4 Fotos: Josef Beha bei der Renovierung des Stationenwegs, Oktober 1995

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

100 Jahre ist er alt, der Stationenweg zur Wallfahrtskirche Witterschnee. Am 30. Juni 1895 war er von vier Kapuzinerpatres feierlich geweiht worden. Der Zahn der Zeit hatte an den 14 Bildstöckle mit Keramikreliefs genagt. Zudem waren im September 1992 die Stationen V und X durch Vandalismus erheblich beschädigt worden. Seit langem liefen daher Gespräche über eine fachgerechte Restaurierung der Kreuzwegstationen.

Bereits im Frühjahr 1993 restaurierte Steinmetz Josef Beha (1936-2018), der zugleich Vorsitzender des katholischen Pfarrgemeinderats ist, die Bildstöckle. Sie bestehen aus Fischbacher Sandstein und ihre Sockel aus Schönwalder Granit. Ursprünglich waren die Bildstöckle mit kleinen Holzkreuzen versehen, die aber 1927 durch Sandsteinkreuze ersetzt wurden.

Der Freiburger Bildhauer Bernhard Jensch, der auch den neuen Zelebrationsalter in der katholischen Pfarrkirche schuf, wurde sodann damit beauftragt, die Keramikreliefs zu erneuern. Ein Hauptproblem bestand in der Beschaffung von historischen Vorlagen. Die ursprünglichen Reliefs von 1895 waren von der Mayer’schen Königlichen Hofkunstanstalt München im neogotischen Stil gefertigt worden. Die farbliche Gestaltung der Stationenbilder übernahm Kunstmaler und Restaurator Detlef Reimann aus Freiburg.

Mitte Oktober 1993 kann Steinmetz Josef Beha die Keramikreliefs in den 14 Bildstöckle anbringen. In der Fotoserie legt er gerade bei Station XI (»Jesus wird ans Kreuz genagelt«) Hand an. Zum Schutz der Kunstschätze werden bruchsichere Glasscheiben vor den Bildern installiert. Am Sonntag, 22. Oktober werden die renovierten Kreuzwegstationen dann durch Dekan Hermann Litterst neu geweiht. Er hat dafür extra eine Vollmacht des Erzbischöflichen Ordinariats erhalten.

Standort des Fotografen: 47.892631, 8.337960

Arbeiter im Sägewerk Benz, ca. 1929-1935

Fotograf: Foto Jung, Neustadt
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

In den Holzindustriewerken Josef Benz AG sind kurz vor dem Großbrand 1928 rund 350 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Zwei von ihnen sind auf diesem Foto im Vordergrund zu sehen. Die beiden Männer stehen in einem der Maschinenhäuser. Im Hintergrund sind weitere Arbeiter zu sehen.

Vorne stehen August Vogelbacher (?-1942 vermisst), der von der »Bleiche« stammt, und Albert Veith (1895-1960), der in Kappelwindeck geboren wurde.

Im Hintergrund steht rechts Wilhelm Maier (1896-?), der Sohn des Zieglers Joseph Anton Maier und dessen Ehefrau Franziska Maier (geb. Zimmermann). Er wuchs in der »Ziegelhütte« auf.

Im Adressbuch von 1937 steht, dass beide »Säger« von Beruf sind und im Haus Nr. »112« wohnen, also im »neuen Benzbau« (Ringstr. 8), das als Wohnhaus für Arbeiter des Sägewerks und ihre Familien erbaut wurde.

Vermutlich entsteht das Foto nach dem Wiederaufbau des 1928 gleich zweimal abgebrannten Sägewerks, um die neuen technischen Anlagen fotografisch zu dokumentieren.

Standort des Fotografen: 47.883428, 8.339509

Mitarbeiter*innen der Volksbank, Fasnacht 1990

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die »Volksbank« am Rathausplatz ist fest in närrischer Hand. Die Mitarbeiter*innen haben die Geschäftsräume mit Luftballons und Girlanden geschmückt und sind selbst kostümiert. Offiziell wird noch gearbeitet. Dabei wird die Bank heute weniger von Kund*innen aufgesucht als von Närrinnen und Narren, die sich am Fasnachtstreiben beteiligen. Und wenn dann auch noch die Stadtmusik unter lautem Musizieren einzieht, dann wackeln die Wände!

