Damals & heute: Unterer Rathausplatz (2020 <|> ca. 1950-1953)

Unterer Rathausplatz (2020 < | > ca. 1950-1953)

Seifenkistenrennen vor dem Mailänder Tor beim Städtlefest, 1986

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Städtchen hat sich herausgeputzt, die Häuser sind mit Fahnen geschmückt. Schließlich wird zum ersten Mal das »Städtlefest« veranstaltet. Der Automobilclub Löffingen beteiligt sich an der Ausrichtung des Festes und organisiert ein Seifenkistenrennen. Noch säumen nur wenige neugierige Zuschauer die Rennstrecke am unteren Rathausplatz, denn noch hat das Rennen gar nicht begonnen.

Die Seifenkisten, die von der Sparkasse und der Volksbank gesponsert werden, werden gerade zum Startpunkt geschleppt. Wenn sie später hier vorbeirasen werden, dann wird der Platz gut gefüllt sein mit Zuschauern, die hinter dem Flatterband stehen und das Rennen verfolgen.

Standort des Fotografen: 47.883685, 8.343877

Hansele mit Kindern, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein Hansele steht am »Schmutzigen Dunschdig« auf dem unteren Rathausplatz. Es ist umringt von kleinen Fasnachtsnarren, die als Cowboys, »Indianer« und als Fliegenpilz verkleidet sind. Die Kinder sagen »Hansilisprichli« auf und hoffen auf ein paar Bonbons: »Hansili, du Lump, / hesch nit g’wißt, dass d’Fasnet kunnt? / Hetsch di Muul mit Wasser g’riebe, / wer der’s Geld im Beitel bliebe.«

Im Hintergrund ist das Haus Werne (Demetriusstr. 11) zu sehen. Neben der Eingangstür hängt ein Schild, auf dem »Verkehrsverein Löffingen« geschrieben steht.

Zu sehen sind u.a. Carola Auer (verh. Hannes).

Standort des Fotografen: 47.883946, 8.343882

2 Fotos: Schwur der 20-Jährigen am Narrenbaum, Fasnacht 1978

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Was für ein Sauwetter! Der Schneeregen peitscht den 20-Jährigen ordentlich ins Gesicht, als sie den Narrenbaum vor dem Café »Fuß« aufstellen. Als das Werk vollbracht ist, scharen sie sich um den Baum, dicht an dicht, die »linke Hand auf’s rechte Herz«, die »rechte Hand auf die Laterne«, denn jetzt werden sie auf die Löffinger Fasnacht vereidigt.

Seit 1927 lautet die Eidesformel: »Ich schwöre, angesichts dieser Laterne und der anwesenden Laternenbrüder, dass ich, solange ich lebe und Atem habe, mit allen Fasern meines Lebens, treu zur Laternenbrüder-Narrenfreiheit stehe, den Anordnungen der Narrenobrigkeit willig Folge leiste, die Löffel des Stadtwappens nie missachte, mich als Mensch vom Menschen stammend, als Mensch aufführe, und den Narrentribut, wie es das Gesetz vorschreibt, jährlich willig bezahle.«

Auf dem unteren Foto sind v.l.n.r. zu sehen: Laternenbruder Michael Kasprowicz, Dagmar Maier, Johannes Ratzer, Rosemarie Kienzler, Narrenpolizist Meinrad Bausch (1948-2012), Susanne Köpfler, Reinhold Heizmann, Manfred Münzer.

Standort des Fotografen: 47.883946, 8.343882

Fasnachtsbändel über dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bunt geht es zu am »Schmutzigen Dundschig«: Über den unteren Rathausplatz sind bunte Fasnachtsbändel aus Stofffetzen gespannt. Darunter tummeln sich die Närrinnen und Narren in ihren bunten Kostümen, einige Laternenbrüder und »Hansele« sind inmitten der Menge an ihrem »Häs« zu erkennen. Die farbenfrohe Szene wird vom Sonnenschein angestrahlt.

Soeben haben die 20-Jährigen den Narrenbaum vor dem »Café Fuß« aufgestellt. Der Blick fällt aus dem Rathaus auf den Platz. Im Vordergrund ist das Kriegerdenkmal zu erkennen, dessen Adler aus den Fasnachtsbändeln herausragt.

Standort des Fotografen: 47.883840, 8.344080

Narrengruppe in der Unteren Hauptstraße, Fasnacht 1987

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Blau-weiß kostümierte und geschminkte Harlekine ziehen bei der Straßenfasnacht durch das Städtchen. Sie haben Musikinstrumente bei sich, ein Akkordeon und ein Schellen-Tamburin, aber vor allem kleine Spielzeug-Saxophone aus Plastik. Auf dem Schild, das sie in die Kamera halten, steht: »Beulenflötenclub HHS«. Es handelt sich um Spieler des 1957 (wieder) gegründeten Handharmonika-Spielrings.

Standort des Fotografen: 47.883595, 8.343780

Närrisches Treiben auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Faller zur Verfügung.

Im Vordergrund sind drei reitende Fasnachtsnarren zu Pferd zu sehen. Seltenheitswert hat diese Fotografie allerdings wegen ihres Hintergrundes, wenn er auch teilweise verdeckt ist: Alle drei Gebäude brennen wenige Jahre später beim Großbrand 1921 ab.

Zu sehen sind von links das Haus von Metzgermeister Johann Werne (Demetriusstr. 11), das Haus von Landwirt Karl Heer (Demetriusstr. 10), in dem am 28. Juli 1921 das verhängnisvolle Feuer ausbricht, und rechts das Haus von Schmiedemeister Emil Fürst (Rathausplatz 5).

