Mehrbildkarte mit fünf Ansichten, ca. 1955-1960

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

In der Nachkriegszeit verlor die Ansichtskarte nach und nach an Bedeutung. Die Zunahme an Telefonanschlüssen in den 1950er und 60er Jahren und die Reduzierung der Postzustellungen von früher mehrmals täglich auf einmal täglich reduzierte ihren Wert als Kommunikationsmedium im Alltag. Fortan richtete sie sich vorranging an Touristen, um Urlaubsgrüße zu versenden. Die Ansichtskarte musste dabei zwei Anforderungen erfüllen: Zum einen hatte sie Alleinstellungsmerkmale der Stadt einzufangen, um sie werbewirksam vermarkten zu können, zum anderen musste sie Touristen als Orientierungshilfe dienen.

Diese Mehrbildkarte, die ab Mitte der 1950er Jahre verbreitet wurde, richtete sich vorrangig an Touristen und Kurgäste. Das wird schon an dem kleinen mittleren Bild deutlich: Auf dem holzgeschnitzten Ortsschild wird Löffingen als »Luft-Kurort« vorgestellt. Verziert ist das Schild mit dem Stadtwappen sowie einem Mann und einer Frau, die beide ihre Tracht tragen, also das Brauchtum pflegen. Eingerahmt werden sie von zwei Schwarzwaldtannen.

Neben einer Gesamtansicht des Städtchens, die von der »Breiten« aufgenommen wurde, sind zwei Ansichten der Altstadt zu sehen. Natürlich darf das Mailänder Tor und die angrenzenden Gebäude des unteren Rathausplatzes mit ihren Staffelgiebeln genauso wenig fehlen, wie der 1954 geschaffene neue Demetriusbrunnen und das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »zum Adler«. Das zweite Bild zeigt den 1929 wiederaufgebauten rechten Straßenzug der Hafnergasse (heute Kirchstraße), ebenfalls mit Staffelgiebeln, und nicht etwa die gegenüberliegende Straßenseite mit den sehr viel älteren Gebäuden, da diese als weniger vorzeigbar galten. Im fünften Bild ist der von Bäumen gesäumte Schulweg zu sehen, der zur Festhalle und zur Schule führt, aber auch zu einem Spaziergang in der »Hasle« einlädt.

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen«, coloriert, ca. 1960-1965

Sammlung Familie Waßmer

Zugegeben: Das Löffinger Wappen, das auf dieser Ansichtskarte abgedruckt ist, sieht etwas eigenartig aus. Eigentlich sind die beiden schräggekreuzten goldenen Löffel ja vor blauem Hintergrund dargestellt. Aber hier ist der Hintergrund rot. Überhaupt ist die Colorierung der Karte noch sehr einfach und wenig realistisch geraten.

Vier Bilder zeigen Sehenswürdigkeiten des Städtchens, die als »Gruß aus Löffingen« in alle Welt versandt werden sollen. Oben links ist die Kinder-Trachtengruppe zu sehen, die sich bei der »Jungviehweide« zu einem Gruppenfoto versammelt hat. Oben rechts ist eine Gesamtansicht des Städtchens abgebildet, die vom Gewann »Breiten« aus aufgenommen wurde. Der Bauboom hat noch nicht stattgefunden, noch ist die Wiese im Vordergrund unbebaut. Das Bild unten links zeigt das Mailänder Tor mit den angrenzenden Häusern in der Demetriusstraße. Das Kriegerdenkmal von 1870/71 fristet ein eher trauriges Dasein, es wird nicht durch Blumen oder Bäume eingerahmt, sondern wirkt wie auf einer Verkehrsinsel stehend. Unten rechts ist das Waldbad zu sehen: Badegäste tummeln sich im Wasser und auf der Liegewiese.

Mehrbildkarte mit fünf Wintermotiven, ca. 1965

Arel Verlag / Sammlung Familie Waßmer

Auf dieser Ansichtskarte, die in den 1960er Jahren Verbreitung fand, präsentiert sich das Städtchen als Paradies für Winterurlauber. Obwohl Löffingen in der Baar liegt, wird hier behauptet, dass es sich »im Hochschwarzwald« befände. Dazu passen die Winteraufnahmen einfach besser. Die drei oberen Fotos zeigen den unteren Rathausplatz mit dem Mailänder Tor. Hoch türmen sich die Schneemassen auf der Straße und dem Platz. Die Dächer der Häuser sind alle weiß bedeckt, sogar auf den Staffelgiebeln liegt die weiße Pracht. Das Foto unten links zeigt die verschneite Bahnhofstraße, die von Tannenbäumen gesäumt ist. Auf dem Foto unten rechts ist der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael zu sehen. Der Hintergrund der Karte wirkt, wohl kaum zufällig, wie eine vereiste Glasscheibe.

