Zerstörtes Maschinenhaus nach dem Brand im Sägewerk Benz, 8. Juli 1928

Stadtarchiv

Nach dem Großfeuer am 7. Juli 1928 ist vom Sägewerk Benz nurmehr eine Trümmerlandschaft geblieben. Das Feuer war am Vorabend im Späneturm ausgebrochen und hatte sich in rasender Geschwindigkeit augebreitet. Dazu beigetragen hatte der Umstand, dass einige Dächer der Werksgebäude frisch geteert waren. Die überspringenden Funken fanden in dem frischen Teer gute Nahrung. In Windeseile standen drei Maschinenhäuser, die Sägerei, das Hobelwerk, die Kantine, die Schlosserei, die Kistenfabrik und weitere Schuppen lichterloh in Flammen und erröteten den Nachthimmel.

Am nächsten Tag wird das ganze Ausmaß des entstandenen Schadens sichtbar.  Auf dem Foto sind die Mauerreste eines zerstörten Maschinenhauses zu sehen. An seiner Giebelwand ist die Aufschrift zu lesen: »J. Benz A.G. – Maschinenhaus No. 3«. Dahinter ragt einer der beiden Benz-Kamine in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.883477, 8.339647

Brandruinen im Sägewerk Benz nach dem Großfeuer, 8. Juli 1928

Stadtarchiv

Am Tag nach dem Großfeuer im Sägewerk Benz offenbart sich das ganze Ausmaß des entstandenen Schadens. Von dem Maschinenhaus stehen nur noch die Grundmauern. Die schwer beschädigten Maschinen stehen unter freiem Himmel auf ihren Zementsockeln.

Das Feuer war am Vorabend im Späneturm ausgebrochen und hatte sich in rasender Geschwindigkeit augebreitet. In Windeseile standen drei Maschinenhäuser, die Sägerei, das Hobelwerk, die Kantine, die Schlosserei, die Kistenfabrik und weitere Schuppen lichterloh in Flammen und erröteten den Nachthimmel.

Im Hintergrund sind Häuser der Bahnhofstraße und der Alenbergstraße zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883477, 8.339647

2 Fotos: Pater Alfred Benz bei seiner Heimatprimiz am Hochaltar, 6. Mai 1962

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Adolf Benz sowie Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Pater Alfred Benz feiert am Sonntag, den 6. Mai 1962 seine Primiz in seiner Heimatgemeinde. Er steht als Hauptzelebrant in der katholischen Pfarrkirche St. Michael vor dem Hochaltar. Neben ihm stehen zwei Mitgeistliche, während Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) kniet.

Anfang der 1960er Jahre wird die Messe noch mit dem Rücken zur Kirchengemeinde zelebriert. Kurz vor der Kommunionausteilung dreht sich Alfred Benz zu den Gläubigen um und zeigt ihnen das Brot, das nach christlichem Verständnis in den Leib Jesu Christi verwandelt wurde.

Dabei spricht er die lateinischen Worte: »Ecce Agnus Dei, ecce qui tollit peccata mundi. Domine, non sum dignus, ut intres sub tecum meum, sed tantum dic verbo et sanabitur anima mea.« Auf Deutsch: »Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.«

Standort des Fotografen: 47.882496, 8.344582

Luftbild vom Aussiedlerhof Benz im Stettholz, ca. 1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Der Aussiedlerhof der Familie Benz in Stettholz wurde 1958 erbaut. 1973 brannte der Ökonomieteil des Gebäudes bei einem Feuer bis auf die Grundmauern nieder. Glücklicherweise blieb der Wohnbereich unzerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Luftaufnahme zeigt den Hof einige Jahre nach dem Wiederaufbau.

Blick von der Empore bei der Primiz von Pater Alfred Benz, 6. Mai 1962

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Von der Empore fällt der Blick in das Kirchenschiff. Vor dem Hochaltar sind drei Geistliche zu erkennen, die stehen oder knien. Einer von ihnen ist Pater Alfred Benz, der kürzlich zum Priester geweiht wurde und nun seine Heimatprimiz in der Gemeinde St. Michael feiert. Ministranten knien auf den Stufen, die zum Hochaltar hinaufführen.

Den heutigen Zelebrationsaltar gibt es auf dem Foto noch nicht. Erst nach dem von Papst Johannes XXIII. einberufenen Zweiten Vatikanischen Konzil und seinen Beschlüssen zur Liturgiereform wird ein provisorischer »Volksaltar« geschaffen.

Standort des Fotografen: 47.882563, 8.344279

Kommunionkind Adolf Benz, 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Der neunjährige Adolf Benz (geb. 1930) feiert seine Erstkommunion. Er ist in einen Anzug gekleidet, mit kurzen Hosen und langen Kniestrümpfen. In seiner linken Hand hält er seine Kommunionskerze, in der rechten Hand ein Gebetbuch und einen Rosenkranz. Weit zur Kirche hat er es in seiner Kindheit nicht, denn seine Familie wohnt gleich nebenan in der Hafnergasse (Kirchstr. 12).

