Männergruppe auf dem Bahnsteig am Bahnhof, ca. 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Ihr Erkennungszeichen ist offenbar der Strohhut mit dem schwarzen Band. Zehn Männer stehen auf dem Bahnsteig des Löffinger Bahnhofs, den Hut auf dem Kopf, ihr Reisegepäck in der Hand. Es wird gelacht und gescherzt. Der Zug steht jedenfalls schon zur Abfahrt bereit. Er wird die Sangesbrüder nach Rüdesheim bringen.

Auffallend sind die Farbflecken auf den Waggons. Ob es sich um einen Buntfarbenanstrich zur Tarnung, etwa während des Zweiten Weltkrieges, handelt?

Im Vordergrund ohne Hut ist Engelbert Müller (1896-?) zu sehen. Die anderen Männer sind v.l.n.r.: Schneidermeister Otto Schmitt (1905-?), Schmiedemeister Otto Fürst (1894-?), Ernst Keller (1912-?), Elektromeister Karl Götz, Albert Schwörer (1910-2001) , Malermeister Karl Hepting (1893-?), Gipser Otto Schweizer (1906-1992), Sattlermeister Ernst Krauß (1897-?) und Kaufmann Karl Hasenfratz II (1899-?).

Standort des Fotografen: 47.883296, 8.342170

Bahnhofsneubau mit Behelfsbaracke, September 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Als »Schandfleck« an der Bahnstrecke Freiburg-Donaueschingen bezeichnet eine Lokalzeitung die hölzerne Behelfsbaracke, die von 1945 bis 1957 als Bahnhofsgebäude in Löffingen dient. Nachdem der neu gebauten Bahnhof im September 1957 seiner Bestimmung übergeben und eingeweiht ist, wird die Baracke abgerissen. Damit verschwindet eine weitere Spur, die der Zweite Weltkrieg an Zerstörung hinterlassen hatte.

Standort des Fotografen: 47.883085, 8.342016

Blick vom Kirchturm in Richtung Rötenbacher Straße, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Bahnübergang an der Rötenbacher Straße ist geschlossen. Ein Zug fährt gerade in Richtung Bahnhof ein. Gezogen wird er von einer Dampflok, vermutlich der Baureihe 50 vom BW Villingen. Sofort staut sich der Verkehr beiderseits des beschrankten Bahnübergangs, schließlich dient die Straße noch als Bundesstraße. Der Durchgangsverkehr aus der Richtung Freiburg und aus Donaueschingen muss durch das Städtchen fahren.

Noch stehen wenige Häuser jenseits der Bahnlinie, wie dieser Blick vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche zeigt. Neben dem Schrankenwärterhaus (Rötenbacher Str. 1) und dem Haus von Anton und Hedwig Selb (Rötenbacher Str. 3) sind auf der anderen Straßenseite das Haus von Ratschreiber Karl Zepf (Rötenbacher Str. 2) und – daran angebaut – ein Haus mit Dienstwohnungen der Deutschen Bundesbahn (Rötenbacher Str. 4) zu sehen. Darin wohnen Bahnhofvorsteher Willi Brendel und seine Ehefrau Johanna Brendel geb. Prause mit ihren drei Kindern Barbara, Wilfriel und Christel. Auf der anderen Straßenseite steht das Haus von Schreinermeister August Limb (Rötenbacher Str. 6).  Das Neubaugebiet in der »Breiten« ist noch nicht erschlossen. Felder und Wiesen schließen sich an.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.344064

Blick vom Kirchturm in Richtung Seppenhofen, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael hat man einen grandiosen Rundblick. Hier fällt der Blick in die Richtung der Nachbargemeinde Seppenhofen. Zu sehen sind die alten Gewanne »Härte« und »Im kleinen Brühl«. Seit alters her führte die Seppenhofer Straße in den Nachbarort, bevor sie von der 1901 eröffneten Bahnlinie jäh zerschnitten wurde. Das letzte Haus war daraufhin lange Zeit das Bahnwärterhaus (Seppenhofer Str. 20). Jenseits der Bahnlinie entstanden erst im 20. Jahrhundert neue Häuser: Zunächst in den 1920er Jahren nur die beiden Villen (Bonndorfer Str. 7 und 8), seit dem Zweiten Weltkrieg sind neue Wohnhäuser in der neu angelegten Gartenstraße gebaut worden. Wenige Jahre später wird es zu einem regelrechten Bauboom kommen und der Reichberg, der hier noch unbebaut ist, wird nach und nach als Bauland erschlossen.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.344064

Einweihung des neuen Bahnhofs, September 1957

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Rita Willmann zur Verfügung.