Vikar Friedrich Kornwachs, ca. 1935

Erzbischöfliches Archiv Freiburg

Friedrich Kornwachs (1907-2001) wirkte 1933/34 als Vikar in der katholischen Pfarrei Löffingen. Er stand Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974) in dessen Konflikt mit den Nationalsozialisten mutig zur Seite.

Kornwachs wurde 1907 in Villingen als Sohn eines Glasermeisters geboren. Er besuchte zunächst die Volksschule und wechselte dann auf die Realschule. Bereits während seiner Schulzeit wollte er Priester werden. 1920 trat er in das Erzbischöfliche Konvikt in Freiburg ein und besuchte das Bertholdsgymnasium. Nach seinem Abitur 1927 studierte er Theologie und Philosophie in Freiburg und an der Universität Münster. 1931/31 absolvierte er das Priesterseminar in St. Peter. Am 6. März 1932 wurde er zum Priester geweiht. Im April 1932 trat Kornwachs seine erste Vikarsstelle in Schutterwald an. Spannungen mit dem dortigen Pfarrer führten im Juni 1933 zu seiner Versetzung nach Löffingen. Dort war der 26-Jährige auch Präses des katholischen Gesellenvereins. Unweigerlich geriet er in den Konflikt mit dem totalitären Machtanspruch der Nationalsozialisten. Mutig erhob er in mehreren Predigten seine Stimme gegen die NSDAP-Ortsgruppe und ihren Leiter Dr. Richard Straub (1894-1938). Am 19. April 1934 versetzte ihn der Erzbischof von Löffingen nach St. Georgen in Freiburg.

Zwei Jahre blieb er dort, bevor er 1936 als Vikar nach Dossenheim an der Bergstraße und weiter nach Tiengen am Hochrhein ging. Während seines dreijhrigen Vikariats geriet er erneut ins Visier der Gestapo, nachdem er öffentlich Stellung gegen die Verfolgung der Juden bezogen hatte. Im August 1939 wurde er nach Hohenzollern in die vakante Pfarrei Weildorf berufen. Zwei Tage nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er investiert. Elf Jahre wirkte Kornwachs dort als Pfarrer. 1950 wurde er als Pfarrer nach Kollnau im Elztal versetzt. 1958 wurde er Pfarrer in Oberlauchrichgen im Klettgau. 1971 wurde der 64-Jährige schließlich Krankenhausseelsorger in seiner Heimatstadt Villingen, wo er Kranke und Sterbende seelsorgerisch begleitete. Seinen Ruhestand verlebte er ab 1974 in Leipferdingen. In dieser Zeit verfasste er seine Memoiren, die in den Jahren 1975/76 unter dem Titel »Nachlese. Erlebnisse und Erinnerungen eines Dorfpfarrers im Dritten Reich« erschienen. Daneben veröffentlichte er auch einen Gedichtband. Der Freiburger Erzbischof Oskar Saier (1932-2008) ernannte ihn 1984 zum Geistlichen Rat ad honorem. 1997 konnte Kornwachs sein 65. Priesterjubiläum begehen. Vier Jahre später starb er im Alter von 94 Jahren in Geisingen und wurde in seiner Geburtsstadt Villingen beerdigt.

Stadtpfarrer Guido Andris, ca. 1925

Erzbischöfliches Archiv Freiburg

Guido Andris (1879-1974) war von 1929 bis zu seiner gewaltsamen Vertreibung 1934 Stadtpfarrer in der katholischen Pfarrei Löffingen.

Geboren wurde er am 14. Dezember 1879 in Schollach als Sohn eines Schmiedes. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte er als 14-Jähriger auf die Lendersche Lehranstalt in Sasbach. Von 1897 bis 1901 besuchte er das Großherzogliche Badische Gymnasium in Rastatt und das dortige Erzbischöfliche Gymnasialkonvikt. Nach seinem Abitur 1901 studierte er bis 1904 Katholische Theologie an der Universität Freiburg. Am 5. Juli 1905 wurde Andris durch Erzbischof Thomas Nörber (1846-1920) zum Priester geweiht.

