Mehrbildkarte vom Gasthaus »Ganterbräu« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1985

Stadtarchiv

Diese Mehrbildkarte dient zur Werbung für das Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4), das auch über Gästezimmer verfügt. Das Gasthaus wird seit den 1960er Jahren von Franziska Heiler geb. Fritsche betrieben. Zu sehen ist eine Außenansicht des Gebäudes mit dem von Gipsermeister Erich Adrion geschaffenen Wandgemälde. Vor den Fenstern blühen Geranien.  Drei weitere Bilder zeigen Innenansichten der Gaststube, der Bar und der Ecke mit dem Stammtisch.

Standort des Fotografen: 47.884381, 8.345557

Hochwasser vor dem Haus Egle in der Maienlandstraße, 1. Juli 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Beim Hochwasser am 1. Juli 1958 bahnt sich das Wasser des sonst beschaulich dahinfließenden Stettbaches seinen Weg durch das Städtchen. Das Foto zeigt die Situation an der Einmündung der Rötengasse in die Maienlandstraße. Am Haus Egle (Maienlandstr. 8) fließt ein reißender Strom vorbei. Die Stromschnellen, die zu erkennen sind, lassen die Wucht der Wassermassen erahnen.

Standort des Fotografen: 47.885176, 8.342557

Mehrbildkarte mit fünf Ansichten, ca. 1955-1960

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

In der Nachkriegszeit verlor die Ansichtskarte nach und nach an Bedeutung. Die Zunahme an Telefonanschlüssen in den 1950er und 60er Jahren und die Reduzierung der Postzustellungen von früher mehrmals täglich auf einmal täglich reduzierte ihren Wert als Kommunikationsmedium im Alltag. Fortan richtete sie sich vorranging an Touristen, um Urlaubsgrüße zu versenden. Die Ansichtskarte musste dabei zwei Anforderungen erfüllen: Zum einen hatte sie Alleinstellungsmerkmale der Stadt einzufangen, um sie werbewirksam vermarkten zu können, zum anderen musste sie Touristen als Orientierungshilfe dienen.

Diese Mehrbildkarte, die ab Mitte der 1950er Jahre verbreitet wurde, richtete sich vorrangig an Touristen und Kurgäste. Das wird schon an dem kleinen mittleren Bild deutlich: Auf dem holzgeschnitzten Ortsschild wird Löffingen als »Luft-Kurort« vorgestellt. Verziert ist das Schild mit dem Stadtwappen sowie einem Mann und einer Frau, die beide ihre Tracht tragen, also das Brauchtum pflegen. Eingerahmt werden sie von zwei Schwarzwaldtannen.

Neben einer Gesamtansicht des Städtchens, die von der »Breiten« aufgenommen wurde, sind zwei Ansichten der Altstadt zu sehen. Natürlich darf das Mailänder Tor und die angrenzenden Gebäude des unteren Rathausplatzes mit ihren Staffelgiebeln genauso wenig fehlen, wie der 1954 geschaffene neue Demetriusbrunnen und das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »zum Adler«. Das zweite Bild zeigt den 1929 wiederaufgebauten rechten Straßenzug der Hafnergasse (heute Kirchstraße), ebenfalls mit Staffelgiebeln, und nicht etwa die gegenüberliegende Straßenseite mit den sehr viel älteren Gebäuden, da diese als weniger vorzeigbar galten. Im fünften Bild ist der von Bäumen gesäumte Schulweg zu sehen, der zur Festhalle und zur Schule führt, aber auch zu einem Spaziergang in der »Hasle« einlädt.

2 Fotos: Einebnung der Müllkippe »Suppenschüssel«, November 1987

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Heiner Wider zur Verfügung.

Die offizielle Mülldeponie des Landkreises befand sich in den 1980er Jahren an der B31 in Titisee-Neustadt. Aber auch in Löffingen existierte seit Jahrzehnten ein Müllabladepatz in der so genannten »Suppenschüssel«, oberhalb der Mauchachschlucht auf dem Weg nach Dittishausen. Angesichts des steigenden ökologischen Bewusstseins ist es überfällig, dass der Müllabladeplatz 1987 geschlossen wird.

Am 5. November 1987 rückt eine Planierraupe an, um die Müllkippe einzuebnen und anschließend mit einer Kompostschicht zu überdecken, damit – im wörtlichen Sinne – Gras darüber wachsen kann. Der Untergrund ist aber so weich, dass die schwere Planierraupe in Schieflage gerät und umstürzt.

