Zerbombtes Haus Reichhart in der Maienlandstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte Ratzer zur Verfügung.

Nur ein Trümmerhaufen ist von dem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer und Stallung in der Maienlandstraße geblieben. Bei einem Fliegerangriff am 19. Februar 1945 wurde das Haus von Schmiedemeister Josef Reichhart (1874-1942) durch einen Volltreffer komplett zerstört. Seit seinem Tod drei Jahre zuvor hatte das Anwesen seiner Tochter Josefa Reichhart gehört. Das Haus wurde in der Nachkriegszeit nicht wieder aufgebaut. Im Hintergrund sind die Häuser der Bahnhofstraße und Hohlgasse zu erkennen. Beim Haus Willmann (Bahnhofstr. 11) ist das Dach weitgehend abgedeckt. Daneben steht der Kindergarten (Bahnhofstr. 9).

Standort des Fotografen: 47.886348, 8.341911

Frau vor dem Haus Hall in der Maienlandstraße, ca. 1940-1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Hall zur Verfügung.

Der Verputz und die Farbe bröckeln, aber noch ist die Inschrift auf der Hausfassade deutlich zu lesen: »Grabsteingeschäft Adolf Hall«. Der Steinhauer Adolf Hall (1874-1926) betrieb in seinem Haus in der Maienlandstr. 20 bis zu seinem Tod 1926 eine Steinhauerwerkstatt. Jetzt wohnt darin seine Witwe Josefine Hall geb. Winterhalder (1875-1961), die aus Schwärzenbach stammt.

Wer weiß, wer die junge Frau im Mantel ist, die vor dem Haus steht?

Standort des Fotografen: 47.886086, 8.342132

Bombenschaden am Haus Hall in der Maienlandstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte Ratzer zu Verfügung.

Während das schräg gegenüberliegende Haus Reichhart (Maienlandstr. 25) beim Fliegerangriff am 19. Februar 1945 durch einen Bombenvolltreffer komplett zerstört wurde und zwei Kinder den Tod fanden, kommt die Witwe Josefine Hall geb. Winterhalder (1875-1961) mit dem Schrecken davon. Zwar ist auch ihr Haus (Maienlandstr. 20) stark beschädigt, doch der materielle Schaden wird sich letztlich reparieren lassen. Das Dachgeschoss bietet zwar einen verheerenden Anblick. Die anderen Stockwerke sind aber weitgehend heil geblieben. Deutlich zu lesen ist der Schriftzug »Grabsteingeschäft v. Adolf Hall« über der Haustür.

Standort des Fotografen: 47.886225, 8.342062

Zwei Frauen am Brunnen in der Maienlandstraße, ca. 1940-1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.

Vor dem Gärtchen von Familie Heizmann in der Maienlandstraße haben sich zwei junge Frauen am Brunnen für ein Foto hingesetzt. In ihrer Mitte haben sie ein kleines Mädchen. Bei den Frauen, beide in Sommerkleidern, handelt es sich um die Schwestern Gertrud Heizmann geb. Brugger (1921-2005) und Martha Trenkle geb. Brugger (1919-?), deren Elternhaus in der Nachbarschaft stand.

Standort es Fotografen: 47.885983, 8.342152

Bombenschaden am katholischen Pfarrhaus in der Unteren Hauptstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Richard Zepf zur Verfügung.

Das 1788 erbaute Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde wird bei einem alliierten Fliegerangriff im Februar 1945 stark beschädigt. Stadtpfarrer Robert Winkel (1897-1972) zieht daraufhin mit den Vikaren in die Kaplanei in der Seppenhofer Straße. Winkel wirkte seit 1935 in Löffingen.

Sein Nachfolger Karl Weickhardt (1905-1977) tritt seine Stelle im Oktober 1945 an.  Er wird das neue Pfarrhaus im Pfarrweg erbauen lassen.

Standort des Fotografen: 47.882700, 8.343599

2 Fotos: Prozession der Kommunionkinder in der Seppenhofer Straße, 1943

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Lydia Zepf zur Verfügung.

Die Prozession der Kommunionkinder zieht durch die Seppenhofer Straße in Richtung Kaplanei. Vorneweg schreiten Ministranten mit Fahnen. Es folgen die Jungs in schwarzen Anzügen. Neben ihnen geht mit gefalteten Hände Vikar Gerhard Schnetz. Dann folgen die Mädchen in weißen Kleidern und eine Schar Ministranten. Ganz am Ende des Zuges geht Pfarrer Robert Winkel (1897-1972). Er wirkt von 1935 bis 1945 in der katholischen Pfarrei.

