Pflasterarbeiten an der Bahnhofsrampe, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenwerterweise Lore Fehrenbach zur Verfügung.

Während des Zweiten Weltkrieges wird die Rampe am Bahnhof erneuert, um die Voraussetzung für die Entladung von Militärtransporten zu schaffen. Die Arbeiter lassen sich mit ihren Arbeitswerkzeugen fotografieren. Ein Kind hat sich mit auf das Bild gemogelt und hält sich an dem Handstampfer fest.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 [Albert Fehrenbach (1919-2008)], 3 ???, 4 ???, 5 ???

Im Hintergrund ist das Firmengelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG mit dem Kantinengebäude zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883957, 8.341850

Ankunft einer Touropa-Reisegruppe, 18. August 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Die Reisewelle rollt. Der westdeutsche Wirtschaftsaufschwung verlief in verschiedenen aufeinanderfolgenden Phasen: Zuerst die »Fresswelle«, dann die »Kleidungswelle«, die  »Einrichtungswelle« sowie die »Autowelle« und schließlich die »Reisewelle«. Das Hauptreisemittel der Urlauber ist noch die Bundesbahn. Reisen in die deutschen Mittelgebirge erfreuten sich großer Beliebtheit, wenn auch allmählich entferntere Reiseziele, wie z. B. Italien, ins Blickfeld rücken.

Hier kommt gerade eine Reisegruppe des Münchner Reiseunternehmens Touropa am Bahnhof an. Die Urlauber werden schon von ihren Gastgebern erwartet. Man stellt sich gegenseitig vor und verlädt das Gepäck auf Leiterwagen, um es zur Unterkunft zu bringen.

Mehr als ein Jahrzehnt nach Kriegsende steht noch die provisorische Bahnhofsbaracke aus Holz, die im Hintergrund rechts zu erkennen ist. Das Bahnhofsgebäude war bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 zerstört worden.

Standort des Fotografen: 47.883139, 8.342496

Ankunft einer Scharnow-Reisegruppe, 11. Juni 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

»Scharnow-Reisen« steht auf den Zugwagen geschrieben, der im Hintergrund steht. Das 1953 gegründete Reiseunternehmen war seinerzeit das zweigrößte in der Bundesrepublik. Hier bringt es gerade Urlauber nach Löffingen, wo sie am Bahnhof erwartet werden. Da das Bahnhofsgebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde und der Bahnhofsneubau noch nicht errichtet ist, kommen die Reisenden an der provisorischen Bahnhofsbaracke an. Empfangen werden sie von ihren Gastgebern, die das Gepäck per Leiterwagen, manchmal aber auch im Auto zur Unterkunft bringen.

Standort des Fotografen: 47.883223, 8.342428

Touropa-Reisegruppe am Bahnhof, 28. Juli 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Es herrscht hektische Betriebsamkeit vor der hölzernen Bahnhofsbaracke. Menschen stehen dicht gedrängt, sie führen ihr Handgepäck bei sich und verabschieden sich von ihren Gastgebern. Ein Hund stromert durch die Reihen. Es ist Samstag, der 28. Juli 1956. Für Urlauber des Reiseunternehmens Touropa ist ihr Aufenthalt in Löffingen zu Ende und sie werden gleich mit dem Zug nach Hause reisen.

An der Bahnhofsbaracke im Hintergrund hängt ein Werbeplakat, das für Ausflüge an den Bodensee und nach Konstanz wirbt. »Schienenbusfahrten« lautet die Überschrift in Großbuchstaben.

Standort des Fotografen: 47.883253, 8.342454

Luftbild der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, ca. 1944/45

Sammlung Familie Waßmer

»Löffingen RR. Station«, steht oben rechts auf das Luftbild geschrieben. Die Abkürzung »RR.« steht für »Railroad«, das englische Wort für Eisenbahn. Bei dem Luftbild handelt es sich um ein so genanntes Senkrechtbild, das von eine Flugzeug aufgenommen wurde. Im Bild zu sehen sind das Städtchen mit den umgebenden Wiesen und Feldern bis hin zum Stadtwald. Mit einem weißen Kasten ist das Bahnhofsareal mit dem Bahnhofsgebäude, den Gleisanlagen, der Verladerampe und den Stellwerken markiert.

Dieses Foto diente den Alliierten im Zweiten Weltkrieg zur militärischen Geländeaufklärung. Vor allem der Fliegerangriff vom 22. Februar 1945 diente dazu, die Bahnlinie mit ihrer Infrastruktur zu zerstören, da ihr auch militärische Bedeutung zukam. Bei zwei Angriffswellen an diesem Tag wurde das Bahnhofsgebäude komplett zerstört und auch angrenzende Gebäude, wie z. B. der »Benzbau«, beschädigt.

Bahnübergang an der Rötenbacher Straße im Winter, ca. 1952-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Egon Eggert zur Verfügung.

Der Blick fällt aus dem Schrankenwärterhäuschen in der Rötenbacher Straße in Richtung Bahnübergang. Die Schranken sind geöffnet und zwei Lastwagen fahren gerade über die Gleisanlage. Es liegt Schnee und die Straßen sind vermutlich rutschig. Jenseits der Bahnlinie ist die Landwirtschaftsschule zu sehen, die 1952 im früheren katholischen Pfarrhaus ihre Pforten öffnete. Das Grundstück gegenüber ist unbebaut: Das Barockhaus, das früher dort stand, wurde bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 zerstört. Im Hintergrund ragt der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche empor.

