Gasthaus »Adler« und Haus Geisinger in der Unteren Hauptstraße, ca. 1965-1970

Stadtarchiv

In der Mitte der 1960er Jahre hat sich das Aussehen des einstigen Doppelhauses Untere Hauptstr. 2/4 erheblich verändert. Die Gaststube des Gasthauses »Adler« (Untere Hauptstr. 2) befindet sich zwar noch wie eh und je im ersten Obergeschoss, aber in das Erdgeschoss sind zwei Schaufenster und eine Tür hineingebrochen worden. Die Räumlichkeiten werden als Filiale der Bezirkssparkasse Neustadt genutzt. Der »Adler« gehört Fritz Seilnacht, er betreibt (laut rückseitiger Beschriftung der Ansichtskarte) ein »Gut bürgerliches Haus«. Es verfügt über »Fremdenzimmer mit fließendem Wasser«.

Das Nachbarhaus (Untere Hauptstr. 4) ist kürzlich umgebaut und modernisiert worden: Der Schriftzug »Julius Limb«, der viele Jahre an der Fassade prangte, ist entfernt worden, denn das Friseurgeschäft wird mittlerweile von Limbs Schwiegersohn Hermann Geisinger (1926-1989) betrieben. Der Friseursalon im Erdgeschoss hat beim Umbau ein breites Schaufenster erhalten, darüber wurde ein Balkon angebaut. Limbs »Esso«-Tankstelle existiert noch, ihre Tage sind aber bereits gezählt.

Standort des Fotografen: 47.883732, 8.343955

Gasthaus »Adler« und Haus Limb, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Der untere Rathausplatz hat seinen Brunnen zurück. Bis 1954 klaffte eine Lücke, nachdem der alte Demetriusbrunnen im April 1945 durch einen Bombenvolltreffer zerstört wurde. Neun Jahre später war es endlich soweit und der neue Demetriusbrunnen wurde errichtet. Darüberhinaus wird der Rathausplatz längst auch als Parkplatz genutzt.

Im Vordergrund ragt das holzgeschnitzte Straßenschild ins Bild, das auf der Kreuzung steht. Es ist von Geranien geschmückt und zeigt u.a. den Weg zur Wallfahrtskirche Witterschnee und zum Waldbad an. Noch führt die Bundesstraße 31 von Neustadt nach Donaueschingen Mitten durch das Städtchen. An der Durchfahrtsstraße steht das Gasthaus »zum Adler« (Untere Hauptstr. 2), an dessen Fassade das schmiedeeiserne Wirtshausschild hängt. Im Erdgeschoss ist eine Filiale der Bezirkssparkasse Neustadt untergebracht. Links daneben schließen sich das Haus von Friseurmeister Julius Limb mit einer »Esso«-Tankstelle (Untere Hauptstr. 4) und die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) an.

Standort des Fotografen: 47.883936, 8.343880

Unterer Rathausplatz mit dem Mailänder Tor, September 1957

Willy Pragher / Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg (Bestand W 134)

Löffingen wird in den 1950er Jahren farbig! Die ersten Farbaufnahmen des Städtchens entstehen. Diese beiden Ansichten des unteren Rathausplatzes werden von dem Freiburger Fotografen Willy Pragher (1908-1992) aufgenommen, dessen Nachlass sich im Staatsarchiv Freiburg befindet.

Zu sehen sind das Mailänder Tor mit der Häuserzeile der Demetriusstraße und das Café von Viktor Fuss. Am linken Bildrand ist der 1954 neu errichtete Demetriusbrunnen zu sehen. Darüber ragt das schmiedeeiserne Wirtshausschild des Gasthauses »zum Adler« ins Bild. Ein weiteres Schild weist darauf hin, dass sich im »Adler« auch eine Filiale der »Bezirkssparkasse« Neustadt befindet.

