Ankunft von Kurgästen am Bahnhof, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Willkommen« steht auf dem Holzschild, das die Bahnhofstraße überspannt. Der Kurort Löffingen präsentiert sich gastfreundlich, schließlich leben die Gasthäuser insbesondere vom Fremdenverkehr. Aber auch viele Familien vermieten Gästezimmer und beherbergen Kurgäste, um einen Nebenverdienst zu haben.

Das Foto wird am 16. August 1957 aufgenommen, als am neuen Bahnhofsgebäude eine Gruppe Urlauber ankommt. Sie werden mit Leiterwagen abgeholt, auf denen das Reisegepäck zur Unterkunft transpotiert wird. Maria Schmutz (1898-?), die in der Alemannenstraße wohnt, ist gerade dabei, zwei Koffer zu verladen.

Im Hintergrund ist das Städtchen zu sehen. Der Blick fällt auf die Ringstraße, rechts ist die Rückseite des Hauses Fehrenbach (Demetriusstr. 18) und der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883438, 8.342414

Familie Münzer vor ihrem Möbelgeschäft in der Bahnhofstraße, ca. 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gerald Münzer zur Verfügung.

Zu besonderen Anlässen holt man den Fotoapparat heraus und heute ist ein besonderer Tag. Denn Dietmar Münzer wird aus der Volksschule entlassen. Zur Feier des Tages trägt er einen Anzug. Zusammen mit seinen Eltern und seinen jüngeren Brüdern lässt er sich fotografieren. Er lächelt in die Kamera.

Ein Jahr später trifft die Familie ein schwerer Schicksalsschlag, denn der Vater und Ehemann Eugen Münzer stirbt am 29. Mai 1957 im Alter von 46 Jahren.

1.Reihe, v.l.n.r.: Gerald Münzer (geb. 1952) und Wilfried Münzer (geb. 1950)
2.Reihe, v.l.n.r.: Eugen Münzer (1911-1957), Dietmar Münzer (geb. 1942) und Maria Münzer geb. Ernst (1921-2021)

Standort des Fotografen: 47.885909, 8.340520

Umzugswagen vor dem Bahnhof, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Genoveva Kinast und Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Vorbei am Bahnhof schlängelt sich der Narrenumzug. Das diesjährige Motto lautet »Märchen und Sagen«. Und da die Nazis seit drei Jahren an der Macht sind, sind nicht mehr nur alte Volksmärchen, etwa der Gebrüder Grimm, angesagt, sondern auch die germanische Mythologie. Schließlich muss das Fasnachtsmotto von den Behörden vorab genehmigt werden. Dieser Umzugswagen widmet sich dem nordischen Gott Thor. Das Schild am Wagen informiert in Sütterlinschrift, was genau dargestellt wird: »Im Zwergenreich ward Thors Hammer geschmiedet«. Auf dem Wagen steht Fritz Adrion sen. Der Mann neben dem Zugvieh ist ??? Rappenegger, neben dem Wagen geht Karl Glunk.

Der Umzugswagen, der dahinter zu erkennen ist, widmet sich dem »Schlaraffenland«, einem Grimm’schen Märchen.

Standort des Fotografen: 47.883338, 8.342447

2 Fotos: Fußballer als »Schotten» und »Iraker« in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1950

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Christa Egle und Cindy Küßner zur Verfügung.

»»» Trigger-Warnung

Der Zweite Weltkrieg ist seit fünf Jahren zu Ende und auch die Fasnacht findet wieder statt. Am »Fasnetsunntig« zieht ein außergewöhnlicher Narrenumzug durch die Bahnhofstraße in Richtung Städtchen. Die Fußballer des FC Löffingen haben sich als Angehöriger verschiedener Nationen verkleidet, schließlich lautet des Fasnachtsmotto in diesem Jahr: »Völkertreffen in Löffingen, der Zentrale Europas«.

Die eine Mannschaft war in Seppenhofen in der Zug gestiegen, die andere in Rötenbach. Vom Bahnhof Löffingen marschiert man gemeinsam zum Sportplatz, wo man gleich ein Fußballspiel austragen wird.

Hinter der britischen Flagge (»Union Jack«) marschiert eine Mannschaft, die als Schotten kostümiert ist, eindeutig am karierten Schottenrock zu erkennen. Dazu tragen sie ihre Fußballsocken und -schuhe. Angeführt wird die Gruppe von Alfred Egle (1920-2001), der gleich hinter der Fahne läuft. Außerdem sind zu sehen u.a.: Paul Bader.

Hinter den »Schotten« ist die Fahne des Königreichs Irak zu erkennen, bei der allerdings oben und unten vertauscht ist. Sie zeigt drei Streifen und ein Trapez, in dem sich zwei weiße, siebenzackige Sterne als Symbol der Araber und der Kurden befinden. Doch um diese Feinheiten geht es den Fußballern ohnehin nicht. Die kostümierte Fußballmannschaft, die der Fahne folgt, offenbart den kolonialen Blick auf die Völker im »Orient«. Die Iraker werden als exotische Wilde dargestellt. Zu erkennen sind u.a. Karl Keller (1920-2003), Fritz Egle (1929-2017) und Werner Schiehle (1929-2009).

