Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.
Vom Haus Heiler im Pfarrweg wandert der Blick am Misthaufen vorbei hinüber zur Seppenhofer Straße. Dort steht die Kaplanei der katholischen Pfarrgemeinde, die in der Nachkriegszeit auch als Pfarrhaus diente. Das Gebäude wurde 1840 erbaut. An der Einmündung des Pfarrwegs in die Seppenhofer Straße ist am linken Bildrand der Marienbrunnen zu erkennen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.
Hinter ihrem Haus sitzt Mathilde Gugelberger geb. Schacht (1887-1958) auf einem Bänkchen. Die Rötengasse verläuft in ihrem Rücken. Sie stammt aus Würzburg und ist die Witwe des 1943 verstorbenen Arztes Dr. med. Franz Gugelberger (1878-1943). In der Nachkriegszeit eröffnete ihre Tochter Margaretha Gugelberger (1912-1989), die eine staatlich geprüfte Kinderschwester ist, ein Kindererholungsheim in der Villa. Kinder aus dem Bundesgebiet verbringen hier ihre Ferien, um sich zu erholen. Eines der Kinder steht auf dem Foto neben Mathilde Gugelberger.
Der Schnappschuss ist in einem ungünstigen Moment aufgenommen, sodass es fast den Anschein erweckt, die alte Dame reiße ihre Hand hoch, um zum Schlagen auszuholen. Tatsächlich spielen die beiden wohl ein Spiel.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.
Diese Fotografie ist eine Rarität, weil sie gleich vier Häuser zeigt, die beim Großbrand 1921 zerstört wurden. Von ihnen gibt es kaum Bilder oder gar keine weiteren Aufnahmen. Drei der Häuser sind auf der Ansicht markiert: »No. 1« zeigt das »Stammhaus Benitz-Hogg«, »No. 2« das »Haus Thoma-Eggert« und »No. 3« ist mit »Geburtshaus Benitz« beschriftet.
Das Doppelhaus Alenbergstr. 7/9 wurde 1823 von dem Gastwirt Joseph Hogg (1796-1857) erbaut. Er errichtete es auf einem älteren Weinkeller und eröffnete darin im darauffolgenden Jahr seine Weinhandlung Joseph Hogg. Sie bestand unter diesem Namen bis zum Jahr 2007. Hogg starb 1857. Seine Witwe Elisabeth Hogg geb. Waldvogel (1800-1869) verkaufte 1862 das Haus mit der Weinhandlung an ihren Neffen, den Weinhändler Josef Eggert (1831-1888). Das Anwesen bestand aus zwei zweistöckigen Wohnhäusern, die aneinandergebaut waren, aus einem Branntweinkeller, einem Gewölbekeller, einem Pumpbrunnen, einem Ökonomiegebäude mit Scheuer, Stall und Schopf, einer Küferwerkstatt und einem Waschhaus sowie einem Schweinestall. Eggert war mit Carolina Theresia geb. Löw (1841-1876) verheiratet, die aus Heiligenberg stammte, aber kurz nach der Eheschließung starb, sodass die Ehe kinderlos blieb. 1895 wurden der Weinhändler Joseph Benitz (1859-1919) und der Josef Paul Thoma (1868-?) neue Eigentümer des Geschäfts und des Gebäudekomplexes. Wegen seiner Größe und seiner exponierten Lage auf dem Alenberg wurde es auch das »Hohe Haus« genannt. Thoma schied bereits 1902 aus dem Geschäft aus.
Das Haus »No. 3« stand unterhalb des Alenbergs in der Rötengasse. Im Feuerversicherungsbuch von 1898 wird es beschrieben als zweistöckiges Wohnhaus, mit einem Gewölbekeller und einem Balkenkeller, Scheuer, Stallung und Abortanbau, Schopf mit Schweinestallung und einem Gartenhaus. Nach dem Großbrand 1921 stand die Brandruine noch bis Mitte der 1930er Jahre. Sie wurde erst abgeräumt, als der Arzt Dr. Gugelberger auf einem Teil des Grundstücks seine Villa errichtete (Maienlandstr. 6). Bis zum heutigen Tag sind im Bereich Rötengasse Trümmerteile des Gebäudes und ein Treppengeländer vorhanden.
Auch das daneben stehende Gebäude (Ringstr. 6) wurde beim Großbrand zerstört. Es gehörte dem Landwirt Martin Mayer. Im Vordergrund des Fotos sind die Bahngleise und die Bahnhofstraße zu erkennen, die freilich noch nicht asphaltiert, sondern nur ein unbefestigter Weg ist. Am linken Bildrand ist das Dienstwohnungsgebäude der Großherzoglichen Eisenbahngesellschaft zu sehen (Bahnhofstr. 4).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.
Über 200 Menschen werden beim Großbrand 1921 innerhalb weniger Stunden obdachlos und verlieren all ihr Hab und Gut. Hier steht Familie Benitz in den Trümmern ihres Anwesens am Alenberg. Sie verlieren gleich zwei Gebäude: Das Wohn- und Geschäftshaus (Alenbergstr. 7/9) und das Ökonomiegebäude (Alenbergstr. 8) sowie ein angrenzendes Keltereigebäude.
Nur eine Ruine ist vom Wohn- und Geschäftshaus mit seinem markanten Giebel geblieben. Das Doppelhaus, das einst den Familien Benitz-Hogg und Thoma-Eggert gehörte und das Städtchen stolz überragte, liegt in Schutt und Asche. In den Trümmern stehen die Witwe Anna Benitz geb. Glunk (1870-1959) u. a. mit ihren Kindern Anna Elisabeth Benitz (1896-1922), Joseph Benitz jun. (1897-1981), Paul Benitz (1899-1979), Albert Benitz (1905-1996) und Franz Benitz (1908-1944).
Außerdem zu sehen sind der Prokurist der Firma Hogg Hans Scheuregger sowie Oberlehrer i.R. Ferdinand Eggert (1852-1927) und dessen Ehefrau Berta Eggert geb. Koch. Die vierköpfige Familie Scheuregger und das Ehepaar Eggert wohnten bis zum Brand im Benitz’schen Haus in der Rötengasse.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.
Zwei Jungs spielen im Hof des Hauses Benitz und der Weinhandlung Joseph Hogg. Der Junge links ist Klaus Benitz (1938-2015). Hinter der Mauer verläuft die Alenbergstraße. Die Treppe im Hintergrund führt zwischen dem Ökonomiegbäude (Alenbergstr. 8) und dem Haus Beha (Alenbergstr. 10) hinauf zur Alemannenstraße auf dem Alenberg.