Blick von der Hohlgasse auf das Städtchen, ca. 1911/12

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

 Diese Gesamtansicht des Städtchens wurde von der Hohlgasse aufgenommen. Über eine unbebaute Wiese geht der Blick in Richtung Bahnlinie. Jenseits der Gleise sind in der Bahnhofstraße der 1901 eröffnete Bahnhof, das Haus des Briefträgers Josef Fehrenbach (Bahnhofstr. 2) und das Dienstwohnungsgebäude der Großherzoglichen Eisenbahnverwaltung (Bahnhofstr. 4) zu sehen. Das Haus des Drehers Christian Faller (Bahnhofstr. 3) wird kurze Zeit später 1913 gebaut. Auch der »Benzbau« in der Ringstraße wird erst später 1923/24 errichtet.

Durch die fehlende Bebauung sind die Häuser des Altstadtrings kaum verdeckt. Da sie aber im Tal liegen, ist nicht viel mehr als die Dächerlandschaft zu erkennen. Staffelgiebel gibt es kaum, da diese erst beim Wiederaufbau nach dem Großbrand 1921 Verwendung fanden. Aus der Altstadt ragen der Rathausturm und der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael empor.  

Im Vordergrund rechts ist eine Lagerfläche zu erkennen, die zum Sägewerk gehört. 1911/12 entstand das Werksgelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG im Bereich der heutigen Güter- und Kesselstraße. Es bestand zunächst aus einem zweigattrigen Sägewerk mit einer Kistenfabrik, wurde dann aber rasch weiter ausgebaut.

Standort des Fotografen: 47.885179, 8.339647

Ansichtskarte »Gruß aus Löffingen« mit Blick zur Bahnhofstraße, ca. 1910

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Mit rauchendem Schornstein setzt sich eine Dampflokomotive in Bewegung. Der aufsteigende Dampf verhüllt das Bahnhofsgebäude weitgehend. Schön zu sehen ist jedoch die Bahnhofstraße, in der noch kaum Häuser stehen. Das 1901 erbaute Haus des Briefträgers Josef Fehrenbach (Bahnhofstr. 2) steht bereits, aber das Haus Faller (Bahnhofstr. 3) wird erst 1913 gebaut. Auch der »Benzbau« in der Ringstraße fehlt noch auf dem Foto.

Standort des Fotografen: 47.884794, 8.340627

Dampflokomotive und Diesellok im Bahnhof, 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Dampflokomotiven sind in den 1970er Jahren eine Seltenheit geworden. Grund genug, mit dem Fotoapparat bereitzustehen und die Einfahrt dieser Dampflok in den Bahnhof festzuhalten. Sie ist zu diesem Zeitpunt bereits eine Museumsbahn. Auf dem anderen Bahnsteig steht eine Diesellok der Bundesbahn.

Lokomotiven der Baureihe 64 wurden ab 1928 produziert. Die Lok mit der Nummer 64.289, die auf dem Foto zu sehen ist, war 1973 »z-gestellt«, d.h. ausrangiert worden. 1975 wurde sie von dem Verein Eisenbahnfreunde Zollernbahn e.V. erworben, der sie aufwendig instandsetzte.

Im Hintergrund links ist in der Ferne die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883477, 8.341770

Rosel Egle auf dem Bahnsteig, 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Aus dem abfahrtsbereiten Zug wird diese Aufnahme fotografiert: Rosel Egle (später verh. Konhäuser, 1917-2014) steht auf dem Bahnsteig, um Abschied zu nehmen. Die 20-Jährige ist elegant gekleidet, wie es sich für die Tochter einer Putzmacherin und einer angehenden Modistin gehört. Im Hintergrund ist das Bahnhofsgebäude zu erkennen, das bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883496, 8.342043

Bahnhofsneubau, Ansicht von der Gleisseite, ca. 1960

Sammlung Familie Waßmer

Zwölf Jahre nach der Zerstörung des alten Bahnhofs bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 war es endlich soweit: 1957 konnte das neue Bahnhofsgebäude der Deutschen Bundesbahn eingeweiht werden.

Das Foto zeigt das Gebäude von der Gleisseite aus. Das Empfangsgebäude in Gestalt eines Siedlungshauses besteht aus einem zweigeschossigen Hauptbau mit giebelständigem Satteldach. Im Erdgeschoss befindet sich die Bahnhofsgaststätte und im Obergeschoss eine Wohnung. In dem nördlich anschließenden eingeschossigen Bau ist die Schalterhalle mit der Fahrkartenausgabe und die Expressgutabfertigung untergebracht. Nördlich davon befindet sich ein Anbau zur Güterverladung.

Standort des Fotografen: 47.883226, 8.341970

Pflasterarbeiten an der Bahnhofsrampe, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenwerterweise Lore Fehrenbach zur Verfügung.

Während des Zweiten Weltkrieges wird die Rampe am Bahnhof erneuert, um die Voraussetzung für die Entladung von Militärtransporten zu schaffen. Die Arbeiter lassen sich mit ihren Arbeitswerkzeugen fotografieren. Ein Kind hat sich mit auf das Bild gemogelt und hält sich an dem Handstampfer fest.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 [Albert Fehrenbach (1919-2008)], 3 ???, 4 ???, 5 ???

