Narrengruppe »Bremer Stadtmusikanten«, Fasnacht 1984

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

»Wir gehen nach Löffingen, etwas besseres als den Tod findest Du überall«, mögen sich diese vier »Bremer Stadtmusikanten« gesagt haben. Verkleidet als Esel, Hund, Katze und Hahn haben sich die vier Fasnachtsnarren zu einer Pyramide aufgebaut. Unter der Maskerade befindet sich das als »Ösch Fuzzys« bekannte Quartett bestehend aus Franz Hofmeier, Michael (Micky) Kasprowicz, Konrad Schwörer und Dieter Vierlinger.

Der untere Rathausplatz im Hintergrund ist närrisch geschmückt. Fasnachtsbändel sind zur Straßenlaterne in der Platzmitte gespannt.

Standort des Fotografen: 47.883712, 8.343985

8 Fotos: Prozession bei der Primiz von Stephan Burger, 27. Mai 1990

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist eine besondere Prozession, die am Sonntag, den 27. Mai 1990 durch das Städtchen zieht. Sie kommt vom Alenberg und führt zur katholischen Pfarrkirche St. Michael. Ministranten mit Weihrauch, Kreuz und Fahnen schreiten voraus. Ihnen folgen der Spielmannszug der Feuerwehr und die Stadtmusik, die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, der Stadtrat und der Pfarrgemeinderat. Weitere Ministranten in roten und schwarzen Gewändern schreiten durch die Straßen. Die rot gekleideten sind die aktiven Ministranten, die schwarz gekleideten die ehemaligen. Ihnen folgt eine Schar Geistlicher. Dahinter geht, festlich gekleidet, Familie Burger: Zu sehen ist u.a. Willy Burger (1928-2021), dessen Sohn Stephan Burger (geb. 1962) heute im Mittelpunkt steht. Denn nur eine Woche nach seiner Priesterweihe feiert er heute in seiner Heimatgemeinde seine Primiz.

Noch ahnt niemand, dass Stephan Burger 24 Jahre später von Papst Franziskus zum Erzbischof von Freiburg ernannt und im Freiburger Münster zum Bischof geweiht werden wird. Aber bereits am Tag der Primiz 1990 ist Löffingen stolz auf seinen Sohn der Stadt.

Geboren wurde Stephan Burger am 29. April 1962 in Freiburg. Von 1969 bis 1977 besuchte er die Grundschule und anschließend die Realschule in Löffingen. Danach wechselte er auf das Internat Hersberg in Immenstaad am Bodensee. Er trat in das Collegium Borromaeum, das damalige theologische Konvikt in Freiburg, ein und studierte Philosophie und Theologie in Freiburg und München. Nach seiner Weihung zum Diakon im Dezember 1988, absolvierte er das Diakonatsjahr in Meßkirch. Am 20. Mai 1990 empfing er im Freiburger Münster die Priesterweihe durch Erzbischof Oskar Saier (1932-2008).

Auf den Fotos sind u.a. zu sehen:

Geistliche: Pater Alfred Benz, Stephan Burger, Heinz Körner (1920-2001), Stadtpfarrer Hermann Litterst (1929-2013), Stjepan Lukec, Prälat Konrad Miller (1912-1991)

Ministranten (in schwarz): Gerold Benz, Rolf Benz, Axel Fehrenbach, Martin Höcklin, Georg Mayer, Matthias Pfeifer, Stefan Pfeifer, Heiko Rogg, Bernhard Vogelbacher, Christoph Wehrle, Klaus Zimmermann

Ministranten (in rot): Michael Bader, Daniel Egy, Stefan Fritsche, Tobias Guth, Monika Heizmann, Konrad Isele, Axel Köpfer, Michael Köpfer, Konrad Krämer, Philipp Krämer, Manuela Vogt

Spielmannszug und Stadtmusik: Michael Bausch, Karl Binder, Chris Guth, Ute Heiler, Wolfgang Keller, Oswald Laufer (Trommler), Elke Moser (geb. Bader), Walter Müller, Rolf Riedlinger, Thorsten Schelb, Tambourmajor Christoph Schwarz, Walter Selb (1929-2002), Thomas Straub, Lothar Zepf, Rainer Zepf, Waldemar Zepf, Ingrid Zimmermann

