Wohnwagen vor dem Haus Willmann in der Bahnhofstraße, ca. 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gerald Münzer zur Verfügung.

In dem kleinen Häuschen der Witwe Emma Willmann (Bahnhofstr. 11) wohnt die mehrköpfige Familie Münzer zur Miete. Schreinermeister Eugen Münzer (1911-1957) betreibt hier sogar seine Werkstatt, bevor die Familie ca. 1948 auf dem Nachbargrundstück (Bahnhofstr. 13) ihr eigenes Wohnhaus erbaut.

Im Garten vor dem Haus Willmann steht ein Wohnwagen. In den frühen 1950er Jahren beginnt die Reisewelle zu rollen. Traumziel vieler Deutschen ist zunächst Italien. Der Massentourismus beginnt. Die Frau im Wohnwagen ist Josefine Saier geb. Münzer, die in Berlin wohnhaft ist. Vor dem Wohnwagen stehen drei Jungs: Links der Lehrling Gerhard Lehmann, in der Mitte Dietmar Münzer (geb. 1942) und rechts der Lehrling Alfred Schröder.

Standort des Fotografen: 47.885756, 8.340816

Ankunft von Kurgästen an der Bahnhofsbaracke, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Reisewelle in der Bundesrepublik der 1950er Jahre rollt. Hier kommen gerade Kurgäste am Bahnhof an, mit schweren Koffern als Gepäck. Die Urlauber werden schon von ihren Gastgebern erwartet. Mehr als ein Jahrzehnt nach Kriegsende steht noch die provisorische Bahnhofsbaracke aus Holz, die im Hintergrund zu erkennen ist.

Das Bahnhofsgebäude war bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 zerstört worden. Im Herbst 1957 wird der neu gebaute Bahnhof eingeweiht und im Zuge dessen schließlich die Baracke abgerissen. In einem Zeitungsartikel wird sie als »Schandfleck« an der Bahnstrecke bezeichnet.

Standort des Fotografen: 47.883346, 8.342439

Haus Münzer mit Möbelgeschäft in der Bahnhofstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gerald Münzer zur Verfügung.

Ende der 1940er Jahre erbauten der Schreinermeister Eugen Münzer (1911-1957) und seine Ehefrau Maria geb. Ernst (geb. 1921) in der Bahnhofstraße ein zweistöckiges Haus. Als ihr viertes Kind geboren wurde und sie auch für ihr Möbelgeschäft mehr Platz benötigten, stockten sie das Gebäude Mitte der 1950er Jahre um eine Etage auf.

Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss befinden sich Maschinenräume und Werkbänke der Schreinerwerkstatt. Im 2. Obergeschoss ist die Wohnung von Familie Münzer untergebracht, während das Dachgeschoss vermietet ist. Vor dem Haus steht ein Pavillon, der als Möbel-Ausstellungsgebäude dient. Ein Auto hat davor geparkt.

Eugen Münzer stirbt 1957 im Alter von nur 46 Jahren. Danach wird das Gebäude an die Firma Prause verkauft.  

Standort des Fotografen: 47.885750, 8.340630

Einweihung des neuen Bahnhofs, September 1957

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Rita Willmann zur Verfügung.

Der neugebaute Bahnhof wird mehr als zwölf Jahre nach der Zerstörung des alten Gebäudes im Zweiten Weltkrieg eingeweiht. Vertreter der Deutschen Bundesbahn sind dazu nach Löffingen gekommen, um den Neubau offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Ein Redner, der auf den Treppenstufen des Empfangsgebäudes steht, hält gerade eine Ansprache.

Die Uniformierten sind v.l. Albert Fehrenbach (1919-2008), Franz Keller (1918-2006) und Willy Brendel (1907-2003).

Standort des Fotografen: 47.883581, 8.342215

 

Fussballer vor dem Bahnhof, ca. 1930-1932

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Junge Männer haben sich zu einem Gruppenfoto versammelt. Sie gehören alle dem Fußballclub an. Die Hände lässig in den Hosen- und Manteltaschen, kommen sie sich sehr cool vor. Einige halten Reisetaschen unter den Arm geklemmt. Sie stehen vor dem Eingang eines Backsteingebäudes, vermutlich des Bahnhofs. Es geht offenbar auf Fahrt. Oder zu einem Auswärtsspiel?