Im Hintergrund ist das Firmengelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG mit dem Kantinengebäude zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883957, 8.341850

Ankunft einer Touropa-Reisegruppe, 18. August 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Die Reisewelle rollt. Der westdeutsche Wirtschaftsaufschwung verlief in verschiedenen aufeinanderfolgenden Phasen: Zuerst die »Fresswelle«, dann die »Kleidungswelle«, die  »Einrichtungswelle« sowie die »Autowelle« und schließlich die »Reisewelle«. Das Hauptreisemittel der Urlauber ist noch die Bundesbahn. Reisen in die deutschen Mittelgebirge erfreuten sich großer Beliebtheit, wenn auch allmählich entferntere Reiseziele, wie z. B. Italien, ins Blickfeld rücken.

Hier kommt gerade eine Reisegruppe des Münchner Reiseunternehmens Touropa am Bahnhof an. Die Urlauber werden schon von ihren Gastgebern erwartet. Man stellt sich gegenseitig vor und verlädt das Gepäck auf Leiterwagen, um es zur Unterkunft zu bringen.

Mehr als ein Jahrzehnt nach Kriegsende steht noch die provisorische Bahnhofsbaracke aus Holz, die im Hintergrund rechts zu erkennen ist. Das Bahnhofsgebäude war bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 zerstört worden.

Standort des Fotografen: 47.883139, 8.342496

Ankunft einer Scharnow-Reisegruppe, 11. Juni 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

»Scharnow-Reisen« steht auf den Zugwagen geschrieben, der im Hintergrund steht. Das 1953 gegründete Reiseunternehmen war seinerzeit das zweigrößte in der Bundesrepublik. Hier bringt es gerade Urlauber nach Löffingen, wo sie am Bahnhof erwartet werden. Da das Bahnhofsgebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde und der Bahnhofsneubau noch nicht errichtet ist, kommen die Reisenden an der provisorischen Bahnhofsbaracke an. Empfangen werden sie von ihren Gastgebern, die das Gepäck per Leiterwagen, manchmal aber auch im Auto zur Unterkunft bringen.

Standort des Fotografen: 47.883223, 8.342428

Touropa-Reisegruppe am Bahnhof, 28. Juli 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Es herrscht hektische Betriebsamkeit vor der hölzernen Bahnhofsbaracke. Menschen stehen dicht gedrängt, sie führen ihr Handgepäck bei sich und verabschieden sich von ihren Gastgebern. Ein Hund stromert durch die Reihen. Es ist Samstag, der 28. Juli 1956. Für Urlauber des Reiseunternehmens Touropa ist ihr Aufenthalt in Löffingen zu Ende und sie werden gleich mit dem Zug nach Hause reisen.

An der Bahnhofsbaracke im Hintergrund hängt ein Werbeplakat, das für Ausflüge an den Bodensee und nach Konstanz wirbt. »Schienenbusfahrten« lautet die Überschrift in Großbuchstaben.

Standort des Fotografen: 47.883253, 8.342454

Ankunft von KdF-Reisenden am Bahnhof, ca. 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.

»Kraft durch Freude«, kurz »KdF«, so lautet der Name einer politischen Organisation der Nationalsozialisten, die die Aufgabe hat, die Freizeit der deutschen Bevölkerung zu gestalten, zu überwachen und gleichzuschalten. Die bereits 1933 gegründete KdF avanciert zum größten Reiseveranstalter im nationalsozialistischen Deutschland. Die meisten ihrer Aktivitäten werden mit Beginn des Zweiten Weltkrieges eingestellt.

Auf dem Foto ist eine fröhliche KdF-Reisegruppe zu sehen, die am Bahnhof angekommen ist und sich gerade in einem geschlossenen Umzug in Richtung Städtchen in Bewegung setzt. Die Urlauber*innen tragen ihr Handgepäck mit sich und plaudern angeregt. Gleich werden sie von Bürgermeister Heinrich Andris offiziell begrüßt und dann auf die Gasthäuser, Pensionen und privaten Gästezimmer verteilt werden. Urlaubsstimmung und freudige Erwartung liegen in der Luft.

Das so harmlos anmutende Foto versucht darüber hinwegzutäuschen, dass die Urlaubsreisen der KdF keineswegs harmlos sind. Vielmehr verfolgen die Nationalsozialisten mit den KdF-Reisen ideologische Ziele. Sie schaffen damit eine »Wohlfühldiktatur«. Heimatgefühl, Nationalstolz und Gemeinschaftsgefühl sollen gestärkt und damit letztlich auch die Kriegstüchtigkeit erhöht werden.

Das Bahnhofsgebäude im Hintergrund wird während des Zweiten Weltkrieges zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883332, 8.342466

Ruine des zerstörten Bahnhofs, Mai 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Egon Frey zur Verfügung.

Der Krieg ist zu Ende. Doch die Zerstörungen bleiben noch lange sichtbar. Bei Fliegerangriffen am 22. Februar 1945 war der Bahnhof fast vollständig zerstört worden. Nur der zweigeschossige Mittelteil war weitgehend stehengeblieben, die eingeschossigen Anbauten auf beiden Seiten waren komplett zertrümmert.

Zwei Männer sitzen in der heutigen Güterstraße. Der Blick geht über die Gleisanlage hinweg zum zerstörten Bahnhofsgebäude.

Standort des Fotografen: 47.883350, 8.341783

Neues Stellwerk in der Bahnhofstraße, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Wider zur Verfügung.

Zeitgleich zum neuen Bahnhofsgebäude wurde in der Mitte der 1950er Jahre auch ein neues Stellwerk in der Bahnhofstraße gebaut. Es steht in der Nähe des Bahnübergangs zur Hohlgasse. Auf dem Foto ist das Mauerwerk noch nicht verputzt.

Standort des Fotografen: 47.886328, 8.340038