Wallfahrt mit Erzbischof Hermann Schäufele zum Witterschneekreuz, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Eine große Schar Gläubiger zieht feierlich zur Wallfahrtskirche Witterschneekreuz. Vor allem Frauen sind zu sehen, darunter auch zwei Ordensfrauen, aber auch einige Männer begleiten die Prozession. Möglicherweise handelt es sich um die Frauenwallfahrt, denn traditionell pilgern Männer und Frauen getrennt zu der neoromanischen Kirche auf der Anhöhe.

In diesem Jahr ist die Wallfahrt von besonderer Bedeutung: Hoher Besuch ist nach Löffingen gekommen. Erzbischof Hermann Schäufele (1906-1977), seit 1958 Oberhirte der Erzdiözese Freiburg, schreitet den Gläubigen voran in Richtung Kirche. Begleitet von Ministranten und anderen Geistlichen wird er den Pilgerinnen und Pilgern gleich den Segen spenden.

Bei den Geistlichen ist Pfarrer Werner Lederer (1929-2023) zu erkennen, der von 1963 bis 2004 Pfarrer in Friedenweiler ist.

Wer erkennt die Ministranten, die ein Kreuz und Leuchter tragen?
V.l.n.r.: 1 Bernhard Vogelbacher, 2 [Michael Benitz? Stephan Burger?], 3 ???

Am rechten Bildrand ist die alte hölzerne Kapelle zu sehen, die 1846/47 erbaut wurde. Sie steht bescheiden am Rand, während die große 1894-1898 erbaute Kirche Ziel der Wallfahrt ist.

Standort des Fotografen: 47.893188, 8.336384

Jugendrotkreuz, ca. 1967

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gerald Münzer zur Verfügung.

Gegründet wird die Jugendrotkreuzgruppe am 9. April 1967 als erste Gruppe im Landkreis Hochschwarzwald. Betreut werden die Jugendlichen von Ausbilder Werner Lubrich (1927-2010). Hier sind die Jugendlichen wohl auswärts auf einem Ausflug. Es scheint sich um einen offiziellen Anlass zu handeln, weshalb sie alle dunkle Hosen und weiße Hemden tragen.

V.l.n.r.: 1 Clemens Rebholz, 2 Alfons Durst, 3 Rolf Dieterle, 4 Lehrer Siegfried Dieterle (1915-1992), 5 Gerald Münzer, 6 Lothar Hall, 7 Werner Lubrich (1927-2010)

Standort des Fotografen: ???

Mehrfamilienhaus in der Bahnhofstraße, 1976

Stadtarchiv

Das Backsteingebäude in der Bahnhofstraße gehört der Deutschen Bundesbahn. Gebaut wurde es im Zuge des Bahnbaus 1901. Als »Dienstwohnungsgebäude« der Reichsbahn war es für Bahnmitarbeiter und ihre Familien bestimmt. Doch die Zeiten sind längst vorbei. Heute wohnen in dem Mehrfamilienhaus Mieter*innen, die nicht bei der Bahn arbeiten.

Standort des Fotografen: 47.884705, 8.341296

Narrengruppe »08/15« in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Diese Narrengruppe posiert in der Bahnhofstraße für ein Gruppenfoto. Die jungen Männer des Jahrgangs 1940 haben sich als Soldaten verkleidet und tragen allerlei bunt zusammengewürfelte Uniformen. 13 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und zwei Jahre nach der Einführung der Wehrpflicht im Zuge der Wiederbewaffnung bezeichnen sie sich als »08/15 Letzte Reserve«.

