2 Fotos: Familie Heizmann vor ihrem Haus in der Festhallenstraße, ca. 1939

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Karl Heizmann zur Verfügung.

Ein Foto der gesamten Familie soll aufgenommen werden. Vor die Haustür wird ein Stuhl gestellt. Darauf setzt sich Notburga Heizmann geb. Schwanz (1912-2001). Sie hält ihren jüngsten Sohn Karl (geb. 1939) auf dem Arm. Hinter ihr steht ihr Mann,  der Landwirt Karl Heizmann (1911-1947), und legt seine Hand auf die Stuhllehne. Rechts und links stehen die beiden älteren Kinder Anna (geb. 1937) und Anton (geb. 1938). Die Kinder werden früh zu Halbwaisen, denn Karl Heizmann stirbt bereits 1947 im Alter von nur 35 Jahren.

Für das zweite Foto werden die beiden großen Kinder Anna und Anton noch einmal gesondert fotografiert: Sie stehen vor der Haustür, mit der Hausnummer »281«. Der Stuhl, auf dem die Mutter eben noch saß, ist bei Seite gerückt und am rechten Bildrand zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884066, 8.348202

Haus Heizmann in der Festhallenstraße, ca. 1911

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Heizmann zur Verfügung.

Für das Foto hat sich Familie Heizmann vor ihrem holzverschindelten Wohnhaus aufgestellt. Drei Generationen sind zu erkennen. Der Landwirt Leopold Heizmann (1844-1920) kaufte 1868 das Anwesen »An der Haslach« in der heutigen Festhallenstraße. 1910 übergab er es an seinen Sohn Anton Heizmann (1879-1929), der ebenfalls Landwirt war und im selben Jahr seine Frau Anna geb. Faller (1884-1960) heiratete. Ein Jahr später wurde ihr erstgeborener Sohn Karl Heizmann (1911-1947) geboren, der auf dem Foto auf dem Arm seiner Mutter zu sehen ist.

Standort des Fotografen: 47.884063, 8.348065

Gasthaus »Pilgerhof« mit Pensionsgebäude in der Maienlandstraße, ca. 1921-1925

Sammlung Familie Waßmer

»Kaffee & Gasthaus zum Pilgerhof« steht in großen Buchstaben auf dem Emailleschild, das unübersehbar an der Fassade angebracht ist. Über der Eingangstür hängt ein weiteres, viel kleineres Schild. Darauf steht der Name des Besitzers: Otto Vogel.

Der Gast- und Landwirt Otto Vogel (1871-1940), in Freiburg geboren, hatte 1895 nach Löffingen eingeheiratet. Seine Frau Rosa geb. Faller (1870-1934) war die Tochter der Wirtsleute Faller. Das Ehepaar Vogel brach die angrenzende Scheune ab und errichtete etwa 1921 an ihrer Stelle ein Pensionsgebäude mit Fremdenzimmern, das rechts im Bild zu sehen ist. Auf dem Foto sind am rechten Bildrand außerdem Stromkabel zu erkennen, die über die Maienlandstraße gespannt sind. Insofern muss das Foto nach der Elektrifizierung 1916 und nach dem Bau des Pensionsgebäudes Anfang der 1920er Jahre entstanden sein.

Standort des Fotografen: 47.887093, 8.341458

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer

Drei Ansichten sind auf dieser Mehrbildkarte von 1906 zu sehen. Oben ist eine »Gesamtansicht« des Städtchens vom Gewann »Breiten« aus abgebildet. Am linken Bildrand ist das 1905 eröffnete Großherzogliche Forsthaus in der Rötenbacher Straße zu erkennen. Auf dem Alenberg stehen noch die Häuser, die einige Jahre später dem Großbrand 1921 zum Opfer fallen und eingeäschert werden.

Links unten ist das Gasthaus »zum Ochsen« am oberen Rathausplatz zu sehen (siehe Ausschnitt). Nach dem Tod des »Ochsen«-Wirtes Martin Gromann (1866-1905) wird die Wirtschaft von seiner Witwe Josefa geb. Sibold (1863-1937) weiterbetrieben. 

Rechts unten ist die 1898 geweihte »Wallfahrtskirche Witterschnee« abgebildet. Vermutlich richtete sich die Ansichtskarte auch und vor allem an Pilger, die nach Löffingen kamen, und einen Gruss nach Hause versenden wollten.

