Zwei Mädchen in der Demetriusstraße, 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Den Federballschläger in der linken Hand und den Federball in der rechten. So steht Gudrun Fuß da, den Arm um ihre jüngere Schwester Heike Fuß gelegt. Die beiden stehen in der Demetriusstraße, direkt hinter ihrem Elternhaus, der Bäckerei und dem Café Fuß.

Auf der gegenüber liegenden Straßenseite sind die Häuser Demetriusstr. 11 und 12 zu sehen, die beide nach dem Großbrand 1921 erbaut wurden und folglich ziemlich genau 50 Jahre alt sind. Im linken Gebäude betreibt Otto Kaltenbrunner (geb. 1940) ein Verkaufsbüro der Firma Raab-Karcher GmbH für Heizöl. Das rechte Gebäude gehört dem Landwirt Emil Kopp (geb. 1932) und dessen Ehefrau Magdalena Kopp geb. Fürst (1932-2015).

Standort des Fotografen: 47.884049, 8.343982

Unterer Rathausplatz, ca. 1968

Sammlung Familie Waßmer

Dieser Blick zählt alle Jahrzehnte hindurch zu den beliebtesten Motiven für Ansichtskarten: Von der Unteren Hauptstraße fällt der Blick zum unteren Rathausplatz in Richtung Mailänder Tor. Die Perspektive ist so gewählt, dass am linken Bildrand das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) in das Foto ragt. Darunter hängen weitaus weniger schmuckvolle Werbeschilder, die für »Fürstenberg«-Bier und »Fremdenzimmer« werben. Auch die »Bezirks-Sparkasse« wirbt für ihre Filiale, die sich im Erdgeschoss des »Adlers« befindet. Am rechten Bildrand schließt das Foto mit dem Giebel vom Café Fuß (Rathausplatz 5) ab, das markant am Platz aufragt.

Im Mittelpunkt des Bildes steht das Mailänder Tor mit seinem Glockentürmchen und Staffelgiebeln sowie die angrenzenden Häuser der Demetriusstraße, die den Stadtring bilden. Obgleich die Staffelgiebel auf dem Foto erst im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem Großbrand 1921 erbaut wurden, geben sie dem Straßenzug ein mittelalterliches Gepräge. Und der Demetriusbrunnen im Vordergrund sorgt dafür, dass auch der Platz für die Ansichtskarte belebt ist.

Das Foto wird in den späten 1960er Jahre aufgenommen. Denn das Haus des Mechanikermeisters Karl Müller (Demetriusstr. 13) steht noch: Es brennt am 17. Oktober 1969 ab. Auf der Verkehrsinsel auf der Platzmitte ist ein Wegweiser zum 1968 eröffneten »Wildpark« zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883553, 8.343779

Trauerfeier auf dem unteren Rathausplatz, 1. August 1951

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Schnell machte die schreckliche Nachricht von dem Verkehrsunfall im Städtchen die Runde: Hans Egle (1926-1951) und Erna Wider (1926-1951) verunglückten bei einem Verkehrsunfall und erlitten beide Schädelbrüche. Die beiden starben am 30. Juli 1951 im Städtischen Krankenhaus in Lörrach.

Hans Egle war der Sohn von Korbmacher August Egle und dessen Ehefrau Klara geb. Wintermantel. Er war Schreiner von Beruf. Erna Wider aus Seppenhofen war die Tochter von Postbetriebsassistent Ernst Wider und dessen Ehefrau Frieda geb. Schopferer. Beide wurden nur 25 Jahre alt.

Die Leichen werden nach Löffingen überführt und am 1. August 1951 findet auf dem unteren Rathausplatz, direkt vor dem Elternhaus von Hans Egle, eine Trauerfeier statt, bei der die Einwohner Löffingens in großer Zahl Abschied nehmen. Anschließend zelebriert Stadtpfarrer Karl Weickhardt die Beerdigung auf dem Friedhof.

