Bombenschaden am Haus Hall in der Maienlandstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte Ratzer zu Verfügung.

Während das schräg gegenüberliegende Haus Reichhart (Maienlandstr. 25) beim Fliegerangriff am 19. Februar 1945 durch einen Bombenvolltreffer komplett zerstört wurde und zwei Kinder den Tod fanden, kommt die Witwe Josefine Hall geb. Winterhalder (1875-1961) mit dem Schrecken davon. Zwar ist auch ihr Haus (Maienlandstr. 20) stark beschädigt, doch der materielle Schaden wird sich letztlich reparieren lassen. Das Dachgeschoss bietet zwar einen verheerenden Anblick. Die anderen Stockwerke sind aber weitgehend heil geblieben. Deutlich zu lesen ist der Schriftzug »Grabsteingeschäft v. Adolf Hall« über der Haustür.

Standort des Fotografen: 47.886225, 8.342062

Fasnachtsspiel »Die rote Fasnacht« vor dem Gasthaus »Löwen«, Fasnacht 1938

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Genoveva Kienast und Georg Willmann zur Verfügung.

Auf der Fasnachtsbühne auf dem oberen Rathausplatz ist ein besonderes Spektakel im Gange: Der Dreiakter »Die rote Fasnacht«, ein Stück über den Deutschen Bauernkrieg wird aufgeführt. Im Hintergrund ist eine große Kanone zu sehen, die von den aufständischen Bauern unter Führung von Hans Müller von Bulgenbach genutzt wurde. Im Vordergrund ist ein Galgen aufgebaut, an der bereits eine Puppe aufgeknüpft hängt. Bei ihr handelt es sich um den Bauernführer, der am 12. August 1526 von einem Schaffhauser Scharfrichter hingerichtet wurde.

Eine große Menschenmenge hat sich versammelt, um dem Schauspiel beizuwohnen. In den Fenstern des Gasthauses »Löwe« drängen sich im ersten Stock die Menschen, bietet sich doch von dort oben der beste Blick. Über der Eingangstür zum Wirtshaus steht die damalige Hausnummer »24« und der Name des Eigentümers: »Willi Jordan«. Der Gastwirt und Küfermeister Wilhelm Jordan (1902-?) hatte das Gasthaus fünf Jahre zuvor 1933 übernommen. 

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.344756

Fasnachtsspiel »Die rote Fasnacht« auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Der obere Rathausplatz ist voller Schaulustiger, als an Fasnacht 1938 der Dreiakter »Die rote Fasnacht« auf der Bühne dargeboten wird. In dem Stück geht es um das Jahr 1525, den Höhepunkt im Deutschen Bauernkrieg. Die Darbietung beginnt mit der Huldigung der Löffinger Bevölkerung an den Grafen von Fürstenberg. 14 Gruppen, darunter die »Stadtknechte« und die »Zünfte der Stadt« haben sich auf dem Rathausplatz versammelt, als plötzlich die Kunde vom Vordringen der aufständischen Bauern die Runde macht. Die versammelten Gruppen stoben auseinander. Mit dem Einzug des Bauernhaufens im Städtchen endet schließlich der erste Akt.

In den Fenstern der Gasthäuser »Ochsen« und »Löwen« sind zahlreiche Menschen zu erkennen, die einen Blick auf das Spektakel zu ergattern versuchen.

Standort des Fotografen: 47.884070, 8.344546

Bombenschaden am katholischen Pfarrhaus in der Unteren Hauptstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Richard Zepf zur Verfügung.

Das 1788 erbaute Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde wird bei einem alliierten Fliegerangriff im Februar 1945 stark beschädigt. Stadtpfarrer Robert Winkel (1897-1972) zieht daraufhin mit den Vikaren in die Kaplanei in der Seppenhofer Straße. Winkel wirkte seit 1935 in Löffingen.

Sein Nachfolger Karl Weickhardt (1905-1977) tritt seine Stelle im Oktober 1945 an.  Er wird das neue Pfarrhaus im Pfarrweg erbauen lassen.

Standort des Fotografen: 47.882700, 8.343599

Glockenabgabe für die Rüstungsindustrie, April 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Wider zur Verfügung.

Zehn Glocken sind auf diesem Foto zu erkennen, die in der Bahnhofstraße auf ihren Abtransport per Eisenbahn warten, um für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen zu werden. Dabei handelt es sich um die Kirchenglocken der Pfarrkirche St. Michael, aber auch die Rathausglocke und auch das Glöckchen, das im Turmreiter des Mailänder Tors hing. Im Hintergrund ist das Bahnhofsgebäude zu erkennen, das bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 zerstört wurde.

