Gemälde »Löffingen im Jahre 1950«, ca. 1980

Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv.

Das Gemälde zeigt wie in einer Collage verschiedene Stadtansichten. Im Mittelpunkt steht der untere Rathausplatz mit dem Demetriusbrunnen, dem Mailänder Tor und dem Café Fuß (Rathausplatz 5). Links ist die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz und die alte Kapelle zu sehen. Sogar der Stationenweg ist abgebildet. Rechts ist die katholische Pfarrkirche St. Michael zu erkennen, hinter der die Festhalle und die Grund- und Hauptschule an der »Hasle« aufragen.

»Löffingen im Jahre 1950« lautet der Titel des Gemäldes. Wenn man genau hinblickt wird aber deutlich, dass die miteinander kombinierten Stadtansichten jüngeren Datums sind. So steht z. B. schon der 1954 geschaffene Demetriusbrunnen, der Kirchturm wurde 1961 verputzt und die Fassadengestaltung des Café Fuß stammt aus den 1970er Jahren, während 1950 noch der Name des damaligen Inhaber Viktor Fuss an die Fassade geschrieben stand.

Im Stadtarchiv wird ein Foto des Gemäldes aufbewahrt. Das originale Gemälde hängt über 6.000 Kilometer entfernt in den USA. Es befindet sich im Besitz von Familie Moesch. Handelt es sich um Nachfahren von August Mösch, der sich als Spieler des FC nach seiner Gründung 1921 hervorgetan hat?

Der Maler des Gemäldes ist unbekannt. Eine Signatur ist nicht zu erkennen.

Mehrbildkarte mit acht Ansichten, ca. 1973

Verlag Schöning & Co
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Willi Pütz zur Verfügung.

Mit diesen acht Ansichten auf einer Mehrbildkarte stellt sich »Löffingen im Schwarzwald« vor. Ein Image soll damit geprägt werden. In der oberen Reihe sind drei Ansichten des Städtchens zu sehen: In der Mitte eine Gesamtansicht, die vom Neubaugebiet »Breite« aus aufgenommen ist, links und rechts zwei Ansichten vom unteren Rathausplatz, das die markanten Gebäude des Rathauses, des Mailänder Tores und des Café Fuß zeigt. Die neue Sparkasse ist bereits gebaut – und am oberen Rathausplatz ist eine Baustelle eingerichtet, wie am Bildrand zu erkennen ist: Der Neubau der Volksbank wird gerade errichtet.

In der unteren Reihe werden einzelne Bauwerke und Sehenswüdigkeiten beworben: Die Festhalle und Schule an der »Hasle«, die neoromanische Witterschneekirche und schließlich das Waldbad, in dem sich augenscheinlich vor allem Kinder und Jugendliche tummeln. In der mittleren Reihe ist die – immer noch – recht neue Attraktion zu sehen, die sich mehr und mehr zu einem Ausflugsziel für die weitere Umgebung entwickelt: der »Wildpark«. Noch werden gar keine Fahrgeschäfte beworben, sondern einzig und allein die Tiere, die die Besucher*innen dort sehen können.

Über sechs Ansichten sticht ein leuchtend hellblauer Himmel in die Augen. Er ist genauso retuschiert wie die pittoresken Wölkchen, die ihm eine lebendige Struktur geben.

Auftritt von Ehepaar Kasprowicz beim Öschabend, Fasnacht 1986

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Zum 10. Mal findet in der Festhalle der »Öschabend« statt. Dass er zu einem festen Bestandteil der Löffinger Fasnacht und der des gesamten Öschs werden sollte, hätten sich seine »Väter« vor zehn Jahren wohl nicht träumen lassen: Josef Hoitz (Löffingen), Paul Hasenfratz (Dittishausen), Fritz Müller (Unadingen), Fritz Koßbiel (Bachheim) und Eugen Knöpfle (Rötenbach) hoben ihn damals aus der Taufe.

