Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.
Wie die Orgelpfeifen haben sich die fünf Kinder von Dr. med. Hermann Lüdemann-Ravit auf einen Holzzaun in der Bahnhofstraße hingesetzt. Der Größe nach sind v.l.n.r. Klaus, Eva, Gisela, Wolfgang und Ulrike zu sehen. Rechts neben ihnen steht ihr Vater.
1912 in Pforzheim geboren, legte Hermann Lüdemann-Ravit 1932 das Abitur ab. Er studierte Medizin in Heidelberg, Kiel und Freiburg. Seine Approbation erhielt er 1938. Zwei Jahre später wurde er an der Universität Freiburg promoviert. In der Nachkriegszeit eröffnete er seine Arztpraxis in Löffingen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Am »Fasnet Mändig« stellen sich die Teilnehmer des Narrenumzugs in der Bahnhofstraße auf. Mit dabei ist ein selbst gebasteltes Geschütz auf Rädern. Aus dem Kanonenrohr ragt ein stilisierter Blumenstrauß hervor. Sollen da etwas später Blumen abgefeuert werden?
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Beatrix Russo zur Verfügung.
Die weibliche Narrenpolizei steht in der Bahnhofstraße in Reih und Glied angetreten. Ihre weißen Uniformhosen heben sich kaum vor dem Hintergrund ab, da er tief verschneit ist. Seit 1936 gibt es eine weibliche Narrenpolizei. Die weißen Hosen wurden anfänglich vom Turnerbund ausgeliehen, weil es für Frauen damals unüblich war, Hosen als Beinkleider zu tragen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Löffingen, so scheint es, bekommt hohen Besuch. Am Haus von Landmaschinenhändler Friedrich Faller (Bahnhofstr. 3) fährt eine Königsfamilie vor. Sie ist edel gekleidet und steht inmitten eines Palasts, eingerahmt von Säulen, von einem Löwe aus Pappmaché bewacht. Es ist »Fasnet Mändig« und der Narrenumzug bewegt sich gerade durch die Bahnhofstraße. Das Fasnachts-Motto in diesem Jahr lautet: »Wiener Kongress«.
Wie in den 1950er Jahren noch üblich, wird der Umzugswagen von Pferden gezogen. Ihr Schweif ist am linken Bildrand gerade noch zu erkennen. Der Wagen ist mir einer Girlande geschmückt.
Auf dem Umzugswagen sind zu sehen v.l.n.r.: 1.Reihe, v.l.n.r.: Marianne Zepf (verh. Grieshaber), Gretel Jordan (verh. Ganter), ???, ???, ???, ???, ???, Karoline Auer, Lisette Zepf 2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Bei strahlendem Sonnenschein findet am »Fasnet Mändig« der Narrenumzug statt. Eine Gruppe Klischee-Holländer ist in der Bahnhofstraße angelangt. Sie stehen auf einem Wagen, vor den zwei Pferde gespannt sind. Er wird von einer holländischen Windmühle geschmückt.
Im Hintergrund ist der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) und dahinter die Schreinerei Münzer (Bahnhofstr. 13) zu sehen. Hinter dem Umzugswagen steht ein Lagerschuppen von Heinrich Walz (Bahnhofstr. 6), der auf der kleinen Verkehrsinsel errichtet ist. Auf dem Schild steht: »Kohlen Brikett Propangas«.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Der Kinderumzug am Fasnachtsdienstag schlängelt sich durch die Bahnhofstraße. Er biegt soeben in die Untere Hauptstraße ein. Vorneweg marschieren die Laternenbrüder. Narrenvater Arno Adrion (ganz rechts) hält ein Megaphon in der Hand. Hinter ihm marschieren die Laternenbrüder Ernst Krauß, Hugo Schropp, Josef Heiler und Hans Schwarz.
Dahinter folgt eine Nonne in ihrer Ordenstracht. Es ist Schwester Edeltrudis (1914-?), die seit 1954 am Kindergarten in Löffingen wirkt. Im Hintergrund ist das Benz-Kamin der Holzindustriewerke Josef Benz AG zu sehen, das in den Himmel ragt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.
Die Kinder, die zur Erholung im Haus Gugelberger (Maienlandstr. 6) weilen, unternehmen mit den Erzieherinnen einen Ausflug. Sie stehen am Bahnhof und warten auf den einfahrenden Zug. Noch steht nur die Behelfsbaracke aus Holz und der Neubau des Bahnhofs ist noch nicht gebaut.
Vorne links steht Margaretha Gugelberger (1912-1989, die Besitzerin des Kindererholungsheimes. Rechts daneben steht Maria Baumann geb. Frei.
Neben der Kinderschar parkt ein Traktor mit Anhänger, auf dem Milchkannen geladen sind. Offensichtlich soll die Milch auch auf Reisen gehen – nach Freiburg zur 1930 gegründeten »Breisgaumilch GmbH«, wo sie weiterverarbeitet wird.
Verlag Emil Rosenstiel, Löffingen / Sammlung Familie Waßmer
Auf dieser Mehrbildkarte, die nach der Jahrhundertwende gedruckt wird, sind gleich sieben Einzelbilder zu sehen. Sie sind in rechteckige, ovale oder runde Passpartouts gefasst. Abgebildet sind verschiedene öffentliche Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten, auf die man in Löffingen zu dieser Zeit stolz ist.