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Silke Rupp, 2 Sabrina Frei, 3 Ingrid Linsin (geb. Schürmann), 4 Axel Maier, 5 Agnes Beha (geb. Zirlewagen, 1931-1993), 6 Alfons Beha (1930-2015), 7 Diana Ketterer (Bachheim)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Cordula Bisch, 2 Jutta Pfefferkorn (geb. Schwörer, 1947-2021), 3 Silvia Frei, 4 Hanni Bölle, 5 Verena Münzer, 6 Irene Egy (geb. Schelling), 7 Lucia Wider (geb. Blatter), 8 Anja Adrion
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Roland Vogt, 2 Ralf Streit, 3 Ludwig Speth, 4 Bankvorstand Walter Kromer (1935-2020), 5 Heidi Kromer, 6 Rainer Eckmann

Standort des Fotografen: 47.883691, 8.344817

Ladentheke im Bekleidungsgeschäft Siefert-Straetker, ca. 1961

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Paul Siefert zur Verfügung.

Bereits 1924 verkaufte Anna Siefert (geb. Guth, 1903-?) in ihrem Hutsalon Damen- und Herrenhüte, aber auch andere Modewaren. Seitdem wurde der Laden mehrfach umgebaut und modernisiert. Aus dem Hutsalon ist ein Bekleidungsgeschäft geworden – oder wie es im Adressbuch von 1952 heißt: ein »Modegeschäft«. Zusammen mit ihrem Ehemann Wilhelm Siefert (?-1968), der auch eine Kohlenhandlung betreibt, steht Anna Siefert hinter der Ladentheke. Weiße Oberhemden sind ordentlich hinter Glas gestapelt. Im Glasschrank an der Wand sind Herrenhüte aufgereiht.

Umfassend erweitert wird das Geschäft dann 1972 durch Tochter Ruth Straetker (geb. Siefert, geb. 1930) und Schwiegersohn Engelbert Straetker (1923-2017). Sie führen das Familienunternehmen bis 1993 weiter.

Standort des Fotografen: 47.883616, 8.343973

Fahrschule Weißenberger in der Oberen Hauptstraße, 1993

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

»Hier geht’s rein zum Führerschein«, steht auf dem Schild über der Eingangstür. Bertil Weißenberger hat eine Fahrschule gegründet. Sitz des Unternehmens ist im Haus Zumstein (Obere Hauptstr. 16.) Neben dem Fahrschulauto und zwei Krafträdern lässt er sich mit der Hauseigentümerin Anna Zumstein, der Fahrschülerin Martina Schuler und seinen beiden Söhnen fotografieren. Jahre später werden seine Söhne Andy Weißenberger, Kai Weißenberger und Simon Weißenberger in das Familienunternehmen einsteigen.

V.l.n.r.: 1 Sabine Schuler (Göschweiler), 2 Anna Zumstein, 3 Bertil Weißenberger, 4 Andy Weißenberger, 5 Kai Weißenberger

Standort des Fotografen: 47.884681, 8.348487

2 Fotos: Klaus Benitz mit Jubilar Christian Wolber, Dezember 1987

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Weinkellerei, Branntweinbrennerei und Obstweinkelterei Joseph Hogg existiert bereits seit 1824. Ganz so viele Jahre hat Christian Wolber nicht auf dem Buckel. Aber er arbeitet immerhin schon ein Vierteljahrundert für die Firma! Inhaber Klaus Benitz (1938-2015) ehrt den Jubilar deshalb für seine Treue und seine stets gewissenhafte Arbeit in den vergangenen 25 Jahren. Wolber ist bei allen anfallenden Arbeiten im Lager, in der Küferei, beim Mosten und bei der Instandhaltung und Pflege zur Stelle. Seine Zuverlässigkeit stellt er auch beim Transport des edlen Tropfens bis in den Hegau und in den Kreis Waldshut unter Beweis. Benitz dankt ihm und hofft auf viele weitere Jahre der vertrauensvollen Zusammenarbeit.