Standort des Fotografen: 47.883570, 8.343751

Mailänder Tor beim Hochwasser, 10. Juli 1975

Sammlung Familie Waßmer

Durch das Mailänder Tor hindurch fließen Wassermassen in das Städtchen hinein. Am Donnerstag, den 10. Juli 1975 tobt ein kräftiges Sommergewitter über Löffingen. Innerhalb von drei Stunden wird ein Niederschlag von 86 Liter pro m² gemessen. Der Stettbach, der ab dem Maienland eingedohlt ist und normalerweise ruhig unter der Altstadt durchfließt, kann die Wassermassen nicht mehr fassen. Die Fluten ergießen sich über die Straßen und bahnen sich ihren Weg.

Standort des Fotografen: 47.883950, 8.343891

Unterer Rathausplatz beim Hochwasser, 10. Juli 1975

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.

Innerhalb kürzester Zeit hat sich der Untere Rathausplatz in einen riesigen See verwandelt. Nur ein VW Käfer und ein Unimog des Löffinger Bauhofs ragen aus den Fluten. Nach einem kräftigen Sommergewitter mit sintfutartigen Regenfällen kann der Stettbach die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Sie ergießen sich auf die Straßen und fließen oberirdisch durch das Mailänder Tor in die Altstadt.

Das Foto zeigt das Mailänder Tor mit den angrenzenden Häusern in der Demetriusstraße: der »Sparkasse« (Demetriusstr. 13), dem Wohn- und Geschäftshaus »Mode-Egle« (Demetriusstr. 14) und der Metzgerei Butsch (Demetriusstr. 15). Daneben ist noch die alte »Adler«-Scheune zu sehen, die wenige Jahre später abgerissen wird.

Standort des Fotografen: 47.883990, 8.343875

Feuerwehrauto in der Unteren Hauptstraße beim Hochwasser, 10. Juli 1975

Sammlung Familie Waßmer

Land unter heißt es am 10. Juli 1975 im Städtchen! Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz! Seit 1958 hat Löffingen kein so verheerendes Hochwasser erlebt. Nach sintflutartigen Regenfällen kann der Stettbach, der ab dem Maienland eingedohlt ist, die Wassermassen nicht mehr fassen und die Fluten ergießen sich über die Straßen. Vor allem in der Unteren Hauptstraße laufen viele Keller voll. Hier fährt ein Feuerwehrauto gerade am Friseursalon Geisinger (Untere Hauptstr. 4) und am Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) vorbei.

Standort des Fotografen: 47.883180, 8.343843

Blick vom Rathausturm in Richtung Bahnhof und Sägewerk, 1977

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Der Rathausturm ist zur Zeit für Renovierungsarbeiten eingerüstet. Eine ideale Gelegenheit, um hinaufzuklettern und aus ungewöhnlicher Perspektive einen Blick auf das Städtchen zu erhaschen.

Hier fällt der Blick auf den Stadtring in der Demetriusstraße. Neben dem Neubau der Sparkasse (Demetriusstr. 13) stehen das Wohn- und Geschäftshaus »Mode-Egle« (Demetriusstr. 14) und die Metzgerei Butsch (Demetriusstr. 15). Am linken Bildrand ist zu erkennen, dass sich daran noch die alte »Adler«-Scheune anschließt. Sie wird 1980 abgerissen und weicht einem Neubau.

In der außerhalb der Altstadt liegenden Ringstraße steht das Mehrfamilienhaus Ringstr. 8, das seit seiner Erbauung in den 1920er Jahren »neuer Benzbau« genannt wird. Es diente ursprünglich vor allem für Beschäftigte der Holzindustriewerke Josef Benz AG als Werkswohnungen. Hinter dem Bahnhofsgebäude und der Bahnlinie ist das Areal des früheren Sägewerks zu erkennen, das zu diesem Zeitpunkt bereits stillgelegt ist. 1972 schloß es seine Pforten. Noch erinnert aber der Benz-Kamin unübersehbar an diesen wichtigen Industriebetrieb, der für mehrere Generationen Arbeitsplatz vieler Menschen in Löffingen und Umgebung war.