Der neugebaute Bahnhof wird mehr als zwölf Jahre nach der Zerstörung des alten Gebäudes im Zweiten Weltkrieg eingeweiht. Vertreter der Deutschen Bundesbahn sind dazu nach Löffingen gekommen, um den Neubau offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Ein Redner, der auf den Treppenstufen des Empfangsgebäudes steht, hält gerade eine Ansprache.

Die Uniformierten sind v.l. Albert Fehrenbach (1919-2008), Franz Keller (1918-2006) und Willy Brendel (1907-2003).

Standort des Fotografen: 47.883581, 8.342215

 

Luftbild auf das Städtchen, 1957

Stadtarchiv

Als dieses Luftbild aufgenommen wird, ist die Bundesrepublik noch jung, gerade einmal acht Jahre alt. Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) regiert in Bonn mit absoluter Mehrheit und wagt »keine Experimente«. Das »Wirtschaftswunder« hat Einzug gehalten, die Wirtschaft boomt und es wird investiert. Das Bahnhofsgebäude am linken Bildrand ist neu gebaut, es ist sogar noch eingerüstet. Daneben ist die provisorische Bahnhofsbaracke zu erkennen. Der neue Bahnhof wird 1957 seiner Bestimmung übergeben und die Baracke abgerissen. Am rechten Bildrand ist der Erweiterungsbau des Städtischen Krankenhauses in der Seppenhofer Straße zu sehen, der am 25. Mai 1957 eingeweiht wird. Der Bauhof neben dem Farrenstall ist ebenfalls neu gebaut. Die Siedlung »Neue Heimat« in der Haslachstraße ist errichtet, um einerseits die Wohnungsnot zu bekämpfen und andererseits insbesondere Vertriebenen und Flüchtlingen ein neues Zuhause zu geben. Noch ist der Schulweg zu beiden Seiten von Gärten gesäumt, denn der Kindergarten wird erst 1964 gebaut.

Kinder spielen an der Bahnunterführung des Bittenbachs, 1969

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Priska Zemann zur Verfügung.

Es ist Sommer, die Sonne scheint und es ist heiß. Das ideale Wetter, um am Bittenbach zu spielen. Wenn man nass wird, ist das nicht weiter tragisch, sondern im Gegenteil sehr erfrischend. Franz Isele (geb. 1930) spielt mit seinen Kindern Marion, Gerald und Priska in den »Bitten« bei der Bahnunterführung, unterhalb der »Hasle«. Im Hintergrund ist das evangelische Pfarrhaus (Lärchenweg 2) zu erkennen, das 1969/70 erbaut wurde. Auf dem Foto steht der Rohbau.

Standort des Fotografen: 47.879614, 8.348257

Blick vom Schneekreuz auf das Städtchen, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helmut Egy zur Verfügung.

Ein außergewöhnlicher Blick zeigt dieses Foto, das vom Kirchturm der Wallfahrtskirche zum Witterschnee aufgenommen wurde. Aus luftiger Höher schweift der Blick über die hölzerne Wallfahrtskapelle hinweg, vorbei am Gasthaus »Engel« (Beim Schneekreuz 1) und den Verkaufsbuden, die an der Maienlandstraße stehen. In ihnen werden Andenken und religiöse Artikel an Wallfahrer verkauft. Über Wiesen hinweg wandert der Blick, immer dem Verlauf des Stadtbaches und der Bahnlinie folgend in Richtung Städtchen. Die ersten Häuser im Maienland grüßen aus der Ferne. Der hintere Teil des Alenbergs ist noch unbebaut.  Zu erkennen sind außerdem der aufragende Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael und die beiden Schornsteine des Sägewerk Benz. Auch die Oberwiesenwegbrücke, die über die Bahnlinie führt, ist zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.893286, 8.336055

Luftbild in Richtung Nordwest, ca. 1966

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Über dem Reichberg fliegt ein Flugzeug, aus dem ein Luftbild des Städtchens aufgenommen wird. Zur Datierung der Luftaufnahme dient zum einen der Kindergarten (Schulweg 3), der 1964 gebaut wurde und auf dem Foto bereits existiert. Zum anderen hilft das Neubaugebiet auf der »Breiten«: die Wohnblöcke Hebelstr. 1 und 2 wurden bereits 1963 von der Baugenossenschaft errichtet, während die Mietshäuser in der Conradin-Kreutzer-Str. 13 erst 1968 bezugsfertig sind. Sie sind auf dem Foto gerade im Rohbau fertiggestellt. Der Reichberg im Bildvordergrund wird erst später als Bauland erschlossen.