Standort des Fotografen: 47.883824, 8.343725

Narrengruppe in der Demetriusstraße, Fasnacht 1924

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Die 1989 erschienene Festschrift der »Laternenbrüder« datiert dieses Gruppenfoto in das Jahr 1926. Vier Narren posieren in ihren Kostümen in der Demetriusstraße. Es liegt viel Schnee, im Hintergrund ist sogar eine Säule aus Schnee aufgetürmt – oder ist es ein unförmiger Schneemann? Da auf den anderen Fasnachtsfotos von 1926 aber kein Schnee liegt, ist eher davon auszugehen, dass das Bild bereits 1924/25 aufgenommen wird.

Die vier Narren tragen phantasievolle Soldatenuniformen und sind mit diversen Orden behängt. Ganz offenbar verspotten sie das Militär.

V.l.n.r.: [Friseurmeister Julius Limb], Schmiedemeister Otto Fürst, Schneidermeister Hermann Ganter, Sattlermeister Ernst Krauß (1897-1978)

Standort des Fotografen: 47.883978, 8.343843

Umzugswagen »Die Fürsten vom Rhein« in der Demetriusstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

In der Demetriusstraße steht an Fasnacht ein Umzugswagen, der von zwei Pferden gezogen wird, und einen kleinen Palast mit Säulen darstellt. Sein Motto lautet: »Die Fürsten vom Rhein«. Am dreieckigen Giebel ist das Stadtwappen von Worms, einer der ältesten Städten Deutschlands, angebracht. Es zeigt einen Schlüssel und einen fünfzackigen Stern. Daneben steht »Worms 1495«. In diesem Jahr fand in der am Oberrhein gelegenen Stadt ein Reichstag statt, auf dem die Reichssteuer, das Reichskammergericht und das Fehdeverbot des Ewigen Landfriedens eingeführt wurden.

Auf dem Wagen stehen einige Männer in historischen Kostümen. Vor dem Wagen steht ganz links Fritz Adrion sen. Neben ihm stehen Frauen, auf deren Kostümen der Reichsadler zu sehen ist. Sie gehören vermutlich der Damenriege des Turnerbunds an. Zu sehen ist u.a. Elise Braun.

Standort des Fotografen: 47.883968, 8.343816

Schneeberge auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1960-1969

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Das Foto des verschneiten Rathausplatzes sieht nicht nur so aus, wie eine hübsche Ansichtskarte, sondern es ist auch eine. Löffingen empfiehlt sich als Reiseziel im Winter. Rings um den Demetriusbrunnen türmen sich die Schneeberge. Es muss die ganze Nacht geschneit haben, denn die Dächer und Staffelgiebel der Häuser des Altstadtrings sind alle weiß. Auch die beiden Bäumchen links und rechts des Eingangs zur Bäckerei und zum Café Fuß (Rathausplatz 5) wirken wie mit Puderzucker bestäubt.

Standort des Fotografen: 47.883723, 8.343686

Narrengruppe in der Demetriusstraße, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

An der diesjährigen Straßenfasnacht beteiligen sich diese drei Narren: Wagnermeister Hermann Schelling (1914-1998), Ernst Rogg (1887-1941) und Kaufmann Konrad Bader (1915-1946). Gerade ziehen sie durch die Demetriusstraße.

Sie stehen vor den Häusern Werne (Demetriusstr. 11) und Fürst (Demetriusstr. 10), die beide 15 Jahre zuvor nach dem Großbrand neu gebaut wurden. Die Straße ist noch nicht asphaltiert. Nur vor den Hauseingängen sind Pflastersteine verlegt.

Standort des Fotografen: 47.884002, 8.343851

Spielmannszug vor dem Mailänder Tor, Fasnacht 1956

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Vor dem Mailänder Tor ist am »Schmutzige Dunschdig« der Spielmannszug aufmarschiert. Sie kommen vom Gasthaus »Pilgerhof« im Maienland und begleiten die 20-Jährigen ins Städtchen. Kräftig wird auf die Trommel geschlagen und den am Straßenrand wartenden Schaulustigen eingeheizt. Gleich wird der Narrenbaum aufgestellt.

