Umzug des BDM vor dem Haus Geiger in der Unteren Hauptstraße, ca. 1935-1940

Privat

Der Bund Deutscher Mädel (BDM) war in der NS-Zeit der weibliche Zweig der Hitlerjugend. Darin organisiert waren Mädchen im Alter von 10 bis 18 Jahren. Ab 1936 war die Mitgliedschaft verpflichtend.

Die Aufnahme zeigt eine BDM-Formation, die in der Unteren Hauptstraße am Haus des Kaufmanns Franz X. Geiger (Untere Hauptstr. 1) vorbeimarschiert, dessen Fensterläden im Erdgeschoss geschlossen sind. Im ersten Stock sind die Fenster mit Tannenreisig geschmückt, das mit kleinen Hakenkreuz-Fähnchen dekoriert ist.

Standort des Fotografen: 47.883536, 8.343800

Pferd vor dem Haus Fehrenbach in der Demetriusstraße, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.

In der gepflasterten Demetriusstraße steht ein Pferd am Haus Fehrenbach angeseilt. Es wird in der Landwirtschaft als Zugtier genutzt. Zwei Männer sind gerade damit beschäftigt, den Pferdehuf fachmännisch zu begutachten. Ob der Huf neu beschlagen oder nur das Hufeisen zur Pflege abgenommen wird, um die Hufe auszuschneiden, ist unklar.

Standort des Fotografen: 47.883346, 8.343464

Schneeabfuhr in der Demetriusstraße, ca. 1946-1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gottlieb Mayer zur Verfügung.

Hinter dem Gasthaus »Adler« fährt Gottlieb Mayer den Schnee mit einem von Pferden gezogenen Schlitten ab, um Platz in der engen Gasse zu schaffen. Der Übergang zur ehemaligen Tanzlaube des Gasthauses »Adler« ist beseitigt. Nur ein herausragender Gebäudestumpf erinnert an sie. Im Hintergrund ist die Fassade der Metzgerei von Johann Werne (Demetriusstraße 14) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883543, 8.343487

Giebelwand der Bäckerei Straub, ca. 1940

Am Giebel der Bäckerei Straub sind die Spalierbäume zu stattlicher Größe herangewachsen. Vor dem Haus erstreckt sich ein geräumiger Garten, der mit einem hell gestrichenen Lattenzaun umschlossen ist. Auf dem Platz davor steht ein Heuwender mit zwei Deichselhölzern, damit ein Tier eingespannt werden kann. Eine Frau sitzt mit zwei kleinen Kindern vor dem Zaun auf dem dort lagernden Holz.

Standort des Fotografen: 47.883215, 8.343615

Haus Rebholz am unteren Rathausplatz, 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Blick geht zum Haus von Anton Rebholz im Bildmittelpunkt, einem Bauernhaus. Über eine mehrstufige Doppeltreppe mit schmiedeeisernem Geländer erreicht man den Hauseingang. Daneben befindet sich ein Scheunentor mit Rundbogen. Im zweiten Stock reihen sich Fenster an Fenster, so dass sich die hölzernen Läden überlappen. Der Holzschuppen auf dem Schulhof steht direkt an der Giebelwand. Hinter dem Schulhof mit seinen kleinen Bäumchen sieht man den Giebel des früheren Gasthauses »Sonne«.

Standort des Fotografen: 47.883730, 8.344072

Unterer Rathausplatz und Untere Hauptstraße mit viel Schnee, ca. 1940-1946

Verlag A. Rebholz

Hoch türmen sich die Schneemassen im Städtchen, als der Buchbinder und Fotograf Albert Rebholz diese Winterlandschaft aufnimmt. Er wählt eine Perspektive mit dem angeschnittenen Torbogen des Mailänder Tores oben rechts im Vordergrund, um das Foto einzurahmen. Die Fichte mit ihren verschneiten Zweigen verleiht dem Bild eine weihnachtliche Note. Die Fußgänger stapfen durch den Schnee und ein einsamer Volkswagen bahnt sich in der Nähe des Gasthauses »Sonne« seinen Weg.

