Votivbild mit Krankem im Heimatmuseum, 2024

Sammlung Familie Waßmer

In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit. Dieses Votivbild hingegen wurde bereits vor vielen Jahrzehnten in das Heimatmuseum verbracht, wo es bis heute ausgestellt wird.

»Erhöre uns« – Mit diesem Votivbild wird Gott um Hilfe angefleht, einen kranken Familienangehörigen zu heilen und von seinem Leiden zu erlösen. Zu sehen ist ein Schlafzimmer, in dem eine bettlägrige Person liegt. Neben dem Bett steht ein Nachttisch, auf dem etwas zu trinken und Medikamente stehen. Es ist eng in der Stube. Ein Schrank steht rechts an der Wand. Über dem Bett befinden sich zwei Fenster, die dem Kranken allerdings keinen Blick nach draußen ermöglichen. Eine Wanduhr, zwei Porträts, vermutlich der verstorbenen Eltern, und ein Kreuz mit Kruzifix hängen an der Wand. Der Blick der kranken Person fällt auf das Kreuz, Hilfe für sich erflehend.

Standort des Fotografen: 47.884112, 8.345549

Stadtpfarrer Stephan Wehrle auf dem Totenbett, 1898

Pfarrarchiv Löffingen

Der katholische Stadtpfarrer Stephan Wehrle stirbt am 23. Juli 1898 im Alter von 77 Jahren. Nach seinem Tod wird er in der Pfarrkirche St. Michael aufgebahrt, damit sich die Gläubigen von ihm verabschieden können. Wehrle war auch Kämmerer des Kapitels Villingen. Er wird nicht auf dem Friedhof in Löffingen, sondern zwei Tage nach seinem Tod in seiner Heimatstadt Bräunlingen beerdigt. Sein Grab existiert bis heute.

Wehrle wurde 1821 in Bräunlingen geboren. Im Alter von 30 Jahren wurde er vom Freiburger Erzbischof Hermann von Vicari (1773-1868) zum Priester geweiht. Er wirkte zunächst als Seelsorger in Untersimonswald und Kirchdorf, bevor er 1891 nach Löffingen kam. Von Anfang an betrieb er mit viel Tatkraft den Bau der neoromanischen Wallfahrtskirche Witterschnee. Kurz vor ihrer Fertigstellung stirbt er, weshalb die für den Herbst 1898 geplante Einweihungsfeier verschoben wird.

Standort des Fotografen: 47.882578, 8.344232

Prozession der Kommunionkinder in der Seppenhofer Straße, 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

»Weißer Sonntag« in der katholischen Pfarrgemeinde: Nach dem Festgottesdienst sind die Kommunionkinder bei der Kaplanei in der Seppenhofer Straße angekommen. Im Bild sind die Mädchen in ihren weißen Kleidern zu sehen, die ihre Kommunionkerzen tragen. Ihnen folgen einige Ministranten.

Am Straßenrand stehen Familienmitglieder und Angehörige der Pfarrgemeinde, die einen Blick auf die festlich gekleideten Kommunionkinder erhaschen wollen. Im Hintergrund ist das 1949 erbaute Haus von Dentist und Zahnarzt Paul Gwinner (1905-1993) zu sehen. 

Standort des Fotografen: 47.882049, 8.344465

Luftbild der Witterschneekirche und -kapelle, ca. 1960

Sammlung Familie Waßmer

Aus der Vogelperspektive ist auf diesem Bild die Wallfahrtskirche Witterschnee und die alte Kapelle zu sehen. Bis 1894 hatte die alte holzverschindelte Kapelle anstelle der großen Kirche gestanden. Im April 1894 hob man sie auf Baumstämme und rollte sie an ihren heutigen Standort, um Platz für den Neubau der neoromanischen Kirche zu schaffen. Hinter der Kirche sind das Bahnwärterhaus und die Straße zu den Aussiedlerhöfen in Stettholz zu erkennen.

Witterschneekirche und -kapelle, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Conrad Bader zur Verfügung.

Eine vergleichsweise seltene Perspektive wählte der Fotograf dieses Bildes. Von jenseits der Bahnlinie fällt der Blick aus westlicher Himmelsrichtung auf die Witterschneekirche und die alte Kapelle. Das Bild, das als Ansichtskarte Verbreitung fand, trägt den Titel: »Schneekreuz Wallfahrtsort bei Löffingen«.

