5 Fotos: TV-Serie »Schwarzwaldklinik« mit Witterschneekirche, ca. 1987

 

Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)

Die Wallfahrtskirche Witterschnee wird Mitte der 1980er Jahren auch zum Drehort von Aufnahmen für die dritte Staffel der Fernsehserie »Die Schwarzwaldklinik«. Die Folge 47 mit dem Titel »Der Anfang vom Ende« wird am 8. Oktober 1988 ausgestrahlt.

Eine kurze Szene spielt vor der Witterschneekirche. Zu sehen sind Prof. Klaus Brinkmann (Klausjürgen Wussow) und seine Ehefrau Dr. Christa Brinkmann (Gaby Dohm), die nach dem Ostergottesdienst aus der Kirche kommen. Sie werden begleitet von Sohn Dr. Udo Brinkmann (Sascha Hehn) und von Schwester Elke (Barbara Wussow). Vor dem Kirchenportal kommt es zu einem kurzen Gespräch mit dem TV-Pfarrer. Als Statisten im Hintergrund sind auch Einwohner von Löffingen zu sehen.

Standort: 47.893192, 8.336135

Missionskreuz am Beginn des Kreuzweges zum Witterschnee, 2009

Sammlung Familie Waßmer

»Wer ist es, der / die Welt über- / windet, als der, / welcher glaubt, / daß Jesus der / Sohn Gottes ist.« Dieser Bibelvers aus dem Neuen Testament (1. Johannes 5,5) ist auf den Sandsteinsockel des 1895 gestifteten Missionskreuzes eingemeißelt. Das Kreuz steht in der Maienlandstraße am Beginn des Kreuzweges, der zur Wallfahrtskirche Witterschnee führt.

Standort des Fotografen: 47.889779, 8.341678

Station vom Witterschneekreuzweg, 2009

Familie Waßmer

Die Kreuzwegstationen am Prozessionsweg entstanden gleichzeitig mit dem Bau der neuen Wallfahrtskirche und wurden ausschließlich durch Spenden finanziert. Am 30. Juni 1895 fand die feierliche Einweihung mit einer Prozession statt. Die Stationen und das Missionskreuz am Eingang zum Prozessionsweg sind im Besitz der katholischen Pfarrgemeinde, der Weg ist Gemeindeeigentum und muss von ihr unterhalten werden.

Die 14 Bildstöcke bestehen aus Fischbacher Sandstein, ihre Sockel aus Schönwalder Granit. Die originalen Terrakottabilder wurden von der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München geschaffen. 1995 mussten die Kreuzwegstationen, denen die Witterung zugesetzt hatte und die auch teilweise mutwillig von Vandalen zerstört worden waren, renoviert werden. Zu ihrem besseren Schutz wurden Glasscheiben angebracht.

Auf diesem Foto ist die XIII. Station zu sehen: »Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.«

Standort des Fotografen: 47.892779, 8.337640

Innenraum der Witterschneekirche, ca. 1930-1940

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Die in den Jahren 1894 bis 1897 gebaute und 1901 geweihte Wallfahrtskirche war von dem Freiburger Architekten Max Meckel (1847-1910) als Andachtsraum konzipiert. Im Mittelpunkt steht das Gnadenkreuz. Auf dem Foto ist ein Gläubiger zu sehen, der rechts auf der Männerseite zur stillen Einkehr und zum Gebet Platz genommen hat. 

