Fasnachtsspiel »Die rote Fasnacht« vor dem Gasthaus »Löwen«, Fasnacht 1938

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Genoveva Kienast und Georg Willmann zur Verfügung.

Auf der Fasnachtsbühne auf dem oberen Rathausplatz ist ein besonderes Spektakel im Gange: Der Dreiakter »Die rote Fasnacht«, ein Stück über den Deutschen Bauernkrieg wird aufgeführt. Im Hintergrund ist eine große Kanone zu sehen, die von den aufständischen Bauern unter Führung von Hans Müller von Bulgenbach genutzt wurde. Im Vordergrund ist ein Galgen aufgebaut, an der bereits eine Puppe aufgeknüpft hängt. Bei ihr handelt es sich um den Bauernführer, der am 12. August 1526 von einem Schaffhauser Scharfrichter hingerichtet wurde.

Eine große Menschenmenge hat sich versammelt, um dem Schauspiel beizuwohnen. In den Fenstern des Gasthauses »Löwe« drängen sich im ersten Stock die Menschen, bietet sich doch von dort oben der beste Blick. Über der Eingangstür zum Wirtshaus steht die damalige Hausnummer »24« und der Name des Eigentümers: »Willi Jordan«. Der Gastwirt und Küfermeister Wilhelm Jordan (1902-?) hatte das Gasthaus fünf Jahre zuvor 1933 übernommen. 

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.344756

6 Fotos: Narrenumzug auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1927

Verlag A. Rebholz
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Emma Binder sowie Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Von der Oberen Hauptstraße kommend bewegt sich der Narrenumzug über den oberen Rathausplatz. Dank der Fotoserie, die Anton Rebholz von den Fenstern des Rathauses aus aufnimmt, entsteht quasi eine Filmsequenz und wir können den närrischen Zug an uns vorüber ziehen lassen. Zu erkennen ist etwa eine Schar Kinder, die als Harlekins verkleidet, mitläuft. Von Pferden gezogene Motivwagen rumpeln über die Straße. Die weiß gekleideten Turner des Turnerbundes sind mit einem Wagen vertreten. Die Guggenmusik heizt mit ihrer »schräg« gespielten Blasmusik ein. Das Fasnachtsmotto lautet: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«.

Bei dem bunten Treiben auf dem Platz dürfen die Gebäude im Hintergrund nicht übersehen werden: Das Gasthaus »zum Ochsen« (Rathausplatz 12) wurde kurz zuvor umgebaut. Der einstige Ökonomieteil mit seinem großen Scheunentor ist verschwunden. Statt dessen wurde die Gaststube erweitert und weitere Fenster in die Fassade hineingebrochen. Die Außenmauer ist noch nicht wieder verputzt, sodass in der rechten Gebäudehälfte deutlich das Mauerwerk zu erkennen ist. An den »Ochsen« grenzt der »Löwe« (Rathausplatz 11) an, der auf dem Wirtshausschild noch »zum goldenen Löwen« heißt. Auch an diesem Gebäude wurden erst kürzlich bauliche Veränderungen im Erdgeschoss vorgenommen.

Standort des Fotografen: 47.884006, 8.344528

Narrentreiben auf der Bühne in der Kirchstraße, Fasnacht ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Göpper zur Verfügung.

Laternenbrüder und Hansele messen sich auf der Fasnachtsbühne im Tauziehen. Der Narrenpolizist Fritz Göpper (1900-?) spielt den Schiedsrichter.

Standort des Fotografen: 47.883193, 8.344708

Narrentreiben auf der Bühne in der Kirchstraße, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Göpper zur Verfügung.

Verkleidete Kinder stehen im Kreis auf der Bühne in der Kirchstraße und schreien Narrensprüche. In der Hand halten sie Luftballons des Schuhgeschäfts Hasenfratz. Ein Narrenpolizist sorgt für den ordentlichen Ablauf des Geschehens. Dahinter stehen Laternenbrüder. Im Hintergrund ist das Haus des Landwirts Adolf Sibold zu erkennen.

Die Kinder gehören dem Jahrgang 1951/52 an. Sie tanzen »Ringelreihen«. V.l.n.r.:
Erika Geisinger, Marlies Müller, Annemarie Hryzuniak (verh. Fischer), Hansjörg Waibel, Detlef Seidenberger, Siegfried Riecker, Klaus Baader.

Standort des Fotografen: 47.883127, 8.344551

Aufführung auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

Das Bild wird fotografiert, um das närrische Treiben im Vordergrund festzuhalten. Zu sehen sind Angehörige der Stadtmusik, der weiblichen Narrenpolizei und die »Laternenbrüder«. Die große Hexe der Hexengruppe dient als Kulisse des Spektakels. Für den Fotografen sind die Gebäude im Hintergrund unwichtig.

Das Haus von Richard Funk (Demetriusstr. 10) besitzt als einziges Anwesen in der Kirchstraße eine Wiederkehr zur Straße hin und eine schmale hohe Gaube im Dach, verschlossen mit zwei großen Holztüren. Unter dem weit vorgezogenen Satteldach befindet sich ein Aufzugskran. Beim Blick auf die Fenster wird deutlich, dass sich Teile des Gebäudes abgesenkt haben. Das Haus wird zu Beginn der 1970er Jahre zusammen mit dem Nachbargebäude Heiler (Demetriusstr. 8) abgebrochen. Der aus Konstanz stammende Arzt Dr. Gebhard Hecht errichtet an ihrer Stelle einen Neubau.

Standort des Fotografen: 47.883162, 8.344674

2 Fotos: Aufführung auf der Fasnachtsbühne vor dem Gasthaus »Sonne«, Fasnacht 1911

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Emma Kienzle und Werner Lubrich zur Verfügung.

Der Marktplatz ist seit jeher auch Schauplatz für Darbietungen an Festen und an Fasnacht, wie hier im Jahr 1911. Diesmal lautet das Motto für die fünfte Jahreszeit: »Münchner Oktoberfest». Auf dem Foto ist eine Schuhplattlergruppe zu sehen, die auf der Fasnachtsbühne tanzt.

Im Hintergrund steht das alte Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9/10). Der Giebel am linken Bildrand gehört zum Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11).

Oberes Bild
Am linken Bildrand steht in weißem Anzug Karl Häusle.

Standort des Fotografen: 47.884002, 8.344725