Närrinnengruppe im Café Fuß, Fasnacht ca. 1995

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Eugen Mayer zur Verfügung.

»… dass ich, solange ich lebe und Atem habe, mit allen Fasern meines Lebens, treu zur Laternenbrüder-Narrenfreiheit stehe«. So lautet die Eidesformel, die die 20-Jährigen am »Schmutzigen Dunschdig« bei ihrer Vereidigung am Narrenbaum leisten. Diese vier Närrinnen scheinen den Eid zu beherzigen. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters ist es für sie undenkbar, an Fasnacht ruhig zu Hause zu sitzen. Sie mischen sich unter das närrische Volk und sind mittendrin beim Narrentreiben in den Wirtschaften. Im Café Fuß lässt es sich bei einem Viertele Wein gut sitzen.

V.l.n.r.: 1 Hermine Baumgart (geb. Zürcher, 1907-1998), 2 Josepha Rappenegger (geb. Roth, 1915-1998), 3 Maria Heiler (geb. Dettling, 1922-2003), 4 Theresa Schreiber

Standort des Fotografen: 47.884010, 8.344080

Erster-Mai-Streich vor dem Café Fuß, 1. Mai 1983

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

In diesem Jahr geht es am 1. Mai so richtig rund. Gleich mehrere Mai-Streiche hinterlassen im Städtchen ihre sichtbaren Spuren. So auch vor dem Café Fuß (Rathausplatz 5), wo zur Fasnachtszeit immer der Narrenbaum steht. Dort ragt jetzt wieder ein Baum in die Höhe – der wie in einem Balkendiagramm bei Wahlen Prozentangaben für verschiedene politische Akteure anzeigt.

Ganz oben thront Bürgermeister Dieter »Mellert« mit 87 %, gefolgt von »SPD« und »Sonstige« mit 2 % während ganz unten noch »Bran« mit einer Prozentzahl im Millibereich vertreten ist. Damit gemeint ist der Landtagsabgeordnete der Grünen Helgo Bran (geb. 1937), der in Löffingen im März 1983 Bekanntheit erzielte, als er sich im Städtischen Krankenhaus medienwirksam ans Bett kettete, um gegen die Schließung zu protestieren. Mittlerweile ist die Schließung allerdings vollzogen, denn am 31. März schloß das Krankenhaus für immer seine Pforten. Die Entscheidung ist aber offensichtlich weiterhin Ortsgespräch und sorgt auch einen Monat später noch für Diskussionsstoff – daher der Maibaum. Offen bleibt, ob die Prozentangaben Zustimmungswerte ausdrücken sollen oder ob mit dem »Narrenbaum« am 1. Mai ein Narren-Ranking vorgenommen wird.

Standort des Fotografen: 47.883944, 8.343890

Café Alenberg in der Alenbergstraße, 1987

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Beim Café Alenberg (Alenbergstr. 28) ist ein Baum gesetzt. Auf dem Schild steht: »Zur Eröffnung viel Erfolg / Deine Schulkameraden«. Nach dem Tod seiner Ehefrau Agathe Jordan (geb. Köpfler, 1922-1982) hat Hans Jordan (1923-2002) den Betrieb des Cafés eingestellt. Doch endlich ist eine neue Betreiberin gefunden: Doris Waldvogel (geb. Sevecke) übernimmt »das Alenberg« und in das Café kehrt neues Leben ein. Sie hatte ihre Ausbildung im »Pilgerhof« absolviert. Ihre Klassenkameraden setzen ihr zur Neueröffnung einen Maien.

Standort des Fotografen: 47.887688, 8.341932

Café Fuß am unteren Rathausplatz, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

»Bäckerei« und »Kaffee« steht an die Fassade geschrieben. Das nach dem Großbrand 1921 neu erbaute Haus Fuß (Rathausplatz 5) dominiert mit seinem markanten Staffelgiebel den unteren Rathausplatz. Links und rechts des Eingangs stehen zwei Bäumchen. Hoch oben auf dem Dach ist ein Maien zu sehen, der gesteckt wurde! Er ist vermutlich auch der Anlass, dass das Foto überhaupt aufgenommen wird.

Links fällt der Blick in die Demetriusstraße. Der ebenfalls nach dem Großbrand 1921 geschaffene Straßenzug ist an seinen Staffelgiebeln zu erkennen. Der Blick endet beim Haus Götz (Demetriusstr. 4), das 1921 nicht abbrannte, aber nach dem Brand 1907 neu erbaut worden war.

Standort des Fotografen: 47.883892, 8.343751

Unterer Rathausplatz mit viel Schnee, ca. 1965

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Eine neue Ansichtskarte mit winterlichem Motiv muss her! Wie gut, dass es kräftig geschneit hat – und der Himmel zudem bedeckt ist. Kurzum: Es herrschen ideale Bedingungen, um die Winterlandschaft im Städtchen in einem Foto einzufangen.