Ausschnitt: Gasthaus »Ochsen«, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer

Im Jahr 1906 wird dieses Foto vom Gasthaus »zum Ochsen« aufgenommen. Nur ein Jahr zuvor war der »Ochsen«-Wirt Martin Gromann (1866-1905) im Alter von nur 39 Jahren verstorben.

Martin Gromann, 1866 als Sohn des Schumachers Fidel Gromann geboren, wuchs in der heutigen Demetriusstraße auf. Er war eigentlich Friseur. 1891 heiratete er Josefa geb. Sibold (1863-1937), die aus Seppenhofen stammte. 1898 erwarben die beiden den »Ochsen« am oberen Rathausplatz und betrieben zusammen die Gastwirtschaft im ersten Stock. Den Kellerraum im Erdgeschoss baute Martin Gromann zu einer Barbierstube aus. Ob die Werbetafel an der Hausfassade Reklame für sein Friseurgeschäft oder für die Gastwirtschaft macht, ist leider nicht zu entziffern.

Im Feuerversicherungsbuch von 1898 wird das Anwesen als dreistöckiges Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäude, Gewölbe- und Balkenkeller, Scheuer und Stallung beschrieben. 1924 wird ein zweistöckiges Abortgebäude ergänzt.

Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.884117, 8.345039

2 Fotos: Brand im Sägewerk Benz, 24. Juli 1970

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Gottfried Vogelbacher zur Verfügung.

Von dem Balkon seines Wohnhauses auf dem Alenberg aus beobachtet Gottfried Vogelbacher (1933-2008) den Brand, der am Freitag, 24. Juli 1970 im Sägewerk Benz wütet.

Das Feuer bricht gegen 16 Uhr wegen eines Motor-Kurzschlusses aus und äschert innerhalb von zwei Stunden die Schalplattenfabrik, die Kistenfabrik und die Trockenanlagen ein. Die Werksfeuerwehr tritt bereits wenige Minuten nach Brandausbruch in Aktion und ergänzt sich später sehr gut mit der Freiwilligen Feuerwehr Löffingen. Auch die Feuerwehren aus Seppenhofen, Dittishausen und Rötenbach sowie die Überlandwehr aus Neustadt sind im Einsatz. Dadurch kann das eigentliche Sägewerk und das Verwaltungshaus gerettet werden. Direktor Walter Benz zollt den Feuerwehrmännern für ihren Einsatz Dank und Anerkennung.

Der Wiederaufbau der zerstörten Anlagen erfordert große Aufwendungen. Die Kistenfabrikation wird nicht wieder aufgebaut. Nur vier Jahre später wird das Sägewerk dann ganz aufgelöst. Das große Gelände mit seinen Gebäuden geht nach der Liquidation an die Stadt über, die es aufteilt und an verschiedene Firmen verkauft. Der Schornstein wird im Herbst 1984 gesprengt.

Beim unteren Foto ragt im Vordergrund ein Baukran ins Bild. Er gehört zur Baustelle in der Maienlandstraße. Bernd Müller errichtet dort ein neues Wohn- und Geschäftshaus (Maienlandstr. 5).

Standort des Fotografen: 47.885858, 8.343298

Umbau des Gasthauses »Ochsen«, 1968

Badische Zeitung (Fotograf: Maurer) / Sammlung Familie Waßmer

Das altehrwürdige Gasthaus »zum Ochsen« wird teilweise abgerissen und anschließend modernisiert wieder aufgebaut. Das Dach war schadhaft und das Gebälk in den beiden oberen Stockwerken vermodert. Im Zuge des Umbaus wird der Zwerchgiebel beseitigt und das Gebäude um eine Etage aufgestockt. Nach der Erweiterung wird mehr Platz für Übernachtungsgäste zur Verfügung stehen. Während der Zeit des Umbaus bleibt die Gastwirtschaft im Erdgeschoss geöffnet. Den Umbau leitet Helmut Köpfler. Seine Mutter, die »Ochsen«-Wirtin Anna Köpfler geb. Gromann, ist verreist, weil sie es vorzieht, den Teilabbruch nicht mitanschauen zu müssen.

Standort des Fotografen: 47.884154, 8.345263

Mailänder Tor beim Hochwasser, 10. Juli 1975

Sammlung Familie Waßmer

Durch das Mailänder Tor hindurch fließen Wassermassen in das Städtchen hinein. Am Donnerstag, den 10. Juli 1975 tobte ein kräftiges Sommergewitter über Löffingen. Innerhalb von drei Stunden wurde ein Niederschlag von 86 Liter pro m² gemessen. Der Stadtbach, der ab dem Maienland eingedohlt ist und normalerweise ruhig unter der Altstadt durchfließt, konnte die Wassermassen nicht mehr fassen. Die Fluten ergossen sich über die Straßen und bahnten sich ihren Weg.