Feuerwehr: Johann Fehrenbach, Theo Hasenfratz (1937-2004), Bernhard Heizmann, Stadtkommandant Fritz Isele, Karl-Friedrich Geisinger, Ewald Hepting, Manfred Maier, Wilhelm Maier (1930-2002), Bernhard Nickel, Roland Scholl

Familienangehörige: Willy Burger (1928-2021), Pia Durst (geb. Burger) und Alfons Durst

Standort des Fotografen: 47.883761, 8.343960

Untere Hauptstraße mit Blick zum Mailänder Tor, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Frau überquert mit ihrer Einkaufstasche die Untere Hauptstraße. Es ist ein sonniger Sommertag, vermutlich um die Mittagszeit, wie am Schattenwurf zu erkennen ist. Auf der linken Straßenseite steht ein Auto geparkt. Es handelt sich um ein Chevrolet Bel Air, Jahrgang 1954 mit 115 PS und knapp 4 Litern Hubraum aus 6 Zylindern. Ansonsten ist weit und breit kein Auto zu sehen. Der Verkehr im Städtchen ist Mitte der 1950er Jahre noch überschaubar.

Vor dem Friseursalon von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) befindet sich seine »Esso«-Tankstelle. Daneben steht das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2), in dessen Erdgeschoss eine Filiale der »Sparkasse« eingerichtet ist. Auf dem unteren Rathausplatz ist der 1954 geschaffene neue Demetriusbrunnen zu sehen. Der alte Brunnen wurde im Zweiten Weltkrieg durch eine Bombe zerstört. Auch am geflickten Dach des Mailänder Tores sind die Spuren der Bombenangriffe noch sichtbar.

Standort des Fotografen: 47.883346, 8.343864

Maienlandstraße mit viel Schnee, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es hat geschneit. Die Maienlandstraße ist noch nicht geräumt. Die Fahrbahn ist zugeschneit und auch am Straßenrand ist für Fußgänger kein Durchkommen. Eine Schar Kinder ist deshalb auf die Straße ausgewichen und zieht, vom Mailänder Tor kommend, in Richtung Maienland.

Auf der linken Straßenseite sind das Haus Honold (Maienlandstr. 2) und das Haus Fritsche (Ringstr. 6) zu sehen. Beide wurden nach dem Großbrand 1921 neu gebaut. Auf der rechten Straßenseite stehen das Haus Guth (Weberweg 2) und das Haus Strobel (Maienlandstr. 3). Die beiden Häuser, die rechts an das Mailänder Tor angebaut sind, werden bei einem Brand 1969 zerstört.

Standort des Fotografen: 47.884828, 8.342971

2 Fotos: Vesperpause der Laternenbrüder im Mailänder Tor, 1976

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Nein, »s’goht« noch lange nicht »dagege«! Und trotzdem sind die »Laternenbrüder« im Einsatz. Ihre typische Kleidung tragen sie nicht, denn die Fasnacht ist noch weit. Kein blauer Kittel, kein schwarzer Rundhut und auch kein Barett sind zu sehen. Statt dessen sitzen sie bei einer Vesperpause zusammen.

Das Mailänder Tor ist für den Verkehr gesperrt, denn dort haben die »Laternenbrüder« ein Gerüst aufgebaut. Sie nehmen die Renovierung des Torgebäudes in die eigene Hand, verputzen es teilweise neu und streichen die Fassade. Nur die Materialkosten in Höhe von 500 DM stellen sie der Stadt in Rechnung. Als sichtbares Zeichen ihres Arbeitseinsatzes hängen sie zum Abschluss eine große Laterne in der Tordurchfahrt als Lampe auf.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Franz Schweizer, Josef Guth, Karl Sibold, Siegfried Dieterle, Michael Kasprowicz, Josef Hoitz
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Josef Benitz, Heinrich Wider, Wilfried Vogt, Nicolai Belcic