Und welche Kulisse böte sich mehr an, als das Mailänder Tor mit den angrenzenden Häusern, die den Stadtring bilden? Zwischen den verschneiten Dächern kommen die Staffelgiebel hübsch zur Geltung. Und der Demetriusbrunnen belebt den Vordergrund. Der Helm der Demetrius-Statue ist auch weiß gepudert.

Die Ansichtskarte mit dem winterlichen Motiv wird am 29. Oktober 1968 versendet.

Standort des Fotografen: 47.883708, 8.343595

2 Fotos: Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor und Demetriusstraße, ca. 1953

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Dies ist zweifelsohne das meistfotografierte Motiv im Städtchen: Fotos vom unteren Rathausplatz mit dem Mailänder Tor und den angrenzenden Häusern der Demetriusstraße gibt es zu Dutzenden, sie sind aus jedem Jahrzehnt überliefert. Die Fotos geben vor, ein Stück mittelalterlichen Stadtkern zu zeigen, obgleich die meisten darauf zu sehenden Fotos erst nach dem Großbrand 1921 erbaut wurden und damit gerade einmal drei Jahrzehnte alt sind. Aber die Wiederaufbaukommission leistete damals gute Arbeit: Die neuen Häuser und Straßenzüge fügen sich ein und wurden rasch zu einem Wahrzeichen Löffingens.

Für die beiden Fotos wählt der Fotograf einen erhöhten Standort. Das obere Bild fotografiert er aus einem Fenster vom Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2), das untere Bild vermutlich von der »Adler«-Scheune (Demetriusstr. 17) aus. Der leicht erhöhte Blick fällt deshalb auch auf den Platz selbst. Er wirkt sehr verlassen – daran können auch die Passanten nichts ändern, die ihn gerade überqueren. Die Leere rührt vor allem daher, dass der Demetrisbrunnen fehlt. 1912 erbaut, wurde er bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 zerstört. Längere Zeit klaffte ein Kraterloch auf dem Platz. Der Schaden ist mittlerweile behoben, aber der neue Brunnen wird erst 1954 errichtet.

Auf dem unteren Bild ist ein Güllewagen zu erkennen, der von Zugtieren gezogen wird. Er bewegt sich, vom oberen Rathausplatz kommend, gerade am Café Fuß (Rathausplatz 5) vorbei. Der Wagen selbst liegt im Schatten, den das Rathausgebäude wirft.

Standort des Fotogafen: 47.883656, 8.343492

Clowngruppe vor dem Café Fuß, Fasnacht 1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vier Clowns beteiligen sich an der Straßenfasnacht und ziehen musizierend durch das Städtchen, von Wirtshaus zu Wirtshaus. Ein ausrangiertes Metallfass dient ihnen als Trommel. Fotografiert wird die Narrengruppe vor dem Café Fuß (Rathausplatz 5). Neben dessen, von zwei Bäumen eingerahmten, Eingang hängt ein Emailleschild mit Werbung des Schweizer Schokoladenherstellers Suchard.

V.l.n.r.: ???, ???, ???, ???

Im Hintergrund sind zu erkennen: Joachim Rogg (geb. 1949), Rupert Hepting (Dirigent der Feuerwehrkapelle Göschweiler)

Standort des Fotografen: 47.883980, 8.343921

2 Fotos: Männer am Stammtisch im Café »Fuß«, 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Café »Fuß« sitzen diese sechs Männer zusammen. Die beiden – recht gefüllten Aschenbecher – deuten darauf hin, dass die Runde schon eine ganze Weile beisammen ist. Es wird geraucht, getrunken – aber vor allem gequatscht. Man erzählt Witze und erklärt sich gegenseitig die Welt. Ob es um die Kommunalpolitik oder die ganz große Politik geht: Ganz sicherlich wird auch politisiert. Immerhin scheinen die Meinungsverschiedenheiten nicht so groß zu sein, als dass man nicht miteinander lachen könnte.

V.l.n.r.: Bäcker Viktor Fuß (1900-1959), Ernst Göhry (1919-2014), Glasermeister Walter Egle (1920-2010), Kaufmann Karl Hasenfratz II, Lokführer Paul Bugger (1916-1990), ???

Standort des Fotografen: 47.883994, 8.344042

Unterer Rathausplatz, ca. 1970/71

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Es ist Dezember 1970 oder Januar 1971. Es ist Winter, am rechten Bildrand ist ein Weihnachtsbaum zu erkennen. Auf dem Farbfoto ist ein stimmungsvolles Winterbild des unteren Rathausplatzes eingefangen. Eine dünne Schneedecke liegt auf dem Platz, auf den Dächern und den Staffelgiebeln der Häuser.

Der Fotograf steht vor dem Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2), in dem sich auch eine Filiale der »Bezirks-Sparkasse« befindet. Das schmiedeeiserne Wirtshausschild hängt hier wie eh und je in luftiger Höhe, darunter ein eher schmuckloses Werbeschild für »Fürstenberg Bier«. Alle Häuser, die auf dem Foto zu sehen sind, sind erst knappe 50 Jahre alt, denn sie wurden allesamt nach dem Großbrand 1921 erbaut.