Standort des Fotografen: 47.883950, 8.343891

Unterer Rathausplatz beim Hochwasser, 10. Juli 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.

Innerhalb kürzester Zeit hat sich der Untere Rathausplatz am 10. Juli 1975 in einen riesigen See verwandelt. Nur ein VW Käfer und ein Unimog des Löffinger Bauhofs ragen aus den Fluten. Nach einem kräftigen Sommergewitter mit sintfutartigen Regenfällen konnte der Stadtbach die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Sie ergossen sich auf die Straßen und flossen durch das Mailänder Tor in die Altstadt.

Das Foto zeigt das Mailänder Tor mit den angrenzenden Häusern in der Demetriusstraße: der »Sparkasse«, dem Wohn- und Geschäftshaus »Mode-Egle« und der Metzgerei Butsch. Daneben ist noch die alte »Adler«-Scheune zu sehen, die wenige Jahre später abgerissen wird. 

Standort des Fotografen: 47.883990, 8.343875

Feuerwehrauto in der Unteren Hauptstraße beim Hochwasser, 10. Juli 1975

Sammlung Familie Waßmer

Land unter heißt es am 10. Juli 1975 im Städtchen! Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz! Seit 1958 hat Löffingen kein so verheerendes Hochwasser erlebt. Nach sintflutartigen Regenfällen konnte der Stadtbach, der ab dem Maienland eingedohlt ist, die Wassermassen nicht mehr fassen und die Fluten ergossen sich über die Straßen. Vor allem in der Unteren Hauptstraße liefen viele Keller voll. Hier fährt ein Feuerwehrauto gerade am Friseursalon Geisinger und am Gasthaus »Adler« vorbei.

Standort des Fotografen: 47.883180, 8.343843

Untere Haupstraße beim Hochwasser, 10. Juli 1975

Sammlung Familie Waßmer

Land unter heißt es am 10. Juli 1975 im Städtchen! Seit 1958 hat Löffingen kein so verheerendes Hochwasser erlebt. Schuld daran war ein kräftiges Sommergewitter mit sintflutartigen Regenfällen. Innerhalb von drei Stunden wurde ein Niederschlag von 86 Liter pro m² gemessen. Der Stadtbach, der ab dem Maienland eingedohlt ist und normalerweise ruhig unter der Altstadt durchfließt, konnte die Wassermassen nicht mehr fassen. Die Fluten ergossen sich über die Straßen.

Während die Anwohner und Geschäftsleute in der Unteren Hauptstraße das Wasser aus den Kellern schöpfen und die Feuerwehr im Dauereinsatz ist, krempeln andere ihre Hosen hoch und unternehmen einen Spaziergang durch das überflutete Städtchen.

Standort des Fotografen: 47.883180, 8.343843

Luftbild mit Neubaugebiet Reichberg, 1973

Sammlung Familie Waßmer

Man benötigt eine Lupe und muss das Luftbild schon genau studieren, um Anhaltspunkte zu seiner Datierung zu finden. Beginnen wir im Stadtzentrum: Am oberen Rathausplatz klafft eine Lücke. Die »alte Sonne« ist bereits abgerissen, aber der Neubau der »Volksbank« noch nicht errichtet. Am rechten Bildrand ist die Realschule und die Sporthalle in der Festhallenstraße zu erkennen. Der Rohbau steht bereits, aber noch fehlen die Fenster und ein Kran zeigt deutlich an, dass die Bauarbeiten längst noch nicht abgeschlossen sind. Die Luftaufnahme muss also 1973 entstanden sein. Dazu passt, dass in der Ferne in Dittishausen das Appartementhochaus grüßt, das 1972 fertiggestellt wurde.

Im Vordergrund ist das Neubaugebiet am Reichberg zu erkennen. Nachdem sich das Städtchen im Verlauf der 1960er Jahre »Auf der Breiten« und »Im kleinen Brühl« ausgedehnt hat, setzt Anfang der 1970er Jahre eine rege Bautätigkeit auf dem Reichberg ein. Auf dem Foto werden gerade die Häuser in den Straßen »Am Reichberg« und in der »Birkenstraße« gebaut.