Diese Ansichtskarte war Teil einer Serie von insgesamt sieben Karten. Bestandteil der Serie waren eine Gesamtansicht des Städtchens (»Total«), zwei Bilder des Mailänder Tores, Ansichten der Unteren Hauptstraße (»Strassenpartie«) und der Kirchstraße (»Malerischer Winkel«) und eine Ansicht des »Sägewerk J. Benz«. 

Standort des Fotografen: 47.892469, 8.335331

Mehrbildkarte mit Außen- und Innenansicht der Witterschneekirche, 1901

Verlag Ludwig Fuchs, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer

Diese Mehrbildkarte kam 1901 auf den Markt und wurde am 16. Oktober 1901 von Löffingen nach Überlingen versandt. Im selben Jahr war die neue Wallfahrtskirche Witterschnee mit dreijähriger Verspätung geweiht worden.

Die Kirche war in den Jahren 1894 bis 1897 im neoromanischen Stil gebaut worden. Treibende Kraft dabei war Stadtpfarrer Stephan Wehrle (1821-1898). Kurz vor der Fertigstellung starb er am 23. Juli 1898 im Alter von 77 Jahren, nur fünf Wochen vor den geplanten Feierlichkeiten zur Einweihung, die daraufhin abgesagt wurden.  Man begnügte sich im Herbst 1898 damit, die Kirche zu segnen, damit sie für Pilger freigegeben werden konnte. Erst im Juni 1901 weihte dann der Freiburger Erzbischof Thomas Nörber (1846-1920) die Kirche. Das Patrozinium der Witterschneekirche wird seitdem am 14. September am Fest der Kreuzerhöhung begangen.

Standort des Fotografen: 47.893326, 8.336795

Witterschneekirche mit dem Gnadenkreuz, ca. 1910

Unbekannter Verlag / Stadtarchiv

»Gruß vom Schneekreuz zu Löffingen«, mit diesen Worten ist die colorierte Ansichtskarte überschrieben.  Zu sehen ist eine Außenansicht der 1894 bis 1897 gebauten Wallfahrtskirche Witterschnee.

Darüber ist im Himmel in einem Strahlenkranz das Gnadenkreuz abgebildet. Der Korpus des gekreuzigten Christus stammt von dem Schneekreuz, das ein Wanderer nach seiner Errettung aus einem Schneesturm 1740 errichten ließ. Das Kreuz selbst wurde 1897 für die neugebaute Kirche von dem Offenburger Bildhauer Franz Joseph Simmler (1846-1926) geschaffen.

Standort des Künstlers: 47.893326, 8.336795

2 Fotos: Weihe der neuen Schneekreuzglocken, 1981

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

In der katholischen Pfarrkirche St. Michael sind zwei Glocken zu ihrer Weihung aufgebaut. Die kleinere Glocke rechts stammt aus der Glockengießerei Grüninger und wurde bereits 1853 in Villingen gegossen. Sie ist 37,5 cm groß und wiegt ca. 40 kg. Neu hinzugekommen ist die größere Glocke links: Sie wurde 1981 von der Glockengießerei Heidelberg gegossen, ist 44,9 cm groß und wiegt 63 kg.

Neugierig schlagen die beiden Kinder die Glocken an (gis“+7 und h“’+8), die im Intervall einer kleinen Terz zueinanderstehen. Fortan verfügt die Wallfahrtskirche Witterschnee über ein zweistimmiges Geläut.

Standort des Fotografen: 47.882490, 8.344527

5 Fotos: TV-Serie »Schwarzwaldklinik« mit Witterschneekirche, ca. 1987

 

Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)

Die Wallfahrtskirche Witterschnee wird Mitte der 1980er Jahren auch zum Drehort von Aufnahmen für die dritte Staffel der Fernsehserie »Die Schwarzwaldklinik«. Die Folge 47 mit dem Titel »Der Anfang vom Ende« wird am 8. Oktober 1988 ausgestrahlt.

Eine kurze Szene spielt vor der Witterschneekirche. Zu sehen sind Prof. Klaus Brinkmann (Klausjürgen Wussow) und seine Ehefrau Dr. Christa Brinkmann (Gaby Dohm), die nach dem Ostergottesdienst aus der Kirche kommen. Sie werden begleitet von Sohn Dr. Udo Brinkmann (Sascha Hehn) und von Schwester Elke (Barbara Wussow). Vor dem Kirchenportal kommt es zu einem kurzen Gespräch mit dem TV-Pfarrer. Als Statisten im Hintergrund sind auch Einwohner von Löffingen zu sehen.

