Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.
Vor der geöffneten Werktstatttür steht der Küfermeister Karl Jordan (1908-?) und macht ein kleines Päuschen. Der Schriftzug »Mech. Küferei v. Karl Jordan«, der viele Jahre an der Fassade stand, ist verschwunden und durch »Karl Jordan Küferei« in Fraktur-Schrift ersetzt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.
Dieses Foto mit Blick auf die Restauration »Ganterbräu« und den Brunnen davor wurde von einem Fenster im gegenüberliegenden Haus Jordan (Obere Hauptstr. 5) aufgenommen. Der Küfermeister Wilhelm Jordan hatte das Grundstück 1923 gekauft und darauf sein zweistöckiges Wohnhaus mit Küferwerkstatt und Laden errichtet. Insofern kann das Foto frühestens in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre aufgenommen worden sein.
Zu sehen ist der Seitengiebel des »Ganterbräu«. Das Gasthaus war nicht etwa nach der traditionsreichen Brauerei Ganter in Freiburg benannt, obwohl Bier hier sicherlich in rauhen Mengen floss und getrunken wurde. Den Namen trug es, weil es seit 1892 von dem Bierbrauer Heinrich Ganter (1862-1914) und dessen Ehefrau Franziska geb. Frey (1870-1920) betrieben wurde. Ab 1919 führte dann ihre Tochter Maria Ganter (1893-1965) die Restauration weiter, nach ihrer Verheiratung 1921 mit dem Gastwirt Josef Fritsche (1891-1939) gemeinsam mit ihm. Fortan hieß das »Ganterbräu« auch einfach »s’Fritsche«.
Im Brunnen stehend wird ein Bäumchen gewässert. Links daneben ist ein Misthaufen zu erkennen, der zum benachbarten Haus Faller (Obere Hauptstr. 6) gehört.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.
»Mech. Küferei v. Karl Jordan« steht im Hintergrund auf der Fassade des Hauses mit dem Staffelgiebel. Hier betreibt der Küfermeister Karl Jordan (1908-?) sein Geschäft, wie unschwer an den Holzfässern zu erkennen ist, die neben dem Hauseingang stehen. Der Sohn von Julius Jordan (1874-1961), der ebenfalls Küfermeister war, besitzt das Anwesen in der Oberen Hauptstraße seit 1934: Er übernahm es von seinem Bruder Wilhelm Jordan (1902-1970), der neuer Betreiber des Gasthauses »zum Löwen« wurde. Auf dem Foto ist die dritte Jordan-Generation zu sehen: Hermann Jordan (geb. 1935) läuft in kurzen Hosen und mit Regenschirm am Brunnen vorbei, der auf dem kleinen Platz am »Scharfen Eck« steht.
Im Hintergrund ist neben dem Haus Jordan die Apotheke von Erwin Himmelseher (1875-1949) zu erkennen, die er zusammen mit seiner Ehefrau Sofie geb. Jordan (1881-?) betreibt. Zwischen den beiden Gebäuden ragt eine hohe Tanne in den Himmel.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.
An Fronleichnam ist neben dem Gasthaus »Linde« einer der Stationenaltäre aufgebaut. Davor ist ein Blumenteppich gelegt worden, der aus bunten Ornamenten besteht. Der Teppich ist rechtzeitig fertig geworden, gleich wird die Prozession eintreffen. Dann wird der Pfarrer mit der Monstranz über den Teppich schreiten. Am Altar wird er einen Abschnitt aus dem Evangelium vortragen, es werden Fürbitten gesprochen und der sakramentale Segen in alle Himmelsrichtungen und über die Stadt erteilt.
Die Schrecken der NS-Diktatur und des Zweiten Weltkrieges lagen erst wenige Jahre zurück, als man sich in den 1950er Jahren nach einem Stück heiler Welt sehnte. Die Brauchtumspflege wurde wieder entdeckt, diesmal sollte sie – anders als in der NS-Zeit – unpolitisch sein. Die Trachtengruppe wurde wieder aktiv. Sie sollte auch dazu beitragen, den Fremdenverkehr zu beleben. Auf dem Foto stehen Mitglieder der Trachtengruppe vor dem Gasthaus »zur Linde«. Nicht zufällig posieren sie vor dem großen Nadelbaum, sollte er doch den »Schwarzwald« symbolisieren, in dem Löffingen angeblich lag.