Als erwachsener Mann wird der Weg zum Gottesdienst dann sehr viel weiter für ihn, da er ab Ende der 1950er Jahre in Stettholz wohnt.

Standort des Fotografen: 47.882991, 8.344495

Familie Benz bei der Heuernte, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Familie Benz holt auf ihrem Feld die Heuernte ein. Der Heuwagen wird von zwei Kühen gezogen. Sie werden die Fracht in die Hafnergasse im Städtchen bringen, wo Familie Benz bis zu ihrer Aussiedlung nach Stettholz 1958 wohnt. Josefine Benz geb. Beha (1900-1958) steht oben auf dem Heuwagen. Ihre beiden Kinder Adolf Benz (geb. 1930) und Margareta Benz (geb. 1929) halten Heugabeln und Rechen in Händen. Im Hintergrund ist am Horizont die Witterschneekirche zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.890827, 8.327160

Unfall des NSDAP-Parteiautos auf dem Rathausplatz, ca. 1933-1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Ein NSDAP-Parteiauto ist mitten im Städtchen von der Straße abgekommen und gegen die Hauswand von der Metzgerei Riegger (Rathausplatz 3) gefahren. Wenn da mal nicht überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer mit im Spiel war.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist das Rathaus zu sehen. In einem Schaukasten der NSDAP-Ortsgruppe hängen Bekanntmachungen und NSDAP-Propagandamaterial. Ob er auch gleichzeitig als »Stürmer-Kasten« dient und darin auch die antisemitische Hetzzeitung »Der Stürmer« zum kostenlosen Lesen ausgehängt wird, ist unbekannt.

Standort des Fotografen: 47.884028, 8.344423

2 Fotos: Unfall des NSDAP-Parteiautos auf dem Rathausplatz, ca. 1933-1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Ganz offensichtlich hat da jemand zu früh die Kurve nehmen wollen! In der Berichterstattung der Lokalzeitungen konnte bislang leider trotz intensiver Recherchen kein Hinweis auf diesen Verkehrsunfall gefunden werden. Vermutlich entschied man sich gegen eine Berichterstattung, da der Unfall etwas heikel erschien. Schließlich handelt es sich um ein NSDAP-Parteiauto, das mitten im Städtchen von der Straße abgekommen ist. Wenn da mal nicht Alkohol am Steuer im Spiel war! 

Das Auto mit dem KFZ-Kennzeichen »IVB 153362« kam an der Hauswand vom Haus Riegger (Rathausplatz 3) zu stehen. Über der Eingangstür ist der Schriftzug »Metzgerei Johann Riegger Wursterei« zu lesen. 1938 übernahm Metzgermeister Max Rohrer das Haus und die dazugehörige Metzgerei. Rechts daneben ist der Laden von Buchbinder Anton Rebholz (Rathausplatz 2) zu sehen, der mit einer Hakenkreuz-Fahne geschmückt ist. Schaulustige stehen herum, die das Unfallgeschehen kommentieren.

Standort des Fotografen: 47.883981, 8.344419

Blick von der »Wanne« auf das frühere Sägewerk mit dem Benz-Kamin, 1984

Sammlung Familie Waßmer

Die Tage des Benz-Kamins sind gezählt. Bald soll der Schornstein gesprengt werden. Von der »Wanne« aus fängt der Fotograf einen Blick auf das frühere Areal der Holzindustrie-Werke Josef Benz AG ein, mit dem charakteristischen Kamin. Nach mehr als 60 Jahren gehört er einfach zur »Skyline« von Löffingen dazu. Kaum vorstellbar, dass er einfach verschwinden wird. Im Vordergrund sind Häuser der Hebelstraße zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.880776, 8.338000

Benz-Kamin vor der Sprengung, 1984

Sammlung Familie Waßmer

Blickt man am Benz-Kamin aus der Nähe empor, dann ist nachvollziehbar, warum der Schornstein gesprengt wird. Nicht nur, dass er seine Aufgabe seit der Schließung des Sägewerks 1972 eingebüßt hat. Nach mehr als 60 Jahren ist das Bauwerk auch baufällig und marode geworden. Zahlreiche Ziegelsteine sind bereits herausgebrochen.

Standort des Fotografen: 47.883510, 8.339459

Benz-Kamin und ehemaliges Kesselhaus des Sägewerk Benz, 1984

Sammlung Familie Waßmer

Rauch steigt schon lange keiner mehr auf aus dem Benz-Kamin. Schließlich kam bereits 1972 das Aus für die Holzindustrie-Werke Josef Benz AG. Seitdem steht der Kamin ohne Funktion da. In wenigen Wochen wird der Schornstein, der fast zu einem Wahrzeichen des Städtchens geworden ist, gesprengt. Grund genug, ein paar Erinnerungsfotos aufzunehmen.

Im Juni 2013 wird auch das ehemalige Kesselhaus abgerissen, das auf dem Bild zu sehen ist. Es macht Platz für den Neubau eines Funktionsgebäudes für den städtischen Bauhof.

Standort des Fotografen: 47.883510, 8.339459