Auf der Innenaufnahme sind die beiden Seitenaltäre zu sehen, die von dem Bildhauer und Maler Franz Joseph Simmler (1846-1926) aus Offenburg geschaffen wurden: Der Altar links zeigt die Schmerzensmutter Maria, der rechte Altar den thronenden Christus, den Erlöser der Welt. Hinter dem Chorgitter, das 1954 entfernt wurde, ist der Hauptaltar zu sehen, auch er ist ein Werk Simmlers. Der Flügelaltar mit den zwölf Aposteln ist geöffnet. Darüber erhebt sich das 1897 geschaffene Wallfahrtskreuz mit Maria und Johannes neben dem Kreuz. Die Christusfigur selbst stammt aus dem Jahre 1740 und wurde von einem Wanderer nach seiner Errettung aus einem Schneesturm gestiftet. Das kunstvoll gearbeitete Gefäß mit dem ewigen Licht, das auf dem Bild mitten vor dem Altar hängt, wurde gestohlen und ist endgültig verloren.

Standort des Fotografen: 47.893286, 8.336088

Innenraum der Witterschneekirche, ca. 1920-1930

Stadtarchiv

Im Mittelpunkt der Wallfahrtskirche Witterschnee steht das Gnadenkreuz mit der Christusfigur, die 1740 ein Wanderer nach seiner Errettung aus einem Schneesturm gestiftet hatte. Die in den Jahren 1894 bis 1897 gebaute und 1901 geweihte Kirche ist von dem Freiburger Architekten Max Meckel (1847-1910) als Andachtsraum konzipiert. Sie soll weniger ein Ort der Glaubensverkündigung oder des Abhaltens von Gottesdiensten sein. Deshalb gibt es keine Kanzel und keine Kommunionbank. Die Kommunionbank wird erst 1954 eingebaut, als das auf dem Foto noch vorhandene Chorgitter entfernt wird.

Auf der Innenaufnahme sind Teile der Langhausdecke mit dem Gemälde des Nazarenermalers August Wörndle (1829-1902) zu sehen. Im Ganzen sind die vier Propheten Jesaja, Ezechiel, Daniel und Jeremias dargestellt. Der linke Seitenaltar zeigt die Schmerzensmutter Maria, der rechte Altar den thronenden Christus, den Erlöser der Welt. Beide Seitenaltäre sind wie auch der Hauptaltar eine Arbeit des Bildhauers und Malers Franz Joseph Simmler (1846-1926) aus Offenburg. Der Flügelaltar mit den zwölf Aposteln ist geöffnet. Darüber erhebt sich das Wallfahrtskreuz von Simmler aus dem Jahre 1897 mit Maria und Johannes neben dem Kreuz.

Standort des Fotografen: 47.893286, 8.336088

Geschlossener Hauptaltar der Witterschneekirche, 2009

Familie Waßmer

Der Hauptaltar in der Witterschneekirche ist ein Werk des Offenburger Bildhauers und Malers Franz Joseph Simmler (1846-1926).

Der Flügelaltar wird heute nur noch zu besonderen Anlässen geöffnet. Meist sind die Altarflügel geschlossen und die Altarbilder zeigen dann links eine Darstellung des Abendmahles und rechts die Grablegung Christi. Aus Sicherheitsgründen bleibt der Altar meist geschlossen, denn vor über 40 Jahren wurden schon einmal sechs Apostelfiguren aus dem geöffneten Altar gestohlen.

Unter den beiden Gemälden sind in die Altarwand sechs Brustbilder von Heiligen eingelassen. In ihrer Brust befinden sich Reliquien aus Rom: links die Heiligen Stephanus, Alexander und Bischof Ignatius, rechts die Heiligen Agatha, Agnes und Cäcilia. In der Mitte ist der goldene Tabernakel, der Aufbewahrungsort der geweihten Hostien.

Standort des Fotografen: 47.893440, 8.335851

Geöffneter Hauptaltar der Witterschneekirche, 2017

Familie Waßmer

Der Hauptaltar in der Witterschneekirche ist ein Werk des Offenburger Bildhauers und Malers Franz Joseph Simmler (1846-1926). Der Flügelaltar wird heute nur noch zu besonderen Anlässen geöffnet. Dann kommen die zwölf Apostel zum Vorschein. Vor über 40 Jahren wurden sechs der Figuren gestohlen. Sie tauchten später wieder in der Schweiz oder in Österreich auf und konnten zurückgekauft werden. Zur Schließung des Altars werden die sechs inneren Apostelfiguren entnommen, sicher verwahrt und die Altarflügel zugeklappt.