Standort des Fotografen: 47.884024, 8.343723

Kinderreigen vor dem NSV-Kindergarten in der Bahnhofstraße, ca. 1944

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Die Kinder vor dem »NSV-Kindergarten« haben sich mit ihren Erzieherinnen, die noch  »Kindergartentanten« heißen, in einem Kreis aufgestellt. Sie haben sich an den Händen gefasst und machen ein Ringelspiel. Es wird getanzt und vermutlich ein Kinderreim aufgesagt.

Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) war eine Parteiorganisation der NSDAP. In den NSV-Kindergärten lernten die Kleinkinder bereits Propaganda, wie z. B. den Spruch:  »Händchen falten, Köpfchen senken – immer an den Führer denken. Er gibt euch euer täglich Brot und rettet euch aus aller Not.«

Wer erkennt die Kinder? Zu sehen sind u.a. Brigitte Schweizer (verh. Sahr, geb. 1941, 6.v.l.) und Gerda Stöhr (1941-2010) .

Standort des Fotografen: 47.885515, 8.340786

Limbs Tankstelle in der Unteren Hauptstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Zu sehen sind Friseurmeister Julius Limb (1883-1968) und seine Ehefrau Maria (geb. Nägele). Julius Limb betreibt vor seinem Friseursalon auch eine Tankstelle. Der Tankwagen ist vorgefahren und Julius Limb ist voll in Aktion für die Übernahme das Benzins. Interessant ist das Kennzeichen »IVB« des Tankwagens und der seitliche Aufdruck »STANDARD« des Benzinherstellers.

Standort des Fotografen: 47.883418, 8.343822

Fronleichnamsprozession auf dem oberen Rathausplatz, ca. 1945-1955

Verlag A. Rebholz

Die »alte Sonne« am oberen Rathausplatz ist seit vielen Jahren eine Station bei der jährlichen Fronleichnamsprozession der katholischen Kirchengemeinde. Zu diesem Anlass wird ein Altar aufgebaut und die Fassade festlich geschmückt.

Als dieses Foto entsteht, ist die »Sonne« seit mehr als 20 Jahre kein Gasthaus mehr. Bereits um die Jahrhundertwende hatte der Niedergang des traditionsreichen Gasthauses eingesetzt. Das Gebäude stand ständig zum Verkauf und wurde immer wieder neu verpachtet. Die Stadtgemeinde kaufte das Gebäude 1920, richtete darin Wohnungen ein und baute die Ökonomie in der linken Gebäudehälfte um. Seitdem befindet sich dort die Stadtmühle.

Doch nicht nur die katholische Kirchengemeinde nutzt die »Sonne« einmal jährlich an Fronleichnam für einen Stationsaltar. Im alten »Sonne«-Saal versammeln sich von 1920 bis 1953 die evangelischen Gläubigen zu ihren Gottesdiensten.

Standort des Fotografen: 47.884076, 8.344566

Gasthaus »Löwe«, ca. 1942

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Faller zur Verfügung.

»Gasthaus zum goldenen Löwen« steht in großen Buchstaben auf dem Schild an der Fassade des 1715 erbauten Wirtshauses. Diesen Namen trägt das Lokal ab 1842. Kurz zuvor war der »Löwen« Poststation geworden. Über 40 Jahre hindurch hielten die Postkutschen vor dem Haus. Die Löffinger hatten nun eine Zustiegsmöglichkeit zum vernetzten Postliniennetz. Über vier Stunden dauerte zur Postkutschenzeit die Fahrt von Neustadt nach Donaueschingen. 

Doch diese Zeiten sind lange vorbei, als dieses Foto aufgenommen wird. Statt Postkutschen fahren Kraftfahrzeuge, weshalb der »Löwe« extra eine neue Garage für seine Gäste als Stellplatz anbietet. Betreiber des Gasthauses ist der Gastwirt und Küfermeister Wilhelm Jordan (1902-1970) und seine Ehefrau Elisabeth geb. Schäfer. Ein kleines Gärtchen, eingehegt von einem weiß gestrichenen Holzzaun, befindet sich vor dem Gebäude. Zwei Bäumchen spenden Schatten, dazwischen steht eine Sitzbank und lädt zum Verweilen ein.

Standort des Fotografen: 47.883935, 8.344841