Standort des Fotografen: 47.891497, 8.356491

Franz Schweizer als Soldat im Ersten Weltkrieg, 1917

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Alexandra Scholl und Paula Veith zur Verfügung.

Der Gipsermeister Franz Schweizer (1871-1938) ist bereits 43 Jahre alt, als der Erste Weltkrieg im August 1914 beginnt. Geboren wurde er 1871 im schwäbischen Bad Ditzenbach. 1897 hatte er nach Löffingen eingeheiratet und eine Familie gegründet. Jetzt ist er Soldat. Seine Frau Anna Schweizer geb, Götz und seine Kinder bangen um ihn und hoffen, dass ihr Ehemann und Vater gesund nach Hause zurückkehrt.

Franz Schweizer stirbt am 22. August 1938 im Alter von 67 Jahren, rund ein Jahr vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges.

Standort: Unbekannt.

Unterer Rathausplatz mit Rathaus und Café Fuss, 1954/55

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

Der Buchbinder Albert Rebholz (1907-1962) versteht es,  zu fotografieren. Wie schon vor ihm sein Vater Anton Rebholz (1875-1946) hält er das Aussehen des Städtchens in zahlreichen Bildern fest. Seine Fotos sind keine Schnappschüsse, sondern sie sind durchkomponiert.

Das zeigt sich auch bei dieser Ansicht des unteren Rathausplatzes: Anton Rebholz wählt eine Perspektive, von der aus das Rathaus und das Café von Bäckermeister Viktor Fuss (Rathausplatz 5) weitgehend frontal zu sehen sind, die aber auch einen Blick in den Straßenzug ermöglicht. Rechts wird das Foto durch die dunkle Tanne begrenzt, die vor dem Haus Siefert (Rathausplatz 6) in den Himmel ragt. Im Vordergrund ist der neue Demetriusbrunnen zu sehen. Da die Bodenfläche vorne rechts leer wirken würde, wartet Rebholz einen Moment ab, in dem das angrenzende Gasthaus »zum Adler« seinen Schatten auf den Platz wirft. Ein Kind mit Fahrrad wird von ihm mit abgeblichtet. Es belebt nicht nur das Bild. Durch seine Platzierung in der Bildmitte verbindet es auch den Demetriusbrunnen im Vordergrund mit dem Rathaus und dem Kriegerdenkmal von 1870/71 im Hintergrund. Kein Wunder, dass dieses Foto als Ansichtskarte Verbreitung fand!

Standort des Fotografen: 47.883715, 8.343582

Fenster des Ladengeschäftes »Gottlieb«, 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Monika Huber zur Verfügung.

Das Schaufenster der »Gottlieb«-Filiale am Rathausplatz ist anlässlich des Firmenjubiläums dekoriert. »65 Jahre gute Ware 1871-1936 Gottlieb« ist auf dem runden Schild zu lesen. Weinflaschen und ein Weinfass werden im Schaufenster präsentiert. Darunter ist der Schriftzug »Trinkt deutschen Wein« auf die Scheibe geschrieben. Der Slogan wird seit den 1920er Jahren bei Werbekampagnen verwendet.

1871 war der erste »Gottlieb«-Laden in Saarbrücken durch den Drechsler Ludwig Gottlieb gegründet worden. In den Folgejahren eröffnete er unter Beteiligung seiner Söhne und seines Schwiegersohns weitere Lebensmittelgeschäfte. Vor dem Ersten Weltkrieg verfügte das Unternehmen L. Gottlieb bereits über 300 Filialen. Die Löffinger Filiale befand sich im Haus von Kaufmann Paul Guth.

Standort des Fotografen: 47.883599, 8.343932

Blick auf den eingerüsteten Kirchturm, September 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

In der »Härte« wurde dieses Foto aufgenommen. Zu sehen sind die Rückseite der Häuser Heiler (Pfarrweg 1) und Fechti (Seppenhofer Str. 4) mit ihren Gärten und Schuppen. Im Mittelpunkt steht aber der 1855 gebaute Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Der Turm ist komplett eingerüstet, denn er wird saniert, das Kupferdach erneuert und sein Mauerwerk verputzt. Die Dacharbeiten werden von dem Blechnermeister Anton Geisinger (1911-1978), genannt »Blechtoni«, durchgeführt

Standort des Fotografen: 47.881558, 8.344502

Blick von der Schule in Richtung Kirche, ca. 1935-1938

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Monika Huber zur Verfügung.

