Haus Bader in der Oberen Hauptstraße, 1938

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Egon Bader und Elke Moser zur Verfügung.

Von der Einmündung der Talstraße aus wird dieses Foto vom Haus Bader (Obere Hauptstr. 17) aufgenommen. Das 1848 erbaute Haus ist von jeher im Familienbesitz der Baders. Als das Foto entsteht, gehört es dem Landwirt Konrad Bader (1868-1958). Der Vater von acht Kindern wurde bereits in jungen Jahren Witwer. Vielfältig engagiert er sich für das Gemeinwesen: Er gilt als einer der Gründer des Vorschussvereins, ist ab 1907 für mehr als zwei Jahrzehnte Feuerwehrkommandant, gehört dem Gemeinderat an und singt sein ganzes Leben lang im katholischen Kirchenchor. Bader stirbt 1958 im Alter von 89 Jahren an Altersschwäche.

Der weiß gestrichene Lattenzaun im Vordergrund gehört zu dem benachbarten Grundstück in der Talstraße, das bis 1929 dem Landwirt Wilhelm Rüter gehörte. Das Haus Rüter brannte am 21. August 1929 ab. Der auf dem Grundstück errichtete Neubau wird 1938 von einem Sohn Baders, dem Schotterwerksbesitzer Franz Bader, gekauft und umgebaut.

Standort des Fotografen: 47.884760, 8.348970

»Mahlers Kreuz« in der Oberen Hauptstraße, 2000

Sammlung Familie Waßmer

Das alte Feldkreuz, das bis heute an der Oberen Hauptstraße steht, gab der Straße früher ihren Namen: Noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde als Adresse der Häuser »Bei des Mahlers Kreuz« angegeben. Das Feldkreuz soll einst von der Familie Huber gestiftet worden sein, die in der heutigen Kirchstraße lebte.

Über mehrere Generationen waren die Hubers nicht nur Landwirte, sondern darüber hinaus ein bekanntes Maler-Geschlecht: Namentlich bekannt sind z. B. Hans Jakob Huber (1655-1707), der 1678 eine Votivtafel malte, die bei einer Wallfahrt nach Todtmoos mitgeführt wurde, und sein Sohn Johann Jakob Huber (1691-1758), der 1713 für die neue katholische Pfarrkirche ein Gemälde schuf.

Standort des Fotografen: 47.885320, 8.351526

Haus Kienzler in der Oberen Hauptstraße, ca. 1968

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hedwig Kienzler zur Verfügung.

»Bei des Mahlers Kreuz«, lautete die Adresse von Familie Strobel im »Schlempental«. Der Gipsermeister Bernhard Strobel (1886-1970) und seine Ehefrau Anna geb. Fehrenbach (1886-1970) lebten hier mit ihren Kindern. Beide starben im Jahr 1970, zunächst Bernhard Strobel am 15. März 1970. Seine Witwe Anna Strobel folgte ihm kurze Zeit später am 4. Juni 1970.

Ihre Tochter Hedwig (*1923), die mit dem Holzfacharbeiter August Kienzler (*1914) verheiratet war, ließ ihr Elternhaus abreißen und an seiner Stelle ein modernes Wohnhaus errichten. Das Foto entstand kurze Zeit vor dem Abbruch.

Standort des Fotografen: 47.885214, 8.351575

Haus Keller in der Oberen Hauptstraße, ca. 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Heizmann zur Verfügung.

Die Hauseigentümer Ernst Keller (1912-1985) und Hildegard geb. Schmutz (1920-2013) bauten ihr Haus in den 1970er Jahren um. Die Treppe, die bislang zur Haustür hinaufführte, wurde beseitigt, und stattdessen ein ebenerdiger Eingang geschaffen. Glasbausteine brachten fortan Licht in das neu geschaffene Treppenhaus. Der einstige Ökonomieteil rechts wurde um ein weiteres Stockwerk aufgestockt und als Wohnbereich ausgebaut. 