V.l.n.r.: 1 Alfred Fehrenbach, 2 Karl Götz, 3 Gottfried Vogelbacher (1933-2008), 4 Oswald Laufer, 5 Albin Zepf (1934-2009), 6 Klaus Allinger, 7 Fritz Egle (1929-2017)

Standort des Fotografen: 47.883904, 8.343820

Gruppenfoto der Narrenvereine in der Demetriusstraße, 1987

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

1989 feiern die Laternenbrüder unter Leitung ihres Narrenvaters Josef (Jupp) Hoitz ihr 100-jähriges Gründungsjubiläum. Zu diesem Anlass erscheint eine Festschrift, in der dieses Gruppenfoto abgedruckt wird. Das Foto mutet nicht besonders winterlich an, da es bereits im Sommer 1987 aufgenommen wird. Es zeigt die Laternenbrüder, eingerahmt von den anderen Narrenfiguren: Den Hexen, den Hansele, dem »Reichburgmali «, der männlichen und weiblichen Narrenpolizei.

Um Nachwuchs müssen sich die Narren und Närrinen jedenfalls keine Sorgen machen: Der »Narrensamen« der Hexen, Hansele und Narrenpolizei ist zahlreich vertreten.

Standort des Fotografen: 47.883960, 8.343821

Hanselegruppe in der Demetriusstraße, 1987

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Hanselegruppe lässt sich in der Demetriusstraße fotografieren. Noch ist Sommer und die Geranien am Haus Spiegel (Demetriusstr. 11) und am Haus Kopp (Demetriusstr. 10) stehen in voller Blüte. Aber 1989 feiern die Laternenbrüder ihr 100-jähriges Jubiläum und für die Festschrift benötigt man von den verschiedenen Narrenvereinen Gruppenfotos.

Das Hansele gehört zu den Baaremer Weißnarren. Sein Leinengewand ist mit unterschiedlichen Motiven bemalt. Bei der Maske fällt die hohe, gefurchte Stirn mit dem schmucklosen Rosshaarkranz auf. Und außerdem darf natürlich der Fuchsschwanz nicht fehlen. Um das Häs hängt ein Geschellriemen mit 11 Glocken und – ganz wichtig für die Kinder – ein roter Sack, der die von ihnen heiß begehrten Bonbons enthält.

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.343837

Unterer Rathausplatz mit Kriegerdenkmal und Mailänder Tor, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Platz um das Kriegerdenkmal, der ursprünglich aufwändig gestaltet war, ist zu einer kleinen Verkehrsinsel verkommen. Das schmiedeeiserne Geländer wurde bereits in der NS-Zeit entfernt. Jetzt ist das Denkmal zur Erinnerung an die Teilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 von einem Maschendrahtzaun eingefasst.

Im Hintergrund ist das Mailänder Tor und die beiden Nachbarhäuser zu sehen, links das Haus von Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13) und rechts das Haus von Metzgermeister Karl Sibold (Demetriusstr. 11). An der Eindeckung sind noch die Spuren der Kriegsschäden von 1945 zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883738, 8.344082

Blick zum Mailänder Tor, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Maier zur Verfügung.

Mit »Strassenpartie« ist diese Ansichtskarte betitelt, die 1943 postalisch versandt wird. Die Ansicht, die darauf abgebildet ist, ist freilich schon ein paar Jahre älter und stammt aus den späten 1920er Jahren.

Der Blick fällt von der Unteren Hauptstraße in Richtung Rathausplatz, vorbei am Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) mit seinem schmiedeeisernen Wirtshausschild auf der linken und vorbei am Haus des Kaufmanns Paul Guth (Rathausplatz 6) auf der rechten Straßenseite. Dahinter öffnet sich die Straße zum Platz und der Blick fällt auf das Mailänder Tor und seine Nachbarhäuser. Der gesamte Straßenzug der Demetriusstraße wurde nur wenige Jahre zuvor, nach dem Großbrand 1921 wiederaufgebaut. Charakteristisch für die Neubauten sind die Staffelgiebel. Im Türmchen des Mailänder Tores fehlt noch das Glöckchen und über dem Torbogen klafft noch eine weitere Lücke: Die Madonna mit dem Jesuskind wird zusammen mit den Gedenktafeln zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges im Jahr 1930 angebracht. Damit ist die Datierung des Fotos ziemlich klar.

Standort des Fotografen: 47.883455, 8.343800