Über dem Altar erhebt sich das Wallfahrtskreuz aus dem Jahre 1897. Die Enden der Kreuzbalken sind aufwändig verziert und umschließen die Symbole der vier Evangelisten: Adler, Mensch, Löwe und Stier. Der Korpus des gekreuzigten Christus stammt von dem Schneekreuz, das ein Wanderer 1740 erstellen ließ. Der aus einem Schneesturm Gerettete gab damals dem bekannten Schönenbacher Schnitzer Jakob Rappenecker den Auftrag für die Christusfigur. Die beiden Figuren beiderseits des Kreuzes, Maria und Johannes, wurden 1979 gestohlen. Sie konnten zwei Monate später in Koblenz bei einem Kunsthändler durch die Kriminalpolizei sichergestellt und zurückgegeben werden.

Der goldschimmernde Hochaltar steht vor dem dunkelblauen Hintergrund der Wand der Apsis. Vom Kreuz fast verdeckt ist Gottvater mit der Taube des Heiligen Geistes zu erkennen. Er ist umgeben von kleinen Engeln und blickt auf seinen gekreuzigten Sohn hinab.

Standort des Fotografen: 47.893440, 8.335851

Andachtsbild von der alten Witterschneekapelle, ca. 1880-1890

Eberle, Kälin & Cie., Einsiedeln / Sammlung Familie Waßmer

Die katholische Verlagsanstalt Eberle, Kälin & Cie. im schweizerischen Marienwallfahrtsort Einsiedeln vertrieb dieses Andachtsbildchen der »Witterschnee-Kreuz-Kapelle in Löffingen«. Das Unternehmen wurde 1858 gegründet, als die holzverschindelte Kapelle mit Türmchen bereits zehn Jahre stand.

Die lithographische Darstellung ist nicht realistisch: In Wirklichkeit war die Kapelle vorne geschlossen. Sie ist nur deshab mit offener Vorderfront dargestellt, um einen Blick auf das Gnadenkreuz im Inneren zu ermöglichen. Auch das Größenverhältnis zwischen der Kapelle und den Pilgern im Vordergrund entspricht nicht der Realität.

Auf die Rückseite des Andachtsbildchens ist ein Gebet gedruckt.

Standort des Künstlers: 47.892984, 8.336223

Bahnhofsgebäude, Ausschnitt, ca. 1905

Sammlung Familie Waßmer

Am 19. August 1901 fand die feierliche Eröffnung der Bahnlinie zwischen Neustadt und Donaueschingen in Anwesenheit des Großherzogs Friedrich I., des Fürsten Max-Egon zu Fürstenberg und hoher Staatsbeamter statt. Damit war Löffingen an den Bahnverkehr angeschlossen.

1887 war bereits die Bahnstrecke von Freiburg nach Neustadt in Betrieb genommen worden. In der Folgezeit war die Fortführung der Höllentalbahn in Richtung Donaueschingen diskutiert worden. Die Stadtgemeinde hatte sich dafür eingesetzt, dass die Streckenführung über Löffingen führt. 1896 hatte die zweite Kammer der Landesstände in Karlsruhe den Weiterbau der Eisenbahnlinie von Neustadt über Löffingen nach Donaueschingen schließlich beschlossen und kurz darauf hatte auch Großherzog Friedrich I. (1826-1907) dies gebilligt. Die hintere Höllentalbahn konnte gebaut werden und auch das Bahnhofsgebäude Löffingen wurde errichtet.