Standort: 47.893192, 8.336135

Innenraum der Witterschneekirche, ca. 1930-1940

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Die in den Jahren 1894 bis 1897 gebaute und 1901 geweihte Wallfahrtskirche war von dem Freiburger Architekten Max Meckel (1847-1910) als Andachtsraum konzipiert. Im Mittelpunkt steht das Gnadenkreuz. Auf dem Foto ist ein Gläubiger zu sehen, der rechts auf der Männerseite zur stillen Einkehr und zum Gebet Platz genommen hat. 

Auf der Innenaufnahme sind die beiden Seitenaltäre zu sehen, die von dem Bildhauer und Maler Franz Joseph Simmler (1846-1926) aus Offenburg geschaffen wurden: Der Altar links zeigt die Schmerzensmutter Maria, der rechte Altar den thronenden Christus, den Erlöser der Welt. Hinter dem Chorgitter, das 1954 entfernt wurde, ist der Hauptaltar zu sehen, auch er ist ein Werk Simmlers. Der Flügelaltar mit den zwölf Aposteln ist geöffnet. Darüber erhebt sich das 1897 geschaffene Wallfahrtskreuz mit Maria und Johannes neben dem Kreuz. Die Christusfigur selbst stammt aus dem Jahre 1740 und wurde von einem Wanderer nach seiner Errettung aus einem Schneesturm gestiftet. Das kunstvoll gearbeitete Gefäß mit dem ewigen Licht, das auf dem Bild mitten vor dem Altar hängt, wurde gestohlen und ist endgültig verloren.

Standort des Fotografen: 47.893286, 8.336088

Innenraum der Witterschneekirche, ca. 1920-1930

Stadtarchiv

Im Mittelpunkt der Wallfahrtskirche Witterschnee steht das Gnadenkreuz mit der Christusfigur, die 1740 ein Wanderer nach seiner Errettung aus einem Schneesturm gestiftet hatte. Die in den Jahren 1894 bis 1897 gebaute und 1901 geweihte Kirche ist von dem Freiburger Architekten Max Meckel (1847-1910) als Andachtsraum konzipiert. Sie soll weniger ein Ort der Glaubensverkündigung oder des Abhaltens von Gottesdiensten sein. Deshalb gibt es keine Kanzel und keine Kommunionbank. Die Kommunionbank wird erst 1954 eingebaut, als das auf dem Foto noch vorhandene Chorgitter entfernt wird.

Auf der Innenaufnahme sind Teile der Langhausdecke mit dem Gemälde des Nazarenermalers August Wörndle (1829-1902) zu sehen. Im Ganzen sind die vier Propheten Jesaja, Ezechiel, Daniel und Jeremias dargestellt. Der linke Seitenaltar zeigt die Schmerzensmutter Maria, der rechte Altar den thronenden Christus, den Erlöser der Welt. Beide Seitenaltäre sind wie auch der Hauptaltar eine Arbeit des Bildhauers und Malers Franz Joseph Simmler (1846-1926) aus Offenburg. Der Flügelaltar mit den zwölf Aposteln ist geöffnet. Darüber erhebt sich das Wallfahrtskreuz von Simmler aus dem Jahre 1897 mit Maria und Johannes neben dem Kreuz.

Standort des Fotografen: 47.893286, 8.336088

Geschlossener Hauptaltar der Witterschneekirche, 2009

Familie Waßmer

Der Hauptaltar in der Witterschneekirche ist ein Werk des Offenburger Bildhauers und Malers Franz Joseph Simmler (1846-1926).

Der Flügelaltar wird heute nur noch zu besonderen Anlässen geöffnet. Meist sind die Altarflügel geschlossen und die Altarbilder zeigen dann links eine Darstellung des Abendmahles und rechts die Grablegung Christi. Aus Sicherheitsgründen bleibt der Altar meist geschlossen, denn vor über 40 Jahren wurden schon einmal sechs Apostelfiguren aus dem geöffneten Altar gestohlen.

Unter den beiden Gemälden sind in die Altarwand sechs Brustbilder von Heiligen eingelassen. In ihrer Brust befinden sich Reliquien aus Rom: links die Heiligen Stephanus, Alexander und Bischof Ignatius, rechts die Heiligen Agatha, Agnes und Cäcilia. In der Mitte ist der goldene Tabernakel, der Aufbewahrungsort der geweihten Hostien.

Standort des Fotografen: 47.893440, 8.335851