Er wirkte als Vikar in den Pfarreien Ettenheim, Oberwolfach und ab 1907 in Rastatt. Von 1910 bis 1912 war er von seinen seelsorgerischen Aufgaben entbunden, um sich dem katholischen Pressewesen zu widmen. In dieser Zeit fungierte er als Redakteur der Zeitungen Badenia und Rastatter Zeitung. Dabei lieferte er sich teilweise heftige Auseinandersetzungen mit dem politischen Liberalismus. Seine eigene politische Heimat war die katholische Zentrumspartei, deren Mitglied er war. 1912 wurde er Pfarrverweser in der katholischen Pfarrei Staufen. Zwei Jahre später kam er nach Ottenhöfen, wo er im Februar 1916 als Pfarrer investiert wurde. 15 Jahre lang wirkte er in der dortigen Pfarrei. Im März 1929 wurde Andris in die katholische Pfarrei Löffingen versetzt und im Auftrag des Freiburger Erzbischofs Karl Fritz investiert.

Früh geriet er in Konflikt mit der NSDAP-Ortsgruppe Löffingen, die bereits im April 1928 gegründet worden war. Die örtlichen Nationalsozialisten schrieben anonyme Hetzbriefe und attackierten den Priester in der nationalsozialistischen Presse als »geistlichen Zentrumsagitator«. 1932 spitzte sich die Konfrontation zu, als sich Andris im Zuge der Reichspräsidentenwahl 1932 für die Wiederwahl Hindenburgs aussprach. Er warnte vor den »religiösen Gefahren« der NS-Bewegung und bezeichnete Hitler als »Taufscheinkatholiken«. An Ostern 1932 verweigerte der Seelsorger NSDAP-Mitgliedern bei der Beichte die Absolution. Dem Konflikt lagen letztlich weltanschauliche Gründe zugrunde, wie Andris’ Predigt gegen die Ideologie der »Vernichtung lebensunwerten Lebens« und seine Stellungnahme gegen die kirchenfeindlichen Schriften von Alfred Rosenberg zeigen.

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme nutzten die lokalen Nationalsozialisten die neuen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, um Rache zu üben: Der gleichgeschaltete Gemeinderat forderte in mehreren Versetzungsgesuchen von Erzbischof Conrad Gröber (1872-1948) die Versetzung des Stadtpfarrers. Andris agierte in dieser Zeit vorsichtig und enthielt sich öffentlicher Kritik an der Reichsregierung. Er fuhr aber fort, die lokalen Nationalsozialisten zu kritisieren, wenn diese gegen die Bestimmungen des Reichskonkordats verstießen. Ständiger Streitpunkt war der Umgang mit den katholischen Vereinen: Andris hatte ein blühendes Vereinswesen aufgebaut, das die Nationalsozialisten zu zerschlagen versuchten, obwohl das Konkordat eine Bestandsgarantie gab. Außerdem griff der Priester wiederholt den Ortsgruppenleiter und Ortsjugendführer sowie andere lokale Nationalsozialisten wegen ihres Lebenswandels an, der nicht seinen Vorstellungen von Moral und Sitte entsprach. Im Januar 1934 ermittelte die Geheime Staatspolizei gegen Andris und seinen Vikar Friedrich Kornwachs, da diese als Geistliche in Löffingen »untragbar« seien.

Am 23. Juni 1934 holte die NSDAP-Ortsgruppe mit Unterstützung der Kreisleitung Neustadt zum entscheidenden Schlag gegen den Priester aus. Am Vormittag drangen Nationalsozialisten in das katholische Pfarrhaus ein und beleidigten und bedrohten Andris. Sie forderten ihn auf, den katholischen Sportverband Deutsche Jugendkraft (DJK) aufzulösen. Andris lehnte dies ab. Am Nachmittag versammelten sich daraufhin Nationalsozialisten vor dem Pfarrhaus. Sie schrien Parolen gegen die DJK und forderten lautstark: »Heraus mit dem Rebellen!« Andris telefonierte mit Erzbischof Gröber. Dieser gab ihm Anweisung, Löffingen mit dem nächsten Zug zu verlassen und nach Freiburg zu kommen. Unterdessen eskalierte die Situation: Einige Bürger kritisierten die Aktion der Nationalsozialisten, es kam zu Wortgefechten, Rangeleien und körperlicher Gewalt. Insgesamt wurden 16 Bürger verhaftet. Einer von ihnen, der Landwirt Karl Bader (1902-1971), hatte die Kirchenglocken Sturm geläutet und wurde dafür mit Gefängnis und einmonatiger Haft im Konzentrationslager Kislau bestraft. Andris folgte schließlich der Weisung seines Erzbischofs und verließ seine Pfarrei. Die Nationalsozialisten verhöhnten ihn auf dem Weg zum Bahnhof und stimmten das Volkslied »Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus« an.

