Kinderreigen vor dem NSV-Kindergarten in der Bahnhofstraße, ca. 1944

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Die Kinder vor dem »NSV-Kindergarten« haben sich mit ihren Erzieherinnen, die noch  »Kindergartentanten« heißen, in einem Kreis aufgestellt. Sie haben sich an den Händen gefasst und machen ein Ringelspiel. Es wird getanzt und vermutlich ein Kinderreim aufgesagt.

Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) war eine Parteiorganisation der NSDAP. In den NSV-Kindergärten lernten die Kleinkinder bereits Propaganda, wie z. B. den Spruch:  »Händchen falten, Köpfchen senken – immer an den Führer denken. Er gibt euch euer täglich Brot und rettet euch aus aller Not.«

Wer erkennt die Kinder? Zu sehen sind u.a. Brigitte Schweizer (verh. Sahr, geb. 1941, 6.v.l.) und Gerda Stöhr (1941-2010) .

Standort des Fotografen: 47.885515, 8.340786

Limbs Tankstelle in der Unteren Hauptstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Zu sehen sind Friseurmeister Julius Limb (1883-1968) und seine Ehefrau Maria (geb. Nägele). Julius Limb betreibt vor seinem Friseursalon auch eine Tankstelle. Der Tankwagen ist vorgefahren und Julius Limb ist voll in Aktion für die Übernahme das Benzins. Interessant ist das Kennzeichen »IVB« des Tankwagens und der seitliche Aufdruck »STANDARD« des Benzinherstellers.

Standort des Fotografen: 47.883418, 8.343822

Fronleichnamsprozession auf dem oberen Rathausplatz, ca. 1945-1955

Verlag A. Rebholz

Die »alte Sonne« am oberen Rathausplatz ist seit vielen Jahren eine Station bei der jährlichen Fronleichnamsprozession der katholischen Kirchengemeinde. Zu diesem Anlass wird ein Altar aufgebaut und die Fassade festlich geschmückt.

Als dieses Foto entsteht, ist die »Sonne« seit mehr als 20 Jahre kein Gasthaus mehr. Bereits um die Jahrhundertwende hatte der Niedergang des traditionsreichen Gasthauses eingesetzt. Das Gebäude stand ständig zum Verkauf und wurde immer wieder neu verpachtet. Die Stadtgemeinde kaufte das Gebäude 1920, richtete darin Wohnungen ein und baute die Ökonomie in der linken Gebäudehälfte um. Seitdem befindet sich dort die Stadtmühle.

Doch nicht nur die katholische Kirchengemeinde nutzt die »Sonne« einmal jährlich an Fronleichnam für einen Stationsaltar. Im alten »Sonne«-Saal versammeln sich von 1920 bis 1953 die evangelischen Gläubigen zu ihren Gottesdiensten.

Standort des Fotografen: 47.884076, 8.344566

Gasthaus »Löwe«, ca. 1942

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Faller zur Verfügung.

»Gasthaus zum goldenen Löwen« steht in großen Buchstaben auf dem Schild an der Fassade des 1715 erbauten Wirtshauses. Diesen Namen trägt das Lokal ab 1842. Kurz zuvor war der »Löwen« Poststation geworden. Über 40 Jahre hindurch hielten die Postkutschen vor dem Haus. Die Löffinger hatten nun eine Zustiegsmöglichkeit zum vernetzten Postliniennetz. Über vier Stunden dauerte zur Postkutschenzeit die Fahrt von Neustadt nach Donaueschingen. 

Doch diese Zeiten sind lange vorbei, als dieses Foto aufgenommen wird. Statt Postkutschen fahren Kraftfahrzeuge, weshalb der »Löwe« extra eine neue Garage für seine Gäste als Stellplatz anbietet. Betreiber des Gasthauses ist der Gastwirt und Küfermeister Wilhelm Jordan (1902-1970) und seine Ehefrau Elisabeth geb. Schäfer. Ein kleines Gärtchen, eingehegt von einem weiß gestrichenen Holzzaun, befindet sich vor dem Gebäude. Zwei Bäumchen spenden Schatten, dazwischen steht eine Sitzbank und lädt zum Verweilen ein.

Standort des Fotografen: 47.883935, 8.344841