der Braut und beim Bräutigam. Die Modistin Rosel Egle (1917-2014) und Willi Konhäuser (1920-?) aus Amorbach im Odenwald haben sich soeben in der katholischen Pfarrkirche St. Michael das Ja-Wort gegeben. Nach der standesamtlichen Trauung auf dem Rathaus sind sie nun auch religiös getraut und damit Mann und Frau.
Vor dem Kirchenportal wartet eine Schar Kinder. Sie belagern das Brautpaar und versperren ihm den Weg. Nur mit einem Münzwurf kann sich das Paar freikaufen und für sich und die Gäste den Weg frei bahnen. Die Hochzeitsfeier findet im Anschluss im Elternhaus der Braut in der Demetriusstraße statt.
Zu sehen sind u.a. Anneliese Mayer (verh. Heizmann).