1.Reihe: ???, ???, Willi Stumpf, Paul Bader (? 2.v.r.), ???
2.Reihe: Josef Armbruster (1.v.l.), ???, Karl Berger, Anton Geisinger (1911-1978, Bildmitte), Albert Trenkle (2.v.r.), Willy Eggert
3.Reihe: August Fehrenbach (1906-2000, 1.v.l.), Ernst Keller (1912-1985, 1.v.r.)
4.Reihe: Anselm Egle, Edmund Fehrenbach, August Mösch
5.Reihe: ???, Eugen Kienzler, Karl Keller (1.v.r.).

Standort des Fotografen: 47.883529, 8.342265

Hochzeitsgesellschaft vor dem Haus Schlenker in der Bahnhofstraße, 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Vor dem Haus Schlenker in der Bahnhofstraße steht das Brautpaar mit seinen Hochzeitsgästen. Fritz Schlenker und Helene Schlenker geb. Rösch heiraten.

V.l.n.r.: ??? Schlenker, Mathilde Schlenker geb. Fehrenbach, Sofie Schlenker, Emil Schlenker, ???, Helene Schlenker mit ihrer Tochter, ???, Fritz Schlenker, ???, Luise Binder geb. Fehrenbach.

Standort des Fotografen: 47.886141, 8.340262

2 Fotos: Umzug beim Sängerfest in der Bahnhofstraße, 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hermann Egle sowie Beate und Franz Hofmeier zur Verfügung.

Girlanden aus Reisig hängen in der Bahnhofstraße. Die Mitglieder des Turnerbundes marschieren in ihrer weißen Sportkleidung vorbei. Sie haben sich in den Festumzug anlässlich des Schwarzwaldgau-Sängerbundesfestes eingereiht, das für drei Tage in Löffingen stattfindet. Ihre Vereinsfahne wird vorneweg getragen. Etwa 4.000 bis 5.000 Teilnehmer von verschiedenen Vereinen beteiligen sich an dem Umzug. Am rechten Bildrand ist angeschnitten ein Teil des katholischen Pfarrhauses (Untere Hauptstr. 10) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882438, 8.343013

Haus Willmann in der Bahnhofstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lore Sibold zur Verfügung.

Das kleine Haus in der Bahnhofstraße wurde im Zuge des Bahnbaus gebaut. Es gehörte dem Bauunternehmer Robert Willmann (1874-1917). Nach seinem Tod 1917 im Kriegslazarett Freiburg an den Folgen einer Gasvergiftung, wohnte darin seine Witwe Emma Willman geb. Gratwohl (1880-?). Sie betreibt im Untergeschoss des Hauses bis in die 1970er Jahre eine Heißmangel.

Am linken Bildrand ist die Schreinerei von Eugen Münzer (Bahnhofstr. 13) zu sehen. Das Gebäude wurde ca. 1948 erbaut und Mitte der 1950er Jahre aufgestockt. Auf dem Foto wird es gerade umgebaut und ist noch nicht verputzt. Nur wenige Jahre später stirbt Eugen Münzer 1957. Danach wird das Gebäude an die Firma Prause verkauft.  

Standort des Fotografen: 47.885572, 8.340710

Karl Binder mit dem Postwagen in der Bahnhofstraße, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Binder zur Verfügung.

»Postfacharbeiter«, so lautet die offizielle Berufsbezeichnung von Karl Binder (geb. 1921), wie dem Adressbuch von 1952 zu entnehmen ist. Auf dem Foto ist er mit seinem Postwagen zu sehen, wie er in der Bahnhofstraße unterwegs ist, um die Post zum Bahnhof zu bringen. Im Hintergrund weist ein Schild in Richtung der Möbelhandlung von Schreinermeister Eugen Münzer (1911-1957).