Damit greifen sie zum einen die umgangssprachliche Redewendung »08/15« auf, die im Ersten Weltkrieg entstand, als ein Maschinengewehr mit dieser Abkürzung im Gebrauch war. Seitdem steht der Ausdruck für »ganz gewöhnlich«, »nicht besonders«, »durchschnittlich« oder »mittelmäßig«. Vermutlich nehmen die Narren aber vor allem Bezug auf den gleichnamigen dreiteiligen Spielfilm, der 1954/55 in die deutschen Kinos kam und ein Kassenerfolg wurde. Darin geht es um die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, wobei der Film recht unpolitisch bleibt und vor allem der Unterhaltung dient. Der Hauptdarsteller Joachim Fuchsberger (1927-2014) hat in der Film-Trilogie seine erste große Rolle.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Egon Gromann (geb. 1939), 2 Otto Kaltenbrunner (geb. 1940), 3 Dieter Butsch (1940-2023), 4 ???, 5 Ernst Tröndle, 6 ???, 7 Rolf Meßmer (geb. 1940), 8 Christel Jordan (verh. Kaiser, 1941-2022), 9 Herbert Kreutz
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Herbert Diesberger (geb. 1940), 2 Wolfgang Kühn, 3 ???, 4 Fritz Isele (1940-2024)

Am rechten Bildrand sind zu erkennen v.l.n.r.: 1 Walter Köpfler, 2 ???, 3 Wolfgang Zepf (geb. 1943)

Standort des Fotografen: 47.883823, 8.342114

3 Fotos: Umzugswagen »Micky Maus« in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1958

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Sonja Schwörer und Rita Willmann zur Verfügung.

Leider spielt bei der diesjährigen Kinderfasnacht das Wetter nicht mit. Der aufgespannte Regenschirm verrät, dass es regnerisch ist. Aber die kleinen Narren lassen sich davon nicht verdrießen. In der Bahnhofstraße steht ein Umzugswagen, der mit einem Bild von Micky Maus dekoriert ist.

1928 kam die Maus in den USA zum ersten Mal auf die Leinwand und zwei Jahre später erschien der erste Comic. In Deutschland wird seit 1951 die Zeitschrift »Micky Maus« veröffentlicht: Sie enthält Comics aus der Disney-Produktion, vor allem mit den Figuren Micky Maus, Donald Duck und anderen Bewohnern von Entenhausen. Die Comics erfreuen sich bei Kindern großer Beliebtheit.

Der Umzugswagen wird denn auch von einer stattlichen Anzahl kleiner Mäuse bevölkert. Angesichts des nassen Wetters können sie sich glücklich schätzen, dass auf dem Umzugswagen auch eine Art Höhle mit Mäuselöchern aufgebaut ist, in die man sich verkriechen kann. Da wird man nicht komplett nass!

Im Hintergrund ist die Kreislandwirtschaftsschule (Untere Hauptstr. 10) und der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael erkennen. Er ist noch unverputzt.

erstes Bild, v.l.n.r.: 1 Maria Schelling, 2 ???, 3 Michael Fehrenbach, 4 Sonja Vogt (verh. Schwörer, geb. 1950), 5 Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz, geb. 1950), Lehrerin Waltraud Klose

zweites Bild, v.l.n.r.: 1 [Michael Fehrenbach (geb. 1951)], 2 Sonja Vogt (verh. Schwörer, geb. 1950), 3 Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz, geb. 1950), 4 Beate Geisinger (verh. Hofmeier, geb. 1954), 5 Gisela Benz (verh. Wölfle), 6 [Roswitha Bader (geb. 1949)?]

drittes Bild. v.l.n.r.: 1 [Josef Wölfle?], 2 Edith Zipfel (aus Plane schauend), 3 Wolfgang Lüdemann-Ravit, 4 [Edgar Adrion], 5 [Lydia Trenkle (geb. 1950)]

Standort des Fotografen: 47.883360, 8.342428

Jugendspieler des Fußballclub auf dem oberen Rathausplatz, September 1988

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Nachwuchsfußballer der Spielgemeinschaft Löffingen stehen gespannt auf dem oberen Rathausplatz. Sie unternehmen einen Ausflug. Im Hintergrund steht ein Reisebus bereit, um die Gruppe in die Schweiz zu bringen. Insgesamt reisen 104 Teilnehmer, darunter 80 Jugendspieler, mit zwei Bussen nach Zürich. Organisiert wird der Ausflug von den engagierten Jugendleitern Bertil Weißenberger und Volker Egy.