Standort des Fotografen: 47.881969, 8.342380

Bahnübergang an der Rötenbacher Straße, ca. 1952-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Egon Eggert zur Verfügung.

Der Blick fällt von der Rötenbacher Straße in Richtung Städtchen. Im Vordergrund ist der beschrankte Bahnübergang zu sehen. Das Holzhäuschen dient dem Schrankenwärter Egon Eggert (geb. 1924) als Unterstand bei Wind und Wetter. Auf der gegenüberliegenden Seite der Gleisanlagen ist das ehemalige katholische Pfarrhaus zu sehen. Es wurde gegen Kriegsende stark beschädigt, ist hier aber bereits wieder frisch renoviert. Seit 1952 ist darin die Landwirtschaftsschule untergebracht.

Das Foto wurde offenbar an Fronleichnam oder am Patrozinium aufgenommen. Am Kirchturm, der noch nicht verputzt ist, weht eine Kirchenfahne. Auch in der Unteren Hauptstraße sind Häuser beflaggt. Wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass gerade eine Prozession durch die Straße zieht.

Standort des Fotografen: 47.881969, 8.342380

Schrankenwärter Egon Eggert am Bahnübergang, ca. 1952-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Egon Eggert zur Verfügung.

Der Bahnangestellte Egon Eggert (1924-1996) ist konzentriert bei der Arbeit. Von Hand kurbelt er als Schrankenwärter die Bahnschranke am Übergang der Rötenbacher Straße herunter und nach der Durchfahrt des Zuges wieder hinauf. Nur einen kurzen Blick wirft er dem Fotografen zu.

Im Hintergrund sind das 1949 erbaute Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2) und das Haus Heiler (Pfarrweg 1) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.882059, 8.342745

Ankunft von KdF-Reisenden am Bahnhof, ca. 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.

»Kraft durch Freude«, kurz »KdF«, so lautet der Name einer politischen Organisation der Nationalsozialisten, die die Aufgabe hat, die Freizeit der deutschen Bevölkerung zu gestalten, zu überwachen und gleichzuschalten. Die bereits 1933 gegründete KdF avanciert zum größten Reiseveranstalter im nationalsozialistischen Deutschland. Die meisten ihrer Aktivitäten werden mit Beginn des Zweiten Weltkrieges eingestellt.

Auf dem Foto ist eine fröhliche KdF-Reisegruppe zu sehen, die am Bahnhof angekommen ist und sich gerade in einem geschlossenen Umzug in Richtung Städtchen in Bewegung setzt. Die Urlauber*innen tragen ihr Handgepäck mit sich und plaudern angeregt. Gleich werden sie von Bürgermeister Heinrich Andris offiziell begrüßt und dann auf die Gasthäuser, Pensionen und privaten Gästezimmer verteilt werden. Urlaubsstimmung und freudige Erwartung liegen in der Luft.

Das so harmlos anmutende Foto versucht darüber hinwegzutäuschen, dass die Urlaubsreisen der KdF keineswegs harmlos sind. Vielmehr verfolgen die Nationalsozialisten mit den KdF-Reisen ideologische Ziele. Sie schaffen damit eine »Wohlfühldiktatur«. Heimatgefühl, Nationalstolz und Gemeinschaftsgefühl sollen gestärkt und damit letztlich auch die Kriegstüchtigkeit erhöht werden.

Das Bahnhofsgebäude im Hintergrund wird während des Zweiten Weltkrieges zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883332, 8.342466

Ruine des zerstörten Bahnhofs, Mai 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Egon Frey zur Verfügung.

Der Krieg ist zu Ende. Doch die Zerstörungen bleiben noch lange sichtbar. Bei Fliegerangriffen am 22. Februar 1945 war der Bahnhof fast vollständig zerstört worden. Nur der zweigeschossige Mittelteil war weitgehend stehengeblieben, die eingeschossigen Anbauten auf beiden Seiten waren komplett zertrümmert.

Zwei Männer sitzen in der heutigen Güterstraße. Der Blick geht über die Gleisanlage hinweg zum zerstörten Bahnhofsgebäude.

Standort des Fotografen: 47.883350, 8.341783

Neues Stellwerk in der Bahnhofstraße, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Wider zur Verfügung.

Zeitgleich zum neuen Bahnhofsgebäude wurde in der Mitte der 1950er Jahre auch ein neues Stellwerk in der Bahnhofstraße gebaut. Es steht in der Nähe des Bahnübergangs zur Hohlgasse. Auf dem Foto ist das Mauerwerk noch nicht verputzt.

Standort des Fotografen: 47.886328, 8.340038

Bahnhof mit Güterschuppen im Rohbau, Ansicht von der Bahnhofstraße, 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Wider zur Verfügung.

Auch in Löffingen schreitet der Wiederaufbau in der Nachkriegszeit allmählich voran: Mehr als zehn Jahre nach der Zerstörung des alten Bahnhofs bei einem Fliegerangriff im Zweiten Weltkrieg ist der Rohbau des Bahnhofsneubaus fertig.

Das Foto wurde von der Bahnhofstraße aus aufgenommen. Es zeigt links das neue Empfangsgebäude mit seinem zweistöckigen Hauptbau (für Gaststätte und Wohnung) und seinem einstöckigen Anbau (für Schalterhalle, Fahrkartenausgabe und Expressgutabfertigung). Im Vordergrund rechts ist der ebenfalls neu gebaute Güterschuppen zu erkennen, von dessen Rampe aus Güter verladen werden konnten.

Standort des Fotografen: 47.883918, 8.341986