Dieses Foto stellte dankenwerterweise Herbert Frei zur Verfügung.
Seit Jahrzehnten existiert das Sägewerk Benz – und es ist lange Jahre der wichtigste Arbeitgeber in der Stadt. In den Büroräumen herrscht geschäftiges Treiben: Schreibmaschinen klappern, Aktenblätter rascheln, Stempel klacken auf Formulare. An den Schreibtischen werden Lieferscheine ausgefüllt, Rechnungen geprüft und Bilanzen in schwere Folianten eingetragen. Das Telefon klingelt nur selten – der Großteil der Kommunikation läuft noch per Brief oder persönlich.
Die Arbeitsatmosphäre im Büro ist kollegial, man kennt sich seit vielen Jahren. Der Blick aus den Fenstern geht auf das Werksgelände mit seinen Holzstapeln – der Geruch von frisch gesägtem Holz liegt oft auch im Büro in der Luft.
Doch die besten Zeiten liegen schon hinter dem Sägewerk. Mitte der 1960er Jahre ist die Konkurrenz groß, die Auftragslage schwankt. Sieben Jahre später, im November 1972, wird das Sägewerk Benz seinen Betrieb einstellen. In den Wochen davor wird das Personal Schritt für Schritt abgebaut – zuerst ältere Mitarbeiter*innen und künftige Rentner*innen, am Ende die gesamte Belegschaft. Paul Siefert, der 1960 zu den Holzindustriewerken Benz AG kam, wird die Insolvenz als Finanzvorstand abwickeln.
oberes Foto
V.l.n.r.: 1 ??? Benz (Rötenbach), 2 Paul Siefert (geb. 1935)
unteres Foto
V.l.n.r.: 1 ???, 2 Walter Maier, 3 Ursula Rieck (verh. Kramer)
Standort des Fotografen: 47.882620, 8.339714