Im Hintergrund ist das Haus Fechtig zu erkennen. In diesem Gebäude befand sich bis 1882 eine weitere Wirtschaft, nämlich das Gasthaus »zum Kranz«. Doch das war lange her. Als dieses Foto entstand gehörte das Haus der Witwe Maria Fechtig geb. Mogel (1895-?). Ihr Mann Johann Fechtig (1869-1943) war Zimmermeister gewesen. Fechtig genoss als gläubiger Katholik großes Ansehen: Viele Jahre war er Mitglied des katholischen Stiftungsrates und einer der »Himmelträger« bei den Fronleichnamsprozessionen gewesen.
Das Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) ist seit Generationen im Besitz der Familie Meßmer. Mit dieser Mehrbildkarte werben die Meßmers um Gäste ihres Gasthauses und ihrer Pension, nachdem sie ihr 1823 erbautes Stammhaus renoviert und modernisiert haben. Zu sehen ist eine Außenansicht des Gasthauses, dessen Fassade weiß gestrichen ist. Der Ökonomiebereich ist verschwunden. (Dass das Foto nach 1971 aufgenommen wird, ist auch daran zu erkennen, dass rechts neben der »Linde« das neu erbaute Geschäfts- und Wohnhaus Koch steht.)
Ein zweites Foto zeigt den »Speiseraum«, ein drittes Foto das »Gästehaus« (Stadionstr. 6), das früher der Familie Wurster gehörte und als »Haus Schönblick« firmierte. Abgebildet ist auch eine Ansicht des historischen Städtchens mit dem Mailänder Tor, den Häusern des Altstadtrings mit ihren Staffelgiebeln und dem Demetriusbrunnen.
Verlag Gebrüder Metz, Tübingen / Sammlung Familie Waßmer
Ein Rehbock springt durch den Wald, ein Gebirgsbach rauscht, ein Auerhahn sitzt auf einem Ast und balzt: Sein Kopf ist hochgereckt, sein Schwanz gefächert und steil aufgerichtet. Im Hintergrund ist ein Berg mit Schwarzwaldtannen zu sehen. Diese Idylle diente einem Tübinger Verlag als Hintergrund, um darauf eine Gesamtansicht des Städtchens zu montieren.
Die Fotografie wurde von einem erhöhten Standort im Gewann »Hofäcker« (im Bereich der heutigen Hohlgasse) aufgenommen. Deutlich zu erkennen ist die 1901 eröffnete Bahnlinie und das Bahnhofsgebäude. Dieselbe Fotografie fand mit anderen ilustrierten Umrahmungen Verbreitung: zum einen mit dem badischen Wappen (siehe hier), zum anderen mit einem Herold (siehe hier).
Diese Postkarte wurde am 4. Mai 1909 auf dem Postamt in Löffingen abgestempelt und einem Adressaten in Kenzingen zugestellt.
Diese Mehrbildkarte wurde am 8. August 1911 als »Gruß aus Löffingen« versandt: »Grüße an die Buben, sie sollen bestimmt kommen«, wurde auf der Vorderseite der Postkarte handschriftlich notiert.
Oben im ovalen Kreis ist eine Ansicht vom Unteren Rathausplatz mit dem Rathaus zu sehen. Das Bildchen trägt den Titel: »Kriegerdenkmal und Schule«. Da das Rathaustürmchen nicht mehr in den Bildausschnitt passte, wurde es von dem Verlag Eugen Felle dazu retuschiert. Interessant ist auch, dass die Häuser in der Demetriusstraße über keine Staffelgiebel verfügen.
Links ist eine Ansicht der »Pfarrkirche« St. Michael zu sehen. Das Foto wurde von der damaligen Hafnergasse aus aufgenommen. Im Vordergrund steht das Kaufhaus von Anton Schirmer, das im März 1916 vollständig abbrannte.
Rechts ist die »Straßenpartie« in der Unteren Hauptstraße abgebildet. Der Blick fällt vom Unteren Rathausplatz in Richtung Gasthaus »Lamm«. Im Vordergrund wird gerade das Eckgebäude von Apotheker Otto Buisson (Rathausplatz 6) neu erbaut. Das Vorgängerhaus war am 11. Dezember 1909 bei einem Feuer zerstört worden.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Benz zur Verfügung.