Standort des Fotografen: 47.883874, 8.343838

Hexenwagen auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die große Hexe fährt beim Umzug am »Fasnet Mändig« durch das Stätdchen. Es raucht und qualmt kräftig aus dem Hexenkessel. Närrisches Volk steht am Rande der Umzugsstrecke und schaut sich das Spektakel an. Im Hintergrund sind die Häuser der Demetriusstraße zu sehen. Ganz rechts am Bildrand ist der Narrenbaum zu erkennen, den die 20-Jährigen am »Schmutzigen Dunschdig« vor dem Café Fuß aufgestellt haben.

Standort des Fotografen: 47.883803, 8.343943

Klassentreffen des Jahrgangs 1921/22 vor dem Kriegerdenkmal, 1981

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Gut gelaunt hat sich die Schulklasse des Geburtsjahrgangs 1921/22 vor dem Kriegerdenkmal auf dem unteren Rathausplatz zu einem Erinnerungsfoto versammelt. Die Schulzeit liegt allerdings schon eine Weile zurück, denn die Schülerinnen und Schüler sind bereits 60 Jahre alt und zu einem Klassentreffen zusammen gekommen. Die Schulbank hatten sie noch im Rathaus gedrückt, denn erst im Jahr ihrer Entlassung aus der Volksschule wurde die Schule an der »Hasle« eingeweiht.

1.Reihe, v.l.n.r.: Karl Benz (1921-2010), Richard Zepf (1922-2005), Maria Göhry geb. Honold (1921-1997), Hedwig Thoma (1921-2006), Hilde Schwörer geb. Wider, Gertrud Reichenbach geb. Heizmann (1922-2001), Fritz Straub, Franz Kuster, Luise Rappenegger geb. Kopp
2.Reihe, v.l.n.r.: Martin Mayer (1922-2008), ???, ???, Elisabeth Keller geb. Gebert (1921-2006)
3.Reihe, v.l.n.r.: Bernhard Nickel, Karl Heiler, ???, Gertrud Heitzmann geb. Brugger (1921-2005), ???, Maria Kuster geb. Häusle (1921-2006), Hans Geisinger (1921-1993), Albert Kienzler (1921-?, halb verdeckt) 

Standort des Fotografen: 47.883765, 8.344121

Wehrmachtsfahrzeuge im Städtchen, Juli 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Die siegreiche Wehrmacht kehrt von ihrem »Blitzkrieg« im Westen zurück. Am 10. Mai 1940 hatte sie die neutralen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg überfallen. Am Ende der erfolgreichen Offensive stand die Besetzung großer Teile Frankreichs und der Waffenstillstand von Compiègne am 25. Juni 1940.

Im Juli 1940 fahren Wehrmachtsfahrzeuge mit Soldaten durch das Städtchen. Die Häuser sind mit Hakenkreuzfahnen geschmückt. Eine Menschenmenge hat sich auf dem Unteren Rathausplatz eingefunden, um die durchfahrenden Soldaten zu grüßen.

Der Landwirt Ernst Bader (1883-1960) und seine Ehefrau Marie geb. Engesser ist nicht nach Jubeln zumute. Ihr Sohn Eugen Bader (1913-1940) ist am 11. Juni 1940 im Alter von 27 Jahren gefallen. Er gehörte einer Granatwerfer-Kompagnie an und starb in Autheuil-L’Allier bei Meaux (Frankreich).

Standort des Fotografen: 47.883492, 8.343760

Schneeberge auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Städtchen hat sich in eine Winterlandschaft verwandelt. Auf dem unteren Rathausplatz türmen sich die Schneeberge, aus denen die Umzäunung beim Kriegerdenkmal herausragt. Fußgänger gehen auf der Straße, die gebahnt ist, weil auf den Gehwegen kein Durchkommen ist. Die Sonne scheint und lässt die Schneepracht auf den Dächern langsam aber sicher dahinschmelzen.

Standort des Fotografen: 47.883649, 8.344247

Mehrbildkarte mit vier Ansichten, ca. 1990

Feldmann Verlag / Sammlung Familie Waßmer

Um 1990 wird diese Ansichtspostkarte vertrieben. Noch werden Urlaubsgrüße per Postkarte versandt, denn mobile Messenger-Dienste, mittels derer man Textnachrichten und Fotos versendet, gibt es noch nicht. Die Mehrbildkarte zeigt vier Ansichten des Städtchens:

Oben links sticht der untere Rathausplatz ins Auge, mit dem Mailänder Tor und den Häusern der Demetriusstraße mit ihren Staffelgiebeln. Davor steht der 1954 errichtete Demetriusbrunnen, der von Autos zugeparkt ist.

Unten rechts ist ein weiterer Brunnen zu sehen: Der 1975 geschaffene Hexenbrunnen in der Kirchstraße. Die Straße selbst wurde wenige Jahre zuvor saniert, teils gepflastert, teils asphaltiert und mehrere neue Bäume wurden gepflanzt.

Oben rechts ist eine Ansicht der Wallfahrtskirche Witterschnee abgebildet, mit der in den 1890er Jahren erbauten Kirche im neoromanischen Stil und der alten hölzernen Kapelle. Hübsch von Bäumen und Blättern eingerahmt ist der Bildausschnitt gewählt.

Noch eine Attraktion für Einheimische und Gäste ist unten links zu sehen: Das Waldbad mit der 1986 installierten Riesenrutsche, die nicht nur bei den Kleinen für viel Vergnügen sorgt.