In Zürich erwartet die Gruppe ein besonderes Fußballerlebnis: Nach einem Zwischenstopp am Flughafen in Kloten, um den Flugbetrieb zu beobachten, geht es direkt ins Stadion am Hardturm. Dort werden die Löffinger von einem Jugendleiter des renommierten Vereins Grashoppers Zürich begrüßt. Für alle Teilnehmer gibt es kostenlose Sitzplatzkarten für das Hauptspiel der Schweizer Nationalliga A zwischen Grashoppers Zürich und Neuchâtel.

Doch zuvor haben die Nachwuchsspieler ihren großen Moment. Die D-Jugend der Spielgemeinschaft Löffingen tritt gegen die D-Jugend von Grashoppers Zürich an – vor beeindruckenden 14.000 Zuschauer*innen. Sensationell gewinnen die Löffinger das Spiel mit 6:3, ein unvergesslicher Erfolg für die jungen Kicker. Die Kinder und Jugendlichen erleben einen unvergesslichen Tag, der ihnen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Unter den Erwachsenen sind u.a. Bertil Weißenberger und Albert Benz zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884017, 8.344997

Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Edith Biedenbach zur Verfügung.

Bei strahlendem Sonnenschein findet am »Fasnet Mändig« der Narrenumzug statt. In der Bahnhofstraße steht dieser Umzugswagen, von einer Kuh gezogen. Darauf lächeln zwei Närrinnen in die Kamera. Eine der beiden umfasst eine Gitarre.

V.l.n.r.: 1 Edith Koch (verh. Biedenbach, geb. 1940), 2 Antonie Laufer oder Maria Laufer (geb. 1941)

Im Hintergrund ist der »neue Benzbau« (Ringstr. 8) zu sehen, ein Mehrfamilienhaus, das ursprünglich für die Werksangehörigen des Sägewerks Benz gebaut worden war. Dahinter ist der Altstadtring mit den Rückseiten der Häuser der Demetriusstraße zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883915, 8.342048

Fronleichnamsaltar beim Gasthaus »Linde«, ca. 1960

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christoph Müller und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Beim Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) ist ein prachtvoll geschmückter Fronleichnamsaltar aufgebaut. Der Altar ist kunstvoll gestaltet und von Blumenarrangements umgeben. Besonders beeindruckend ist der Blumenteppich im Vordergrund, der das letzte Abendmahl Jesu detailreich darstellt. Die verschiedenen Farben und Muster aus Blütenblättern bilden ein wahres Kunstwerk.

Am rechten Bildrand erkennt man das Gasthaus »Linde«, das mit einer Kirchenfahne geschmückt ist. Bäume, rahmen den Altar ein. Ein Kastanienbaum steht in voller Blüte. Fronleichnam ist ein religiöser Feiertag. Darüber hinaus ist es aber auch ein gesellschaftliches Ereignis, schließlich stellen die katholischen Einwohner*innen in den 1960er Jahren noch die überragende Mehrheit der Bevölkerung.

Standort des Fotografen: 47.884355, 8.346859

Waldarbeiter mit Pferden bei der Stierhütte, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Gruppe von Waldarbeitern steht vor der »Stierhütte« im Stadtwald. Ihnen zu Füßen liegt ein mächtiger Baumstamm, der von kräftigen Arbeitspferden transportiert wurde – den unermüdlichen Helfern der Forstwirtschaft.

Die Männer, mit Arbeitskleidung und Hüten ausgestattet, blicken stolz in die Kamera. Die Pferde spiegeln die zentrale Rolle wider, die sie in der Waldarbeit spielen. Mit ihnen werden die schweren Baumstämme aus dem Wald gezogen, eine Aufgabe, die trotz der tierischen Unterstützung immense Anstrengung erfordert. Die Hütte im Hintergrund dient als wichtiger Stützpunkt: Hier werden Werkzeuge aufbewahrt, Pausen eingelegt und oft auch Schutz vor dem Wetter gesucht.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???