Spaziergang nach Seppenhofen, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Familie Mayer unternimmt einen (Sonntags-)Spaziergang nach Seppenhofen. Dass es keinen Gehweg gibt, stört nicht weiter. Denn ohnehin herrscht so wenig Verkehr auf der Straße, dass man sich sogar getrost mitten auf die Fahrbahn für ein Gruppenfoto stellen kann. Man hat sich in Schale geworfen, die Damen tragen Hüte, der Junge ist in einen Matrosenanzug gekleidet.

Rechts neben der Straße führt die Elektrizitätsleitung Strom nach Seppenhofen. Daneben ist die Bahnlinie zu sehen. Im Hintergrund ist die Villa Benz (Bonndorfer Str. 8) und in der Seppenhofer Straße das – nach dem Großbrand 1921 erbaute – Haus Schreiber (Seppenhofer Str. 19) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.879445, 8.346363

Blick von der »Hasle« in Richtung Städtchen, 1918

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Auf dem Weg durch die »Hasle« nach Seppenhofen blickt der Fotograf zurück in Richtung Städtchen. Friedlich liegt es da. Kaum vorstellbar, dass in den zurückliegenden vier Jahren der Erste Weltkrieg tobte und etwa 17 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Auch 43 Einwohner aus Löffingen fielen auf den Schlachtfeldern, gingen in den Lazaretten zugrunde oder erlagen zu Hause ihren Kriegsverletzungen.  Sie hinterließen Witwen und Halbwaisen.

Der idyllische Blick wird eingerahmt von den Nadelbäumen, die allerdings auch viele Gebäude zumindest teilweise verdecken. Die katholische Pfarrkirche St. Michael sticht heraus. Das Rathaustürmchen und auch die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz am Horizont sind hingegen erst auf den zweiten Blick zu entdecken. Im Bildvordergrund ist der Bahndamm der 1901 eröffneten Bahnlinie zu sehen, ein Zeichen des Fortschritts, weshalb vermutlich auch diese Perspektive gewählt wurde. In der Seppenhofer Straße stehen nur wenige Häuser: Das Haus Schreiber (Seppenhofer Str. 19) wird beispielsweise erst nach dem Großbrand 1921 erbaut und fehlt daher noch auf diesem Foto. Rechts neben der katholischen Pfarrkirche sind die Rückseiten der Häuser in der Hafnergasse (Kirchstraße) zu erkennen, die beim Brand 1929 eingeäschert werden. Auch der alte Farrenstall, der bei den Fliegerangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört wird, ist zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.877944, 8.350162

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1925

Verlag Huber & Comp. G.m.b.H., Achern / Sammlung Familie Waßmer

Einen »Gruß aus Löffingen« übermittelt diese Ansichtskarte aus der Mitte der 1920er Jahre.  Noch sind Farbaufnahmen eine Rarität, sie werden erst ab den 1930er Jahren kommerziell genutzt und finden erst dann rasche Verbreitung. In den 1920er Jahren werden Ansichtskarte noch manuell coloriert, so auch bei dieser schwarz-weiß Aufnahme des Städtchens.

Sehr naturalistisch mutet das Ergebnis nicht an. Offenbar standen bei dem Verfahren nur drei Farben zur Verfügung: Ein saftiges Grün für die Wiese in der Bildmitte, ein türkisenes Blau, das sowohl für die Wiese im Vordergrund als auch für einzelne Dächer und die Fassaden des katholischen Pfarrhauses und des Gasthauses »Linde« verwendet wurde, und schließlich ein Magentarot, mit dem die meisten Dächer des Städtchens eingefärbt wurden.

Der Fotograf steht unterhalb des Reichbergs im Gewann »Im kleinen Brühl«. Sein Blick fällt über die Bahnlinie in Richtung Städtchen. Die Göschweiler Straße mit ihrer Baumallee teilt die türkisene von der grünen Wiese. Häuser stehen diesseits der Bahnlinie noch keine, weder im Bereich der Göschweiler noch der Bonndorfer Straße. Zwei einsame Holzschopfs sind die einzige Bebauung.

Standort des Fotografen: 47.880065, 8.343601