Wesentlichen Anteil am Erfolg der »Öschabende« hat Kurgeschäftsführer Michael Kasprowicz. Auch in diesem Jahr fungiert er als Ansager und führt mit Witz und Humor durch das bunte Programm. Zusammen mit seiner Ehefrau Dorothea Kasprowicz (geb. Geisinger) bringt er auch mehrere Sketche auf die Bühne, die sich überwiegend mit dem Ehealltag auseinandersetzen. Der Beifall des Publikums ist den beiden sicher!

Standort des Fotografen: 47.883023, 8.347874

Tauziehen auf dem Schulhof der Realschule, 1989

Archiv Realschule

In der Realschule wird natürlich besonderen Wert auf die Schulgemeinschaft gelegt. Lehrer*innen und Schüler*innen sollen an einem Strang ziehen. Auch hier auf dem Foto tun sie es – allerdings gegeneinander! Denn auf dem Schulhof wird gerade ein Wettkampf im Tauziehen veranstaltet und ein Team von Lehrer*innen tritt gegen ein Team von Schüler*innen an. Ein besonderes Gaudi für die umstehenden Zuschauer*innen ist es, wenn die Lehrkräfte zu verlieren drohen!

Im Lehrer*innen-Team sind zu sehen: Wolfgang Jarvers, Uli Reichenbach, Arno Gärtner, Hannelore Gobil-Cremer, Peter Rieck, Helga von Holdt und Gundula Hoede

Standort des Fotografen: 47.883889, 8.347306

Familie Adrion als »Chinesen«, Fasnacht 1953

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

An der diesjährigen Fasnacht findet in der Festhalle eine »Große Preis-Narren-Modenschau« statt. Auch Familie Adrion beteiligt sich daran. Man trägt ein einheitliches, selbstgenähtes Kostüm, das an traditionelle chinesische Gewänder erinnern soll. Sogar die kleinsten Familienmitglieder beteiligen sich an der Darbietung auf der Bühne. Mit den realen Verhältnissen in der 1949 ausgerufenen Volksrepublik China unter Mao Tse-tung (1893-1976) hat die Verkleidung freilich wenig zu tun.

1.Reihe, v.l.n.r.: Bernhard Adrion (geb. 1951), Hildegard Hepting (verh. Adrion, geb. 1949), Edgar Adrion (geb. 1950), Werner Adrion (1948-2023)
2.Reihe, v.l.n.r.: Martha Adrion (geb. Fehrenbach, 1928-2019), Irma Adrion (geb. Schmid, 1927-2019), Genoveva Adrion (verh. Kienast, geb. 1935), Margaretha Adrion (geb. Bierle, 1926-2021)
3.Reihe, v.l.n.r.: Erich Adrion (»Drilli«, 1926-2001), Ernst Heiler (1923-1990), Arno Adrion (1924-1993), Fritz Adrion (1920-2004)

Standort des Fotografen: 47.882901, 8.347798

2 Fotos: Schülerball in der Festhalle, 1984

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Welcher Song wohl gerade gespielt wird? Beim Schülerball in der Festhalle herrscht jedenfalls ausgelassene Stimmung. Eng an eng drängen sich die Schülerinnen und Schüler. Man tanzt und hüpft, man singt und grölt mit.

Standort des Fotografen: 47.882921, 8.347821

3 Fotos: Hexengruppe in der Festhalle, Fasnacht 1984

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Hexengruppe feiert ihr 50. Gründungsjubiläum. In der geschmückten Festhalle, die bis auf den letzten Platz besetzt ist, wird ein Jubiläumsabend veranstaltet. Hexenchef Klaus Wider nutzt die Gelegenheit, um ein paar Hexen für ihre Verdienste auszuzeichnen. Sie bekommen Plaketten überreicht, auf denen (natürlich) der 1975 gestiftete Hexenbrunnen zu sehen ist.

Oberes Foto
V.l.n.r.: 1. Egon Bader (1933-1999), 2. Karl Götz (1933-2018), 3. Oswald Laufer (1930-2022), 4. Hans Kaufmann (1932-2005), 5. Johann Glunk (1930-2017), 6. Gottfried Vogelbacher (1933-2008), 7. Alfred Fehrenbach (1932-2021), 8. Karl Koch, 9. Ulrich Fehrenbach

Auf dem letzten Foto gesellen sich die beiden Alt-Hexen Josef (»Sepp«) Bayer (1930-2005) und Hermann Geisinger (1926-1989) für ein Gruppenfoto dazu.