Standort des Fotografen: 47.885165, 8.353309

Porträt von »Linden«-Wirt Ernst Meßmer, 1941

Zeichnung von Karl Ehret

Der Gewerbeschullehrer Karl Ehret porträtiert 1941 den »Alt-Lindenwirt« Ernst Meßmer im Profil.

Ernst Meßmer wurde am 20. September 1869 als Sohn der Wirtsleute Karl Meßmer und Franziska geb. Kramer in Löffingen geboren. Er übernahm die elternliche Gastwirtschaft und betrieb außerdem eine Landwirtschaft. Am 20. Mai 1895 heiratete der 25-Jährige seine Frau Josephine Benitz (1867-1932), die ebenfalls aus Löffingen stammte. Gemeinsam bekamen sie neun Kinder.

Zwei Jahre, nachdem er porträtiert wird, stirbt Ernst Meßmer am 31. Dezember 1943 im Alter von 74 Jahren.

Porträt von Peter Nägele, ca. 1905

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Dieter Vierlinger zur Verfügung.

Mit »Kohle-Peter« ist diese Kohlezeichnung beschriftet. Sie zeigt Peter Nägele, der von Beruf Köhler war und im Stadtwald und im Wald bei Unterbränd Holzkohle herstellte. Er trägt eine Zipfelmütze und raucht seine Pfeife.

Geboren wurde er am 31. Mai 1850 in Löffingen als Sohn des Köhlers Erhard Nägele (1811-1888) und dessen Ehefrau Rosina Gänswein (1821-1869). Seine Eltern waren einige Jahre zuvor von Ebnet (Amt Bonndorf) nach Löffingen gezogen. Peter Nägele trat in die beruflichen Fußstapfen seines Vaters und erlernte ebenfalls das Köhlerhandwerk. Zusammen mit seiner Ehefrau Ludowika Nägele geb. Winter (1853-1932) führte er ein entbehrungsreiches Leben. Den gesamten Sommer lebten die Nägeles mit ihren Kindern in ihrer Köhlerhütte und kehrten erst im Herbst in ihr 1873 erbautes Haus in der Oberen Hauptstraße 43 zurück. Auch von Schicksalsschlägen blieb die Familie nicht verschont. Zwei der Kinder verbrannten bei einem Brandunglück in der Köhlerhütte am 17. August 1883. Der Kohlenbrenner Peter Nägele starb am 14. September 1910 und wurde auf dem Friedhof in Löffingen beerdigt.

Seine Witwe überlebte ihn um zwei Jahrzehnte. Als sie 1932 starb, hieß es in einem Nachruf in der Zeitung: »Mit Frau Nägele ist eine der wenigen Überlebenden eines Standes heimgegangen, der einst viele Jahrhunderte auf dem Schwarzwald zu Hause war.«

Familie Häusle nach der Taufe in der Oberen Hauptstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Maria Kuster zur Verfügung.

Es ist Winter. Schnee liegt am Straßenrand. Eine Personengruppe steht an der Kreuzung von der Oberen Hauptstraße und der Dittishauser Straße. Man kommt gerade aus der katholischen Pfarrkirche St. Michael zurück, wo ein neugeborenes Baby soeben getauft wurde. Getragen wird es von der Hebamme Maria Häusle (geb. Schultheiß, 1883-1966). Drei Kinder, die zur Feier des Tages herausgeputzt sind, springen herum. Doch wie heißt der Täufling?

V.l.n.r.: 1 Steinmetz Karl Häusle (1878-1956), 2 Maria Häusle (verh. Kuster, 1921-2006), 3 Hebamme Maria Häusle (geb. Schultheiß, 1883-1966)

Die Kinder sind u.a. Ewald Hepting (1933-2010) und Inge Hepting (verh. Mayer, geb. 1938/39).