Im Hintergrund ist das Haus Zepf (Untere Hauptstr. 9) zu sehen, das bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört wird.

Bei den Kommunionkindern ist Albin Zepf (1934-2009) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.882499, 8.343843

Glockenabgabe für die Rüstungsindustrie, April 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Wider zur Verfügung.

Zehn Glocken sind auf diesem Foto zu erkennen, die in der Bahnhofstraße auf ihren Abtransport per Eisenbahn warten, um für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen zu werden. Dabei handelt es sich um die Kirchenglocken der Pfarrkirche St. Michael, aber auch die Rathausglocke und auch das Glöckchen, das im Turmreiter des Mailänder Tors hing. Im Hintergrund ist das Bahnhofsgebäude zu erkennen, das bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 zerstört wurde.

Standort des Fotografen: 47°53’04.7″N 8°20’28.6″E

Glockenabgabe für die Rüstungsindustrie, April 1942

Dieses Foto stelle uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Die eingezogenen Glocken stehen in der Bahnhofstraße zu ihrer Verladung bereit. Auf der großen Glocke vorne ist am unteren Glockenrand »in Villingen« zu entziffern. die Villinger Glockengießerei Grüninger hatte die Kirchenglocken 1922 neu gegossen, nachdem sie im Ersten Weltkrieg schon einmal eingeschmolzen worden waren. Im Hintergrund sind auf der anderen Seite der Bahngleise die Häuser in der Hohlgasse zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47°53’04.7″N 8°20’28.6″E

Abseilen der Kirchenglocken, 13. April 1942

Sammlung Familie Waßmer

Eine von insgesamt vier Kirchenglocken der katholischen Pfarrkirche St. Michael wurde erfolgreich vom Kirchturm abgeseilt und wird unten vor dem hölzernen Kirchenportal in Empfang genommen. Die Glocken wurden 1922 von der Villinger Glockengießerei Grüninger gegossen. Jetzt werden sie an die Rüstungsindustrie abgegeben und eingeschmolzen. Erst 1951 bekommt die Pfarrkirche wieder ein Geläut.

Standort des Fotografen: 47°52’57.5″N 8°20’38.8″E

Abseilen der Kirchenglocken zur Abgabe an die Rüstungsindustrie, 13. April 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Drei der vier Glocken des Kirchengeläutes müssen 1942 für die Rüstungsindustrie abgegeben werden. Am 13. April 1942 werden die Glocken außen am Kirchturm herabgelassen. Von den Fenstern der Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) bietet sich der beste Blick. Auf dem Foto ist festgehalten, wie sich gerade eine Glocke allmählich auf den Boden zubewegt.

Standort des Fotografen: 47.883329, 8.343587

Innenraum der Pfarrkirche St. Michael, nach 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.

Die schadhafte Gipsdecke des Langhauses wurde im Zuge der Renovation umgestaltet. Die Ecken der Flachdecke wurden zu Hohlkehlen umgeformt, über den Fenstern Stichkappen und an der Decke Profilstäbe eingefügt. Das Kreuz, das zuvor den Chorbogen zierte, hängt jetzt an der südlichen Seitenwand des Chores. An der nördlichen Seitenwand steht auf einem Sockel die Figur des heiligen Gallus aus der mittelalterlichen Vorgängerkirche. Zur Orgelempore kann man über zwei Treppenaufgänge empor steigen.

Standort des Fotografen: 47.882477, 8.344472

Innenraum der Pfarrkirche St. Michael, nach 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.

Große Veränderungen gab es im Innenraum mit der Renovierung von 1936/37. Die Bemalung von 1881 ist verschwunden. Die Wände sind in einheitlichem Weiß gehalten. Die Kanzel befindet sich nicht mehr neben dem Josefaltar. Sie ist jetzt an der Nordwand angebracht. Der Marienaltar steht in der Mitte der linken Wandfläche. Das Chorgitter wurde beseitigt. An seine Stelle wurde die Kommunionbank gesetzt. Das Kruzifix hängt nicht mehr im Chorbogen. Die alten Lampen wurden durch kugelförmige ersetzt.

Standort des Fotografen: 47.882588, 8.344173