Nach seiner gewaltsamen Vertreibung am 23. Juni 1934 wurde Andris am 29. Juni in Freiburg von der Gestapo unter dem Vorwurf der »Aufreizung zum Landfriedensbruch« verhaftet und in »Schutzhaft« genommen. Nach vier Tagen wurde er wieder freigelassen. Er wurde aber mit einem Bezirks- und Ortsverweis bestraft und durfte somit weder nach Löffingen noch in den Amtsbezirk Neustadt zurückkehren. Die Bemühungen, eine Aufhebung dieses Verweises zu erwirken, scheiterten. Im Januar 1935 versetzte Erzbischof Conrad Gröber schließlich Andris »unter Absenzbewilligung« in die Pfarrei Steinbach (Baden-Baden), wo der Geistliche im Oktober des Jahres investiert wurde.

Aus gesundheitlichen Gründen wurde er 1942 auf die Insel Reichenau versetzt. Beinahe drei Jahrzehnte wirkte Andris dort in der Pfarrei St. Peter und Paul. 1965 konnte er sein 60. Priesterjubiläum feiern. Fünf Jahre später ging er in den Ruhestand. Am 28. April 1974 starb er im Alter von 94 Jahren in Niederzell. Seine letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Friedhof.

Mehrbildtafel mit Porträt von Stadtpfarrer Andris und Ansichten der Pfarrkirche und der Wallfahrtskirche, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Diese Mehrbildtafel trägt den Titel »Gott segne unser Heim«. Vier Ansichten der katholischen Pfarrkirche St. Michael und der Wallfahrtskirche Witterschnee, sowohl Außen- als auch Innenaufnahmen, sowie ein Porträt von Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974) sind darauf zu sehen. Die Mehrbildtafel ist mit floralen Ornamenten im Jugendstil verziert.

Guido Andris wirkte von 1929 bis zu seiner gewaltsamen Vertreibung 1934 als Stadtpfarrer in der katholischen Pfarrei Löffingen. Am 5. Juli 1930 konnte er sein 25. Priesterjubiläum feiern. Gut möglich, dass zu diesem Anlass diese Mehrbildkarte gestaltet wurde. Karl Bader (1902-1971), der dem katholischen Gesellenverein angehörte, erhielt diese Collage zur Erinnerung und bewahrte sie ein Leben lang auf. Als Stadtpfarrer Guido Andris am 23. Juni 1934 von den Nationalsozialisten gewaltsam aus Löffingen vertrieben wurde, war es der 32-jährige Karl Bader, der den Mut hatte, die Kirchenglocken zu läuten. Er begründete dies später in Verhören gegenüber der Gestapo mit den Worten: »Ich wollte dem Pfarrer mit einem Geläute die Dankbarkeit seiner Pfarrkinder bekunden.« Er wurde dafür mit Gefängnis und einmonatiger Haft im Konzentrationslager Kislau bestraft.

2 Fotos: Pater Alfred Benz bei seiner Heimatprimiz am Hochaltar, 6. Mai 1962

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Adolf Benz sowie Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Pater Alfred Benz feiert am Sonntag, den 6. Mai 1962 seine Primiz in seiner Heimatgemeinde. Er steht als Hauptzelebrant in der katholischen Pfarrkirche St. Michael vor dem Hochaltar. Neben ihm stehen zwei Mitgeistliche, während Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) kniet.

Anfang der 1960er Jahre wird die Messe noch mit dem Rücken zur Kirchengemeinde zelebriert. Kurz vor der Kommunionausteilung dreht sich Alfred Benz zu den Gläubigen um und zeigt ihnen das Brot, das nach christlichem Verständnis in den Leib Jesu Christi verwandelt wurde.

Dabei spricht er die lateinischen Worte: »Ecce Agnus Dei, ecce qui tollit peccata mundi. Domine, non sum dignus, ut intres sub tecum meum, sed tantum dic verbo et sanabitur anima mea.« Auf Deutsch: »Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.«

Standort des Fotografen: 47.882496, 8.344582

Blick von der Empore bei der Primiz von Pater Alfred Benz, 6. Mai 1962

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Von der Empore fällt der Blick in das Kirchenschiff. Vor dem Hochaltar sind drei Geistliche zu erkennen, die stehen oder knien. Einer von ihnen ist Pater Alfred Benz, der kürzlich zum Priester geweiht wurde und nun seine Heimatprimiz in der Gemeinde St. Michael feiert. Ministranten knien auf den Stufen, die zum Hochaltar hinaufführen.

Den heutigen Zelebrationsaltar gibt es auf dem Foto noch nicht. Erst nach dem von Papst Johannes XXIII. einberufenen Zweiten Vatikanischen Konzil und seinen Beschlüssen zur Liturgiereform wird ein provisorischer »Volksaltar« geschaffen.

