4 Fotos: Kommunionkind Else Ganter Familienangehörigen in der Rötengasse, 1934

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Else Egle und Hermann Egle zur Verfügung.

Ein besonderer Tag im Leben von Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011): Das Mädchen empfängt in der katholischen Pfarrkirche St. Michael die erste heilige Kommunion. An ihrem Ehrentag wird die Zehnjährige zusammen mit ihren nächsten Familienangehörigen neben ihrem Elternhaus (Maienlandstr. 8) fotografiert. Zwei Stühle werden auf die Rötengasse herausgestellt, auf denen zunächst Elses Eltern und dann ihre beiden Großmütter Platz neben.

Zu sehen sind auf dem ersten Foto ihr Vater, der Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957), und ihre Mutter, Anna Ganter geb. Hepting (1900-?). Auf dem zweiten Foto posiert Else mit ihren beiden Großmüttern Amalia Ganter geb. Fahrer (1855-1936) und Agatha Hepting geb. Bader (1865-1939). Auf dem dritten und vierten Foto ist sie mit ihrer jüngeren Schwester Lore Ganter (verh. Echtle, 1926-2014) und mit ihrem Cousin Ewald Hepting (1933-2010) zu sehen.

Die Rötengasse ist eine schmale Schotterpiste, die den Alenberg hinaufführt. Links verläuft die Stützmauer zu den Obstbaumgärten der Familie Benitz. Rechts steht ein Karren und ein hölzerner Gartenzaun zieht sich den Hang hinauf.

Standort des Fotografen: 47.885264, 8.342692

Kommunionkind Friedhilde Rosenstiel mit Familie, 1942

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Vor der Haustür des Hauses Rosenstiel (Obere Hauptstr. 45) drängen sich 13 Personen auf der Treppe. Im Mittelpunkt steht die neunjährige Friedhilde Rosenstiel (1932-2004), die heute ihre Erstkommunion feiert. Sie ist auf den ersten Blick an ihrem weißen Kommunionkleid zu erkennen, an ihrer Kommunionskerze und ihrem Gebetsbuch, das sie in den Händen hält. Zusammen mit ihrer Familie und Verwandten stellt sie sich zu einem Gruppenfoto auf. Auch der polnische Zwangsarbeiter Leo Mientki, der bei den Rosenstiels in der Landwirtschaft arbeitet, darf mit auf das Foto, was aufgrund der NS-Rassenideologie, die Polen als »slawische Untermenschen« diskriminiert, nicht selbstverständlich ist.

Neben Friedhilde Rosenstiel sind u.a. ihre Eltern Robert Rosenstiel (1900-?) und Cäcilie Rosenstiel (geb. Winterhalder, 1901-?) zu sehen, ihr Bruder Franz Rosenstiel (1927-2006) sowie Maria und Rosa Hasenfratz, das Ehepaar Albert Henzler und Rosa Henzler (1900-?) und der Zwangsarbeiter Leo Mientki (1912-?).

Standort des Fotografen: 47.885243, 8.352674

2 Fotos: Kommunionkinder des Jahrgangs 1938/39 vor der Schule, 1947

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Edith Biedenbach, Renate Fehrenbach und Elke Moser zur Verfügung.

Die katholischen Kinder des Jahrgangs 1938/39 feiern ihre erste heilige Kommunion. Für ein Gruppenfoto stellt sich die Kinderschar auf den Treppenstufen vor der Volksschule auf.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Sabine Strobel (verh. Hornstein), 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Pauline Ganter, 2 ???, 3 ???, 4 Gerda Rappenegger, 5 Brunhild Bader (verh. Stockmar, 1938-2006), 6 ???, 7 Veronika Geisinger (verh. Berr)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Adolfine Heizmann (geb. 1939), 4 ???
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 Helga Stöhr (verh. Küßner), 7 Brunhilde Zahn (verh. Simon), 8 ???, 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 ???, 13 Johann Fritsche
5.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Franz Braun (1937-2021)
6.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 Ferdinand Schultheiß

Standort des Fotografen: 47.882391, 8.347699

Klara Egle als Schwester Confirmata, ca. 1980-1990

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Klara Egle, 1910 als Tochter von Maurermeister Karl Egle und dessen Ehefrau Frieda (geb. Klotz) geboren und in der Rötengasse aufgewachsen, entschied sich für den Ordensberuf. Sie trat in den Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz ein und wurde zu Schwester Confirmata. Bis zu ihrem Tod 1991 lebt sie im Kloster Hegne am Bodensee.