Standort des Fotografen: 47.885272, 8.344225

Betriebssportgemeinschaft von Studer Revox, 1973

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Kein Sportverein, sondern die Betriebssportgemeinschaft (BSG) der Firma Studer-Revox ist hier zu sehen. Sie ist für das gute Betriebsklima mitverantwortlich. Denn sie ermöglicht es den Mitgliedern, nicht nur beruflich miteinander zu tun zu haben, sondern auch ein Stück Freizeit gemeinsam zu verbringen. Weit über die Grenzen hinaus werden Kontakte geknöpft mit Firmen in der Schweiz, wo die Firma Studer ihren Stammsitz hat, aber auch mit entfernten Städten wie Köln und Berlin. Es gibt verschiedene Abteilungen der BSG, wie z. B. die Fußballabteilung, die das allseits beliebte jährliche Grümpelturnier veranstaltet, oder die Tischtennisgruppe.

Hier posiert der Kegelclub für ein Foto. An der holzvertäfelten Wand hängt ein Schild mit der Aufschrift: »Betriebs-Kegelclub / REVOX / Guet Holz«. Da es in Löffingen zu diesem Zeitpunkt noch keine Kegelbahn gibt, kegelt man im Gasthaus »Hirschen« in Bachheim.

Die Firma Studer betreibt seit 1964 ihr Werk in Löffingen. In das Handelsregister Freiburg wurde sie am 20. Juli 1964 eingetragen.

1.Reihe, hockend, v.l.n.r.: 1 Veronika Keller, 2 Dieter Keller mit Hund Waldi, 3 Veronika Dörflinger, 4 Waldemar Zürcher, 5 Heiner Apel
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Gerold Bächle, 2 Erla Zürcher, 3 Kurt Hoch, 4 Doris Isele, 5 Gertrud Lauble, 6 Sabine Hornstein, 7 Hanna Apel
3.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Hugo Dörflinger, 2 Edeltraud Streit, 3 Roland Isele , 4 Hans Streit, 5 Erich Lauble (verdeckt)

Standort des Fotografen: 47.859281, 8.404014

Verlegen einer Wasserleitung in der Göschweiler Straße, 1959

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Oskar Baader zur Verfügung.

Noch ist das Gewann »Breiten« kein Neubaugebiet. Aber in der Göschweiler Straße wird eine Wasserleitung verlegt, die Familie Wehrle, die seit jeher unterhalb des Reichbergs wohnt, an das fließende Wasser anschließt. »D’Usländers« lautet der Hausname für die Wehrles, weil sie weit außerhalb des Städtchens wohnen. Beim Ausheben des Wasserleitungsgrabens packt Hans Wehrle (1919-?) mit an.

Standort des Fotografen: 47.880447, 8.342788

Tag der offenen Tür beim Fahrzeughaus Laufer in der Sägestraße, Juni 1986

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Fahrzeughaus Laufer (Sägestr. 10) existiert noch gar nicht lange und veranstaltet heute einen Tag der offenen Tür. Anlass dafür ist die Vertretungsübernahme des Autofabrikats Fiat. Ab sofort werden Roland und Elvira Laufer, außer den üblichen Dienstleistungen, die Vertretung der italienischen Automarke wahrnehmen, was Kundendienst und Verkauf betrifft. Das Ehepaar Laufer wird von zwei Gesellen und zwei Auszubildenden unterstützt. Beim Tag der offenen Tür kommt ein Vertreter der Geschäftsführung in Heilbronn und der Bezirksleiter vorbei.