Standort des Fotografen: 47.927734, 8.319497

Hochzeitszug Eggert / Klaus auf dem oberen Rathausplatz, 31. Mai 1943

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Klaus Eggert zur Verfügung.

Es ist Montag, den 31. Mai 1943. Zum Wonnemonat Mai passt das Schmuddelwetter nicht gerade. Doch geheiratet wird trotzdem und das Brautpaar feiert mit seiner Festgesellschaft das freudige Ereignis – so fröhlich eine Hochzeit im dritten Kriegsjahr sein kann.

Der Bräutigam ist Willi Eggert (1912-?), der Sohn des verstorbenen Schrankenwärters Konrad Eggert (1870-1942) und dessen Ehefrau Theodora (geb. Frei, 1877-1964). Die Braut ist Emma Eggert (geb. Klaus, 1918-1950), die gebürtig aus Engen stammt und als Kontoristin in der Weinhandlung Hogg / Benitz arbeitet. Eben zieht der Hochzeitszug über den oberen Rathausplatz. Man kommt von der katholischen Pfarrkirche, wo das Paar getraut wurde, und geht in Richtung Gasthaus »Linde«, wo die Hochzeitsfeier stattfinden wird. Vom Haus Rebholz (Rathausplatz 3) aus fällt der Blick auf den vorüberziehenden Hochzeitszug und das Gasthaus »Ochsen«, das vis-à-vis steht.

Standort des Fotografen: 47.884075, 8.344566

Kriegerdenkmal mit viel Schnee, ca. 1945-1954

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rudi Straetker zur Verfügung.

Auf dem unteren Rathausplatz türmt sich der Schnee. Die Tanne vor dem Haus Siefert (Rathausplatz 6) mutet wie ein Weihnachtsbaum an, obgleich sie das ganze Jahr über dort im Vorgarten steht. Auch auf dem Kriegerdenkmal zu Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 liegt Schnee. Der Reichsadler auf der Spitze trägt ein weißes Winterkleid. Vor dem Zweiten Weltkrieg war das Denkmal durch ein schmiedeeisernes Gitter eingefasst, das aber für die Kriegsproduktion abgebaut und eingeschmolzen wurde. Ein schmuckloser Maschendrahtzaun ersetzt das Gitter nun.

Im Hintergrund ist schemenhaft im Dunkeln das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu sehen. Noch befindet sich im Erdgeschoss keine Filiale der Sparkasse.

Um das Foto aufzunehmen, kommt vermutlich ein Scheinwerfer zum Einsatz. Denn die Dunkelheit der Nacht scheint weder von der Straßenlaterne auf dem unteren Rathausplatz noch vom Blitzlicht des Fotografen aufgehellt zu sein.

Standort des Fotografen: 47.883868, 8.344104

Blick vom Alenberg auf das Städtchen, ca. 1970-1980

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Vom Alenberg aus bietet sich ein sagenhafter Blick wie im Märchenbuch: Auf den Ästen und Zweigen der Bäume im Vordergrund liegt Schnee. Auch auf den Dächern der Häuser liegt die weiße Pracht, sofern der Schnee noch nicht runtergerutscht ist. Eine weiße Schicht liegt darüberhinaus auf den Staffelgiebeln, die das Dächermeer untergliedern. Deutlich zu erkennen sind das Rathaus mit dem Rathausturm und die katholische Pfarrkirche St. Michael, deren Kirchturm bis in den Himmel ragt. Vis-à-vis des Alenbergs ist der Reichberg zu sehen, auf dem sich das Neubaugebiet immer weiter ausbreitet.

Standort des Fotografen: 47.885750, 8.344556