Standort des Fotografen: 47.884664, 8.348151

Mehrbildkarte vom Gasthaus »Ganterbräu« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1985

Stadtarchiv

Diese Mehrbildkarte dient zur Werbung für das Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4), das auch über Gästezimmer verfügt. Das Gasthaus wird seit den 1960er Jahren von Franziska Heiler geb. Fritsche betrieben. Zu sehen ist eine Außenansicht des Gebäudes mit dem von Gipsermeister Erich Adrion geschaffenen Wandgemälde. Vor den Fenstern blühen Geranien.  Drei weitere Bilder zeigen Innenansichten der Gaststube, der Bar und der Ecke mit dem Stammtisch.

Standort des Fotografen: 47.884381, 8.345557

2 Fotos: Gipsermeister Erich Adrion bei der Arbeit, ca. 1970

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Erich Adrion (1926-2001), genannt »Drilli«, steht auf einem Gerüst beim Gasthaus »Ganterbräu«. Der Gipser- und Stukateurmeister ist voller Konzentration bei der Arbeit. Er gestaltet gerade die Fassade und schafft ein Wandgemälde: Es zeigt einen Mann, der Gitarrespielend auf einem Fass Bier sitzt. Daneben sind gefüllte Biergläser und das Logo der Freiburger Brauerei Ganter zu sehen.

Erich Adrion hatte sein Geschäft von seinem Vater Fritz Adrion (1897-1971) übernommen. Dieser hatte 1921 den Grundstein des Familienunternehmens gelegt, das bis heute im Familienbesitz ist. Erich Adrion übernahm nach dem Tod seines Vaters das Unternehmen und führt es 20 Jahre. 1992 überträgt er die geschäftliche Verantwortung an seine Tochter Jutta und ihren Mann Ernst Knöpfle.

Standort des Fotografen: 47.884415, 8.345542

Primizfeier von Pater Alfred Benz in der »Linde«, 6. Mai 1962

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

»Herzlich willkommen« steht über dem geschmückten Eingang des Gasthauses »Linde«. Davor steht Pater Alfred Benz, der am 6. Mai 1962 seine Heimatprimiz in dem Baarstädtchen feiert. Nicht nur seine Familie, sondern auch Nachbarn und andere Löffinger sind stolz auf den »Sohn der Stadt«, der sich entschieden hat, in eine katholische Ordensgemeinschaft einzutreten. Für das Gruppenfoto stellt sich Pater Alfred mit seinen Geschwistern auf.

V.l.n.r.: Georg Beha, Adolf Benz, Pater Alfred (Karl Benz), Margarete Benz, Rosemarie Benz und Emil Benz

Standort des Fotografen: 47.884344, 8.346522

Umzugswagen »Mein Tirol« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

Am Rosenmontag fährt ein Umzugswagen durch die Obere Hauptstraße. Der Traktor mit dem Anhänger biegt gerade um das »Scharfe Eck«. Der Mottowagen trägt den Titel: »Mein Tirol«. Dargestellt ist ein Schneegipfel, auf dem ein Skifahrer mit der Startnummer »13« steht. Auf dem Umzugswagen fährt der Kirchenchor mit. Zu sehen sind u.a. Luzia Bader, Maria Burger (Seppenhofen), Lotte Ratzer und Hermann Wider (Seppenhofen).

Rechts ist der Giebel des Gasthauses »Linde« zu sehen. Daneben klafft eine Baulücke: Das frühere Haus Fechtig (Obere Hauptstr. 8), das der Tapeziermeister Karl Koch kurz vorher gekauft hatte, ist abgerissen. Noch steht der Neubau nicht. Am Ende der Straße ist das Haus Selb (Obere Hauptstr. 12) zu erkennen. Das Foto wird vermutlich 1971 aufgenommen, als das Fasnachtsmotto »Olympia in Bavaria« lautet.

Standort des Fotografen: 47.884539, 8.345859