Standort des Fotografen: Unbekannt

Blumenteppich in der Kirchstraße, Fronleichnam ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Heizmann zur Verfügung.

Noch ist der Blumenteppich in der Kirchstraße nicht fertig und es wird letzte Hand angelegt. Die Kirchstraße entlang zieht sich das Band aus bunten Blumen, die früh am Morgen von fleißigen Händen auf den umliegenden Wiesen gepflückt und dann als Teppich gelegt wurden.

Nach dem Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Michael wird sich die Prozession in Bewegung setzen. Der Stadtpfarrer wird mit der Monstranz über den Teppich schreiten. An mehreren Stationenaltaren im Städtchen wird angehalten, gebeten, gesungen, ein Abschnitt des Evangeliums vorgetragen und der sakramentale Segen erteilt.

Standort des Fotografen: 47.883542, 8.345137

Blumenteppich in der Vorstadtstraße, Fronleichnam 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Auch wenn das Foto leicht unscharf ist, ist doch deutlich zu erkennen, mit wie viel Aufwand der Blumenteppich an Fronleichnam gestaltet ist. Er ist keineswegs nur um die verschiedenen Stationenaltare herum gelegt, sondern zieht sich durch das Städtchen – bis in die Vorstadtstraße! Eingerahmt wird der Blumenteppich durch Maien, die links und rechts der Prozessionsstrecke in das Straßenpflaster gesteckt sind. Es ist dem Stadtpfarrer vorbehalten, mit der Monstranz über den Teppich zu schreiten, während das Kirchenvolk, wie auf dem Foto zu sehen, ein paar Schritte daneben über die asphaltierte Straße läuft.

Standort des Fotografen: 47.884652, 8.347057

Blumenteppich in der Oberen Hauptstraße, Fronleichnam 1963

Dieses Fotos stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

1963 wird Fronleichnam am Donnerstag, den 13. Juni gefeiert. Traditionell ist neben dem Gasthaus »Linde« einer der Stationenaltäre aufgebaut. Vor dem Altar ist in diesem Jahr aber ein besonders aufwändig gestalteter Blumenteppich gelegt. Denn Löffingen steht schon ganz im Zeichen des bevorstehenden 100-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr, das vom 15. bis 17. Juni 1963 mit einem mehrtägigen Fest gefeiert wird.

Der Blumenteppich zeigt die Häuser des unteren Rathausplatzes mit dem Mailänder Tor und dem Rathaus. Um die Häuser herum schlagen lodernde Flammen empor. Über den Häusern reitet ein Mann auf einem Pferd, der einen Löscheimer ausschüttet. Es ist der Heilige Florian als Schutzpatron der Feuerwehr. »Gott schütze unsere Stadt« steht daneben in großen Buchstaben.

Standort des Fotografen: 47.884315, 8.346854

Vorbereitung der Fronleichnamsprozession in der Vorstadtstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Die Vorbereitungen zur Fronleichnamsprozession laufen auf Hochtouren. Viele helfende Hände sind gefragt, um in der Vorstadtstraße den Blumenteppich zu legen, über den nachher bei der Prozession der Stadtpfarrer mit der Monstranz schreiten wird. Schon vor dem Morgengrauen zog man auf die umliegenden Wiesen und sammelte Blumenblüten. Nach Farben sortiert werden sie nun in Körbchen herbeigebracht und zu einem bunten Teppich zusammengelegt.

Auf dem Foto sind die Familien Geisinger und Heizmann zu sehen, die gerade Hand anlegen. Die junge Frau, die links in der Hocke sitzt, ist Rose Heizmann (verh. Gauger, geb. 1936). Hinter ihr beugt sich ihre Mutter, Maria Heizmann (1904-?) hinunter. Gegenüber kniet Olga Geisinger (1919-?). Der junge Mann rechts im grauen Anzug ist ein Gastarbeiter aus Italien, der bei Familie Heizmann ein Zimmer gemietet hat.

Das Scheunentor rechts im Hintergrund gehört zum Haus Wölfle (Vorstadtstr. 15).