Das Foto lässt sich so präzise datieren, weil am linken Bildrand das Haus Müller (Demetriusstr. 13) fehlt. Zu sehen ist die Brandwand des Mailänder Tores, das Haus selbst fehlt und ist auch abgeschnitten, weil es die Idylle auf dem Foto stören würde. Denn das Haus Müller brannte am 17. Oktober 1969 ab. Die Ruine wurde im Laufe des Jahres 1970 abgetragen. Eine hässliche Lücke würde auf dem Foto klaffen, hätte der Fotograf eine leicht andere Perspektive gewählt.

Standort des Fotografen: 47.883567, 8.343771

2 Fotos: Fanfarenzug beim Demetriusbrunnen, 1977

Zwei Jahre ist er alt, der Fanfarenzug, als dieses Foto seiner Mitglieder aufgenommen wird. Die Vereinsgründung war am 1. Juli 1975 im Clubhaus des SV Göschweiler erfolgt. Anfangs gehörten ihm 14 Bläser und acht Trommler an.

Für das Gruppenfoto posiert man auf dem unteren Rathausplatz beim Demetriusbrunnen. Als Kulisse im Hintergrund dienen die mittelalterlich anmutenden Häuser des Stadtrings mit dem Mailänder Tor und den Staffelgiebeln der Demetriusstraße. Dabei wurden alle diese Häuser erst nach dem Großbrand 1921 errichtet.

1.Reihe, hockend, v.l.n.r.: Helga Rudigier, Wolfgang Sawetzki mit Sohn Thomas Sawetzki, Regina Schuler, Arno Ehrenschneider, Heinz Tröndle

2.Reihe, v.l.n.r.: Annemarie Kiermaier, Ekkehard Bartz, Maria Vogt, Bettina Schmid, Regina Keller, Christine Grieshaber, Brigitte Thepaut geb. Sevecke, Wilfried Münzer (1950-2019), Karl Vogt, Christel Vogt, Eugen Liebermann

3.Reihe, v.l.n.r.: Bernhard Heizmann, Jürgen Schmidt, H. Degenhardt, Konrad Benitz, Michael Fehrenbach, Klaus Kiermaier, Karl-Heinz Kiechle (mit Standarte), Manfred Blume

Standort des Fotografen: 47.883725, 8.343734

20-Jährige im Café »Fuß«, Fasnacht 1952

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Der »Fasnetfunken« ist abgebrannt. Durchgefroren versammeln sich die 20-Jährigen am »alten Fasnet Sunntig« (2. März 1952) im Café »Fuß«, um sich aufzuwärmen und sich selbst zu feiern. Man musiziert, trinkt Alkohol und lacht miteinander. Das Café ist mit einer Girlande geschmückt.

Auf dem Foto sind in alphabetischer Reihenfolge zu sehen: Hedwig Egle (verh. Hepting, 1932-2020), Kurt Egle, Alice Faller (verh. Schilling), Alfred Fehrenbach, Johann Fehrenbach (»Molker Johann«), Richard Funk, Magdalena Fürst (verh. Kopp, 1932-2015), Walter Fuß, Hedwig Hasenfratz (verh. Berger), Ewald Hepting, Johanna Geisinger (verh. Nägele), Helmut Gromann (1932-1996), Kurt Jonner, Edmund Jordan, Emil Kopp, Christa Krauss (verh. Welte), Anneliese Laufer (verh. Lös), Helmut Laufer, Joachim Laufer, Hedwig Mayer (verh. Hillebrand, 1932-1999), Christine Ritter (verh. Walz, 1932-2020), Edeltraud Rohrer (verh. Nickel), Friedhilde Rosenstiel (verh. Wörner), Wilfriede Schreiber (verh. Wolff, 1932-2007), Otto Schwanz, Bernd Studer, Gottfried Vogelbacher (1933-2008), Margret Zepf (verh. Senn, 1932-2021), Eugen Zimmermann (1932-2016)

Standort des Fotografen: 47.884005, 8.344074

Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Was mag das für eine selbstgebastelte Maschine sein, die diese Narren mit sich führen? Auf die Räder eines Kinderwagens montiert, schieben sie das Ding über den unteren Rathausplatz und liefern eine Show ab. Die Lacher der umstehenden Schaulustigen sind ihnen sicher. Es ist »Fasnet Mändig«, der 24. Februar 1936, wie oben rechts auf das Foto gestempelt ist. »Sagen und Märchen des deutschen Volkes« lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht.

Im Hintergrund sind die Bäckerei und das Café Ritter (Rathausplatz 5) zu sehen und die Häuser Fürst und Hasenfratz in der Demetriusstraße.

Standort des Fotografen: 47.883836, 8.343912