Ein Blick wie aus dem Kreuzgang eines Klosters bietet sich von dem 1936 eingeweihten Schulgebäude an der »Hasle«. Der Verbindungsbau zwischen der Turn- und Festhalle einerseits und dem Schulhaus andererseits verfügt über einen Arkadengang. Durch den Bogen wandert der Blick über die »Bittenwiese« hinüber zum Städtchen mit der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Zu sehen sind der Farrenstall, der bei einem Fliegerangriff 1945 zerstört wird, und das Schlachthaus, das direkt am Bittenbach steht. Hinter den Häusern der Altstadt ragen die beiden Schornsteine des Sägewerks Josef Benz AG auf. Das Foto fand in den 1930er Jahren als Ansichtskarte Verbreitung.

Standort des Fotografen: 47.882613, 8.347665

Haus Siefert mit Ladengeschäft »Gottlieb« auf dem unteren Rathausplatz, 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Monika Huber zur Verfügung.

Die Jugendstilelemente sind deutlich am Wohn- und Geschäftshaus Rathausplatz 6 zu erkennen. Erbaut wurde es 1911 nach Plänen des Architekten Fr. Kopp. Bauherr war der Apotheker Otto Buisson (1868-1934). Als er 1920 nach Pforzheim zog, um dort die »Adler-Apotheke« zu betreiben, verkaufte er das Gebäude an den Kaufmann Paul Guth (1881-1924). Guth starb 1924 im Alter von nur 43 Jahren. Seine Witwe Maria Guth geb. Sibold (1886-?) übernahm das Geschäft und übergab es schließlich an ihrer Tochter Anna (1903-?) und deren Ehemann Wilhelm Siefert (?-?).

Im Erdgeschoss befindet sich eine Filiale der Lebensmittelkette »L. Gottlieb«. Anna Siefert führt außerdem ein kleines Modegeschäft. In einer Glasvitrine neben dem Eingang sind Hüte ausgestellt. Ihr Ehemann Wilhelm Siefert besitzt eine Kohlenhandlung und vertreibt Kohle, Koks und Briketts. Außerdem betreibt er eine »Aral«-Tankstelle, die verkehrsgünstig an der Landstraße liegt, die durch das Städtchen führt. Die Zapfsäule steht unmittelbar neben dem kleinen Gärtchen mit der hochaufragenden Tanne.

Standort des Fotografen: 47.883797, 8.343835

Eingangsbereich des Waldbades mit Hakenkreuzfahnen, ca. 1935

Sammlung Familie Waßmer

Am 27. Juni 1935 (Peter und Paul) wird das Waldbad eröffnet. Ein Jahr zuvor war mit dem Bau der Anlage begonnen worden. Das Schwimmbecken ist 45 Meter lang, 25 Meter breit und bis zu 3 Metern tief. Es fasst beinahe 1,8 Millionen Liter Wasser, das filtriert und auf bis zu 20° Celsius erwärmt wird. In der Lokalzeitung wird das Bad in höchsten Tönen gepriesen: »Die herrliche Lage des Bades am dunklen Tannenwald, das klare aus einer Waldquelle fließende Wasser, die prächtigen Badekabinen und Anlagen werden dem ersten öffentlichen Bad unserer Gemeinde viel Besucher von hier und auswärts sichern.«

Das Bad dient der NSDAP-Ortsgruppe und dem nationalsozialistischen Bürgermeister Heinrich Andris auch als Beweis für die Aufbauleistung im »Dritten Reich«. Insofern überrascht es nicht, dass am Eingang zum Waldbad Hakenkreuzfahnen gehisst sind. Juden*Jüdinnen ist die Benutzung des Bades wie andernorts auch verboten.

Standort des Fotografen: 47.899511, 8.332774

2 Fotos: Blick vom Kirchturm zur Vorstadtstraße und zum Alenberg, 1961


Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Der Kirchturm der katholische Pfarrkirche St. Michael ist 1961 eingerüstet, um verputzt zu werden. Diese Gelegenheit nutzt der Fotograf dieser Bilder, um auf den Turm zu steigen und eine Fotoserie von oben auf das Städtchen aufzunehmen.

Der Blick geht über die Dächer des Altstadtrings hinüber zur Vorstadt und zum Alenberg. Dominiert werden die Fotos von dem großen Gebäudekomplex der »alten Sonne« (Rathausplatz 9-10). Zu sehen ist die Rückseite mit der Wiederkehr zur Eggertenstraße hin. Das Gebäude, das in seiner Größe am ehesten dem Rathaus entspricht, wird 1973 abgerissen.

Standort des Fotografen: 47.882616, 8.344053