Standort des Fotografen: 47°53’04.7″N 8°20’28.6″E

Glockenabgabe für die Rüstungsindustrie, April 1942

Dieses Foto stelle uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Die eingezogenen Glocken stehen in der Bahnhofstraße zu ihrer Verladung bereit. Auf der großen Glocke vorne ist am unteren Glockenrand »in Villingen« zu entziffern. die Villinger Glockengießerei Grüninger hatte die Kirchenglocken 1922 neu gegossen, nachdem sie im Ersten Weltkrieg schon einmal eingeschmolzen worden waren. Im Hintergrund sind auf der anderen Seite der Bahngleise die Häuser in der Hohlgasse zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47°53’04.7″N 8°20’28.6″E

Abseilen der Kirchenglocken, 13. April 1942

Sammlung Familie Waßmer

Eine von insgesamt vier Kirchenglocken der katholischen Pfarrkirche St. Michael wurde erfolgreich vom Kirchturm abgeseilt und wird unten vor dem hölzernen Kirchenportal in Empfang genommen. Die Glocken wurden 1922 von der Villinger Glockengießerei Grüninger gegossen. Jetzt werden sie an die Rüstungsindustrie abgegeben und eingeschmolzen. Erst 1951 bekommt die Pfarrkirche wieder ein Geläut.

Standort des Fotografen: 47°52’57.5″N 8°20’38.8″E

Abseilen der Kirchenglocken zur Abgabe an die Rüstungsindustrie, 13. April 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Drei der vier Glocken des Kirchengeläutes müssen 1942 für die Rüstungsindustrie abgegeben werden. Am 13. April 1942 werden die Glocken außen am Kirchturm herabgelassen. Von den Fenstern der Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) bietet sich der beste Blick. Auf dem Foto ist festgehalten, wie sich gerade eine Glocke allmählich auf den Boden zubewegt.

Standort des Fotografen: 47.883329, 8.343587

Bombenschaden am Haus Fehrenbach in der Ringstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore und Walter Ratzer zur Verfügung.

Familie Fehrenbach, die in der heutigen Demetriusstraße 18 lebte, wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges von zwei Schicksalsschlägen schwer getroffen. Zum einen wurde ihr Anwesen bei einem der Fliegerangriffe, die dem Nahe gelegenen Bahnhof galten, stark beschädigt. Das Foto zeigt die Rückseite des Anwesens, von der heutigen Ringstraße aus gesehen. Das Dach ist komplett abgedeckt.

Schlimmer als der materielle Schaden wog aber der Verlust eines Familienangehörigen: Der Landwirt und Fuhrmann Josef Fehrenbach (1900-1945) kam beim Fliegerangriff am 19. Februar 1945 in der Rötenbacher Straße zu Tode. Er war nur 44 Jahre alt. Auch sein 16 Jahre altes Pferd wurde getötet. Der katholische Geistliche notierte im Totenbuch der Pfarrgemeinde: »Durch Bombenwurf beim Mistfahren getroffen in Hinterkopf und in Rücken, lag tot auf der Straße«. Fehrenbach hinterließ eine Witwe, Maria geb. Spehl (1902-?), mit der er seit 1931 verheiratet war, und zwei minderjährige Kinder (Johann und Annemarie). 

Die Beerdigung fand drei Tage später statt. Mit Josef Fehrenbach wurden zwei weitere Tote zur letzten Ruhe gebettet, die ebenfalls beim Fliegerangriff gestorben waren: der 8-jährige Siegfried Schiehle (1936-1945) und der 2-jährige Lothar Heinz Maier (1942-1945), die beide im Maienland verschüttet worden waren.

Standort des Fotografen: 47°53’00.3″N 8°20’34.7″E

Blick in die Demetriusstraße, ca. 1938-1940

Verlag A. Rebholz

Die prächtig entwickelten Bäume vor dem »Stadtbau« verdecken die Freitreppe das Eingangsportal. An der Seitenfassade hängt ein Werbetransparent: »Werde Mitglied beim NSV« (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt). Dahinter schaut ein Teil der Schmiede von Schmiedemeister Leonard Vergut in der Oberen Hauptstraße hervor. Das Haus am rechten Bildrand hinter dem kleinen Berg gehört bereits zur Vorstadtstraße.

Die Fassade des Hauses von Sattlermeister Ernst Krauß in der Demetriusstraße ist zugewachsen. Daneben erkennt man das Haus des Schneidermeisters Otto Schmidt. Das Haus des Elektromeisters Karl Götz dahinter zeigt ebenfalls eine dicht begrünte Fassade.

Standort des Fotografen: 47.884067, 8.344908

Bombenschaden am Haus Hasenfratz in der Bittengasse, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.

Josef Hasenfratz, seine Frau und ihr Sohn? schauen aus dem Fenster ihres zerstörten Anwesens. Der Luftdruck der beiden Bombentreffer in der Bittengasse hat das Dach abgedeckt. Auf dem Vorplatz liegen verstreut  Teile des zerstörten Dachs sowie Fensterläden und Fensterteile.