Das zweigeschossige Bahnhofsgebäude aus Backsteinen mit eingeschossigen Anbauten an beiden Seiten entsprach der typischen badischen Bahnhofsanordnug. Der Komplex bestand aus dem Hauptgebäude, das auch als Wohnhaus diente, aus einem Wartesaal und einem Güterschuppen sowie einem freistehenden Toilettenhäuschen. Die Anlage wurde bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört.

Diese Ansicht ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte. Das Originalfoto finden Sie hier.

Standort des Fotografen: 47.882999, 8.341894

Altes Votivbild mit Kuhherde und Pferden in der Witterschneekapelle, 2009

Familie Waßmer

In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit.

Auf diesem Votivbild ist eine Kuhherde dargestellt, die sich um eine Viehtränke schart. Davor sind zwei Pferde zu sehen und im Hintergrund ist ein Pferdewagen zu erkennen, der gerade einen Hang hinunterfährt. Das Bild wurde vermutlich als Dank für die Genesung des Vieh nach einer Rinderseuche gemalt. Oben in einem Wolkenkranz ist Jesus dargestellt, der das Kreuz trägt.

Im Laufe der Jahrzehnte haben sich Menschen mit ihrer Unterschrift und mit dem Datum ihres Besuches in der Wallfahrtskapelle auf dem Gemälde verewigt. Obgleich das Bild dadurch erheblich beschädigt wurde, sind die Inschriften auch interessant: »Hilf mir«, schrieb eine unbekannte Person etwa im April 1944.

Standort des Fotografen: 47.893042, 8.336188

Altes Votivbild mit Kühen in der Witterschneekapelle, 2009

Familie Waßmer

In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit.

Auf diesem Votivbild sind im Vordergrund drei Kühe dargestellt, die an einer Tränke stehen. Vermutlich ging es um eine grassierende Tierseuche, zu deren Bekämpfung göttlicher Beistand angefleht wurde.

Interessant ist die Darstellung der Kapelle im Hintergrund: Es handelt sich um die 1846/47 errichtete Witterschneekapelle, in der das Votivbild heute hängt. Sie ist an ihrem Türmchen und ihren Fenstern eindeutig zu erkennen. In der angebauten Apsis befand sich die Nische mit dem von einem Wanderer 1740 gestifteten Gnadenkreuz. Im April 1894 wurde die Kapelle an ihren heutigen Standort verschoben, um Platz für den Neubau der Witterschneekirche zu schaffen.

Standort des Fotografen: 47.893042, 8.336188

Andachtsbild mit Witterschneekreuz, ca. 1835-1840

Kunsthaus Gebrüder Carl & Nikolaus Benziger, Einsiedeln

»Wahre Abbildung des Witterschnee-Kreuzes«, steht als Überschrift auf diesem Andachtsbildchen. Zu sehen ist die Kreuznische aus dem Jahre 1751/52 mit dem Gnadenkreuz und der Christusfigur. Dahinter erhebt sich der Lindenbaum, unter dem ein Wanderer 1740 beim Schneesturm Schutz gesucht und das Gelübde abgelegt hatte, ein Kreuz zu stiften, falls er gerettet werden sollte.

Schnell wurde das Gnadenkreuz Ziel von Wallfahrten. Erzählungen von Wunderheilungen verbreiteten sich. So soll beispielsweise ein Schmied aus Döggingen durch Verbrennungen am ganzen Körper schwer verletzt und arbeitsunfähig geworden sein. Er gelobte, wenn Gott ihn heile, schmiede er eine kunstvolle Kette. Tatsächlich sei er wieder gesund geworden und habe sein Gelübde gehalten. Die Kette sei an der Kreuznische angebracht worden. Sie ist auf dem Andachtsbildchen zu sehen.

Dass es sich bei der Darstellung des Gnadenkreuzes um eine »wahre Abbildung« handelte, war deshalb wichtig, weil den Gläubigen nur so seine wundertätige Wirkung auch in Form eines lithografierten Bildchens gegeben schien.

Standort des Fotografen: 47.893229, 8.336186