Eine Kriegerwitwe und sechs Halbwaisen sind auf diesem Foto zu sehen. Auf dem Bild fehlt der Ehemann und Familienvater Karl Benz (1875-1916). Er starb am 29. März 1916 im Lazarett in Freiburg im Alter von nur 41 Jahren. Seine Ehefrau Anna geb. Bader (1870-1951) hatte er 1896 geheiratet. Gemeinsam bekamen sie sechs Kinder, allesamt Töchter: Elisabeth (*1897), Agathe (*1899), Maria (*1902), Theresia (*1903), Josefa (*1905) und Anna (*1906). Die jüngste Tochter ist gerade einmal neun Jahre alt, als ihr Vater stirbt. Jetzt muss die Familie ohne ihn zurecht kommen und die Landwirtschaft betreiben.
Im Hintergrund ist das im Jahr 1900 erbaute Anwesen mit dem Wohnbereich rechts und dem Ökonomieteil links zu sehen. Spalierbäume wachsen an der Fassade. Angrenzend ist ein großer Garten zu erkennen, der durch einen Lattenzaun eingehegt wird.
1939 schickte ein Urlauber diese Ansicht vom Gasthaus »Pilgerhof« als Postkarte nach Karlsruhe. Im selben Jahr übernahm die Gast- und Landwirtin Rosa Müller geb. Vogel (1896-?) ganz offiziell den »Pilgerhof« von ihrem Vater, der ihn mehr als 40 Jahre betrieben hatte. Sein Name, Otto Vogel, steht noch auf einem Schild über der Eingangstür.
Der Gast- und Landwirt Otto Vogel (1871-1940), in Freiburg geboren, hatte 1895 nach Löffingen eingeheiratet. Seine Frau Rosa geb. Faller (1870-1934) war die Tochter der Wirtsleute Faller. Das Ehepaar Vogel bekam acht Kinder, die alle von früh an in der Gastwirtschaft und der Landwirtschaft mit anpacken mussten. Die Vogels bemühten sich, den Fremdenverkehr anzukurbeln. Sie rissen die angrenzende Scheune ab und errichteten an ihrer Stelle ein Pensionsgebäude mit acht Fremdenzimmern, das rechts im Bild zu sehen ist. Außerdem gestalteten sie den Hof zu einer terrassenförmigen Gartenwirtschaft um. Otto Vogel erlitt 1934 einen Schlaganfall und war seitdem gelähmt. Im selben Jahr starb Rosa Vogel am 19. April im Alter von 63 Jahren. Fortan waren Rosa Müller und ihr Ehemann bereits de facto die Betreiber.
Schwarzwald-Verlag Offenburg | Sammlung Familie Waßmer
So zeigt sich das Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) Anfang der 1970er Jahre: Über der Eingangstür prangen die Worte »Café« und »Gasthof«. Blumenkübel rahmen den Eingang, daneben lädt eine Bank zum Verweilen ein. In den Fenstern des Erdgeschosses blühen Geranien, die rote Ziegelfront des weit ausgebauten Dachs prägt den Anblick. Die langen Dachgauben nehmen fast die gesamte Fläche ein. Rechts, an der Hausecke, hängt ein Kaugummiautomat – heißbegehrt bei den Kindern, die hier ihr Taschengeld investieren. Vor dem Seiteneingang liegt entspannt ein Hund in der Sonne.
Das Foto ziert die Vorderseite einer Ansichtskarte, die 1974 von einer Urlauberin nach Bad Honnef geschickt wird. Ein Kreuzchen bei einem Fenster im ersten Obergeschoss verrät, in welchem Zimmer der Pension sie wohnt. Im selben Stockwerk befindet sich auch der große Saal, in dem regelmäßig Feste gefeiert werden.
Ein Blick auf die Karte zeigt auch: Der Verlag greift zum Retuschierstift. Das Nachbarhaus Rosenstiel (Maienlandstr. 26), das direkt an den »Pilgerhof« anschließt, ist kurzerhand verschwunden – an seiner Stelle strahlt blauer Himmel. So wirkt die Postkarte heller und freundlicher.