Standort des Fotografen: 47.882563, 8.344279

Heimatprimiz von Pater Alfred Benz, 6. Mai 1962

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Gläubige säumen den Weg, als Pater Alfred Benz aus dem Portal der katholischen Pfarrkirche St. Michael tritt und zusammen mit seinen Mitgeistlichen in Richtung Kaplanei zieht. Soeben hat er seine Heimatprimiz gefeiert, den Gottesdienst zelebriert und den Primizsegen gespendet.

Standort des Fotografen: 47.882664, 8.344033

Schulklasse des Jahrgangs 1912/13 mit Lehrerin Braun, 1924

Fotograf: Georg Jung, Lenzkirch
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hilda und Walter Köpfler zur Verfügung.

Dort, wo heutzutage die Realschule steht, versammelt sich diese Schulklasse im Juni 1924 mit ihrer Lehrerin, Maria Braun, zu einem Klassenfoto. Sie ist die erste und die einzige Lehrerin, die an der Volksschule Löffingen unterrichtet. 36 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 1912/13 sind auf dem Foto versammelt. Eine solche Klassengröße ist nichts ungewöhnliches.

Das Klassenfoto wird in den Gärten, die zum Gasthaus »Linde« gehören, im Bereich der heutigen Festhallenstraße aufgenommen. Im Hintergrund sind die Häuser der Kirchstraße, der alte Farrenstall in der Bittengasse und schließlich die katholische Pfarrkirche St. Michael zu erkennen.

Wer erkennt die Schüler*innen?

1.Reihe, v.l.n.r.: Josephine Schweizer (verh. Kühn), Ernst Faller (?-1942 vermisst), ???, Hermann Schultheiß, ???, ???, ???, ??? Anselm Egle (1912-1945), ???, ???

2.Reihe, v.l.n.r.: Hedwig Wölfle (verh. Leitold, 1912-1994), Margarete Guth (verh. Tschiggfrei, 1913-1991), Anna Nägele (verh. Vierlinger, 1912-2004), ???, Helene Häusler (verh. Krauß, 1912-2006), Hedwig Butsch (verh. Fieger, 1912-1989), ???, ???, ???, ???, ???, ???

3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, Karl Hall (1913-1973), ???, Ernst Keller (1912-1985), ???

Zu diesem Jahrgang gehört eventuell auch Hubert Kaltenbrunner (1913-2004).

Standort des Fotografen: 47.883887, 8.348073

Pater Alfred Benz bei seiner Heimatprimiz am Hochaltar, 6. Mai 1962

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hilda und Walter Köpfler zur Verfügung.

Am Sonntag, den 6. Mai 1962 feiert Pater Alfred Benz seine Primiz in seiner Heimatgemeinde. Er steht als Hauptzelebrant mit drei Mitgeistlichen in der katholischen Pfarrkirche St. Michael vor dem Hochaltar. Kurz zuvor hat er die Ordensprimiz gefeiert, jetzt folgt die Heimatprimiz. Zu diesem Zeitpunkt wird die Messe noch mit dem Rücken zur Kirchengemeinde zelebriert. Die Gottesdienstsprache ist noch Latein.

Beides wird sich wenige Jahre später ändern. Das von Papst Johannes XXIII. einberufene Zweite Vatikanische Konzil wird fünf Monate nach der Primiz in Rom eröffnet. Die Konzilsväter beschließen dabei auch eine Liturgiereform.

Standort des Fotografen: 47.882496, 8.344582

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Luzia Heiler und Franz Scholz zur Verfügung.

Die Wiesen und Felder im Gewann »Breiten« sind von Schnee bedeckt. Noch stehen hier keine Häuser. Der freie Blick fällt auf die Häuser in der Rötenbacher Straße und in der Seppenhofer Straße, die sich außerhalb des Altstadtrings befinden. Dahinter sind die katholische Pfarrkirche St. Michael und die Häuser des Städtchens zu sehen.

Das Foto entstand in der Mitte der 1920er Jahre. Der Zeitraum lässt sich auf wenige Jahre eingrenzen: Die nach dem Großbrand 1921 wiederaufgebauten Straßenzüge in der Demetriusstraße und der Ringstraße mit ihren charakteristischen Staffelgiebeln stehen bereits. An der »Hasle« ist der Rohbau der Festhalle und Schule, mit dem 1923 begonnen wurde, fertiggestellt. In der Hafnergasse stehen noch die Häuser, die später beim Großbrand 1929 eingeäschert werden.

Standort des Fotografen: 47.881395, 8.340037