Karl Binder ist verheiratet mit Emma geb. Limb (1913-?), sie wohnen im Haus Rötenbacher Str. 6.

Standort des Fotografen: 47.883615, 8.342311

Blick vom Alenberg in Richtung Sägewerk, 1984

Sammlung Familie Waßmer

Die Tage des »Benz-Kamins« sind gezählt, in wenigen Wochen soll es gesprengt werden. Zeit also, ein Erinnerungsfoto aufzunehmen. Der Blick fällt vom Alenberg über die Gärten und Häuser der Maienlandstraße in Richtung Bahnhofstraße und über die Bahnlinie hinweg zum Firmengelände der 1974 stillgelegten Holzindustriewerke Josef Benz AG. Am 5. Oktober 1984 wird der 48 Meter hohe Schornstein gesprengt. 

Die große Fichte im Garten vorne rechts wird beim Orkan »Wiebke« in der Nacht vom 28. Februar zum 1. März 1990 entwurzelt.

Standort des Fotografen: 47.886066, 8.343349

Luftbild von der Rötengasse in Richtung Maienland, ca. 1965

Dieses Bild stellte uns dankenswerterweise Else Egle zur Verfügung.

Das Luftbild zeigt die Bebauung in der Rötengasse und im Hintergrund einige Häuser in der Maienlandstraße. Dominiert wird das Bild von dem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer und Stallung und diversen angebauten Schopfs und Schuppen (Rötengasse 6), das in der Mitte zu sehen ist. Es gehört dem Maurermeister Alfred Egle. Er selbst wohnt zusammen mit seiner Familie in der Maienlandstraße und nutzt nur noch die Schuppen als Materiallager für sein Maurergeschäft. Als ihm der Luftbildverlag die Luftaufnahme zum Kauf anbietet, schlägt er aber zu, schließlich handelt es sich um sein Elternhaus, das seit Generationen im Familienbesitz ist.

Daran angebaut ist das deutlich niedrigere Haus von Mathilde Schwörer geb. Wider (Rötengasse 4).  Am rechten Bildrand steht an der Einmündung zur Bahnhofstraße das 1928 erbaute Wohnhaus der Rentnerin Berta Suckert (Bahnhofstr. 5).

2 Fotos: Brand im Sägewerk Benz, 24. Juli 1970

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Gottfried Vogelbacher zur Verfügung.

Von dem Balkon seines Wohnhauses auf dem Alenberg aus beobachtet Gottfried Vogelbacher (1933-2008) den Brand, der am Freitag, 24. Juli 1970 im Sägewerk Benz wütet.

Das Feuer bricht gegen 16 Uhr wegen eines Motor-Kurzschlusses aus und äschert innerhalb von zwei Stunden die Schalplattenfabrik, die Kistenfabrik und die Trockenanlagen ein. Die Werksfeuerwehr tritt bereits wenige Minuten nach Brandausbruch in Aktion und ergänzt sich später sehr gut mit der Freiwilligen Feuerwehr Löffingen. Auch die Feuerwehren aus Seppenhofen, Dittishausen und Rötenbach sowie die Überlandwehr aus Neustadt sind im Einsatz. Dadurch kann das eigentliche Sägewerk und das Verwaltungshaus gerettet werden. Direktor Walter Benz zollt den Feuerwehrmännern für ihren Einsatz Dank und Anerkennung.

Der Wiederaufbau der zerstörten Anlagen erfordert große Aufwendungen. Die Kistenfabrikation wird nicht wieder aufgebaut. Nur vier Jahre später wird das Sägewerk dann ganz aufgelöst. Das große Gelände mit seinen Gebäuden geht nach der Liquidation an die Stadt über, die es aufteilt und an verschiedene Firmen verkauft. Der Schornstein wird im Herbst 1984 gesprengt.

Beim unteren Foto ragt im Vordergrund ein Baukran ins Bild. Er gehört zur Baustelle in der Maienlandstraße. Bernd Müller errichtet dort ein neues Wohn- und Geschäftshaus (Maienlandstr. 5).

Standort des Fotografen: 47.885858, 8.343298