Standort des Fotografen: 47.883968, 8.343711

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist erst rund 30 Jahre her, dass das Mailänder Tor und die rechts angrenzenden Häuser der Demetriusstraße erbaut wurden. Entsprechend der Pläne der Wiederaufbaukommission unter Führung des Freiburger Architekten Carl Anton Meckel (1875-1938) wurden nach dem verheerenden Großbrand von 1921 ein breiteres Torgebäude errichtet und die neuen Häuser des Stadtrings mit Staffelgiebel versehen. So entstand ein neues Stadtbild, das sich auch bei Fotografen großer Beliebtheit erfreut.

Hier ist der Buchdrucker Albert Rebholz (1907-1962) auf der Suche nach einem neuen Postkartenmotiv. Der Zweite Weltkrieg ist vorüber, wie an der reparierten Dacheindeckung des Mailänder Tores zu erkennen ist. Es wurde in den letzten Kriegstagen bei einem Bombenangriff beschädigt. Jetzt rollt die Reisewelle in der Bundesrepublik an: Urlauber kommen auch in das Baarstädtchen und wollen einen Kartengruß nach Hause versenden.

Standort des Fotografen: 47.883841, 8.343893

Zeichnung vom unteren Rathausplatz nach dem Großbrand, 29. Juli 1921

Künstler: Johannes Thiel / Stadtarchiv

Der Zufall will es, dass der Freiburger Kunstmaler Johannes Thiel (1889-1962) am Tag nach dem Großbrand in Löffingen ist. Er fertigt eine Zeichnung, die die Trümmerstätte am unteren Rathausplatz zeigt.

Bereits am 30. Juli 1921 schlägt das Bezirksamt Neustadt vor, dass die Zeichnung verfielfältigt und als Kunstblatt zu Gunsten der Brandgeschädigten vertrieben werden soll. Am 10. August beschließt der Hilfsausschuss, der sich in Löffingen gebildet hat, das Kunstblatt zu einem Stückpreis von 10 Mark zu vertreiben. Man versendet daraufhin die Kunstblätter an Stadtverwaltungen und Behörden. Beispielsweise werden 500 Exemplare an das Bürgermeisteramt der Landeshauptstadt Karlsruhe geschickt, mit der Bitte sie an „Behörden und Korporationen“, aber auch an „Buch- und Kunsthandlungen“ sowie „Verkehrsvereine und ähnliche Institute“ weiterzuleiten.

Die weite Verbreitung des Kunstblattes erklärt, warum so viele Exemplare bis heute erhalten sind.

Standort des Künstlers: 47.883447, 8.343854

Trümmerstätte beim Mailänder Tor nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Gleich hinter dem Mailänder Tor an der Einmündung der Ringstraße in die Maienlandstraße steht der Fotograf. Er richtet seine Kamera auf das Mailänder Tor, das streng genommen ein Wohnhaus mit Tordurchfahrt ist. Es gehört dem Landwirt Wilhelm Brugger. Da die angrenzenden Häuser der Demetriusstraße allesamt beim Großbrand zerstört wurden, wandert der Blick über die Trümmerlandschaft hinweg bis zum Rathaus.

Auf der Kreuzung steht neben der Brandruine des Hauses Fritsche (Ringstr. 5) eine Personengruppe. Eventuell handelt es sich um Brandgeschädigte, die sich neben ihrem abgebrannten Haus aufgestellt haben. Zu ihnen haben sich ein paar uniformierte Polizisten aus Müllheim gesellt, die zu Aufräumarbeiten in das Baarstädtchen abkommandiert sind.

Beim Wiederaufbau wird das neue Haus Fritsche mehrere Meter versetzt aufgebaut. Dadurch wird die Ringstraße breiter und eine Engstelle im Städtchen beseitigt.