Standort des Fotografen: 47.883852, 8.344345

Brautpaar Hirt / Seilnacht vor der Metzgerei Seilnacht, Februar 1940

Sammlung Familie Waßmer

Auch in Kriegszeiten wird geheiratet. Vor dem Haus der Metzgerei Seilnacht (Untere Hauptstr. 3) stehen Braut und Bräutigam und weitere Personen. Mehrere Männer tragen Wehrmachtsuniformen. Die Braut ist ??? Seilnacht, der Bräutigam Max Hirt.

Das Nachbarhaus (Untere Hauptstr. 5) gehört dem Uhrmachermeister Wilhelm Maier. Darin befindet sich nicht nur sein Uhrengeschäft, sondern auch eine »Annahmestelle der Bezirkssparkasse Neustadt i. Schw.«, wie auf dem Emailleschild neben der Haustür zu lesen ist.

Wann genau findet die Hochzeit statt?

Standort des Fotografen: 47.883344, 8.343860

Uhrmachermeister Maier vor seinem Geschäft, ca. 1930-1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emilie Albrecht zur Verfügung.

In einem weißem Arbeitskittel steht der Optiker und Uhrmachermeister Wilhelm Maier vor seiner Ladentür, über der die Hausnummer 14 prangt. Maier wurde 1889 in Rötenbach geboren und betreibt seit 1919 seinen Laden in der Unteren Hauptstr. 5.

Ein liebevoll gestaltetes Reklameschild zeigt zwei Reisende, die mit einem Koffer zum Bahnhof eilen. Es weist darauf hin, dass das Geschäft neben Uhren und Schmuck auch »Reiseandenken« im Angebot hatte. Die Kunden kommen aber noch aus einem weiteren Grund zu Maiers: Auf dem Emailleschild links vom Eingang ist zu lesen, dass sich in den Geschäftsräumen auch eine »Annahmestelle der Bezirkssparkasse Neustadt/Schw.« befindet. 

Im Nachbarhaus betreibt Friedrich Seilnacht (1901-1987) seine Metzgerei und Wursterei.

Standort des Fotografen: 47.883303, 8.343788

Haus Limb und Gasthaus »Adler« in der Unteren Hauptstraße, 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Hofmeier zur Verfügung.

Als Friseurmeister Julius Limb in den Ruhestand geht, wird das Friseurgeschäft von seiner Tochter Gertrud und ihrem Ehemann Hermann Geisinger modernisiert. Noch besteht die »Esso«-Tankstelle. Gerade fährt ein BMW 700 davon.  Das Vorgärtchen vor dem Haus Limb ist verschwunden. Die neue Schaufensterfront, die sich über die gesamte Fassade hinweg erstreckt, zeigt, dass man mit der Zeit gehen will.

Links daneben ist die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) und rechts das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu erkennen. Über die Tür gelangt man zur Wirtsstube im 1. Obergeschoss. Im Erdgeschoss unterhält die Sparkasse Neustadt eine kleine Filiale.

Standort des Fotografen: 47.883588, 8.343832

Gasthaus »Adler« und Haus Limb in der Unteren Hauptstraße, ca. 1955-1960

Stadtarchiv

Bevor die Bezirkssparkasse in der heutigen Demetriusstraße einen Neubau errichtet, befindet sich ihre Filiale ab den 1950er Jahren im Erdgeschoss des Gasthauses »Adler« (Untere Hauptstr. 2). Während der Eingang zur Sparkasse ganz rechts ist, befindet sich der Eingang zur Gaststube im 1. Obergeschoss links daneben. Dazwischen steht eine Sitzbank, die zum Verweilen einlädt.

Es folgt zur Linken das Friseurgeschäft von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4), mit Drogerie und auch Tankstelle vor dem Haus. Bis kurz nach der Jahrhundertwende gehörten beide Gebäudehälften zusammen. 1904 wurde das Gebäude geteilt: Julius Limb (1883-1968) kaufte die linke Hälfte und baute sie um.

Standort des Fotografen: 47.883680, 8.343783