Standort des Fotografen: 47.884721, 8.347582

Fronleichnamsaltar beim Gasthaus »Linde«, 1963

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

An Fronleichnam ist neben dem Gasthaus »zur Linde« einer der Stationenaltäre aufgebaut. Auf dem Altarbild ist Jesus dargestellt, der sein brennendes Herz zeigt. Vor dem Altar ist ein Blumenteppich gelegt. Zu erkennen sind die Häuser des unteren Rathausplatzes mit dem Mailänder Tor und dem Rathaus. Um die Häuser züngeln Flammen. Darüber reitet ein Mann auf einem Pferd, der einen Löscheimer über dem Feuer ausschüttet. Es ist der Heilige Florian als Schutzpatron der Feuerwehr. »Gott schütze unsere Stadt« steht daneben in großen Buchstaben.

Bei der Prozession wird der Pfarrer mit der Monstranz über den Blumenteppich zum Altar schreiten und den sakramentalen Segen in alle Himmelsrichtungen, über den Ort und die Flur erteilen. 

Standort des Fotografen: 47.884366, 8.347157

Blumenteppich in der Kirchstraße, Fronleichnam 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Auch wenn das Foto leicht unscharf ist, ist doch deutlich zu erkennen, wie aufwändig der Blumenteppich an Fronleichnam gestaltet ist. Er zieht sich die gesamte Kirchstraße entlang. Die Häuser links und rechts sind mit Girlanden aus Reisig und Fahnen geschmückt. In das Straßenpflaster sind Maien gesteckt, um die Prozessionsstrecke mit jungem Grün aufzuhübschen.

Standort des Fotografen: 47.883263, 8.344823

Kirche Witterschneekreuz mit Gnadenbild, ca. 1900

Verlag Wilhelm Nimis (Walldürn) /// Stadtarchiv

Die colorierte Ansichtspostkarte zeigt die ab 1894 erbaute und 1901 geweihte »Wallfahrtskirche zu Löffingen« und rechts daneben das »Gnadenbild Schneekreuz«. Die alte hölzerne Kapelle aus den Jahren 1849/50 ist auf der Ansicht weggelassen, statt dessen ist das kleine Bahnwärterhaus rechts hinter der Kirche dargestellt.

Die Figur des gekreuzigten Jesus Christus wurde 1740 von einem Mann gestiftet, der sich in einem Schneesturm verlaufen und schon fast jede Hoffnung verloren hatte, als er doch noch gerettet wurde. Das Kruzifix fand nach dem Neubau der neoromanischen Wallfahrtskirche Witterschneekreuz seinen Platz über dem Hochaltar. Es wurde zu einer Kreuzigungsgruppe erweitert und mit den Figuren der heiligen Maria und des heiligen Johannes ergänzt. Bildhauer Franz Josef Simmler (1846-1926) überarbeitete das Kreuz und versah die Kreuzendungen mit vergoldeten Vierpässen und mit den Symbolen der vier Evangelisten.

Am 15. Juli 1894 war die feierliche Grundsteinlegung erfolgt. Die Konsekration des Gotteshauses erfolgte schließlich am 31. August 1901 durch den Freiburger Erzbischof Thomas Nörber.

Der Verlag Wilhelm Nimis, der die Postkarte verlegt, heißt offiziell »Devotionalien- und Bilderfabrik«. Er hat seinen Sitz in Walldürn.

Standort des Fotografen: 47.893276, 8.336123

Mehrbildkarte mit Innen- und Außenansicht von der Kirche Witterschneekreuz, ca. 1898

Verlag Carl Zanger, Freiburg / Lithografie von L. Zorn, Freiburg
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Großer Beliebtheit erfreut sich diese colorierte Ansichtspostkarte von der »Schneekreuz-Kirche bei Löffingen« um die Jahrhundertwende. Sie zeigt eine Außenansicht der ab 1894 im neoromanischen Stil neu erbauten Wallfahrtskirche Witterschneekreuz und eine Innenansicht des Gotteshauses mit den beiden Seitenaltären und dem Hochaltar. Der linke Seitenaltar zeigt die Schmerzensmutter, der rechte den thronenden Christus. Der 1897 geschaffene Hochaltar integriert das alte Kruzifix, das dem Schneekreuz seinen Namen gibt.

Am 15. Juli 1894 war die feierliche Grundsteinlegung erfolgt. Die Konsekration des Gotteshauses erfolgte schließlich am 31. August 1901 durch den Freiburger Erzbischof Thomas Nörber. Doch diese Ansichtspostkarte war bereits ab 1898 im Umlauf.

Standort: 47.893276, 8.336123