Standort des Fotografen: 47.884187, 8.343419

Verschneiter Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1970

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Das Foto würde sich zweifelsohne als Motiv für jede Weihnachtskarte eignen. Im Städtchen liegt Schnee: Straßen und Dächer sind verschneit, selbst auf den Staffelgiebeln der Häuser in der Demetriusstraße und auf der Statue des Demetrius liegt die weiße Pracht. Ein wolkenloser, sonniger Wintertag bringt die Fassaden des Städtchens zum Leuchten.

Standort des Fotografen: 47.883723, 8.343744

Blick von der Unteren Hauptstraße zum Mailänder Tor, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nein, die beiden Frauen am rechten Bildrand schauen nicht in die Kamera des Fotografen. Sie blicken stattdessen neugierig die Untere Hauptstraße hinunter, wo sich gerade der Hochzeitszug des Brautpaares Franz Roth und Anneliese geb. Fehrenbach bewegt.

Auch ansonsten herrscht Betriebsamkeit im Städtchen. Auf dem unteren Rathausplatz stehen Passanten, manche in ein Schwätzchen vertieft, andere sind mit Kinderwagen oder Fahrrad unterwegs. Aus dem Maienland kommt gerade ein Traktor gebogen. Mehrere Autos parken beim Demetriusbrunnen und vor dem Café Fuß. Dass Ende der 1950er Jahre das Verkehrsaufkommen im Städtchen schon stark angewachsen ist, zeigt sich auch daran, dass ein Zebrastreifen auf der Fahrbahn markiert wurde, um die Fußgänger sicher auf die andere Straßenseite zu bringen.

Standort des Fotografen: 47.882442, 8.347909

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1925-1930

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Ein Argument für den Abbruch des alten, beim Großbrand 1921 beschädigten Mailänder Tores und für den Wiederaufbau eines neuen Torgebäudes war, dass dieses auch als Ort zur Ehrung der Soldaten des Ersten Weltkrieges dienen könnte. Der Freiburger Architekt Carl Anton Meckel (1875-1938), der die Pläne für den Wiederaufbau fertigte, projektierte auch zwei Tafeln für die Namen der Kriegsgefallenen, eine Madonnenfigur mit Jesuskind, die über dem Torbogen ihren Platz finden sollte, und ein Türmchen mit Glocke.

Durch die Inflation und die angespannte finanzielle Lage der Stadtgemeinde lässt die Realisierung dieses Gefallenendenkmals lange auf sich warten: Erst 1930 wird es schließlich realisiert und eingeweiht. Auf dem Foto sind zwar bereits die Steintafeln über den beiden kleinen Torbögen angebracht, aber noch keine Namen hineingemeißelt. Die Madonna fehlt ebenso wie die Glocke im Türmchen.

Links vom Mailänder Tor sind die Häuser von Korbmacher August Egle (Demetriusstr. 14) und von Flaschnermeister Ferdinand Willmann (Demetriusstr. 13) zu sehen, rechts das ebenfalls nach dem Großbrand neu gebaute Haus von Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11), das über Staffelgiebel verfügt. Auf dem Platz steht der (alte) Demetriusbrunnen, der 1945 beim Bombenangriff zerstört wird. Vor ihm spazieren ein paar Hühner herum.

Standort des Fotografen: 47.883722, 8.343867

Mann vor dem Wegweiser am Mailänder Tor, 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Auf dem unteren Rathausplatz steht ein Mann. Er lehnt sich lässig an den Wegweiser vor dem Mailänder Tor. Nach links führt die Bundesstraße 31 in Richtung Neustadt und Freiburg, nach rechts ins 17 Kilometer entfernte Donaueschingen. Über den modernen Entfernungsschildern mit schwarzer Schrift auf gelbem Grund hängen zwei holzgeschnitzte Wegweiser, die pittoresk anzuschauen sind. Besonders hoch sind die Schilder nicht angebracht, da dürfen auch die Fahrzeuge nicht zu hoch sein, wollen sie darunter durchpassen.

Der Blick fällt durch das Mailänder Tor in die Maienlandstraße. An der Kreuzung zur Ringstraße steht ein Güllewagen. Dahinter ist das Haus Strobel (Maienlandstr. 3) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883876, 8.343851