Standort des Fotografen: 47.882922, 8.347819

Schulentlassung mit Rektor Dieterle in der Festhalle, Juli 1970

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Für die Volksschüler endet nach neun Jahren die Schulzeit. In der Festhalle findet die Entlassungsfeier statt, die von der Jugendkapelle der Stadtmusik musikalisch umrahmt wird. Auch sonst gibt es allerlei Darbietungen, von Gedichten, Tänzen und dem Lied »Wir bauen eine neue Stadt«, das Leo Ratzer vor vielen Jahren verfasste. Von ihm wird auch der Sketch »Schulvisitation« zum Besten gegeben.

Rektor Siegfried Dieterle (1915-1992) hält eine Ansprache und wünscht den Schüler*innen alles Gute für ihren weiteren Lebensweg. Er kann zwei Entlassschüler*innen für besonders gute Leistungen Preise überreichen: Jutta Riegger und Lothar Hörner stehen neben ihm am Rednerpult und strahlen über das ganze Gesicht. Klassenlehrer Siegfried Ewert überreicht schließlich allen Schüler*innen ihre Abschlusszeugnisse.

V.l.n.r.: Rektor Siegfried Dieterle, Jutta Rieger, Lothar Hörner

Standort des Fotografen: 47.882924, 8.347822

5 Fotos: Hexenrutsche beim Hexenball, Fasnacht 1979

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Was wäre die Löffinger Fasnacht ohne den tradionellen Hexenball? Und was wäre der Hexenball ohne die Hexenrutsche? Seit dem ersten Hexenball am 11. Februar 1961 ist auch die Hexenrutsche im Einsatz, die von der Empore runter in den Saal führt. Anfangs führte sie geradewegs hinab, später dann in geschwungener Form.

Hexenball und Rutsche erfreuen sich immer noch der gleichen Beliebtheit! Närrinnen und Narren aus Löffingen und den Ortsteilen, aber auch aus dem ganzen »Ösch« und aus der größeren Umgebung strömen zur Festhalle – und ja, sie rutschen auch! Und damit kein Unfall passiert, steht unten eine Hexe und passt auf, dass die Bahn schnell wieder freigegeben wird, damit die Nächsten hinunterrutschen können. Die Hexe ist Walter Müller (1923-2009).

Zu sehen sind u.a.

Standort des Fotografen: 47.882966, 8.347936

Umzugswagen in der Festhallenstraße, Fasnacht 1965

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Brigitte Mayer zur Verfügung.

Es hat durchaus Seltenheitswert, dass an Fasnacht richtig Schnee liegt. Vermutlich wird das Foto 1965 aufgenommen. Das Fasnachtsmotto »Hexenprozesse im Mittelalter« passt zu dem Umzugswagen, der – von Pferden gezogen – die Festhallenstraße entlang fährt. Auf dem Wagen steht gefesselt Edmund Jordan (1907-?), wegen seines Vollbarts »Bartle« genannt. Ganz offensichtlich wird er zu seiner Hinrichtung gefahren.

Der Mann neben dem Pferdegespann ist Eugen Mayer. Der Jugendliche dahinter ist vermutlich Manfred Mayer.

Standort des Fotografen: 47.883660, 8.348065

Turnernachwuchs vor der Festhalle, 10. Juni 1934

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Im Juni 1934 veranstaltet der Turnerbund eine von der Deutschen Turnerschaft angeordnete Werbewoche. Dazu findet am Sonntag, den 10. Juni ein Schau- und Werbeturnen mit allen Jugendabteilungen statt – und zwar auf einer Lichtung oberhalb der »Hasle«. 85 Kinder und Jugendliche nehmen daran teil. Das Gruppenfoto wird vor oder nach den Wettkämpfen vor der Festhalle aufgenommen, die noch nicht verputzt ist. Das Bild zeigt den Nachwuchs des Turnerbundes.

