Altes Votivbild mit Rindern in der Witterschneekapelle, 2009

Familie Waßmer

In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit.

Auf diesem Votivbild ist eine kleine Kapelle in einem Wäldchen zu sehen. Ob es sich dabei um die Witterschneekapelle handeln soll, ist unklar. Die Topographie und letztlich auch das Aussehen der Kapelle unterscheiden sich doch so sehr vom Witterschnee, dass offen bleiben muss, ob es eine wenig naturalistische Darstellung ist oder das Bild einen ganz anderen Ort zeigt. Über den Baumwipfeln ist eine Rinderherde dargestellt, die quasi im Himmel schwebt. Das Bild wurde vermutlich als Dank für die Genesung der Tiere nach einer Rinderseuche gemalt. Oben in einem Wolkenkranz ist Jesus dargestellt, der das Kreuz trägt.

Standort des Fotografen: 47.893042, 8.336188

Altes Votivbild mit Darstellung eines Verkehrsunfalls in der Witterschneekapelle, 2009

Familie Waßmer

In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit.

Auf diesem Votivbild ist ein dramatischer Augenblick dargestellt. Ein Wagen, schwer beladen mit Steinen, wird von drei Pferden gezogen. Ein Mann und zwei Frauen reißen erschreckt die Hände hoch, denn ein Kind ist unter den Wagen geraten und droht gerade überrollt zu werden. »O! Gott wir danken Dir« steht in großen Buchstaben unter dem Bild. Mit dem Votivbild dankte die Familie, dass ihr Kind im letzten Moment gerettet werden konnte oder es zumindest seinen Verletzungen nicht erlag und auf dem Wege der Genesung war.

Standort des Fotografen: 47.893042, 8.336188

Altes Votivbild mit Schweinen in der Witterschneekapelle, 2009

Familie Waßmer

In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit.

Auf diesem Votivbild sind Schweine zu sehen. Hintergrund könnte der Ausbruch einer Schweineseuche gewesen sein. Oben im Himmel ist Jesus dargestellt.

Standort des Fotografen: 47.893042, 8.336188

Alte Witterschneekapelle, ca. 1960

Sammlung Familie Waßmer

Im April 1894 hob man die alte Kapelle auf Baumstämme und rollte sie an den heutigen Standort. Die angebaute Kreuznische, in der sich das Gnadenkreuz befunden hatte, entfernte man dabei, denn das Kreuz wurde in die neue Kirche überführt.

Sichtbar blieb für über 100 Jahre am rückseitigen Schindelanschlag die Stelle, an der die Kreuznische ursprünglich angefügt gewesen war. Erst mit dem letzten neuen Schindelanschlag an der alten Kapelle 1994 wurden diese Spuren beseitigt.

Standort des Fotografen: 47.893232, 8.336240

Innenansicht der alten Witterschneekapelle, 1904

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Drei Jahre nach der Weihung der neuen Wallfahrtskirche entstand 1904 diese Innenaufnahme der alten Kapelle. Der Blick fällt von der Kapellentür über die alten Kirchenbänke mit barocken Doggen hinweg in Richtung Altar mit dem Kreuz darüber. Die Altardecke ist mit den Worten bestickt: »Heiliger Antonius bitte für uns«. Die Altarrumrahmung ist umgeben von alten Votivbildern. Die meisten von ihnen sind heute verschwunden.

Heute wird die Kapelle als Sammelstelle für religiöse Gegenstände aller Art zweckentfremdet. Eine Unzahl von entsorgten Kreuzen, Gipsstatuen und großformatigen Bildern verunstalten den Innenraum. 

Standort des Fotografen: 47.893027, 8.336191

Pilgerinnen vor der alten Witterschneekapelle, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Norbert Freudenberg zur Verfügung.

In der Nachkriegszeit kommen immer weniger Wallfahrer mit dem Zug, sondern mehr und mehr mit Autos und Bussen. Der hinter der alten Witterschneekapelle parkende Reisebus ist überaus modern, denn er verfügt über eine selbsttragende Karosserie und Panoramafenster mit Dachrandverglasung. Vermutlich handelt es sich um einen Setra-Bus (S9) der Firma Kässbohrer, der dem Busunternehmen »Der Glottertäler« gehört. Pilgerinnen in Tracht stehen vor dem Bus und warten auf ihre Heimfahrt in den Schwarzwald.

Am Schindelbeschlag der alten Kapelle ist deutlich zu erkennen, dass an der Rückseite ursprünglich eine Apsis angebaut war, in der sich das Gnadenkreuz befunden hatte. Beim Neubau der Wallfahrtskirche in den Jahren 1894-1897 wurde das Kreuz in das neue Gotteshaus überführt und die Apsis an der alten Kapelle entfernt. Auch das Dach der Kapelle ist noch mit Holzschindeln gedeckt.

Standort des Fotografen: 47.893286, 8.336289

Pilgerinnen auf dem Weg zum Witterschnee, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Norbert Freudenberg zur Verfügung.

An der Einmündung des Stationenwegs geht eine Gruppe Pilgerinnen in Tracht in Richtung der Witterschneekirche. Im Hintergrund ist eine Verkaufsbude zu erkennen. In der Ferne grüßen die ersten Häuser der Maienlandstraße.