V.l.n.r.: Walter Kosfeld (Direktion Südwest aus Heilbronn), Roland Laufer, Elvira Laufer und Bernd Tesch (Bezirksleiter)

Standort des Fotografen: 47.883940, 8.337587

3 Fotos: Elektrogeschäft Litfin am Rathausplatz, Oktober 1984

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Am oberen Rathausplatz eröffnet ein neues Geschäft: der »Elektro-Litfin« (Rathausplatz 3). Inhaber des Fernseh- und Elektrohauses ist Horst Litfin, der für den Fotografen der Lokalpresse in den Verkaufsräumen posiert. Stolz lässt er sich neben Schreibmaschinen, Druckern und Kopierern sowie einem Computer fotografieren. Im Zeitungsartikel wird denn auch das breite Sortiment gerühmt: »Die Produktpalette umfaßt Büromaschinen verschiedener Arten, wie Bürorechner, Tischrechner, Taschenrechner und druckende Rechner. Auf dem Schreibmaschinensektor werden Maschinen jeglicher Art angeboten, angefangen bei der mechanischen Schreibmaschine, über die elektronischen Schreibmaschinen mit Typenrad bis hin zum Schreibautomaten.«

Standort des Fotografen: 47.884083, 8.344538

Angestellte der »Gottlieb«-Filiale bei einer Feier, ca. 1980/81

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Tanja Raufer zur Verfügung.

Bis November 1972 befand sich die Filiale des Supermarkts »Gottlieb« am oberen Rathausplatz. Nach dem Abbruch des Hauses Fehrenbach (Demetriusstr. 18) entstand dort ein Neubau, der über eine deutlich größere Verkaufsfläche verfügt. Sie umfasst 400 m² für Lebensmittel sowie eine Abteilung für Wurst und Fleisch. Alles ist viel moderner und großzügiger gestaltet. Am Donnerstag, 23. November 1972 wurde die neue Geschäftsfiliale eröffnet.

Seitdem ist ein gutes Jahrzehnt vergangen. Die Angestellten versammeln sich zu einer Weihnachtsfeier in den Geschäftsräumen. Die Inhaberin Frau Dr. Ellen Gottlieb-Schramm (1925-2011) hatte um Fotos von den Weihnachtsfeiern gebeten. Im Gegenzug übernimmt sie die Kosten für Speisen und Getränke.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Mathias Rösch, 2 Josefa Durst, 3 Adelheid (Heidi) Jonner, 4 Melanie Meier, 5 Maria Vogt (geb. Biehler), 6 Jutta Ungefehr (verh. Müller) [oder Karin Fehrenbach (verh. Klausmann)?], 7 [Hedwig Bretzke? oder ??? Benz?], 8 Irmgard Wälde

2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Erika Raufer (Göschweiler), 2 Elfriede Kaltenbrunner, 3 Margot Benz (Unadingen), 4 Marktleiter Harald Riesterer, 5 Elisabeth Isele (geb. Zepf), 6 Doris Kech (geb. Ganter)

3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Clemens Jordan, 2 Roswitha Steidle (geb. Schmid), 3 Gerda Isele (geb. Honold), 4 Metzger Hans-Peter Asal, 5 Jutta Bausch (geb. Hasenfratz, 6 Susanne Hasenfratz (verh. Wölfle, Dittishausen) [oder ??? Riedlinger?], 7 Ruth Henkel, 8 Pia Greuter (Unadingen)

Standort des Fotografen: 47.883238, 8.343344

Begrüßung der 500. Mitarbeiter*in bei Studer-Revox, April 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

1948 wurde die Firma Studer-Revox von Willi Studer (1912-1996) in Regensdorf bei Zürich gegründet. Damals hatte sie zwei Mitarbeiter. Ein Vierteljahrhundert später hat alleine das Werk in Löffingen 500 Mitarbeiter*innen. Der Personalchef des Unternehmens, Fritz Cherubini, begrüßt an ihrem ersten Arbeitstag Ursula Remmele aus Titisee-Neustadt. Er überreicht ihr als 500. Mitarbeiter*in einen Blumenstrauß.

Standort des Fotografen: 47.884085, 8.352674