1.Reihe, v.l.n.r.:
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Maria Gebert, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 Hedwig Schropp, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005), 13 ???, 14 ???, 15 Gertrud Limb (verh. Geisinger, 1923-2011), 16 Hildegard Heizmann, 17 Irma Egle (verh. Steiger, 1922-2020)
3.Reihe, v.l.n.r.:
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 Eugen Hepting (1921-2011), 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???, 11 ???
5.Reihe, v.l.n.r.:
6.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 Hermann Sibold (geb. 1927), 10 ???, 11 ???, 12 ???, 13 ???, 14 ???
7.Reihe (Jugendliche und Erwachsene), v.l.n.r.: 1 ???, 2 Alfred Köpfler, 3 Wilhelm Fehrenbach (1908-1943), 4 ???, 5 ???, 6 Fahnenträger August Fehrenbach, 7 Fahnenträger Christian Schmid (1916-1940), 8 ???, 9 Karl Hall, 10 Alma Egle (verh. Spadinger), 11 Karl Götz, 12 Oberturnwart Anselm Zepf

Darüber hinaus sind u.a. zu sehen: Irma Schmid (verh. Adrion, 1927-2019)

In einem Zeitungsartikel heißt es über den Ablauf der Veranstaltung: »Um 8 Uhr fand vor dem Jahndenkmal inmitten einer feierlichen Waldesstille eine schlichte, aber eindrucksvolle Schlageterehrung statt, wobei die Turnerjugend vom Vorstand und Turnwart auf die Bedeutung dieses Freiheitshelden hingewiesen wurden. Ein flotter Werbemarsch duch die Straßen des Städtchens um die Mittagsstunde zeigte der Bevölkerung eine Jugend, die gewillt ist, sich schon frühzeitig körperlich und geistig zu schulen, um gerüstet zu sein für den Kampf ums Dasein. In dem eigentlichen volkstümlichen Turnen am Nachmittag auf dem alten Festplatz zeigte die muntere Schar oft ganz hervorragende Leistungen, die zu den schönsten Hoffnungen berechtigen. Vom Kleinsten, der schwere Mühe hatte, in der Kolonne Schritt zu halten, bis zu den Jungturnern gaben alle das Beste.«

Deutlich wird dabei, dass auch das – an sich unpolitische – Turnen in den Dienst der NS-Ideologie gestellt wird. Zu nennen ist hierbei insbesondere die Verehrung für Albert Leo Schlageter (1894-1923), der verschiedenen Freikorps und der rechtsextremistischen Großdeutschen Arbeiterpartei angehört hatte und als militanter Aktivist gegen die französisch-belgische Ruhrbesetzung zum Tode verurteilt und hingerichtet worden war. Die NS-Propaganda begründet einen »Schlageter-Kult«. Die Instrumentalisierung des Turnens wird aber auch deutlich, wenn in dem Zeitungsartikel ein »Kampf ums Dasein« beschworen wird, auf den sich der Turnernachwuchs vorbereite.

Standort des Fotografen: 47.882994, 8.347561

4 Fotos: Hexenrutsche beim Hexenball, Fasnacht 1998

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Bereits seit 37 Jahren findet jährlich an Fasnacht der Hexenball statt. Die Festhalle verwandelt sich dabei in einen brodelnen Hexenkessel. Jung und alt, aus Löffingen, dem »Ösch«, aber auch aus einem Umkreis bis nach Freiburg, dem Bodensee, dem Elsass und der Schweiz reisen die Närrinnen und Narren an, um gemeinsam ausgelassen Fasnacht zu feiern.

Seit dem ersten Hexenball am 11. Februar 1961 ist auch die Hexenrutsche im Einsatz, die von der Empore runter in den Saal führt. Anfangs führte sie geradewegs hinab, später dann in geschwungener Form. Die Rutsche erfreut sich immer noch der gleichen Beliebtheit! Denn die rasante Abfahrt ist ein Riesengaudi!

Zu sehen sind u.a. Michaela Willmann (geb. Kech), Tanja Riedlinger, Michaela Rogg (geb. Schweizer), Sabine Fischer und Vroni Höcklin (geb. Kaltenbrunner).

Standort des Fotografen: 47.882966, 8.347936