Standort des Fotografen: 47.893074, 8.336518

Lina Egle vor ihrer Verkaufsbude am Witterschnee, 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.

»Gustav Egle« steht auf einem kleinen Zettel an dem Verkaufsstand neben der Wallfahrtskirche Witterschnee, um den Eigentümer auszuweisen. Daneben steht die Ehefrau Lina Egle geb. Mäder (1887-1966), ihre linke Hand in die Hüfte gestemmt, ihr Warensortiment präsentierend. Gustav Egle (1880-1954) war gelernter Müller von Beruf.  Er und seine Ehefrau Lina (eigentlich Pauline) wohnten in der Ringstraße 1 und betrieben auch dort einen kleinen Laden. Im Adressbuch wird es als »Gemischtes Warengeschäft« bezeichnet. Der Verdienst durch den Verkaufsstand am Witterschnee diente wohl als Zubrot.

Standort des Fotografen: 47.892724, 8.336733

Maria Baader vor ihrer Verkaufsbude am Witterschnee, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Oskar Baader zur Verfügung.

Maria Baader (1873-1943) war Händlerin, »Devotionalienhändlerin beim Schneekreuz«, wie im Sterbebuch der katholischen Pfarrgemeinde vermerkt ist. Sie wurde 1873 als Tochter des »Ochsen«-Wirtes Johann Baader und dessen Ehefrau Katharina geb. Fürst geboren. Zeit ihres Lebens blieb sie ledig und wohnte in der Maienlandstraße. Neben der Wallfahrtskirche Witterschnee betrieb sie eine Verkaufsbude, in der sie Wallfahrern religiöse Artikel wie Rosenkränze, Andachtsbildchen, Gebetsbücher und Kerzen sowie Souvenirs verkaufte. Sie starb 1943 im Alter von 69 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.892732, 8.336740

Lina Egle an ihrem Verkaufsstand am Witterschnee, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.

Direkt vor dem Eingang zur alten Witterschneekapelle hat Lina Egle geb. Mäder (-1966) ihren Verkaufsstand aufgebaut. Auf zwei Böcken ruht eine Tischplatte, über die eine Tischdecke gebreitet liegt. Ein Teil der Devotionalien ist in einer Vitrine ausgelegt. Daneben sind Andachtsbildchen und Heiligenbilder zu erkennen, Kruzifixe und mehrere Rosenkränze, die feinsäuberlich an einer Holzlatte aufgefädelt sind.

Unter dem Tisch steht ein Korb, in dem sich sicherlich auch ein Vesperbrot für Zwischendurch befindet. Lina Egle betreibt als letzte Händlerin einen Verkaufsstand am Witterschnee. Als sie damit aufhört, findet auch diese Geschäftstradition ein Ende.

Lina (eigentlich Pauline) Egle ist die Witwe von dem Müller Gustav Egle (1881-1954). Geboren wurde sie am 20. Juni 1887 in Löffingen. Sie stirbt im Alter von 79 Jahren am 31. Mai 1966.

Standort des Fotografen: 47.892984, 8.336309

Maria Häusler in ihrer Verkaufsbude am Witterschnee, ca. 1930-1940

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Ein kleines Mädchen mit Puppenwagen steht vor der Verkaufsbude am Witterschnee und betrachtet die zum Verkauf angebotenen Devotionalien, also Gegenstände, die der privaten religiösen Andacht dienen und die Frömmigkeit fördern sollen. Zu erkennen sind etwa Kreuze, Kruzifixe, Rosenkränze,  Heiligenfiguren, Gebetskärtchen, Andachtsbilder, Medaillen und Kerzen. Vor allem Pilger erwerben diese Devotionalien, um ein Erinnerungsstück von ihrer Wallfahrt zum Witterschnee mit nach Hause zu nehmen. Vielleicht gilt das besondere Interesse des Mädchens aber vor allem den beiden großen Gläsern, gefüllt mit Bonbons und anderen Süßigkeiten, die rechts in der Auslage stehen?

Die Frau mit Kopftuch, die in der Verkaufsbude sitzt und in die Kamera blickt, ist die Witwe Maria Häusler (geb. Mäder, 1888-1951). Sie war mit dem Schlosser Ludwig Häusler (1883-1935) verheiratet, der aus der Oberpfalz stammte. 1911 hatten die beiden im württembergischen Schondorf geheiratet. Nach dem Großbrand 1921 und dem Wiederaufbau übernahmen sie das elterliche Anwesen in der Ringstraße 1. Maria Häusler stirbt 1951 im Alter von 63 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.892739, 8.336733

Witterschnee mit Verkaufsbuden auf einem Aquarell von Ernst Keller, ca. 1950

Gemälde von Ernst Keller

Ernst Keller (1912-1985) malte nach der Vorlage von alten Fotografien, aber auch aus der Erinnerung eine Serie von Aquarellen mit alten Stadtansichten.

Hier sind die Witterschneekirche und die alte Kapelle zu sehen. Im Vordergrund malte Keller die Verkaufsbuden, in denen Wallfahrer religiöse Artikel wie Rosenkränze, Andachtsbildchen und Gebetbücher kaufen konnten. Im Sortiment gab es aber auch Souvenirs wie z. B. Schneekugeln mit Miniatur-Witterschneekreuzen, die beim Schütteln eingeschneit wurden.

Standort des Malers: 47.892803, 8.336868