Oben link ist der untere Rathausplatz mit dem »Schulhaus« (Rathausplatz 1) zu sehen. Interessant dabei ist, dass das stattliche Gebäude weder als Rathaus noch als Kaufhaus bezeichnet wird, obwohl es seit seiner Erbauung 1831 alle drei Funktionen unter einem Dach vereinte. Der Blick auf das Rathaus hat Seltenheitswert: Im Vordergrund fehlt das Haus Schmutz (Rathausplatz 6), das bei einem Feuer 1909 zerstört wurde. Der Wiederaufbau hat zwar begonnen und die Bauarbeiten sind im Gange, aber noch ist der Blick frei auf das Rathausgebäude und die anderen Häuser am Platz. Sie werden beim Großbrand 1921 zerstört werden.
Oben mittig ist der 1901 eröffnete Bahnhof zu sehen, schließlich ist es eine große Errungenschaft, dass das Städtchen an die Eisenbahn angeschlossen ist. Die Ansichtspostkarte richtet sich wohl auch an potentielle Wallfahrer zum Witterschneekreuz, die mit einem Blick ersehen können, dass man nach Löffingen bequem reisen kann.
Oben rechts ist – quasi als Pendant zum ersten Bild – der obere Rathausplatz zu sehen, der als »Marktplatz« bezeichnet wird. Jahrhundertelang wurde hier der Kornmarkt abgehalten. Doch mit der Eröffnung der Bahnlinie 1901 war der Niedergang endgültig besiegelt. 1904 wurde er ganz eingestellt. Zu sehen sind die beiden Gasthäuser »zum Löwen« (Rathausplatz 11) und »zum Ochsen« (Rathausplatz 12). Aber die besondere Aufmerksamkeit des Fotografen galt wohl dem Neubau auf der anderen Seite des Platzes: Der »Stadtbau« mit der Gewerbeschule (Demetriusstr. 1) wurde 1909 erbaut. Das Vorgängergebäude und der gesamte Straßenzug waren bei einem Großbrand 1907 eingeäschert worden.
Unten links ist das »Krankenhaus« (Seppenhofer Str. 7) abgebildet, das in den Jahren 1890/91 erbaut wurde. Das kleine Haus daneben ist das alte Spital, in dem ursprünglich 1871 das Krankenhaus eröffnet wurde. 1955 wird es bei der Erweiterung des Krankenhausgebäudes schließlich abgerissen.
In der Kartenmitte unten sind zwei Ansichten des Witterschneekreuzes zu sehen: Die alte, holzverschindelte »Schneekreuz-Capelle« und die in den 1890er Jahren erbaute neuromanische »Wallfahrtskirche«.
Unten rechts ist eine junge Frau in Tracht zu sehen. Inwiefern die Frau einen Bezug zu Löffingen hat oder ob das Porträt aus rein dekorativen Gründen in die Mehrbildkarte montiert wurde, muss offen bleiben.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Wieder ist ein Fotograf auf den Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael gestiegen, um aus luftiger Höhe in alle Himmelsrichtungen zu fotografieren. Auf diesem Foto fällt der Blick auf den »neuen Benzbau« (Ringstr. 8). Der Wohnblock war ursprünglich mit Werkswohnungen für die Arbeiter des Nahe gelegenen Sägewerks und ihre Familien erbaut worden. Am linken Bildrand ist der neu erbaute Bahnhof zu sehen, der im September 1957 eingeweiht worden war. Zu sehen sind die Bahnlinie und einige Häuser in der Bahnhofstraße sowie in der Hohlgasse. Schon fast am Horizont, kurz bevor das Hochplateau der Baar in den Schwarzwald übergeht, grüßen die Aussiedlerhöfe in Stettholz. 1957/58 waren mehrere Familien aus der Enge des Städtchens dorthin gezogen, da sie dort bessere Bedingungen für ihre Landwirtschaft hatten.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Licht durchflutet präsentiert sich die Schalterhalle im neu errichteten Bahnhofsgebäude. Vorbei sind die Zeiten, dass die Fahrgäste in der hölzernen Behelfsbaracke ihre Fahrkarte kaufen und auf die Abfahrt ihres Zuges warten mussten. Die Vertreter der Deutschen Bundesbahn nehmen die neuen Räumlichkeiten bei den Einweihungsfeierlichkeien in Augenschein. Im Hintergrund ist der Zugang zur Bahnhofsgaststätte zu erkennen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Der Bahnhofsneubau ist eingeweiht. Von der Güterstraße aus wird über die Bahnlinie hinweg dieses Foto aufgenommen. Es zeigt das neue Empfangsgebäude bestehend aus einem zweigeschossigen Hauptbau (ganz rechts) und einem nördlich anschließenden eingeschossigen Bau, in dem sich ein Wartesaal für Reisende befindet. Daran schließt sich ein weitererer Anbau an, der zur Güterverladung dient. Ein Eisenbahnwaggon wartet darauf, entladen zu werden.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Ob sie gerade angekommen sind? Oder ob ihr Urlaub schon wieder vorüber ist und sie gleich abreisen werden? Kurgäste stellen sich vis-à-vis der Bahnhofsbaracke zu einem Gruppenfoto auf. Rechts steht ein Leiterwagen, mit dem das schwere Reisegepäck transportiert wird.
Im Hintergrund sind die Häuser in der Ringstraße und der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael zu erkennen, der noch nicht verputzt ist.