Kinder laufen neben den beiden Fußballmannschaften her, darunter Gerda Stöhr und Helga Stöhr. Im Hintergrund sind der »neue Benzbau« (Ringstr. 8) und das Haus Rappenegger (Ringstr. 6) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883517, 8.342424

Umzugswagen vor dem Bahnhof, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Der 24. Februar 1936 ist ein Montag, aber nicht irgendeiner, sondern der »Fasnet Mändig«! Durch die Bahnhofstraße zieht sich der Narrenumzug. Am Bahnhofsgebäude fährt gerade ein Pferdewagen vorüber, der mit Nadelbäumen und Tannenreisig geschmückt ist. Ein Schild informiert, dass hier ein »Märchen« dargestellt wird. Und angesichts der kostümierten Narren mit Zipfelmützen und Rauschebärte, die auf dem Wagen sitzen, kann wohl kein Zweifel bestehen, dass es sich um die »sieben Zwerge« handelt. Und das »Schneewittchen« in einem strahlend weißen Kleid thront hinter ihnen.

Der Bahnhof, 1901 erbaut, wird 1945 bei einem Bombenangriff komplett zerstört. 1953/54 erfolgt der Neubau.

Standort des Fotografen: 47.883447, 8.342404

Dr. Lüdemann-Ravit mit seinen Kindern in der Bahnhofstraße, 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Wie die Orgelpfeifen haben sich die fünf Kinder von Dr. med. Hermann Lüdemann-Ravit auf einen Holzzaun in der Bahnhofstraße hingesetzt. Der Größe nach sind v.l.n.r. Klaus, Eva, Gisela, Wolfgang und Ulrike zu sehen. Rechts neben ihnen steht ihr Vater.

1912 in Pforzheim geboren, legte Hermann Lüdemann-Ravit 1932 das Abitur ab. Er studierte Medizin in Heidelberg, Kiel und Freiburg. Seine Approbation erhielt er 1938. Zwei Jahre später wurde er an der Universität Freiburg promoviert. In der Nachkriegszeit eröffnete er seine Arztpraxis in Löffingen.

Standort des Fotografen: 47.883339, 8.342513

Narren mit Kanone in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Fasnet Mändig« stellen sich die Teilnehmer des Narrenumzugs in der Bahnhofstraße auf. Mit dabei ist ein selbst gebasteltes Geschütz auf Rädern. Aus dem Kanonenrohr ragt ein stilisierter Blumenstrauß hervor. Sollen da etwas später Blumen abgefeuert werden?

Standort des Fotografen: 47.884564, 8.341365

Weibliche Narrenpolizei in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1951/52

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Beatrix Russo zur Verfügung.

Die weibliche Narrenpolizei steht in der Bahnhofstraße in Reih und Glied angetreten. Ihre weißen Uniformhosen heben sich kaum vor dem Hintergrund ab, da er tief verschneit ist. Seit 1936 gibt es eine weibliche Narrenpolizei. Die weißen Hosen wurden anfänglich vom Turnerbund ausgeliehen, weil es für Frauen damals unüblich war, Hosen als Beinkleider zu tragen.

V.l.n.r.: 1 Kommandantin Liesel Schmid (verh. Wider), 2 ???, 3 Maria Baumann, 4 Genoveva Adrion (verh. Kinast, geb. 1935), 5 Lioba Benitz (verh. Andritzke, geb. 1936).

Im Hintergrund links ist der »neue Benzbau« (Ringstr. 8) und rechts der große Schuppen (Ringstr. 9) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.882896, 8.342701

Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Löffingen, so scheint es, bekommt hohen Besuch. Am Haus von Landmaschinenhändler Friedrich Faller (Bahnhofstr. 3) fährt eine Königsfamilie vor. Sie ist edel gekleidet und steht inmitten eines Palasts, eingerahmt von Säulen, von einem Löwe aus Pappmaché bewacht. Es ist »Fasnet Mändig« und der Narrenumzug bewegt sich gerade durch die Bahnhofstraße. Das Fasnachts-Motto in diesem Jahr lautet: »Wiener Kongress«.

Wie in den 1950er Jahren noch üblich, wird der Umzugswagen von Pferden gezogen. Ihr Schweif ist am linken Bildrand gerade noch zu erkennen. Der Wagen ist mir einer Girlande geschmückt.

Auf dem Umzugswagen sind zu sehen v.l.n.r.:
1.Reihe, v.l.n.r.: Marianne Zepf (verh. Grieshaber), Gretel Jordan (verh. Ganter), ???, ???, ???, ???, ???, Karoline Auer, Lisette Zepf
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???

Standort des Fotografen: 47.884564, 8.341365

Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bei strahlendem Sonnenschein findet am »Fasnet Mändig« der Narrenumzug statt. Eine Gruppe Klischee-Holländer ist in der Bahnhofstraße angelangt. Sie stehen auf einem Wagen, vor den zwei Pferde gespannt sind. Er wird von einer holländischen Windmühle geschmückt.

Im Hintergrund ist der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) und dahinter die Schreinerei Münzer (Bahnhofstr. 13) zu sehen. Hinter dem Umzugswagen steht ein Lagerschuppen von Heinrich Walz (Bahnhofstr. 6), der auf der kleinen Verkehrsinsel errichtet ist. Auf dem Schild steht: »Kohlen Brikett Propangas«.

Standort des Fotografen: 47.885030, 8.341183

Laternenbrüder beim Kinderumzug, Fasnacht 1964

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Kinderumzug am Fasnachtsdienstag schlängelt sich durch die Bahnhofstraße. Er biegt soeben in die Untere Hauptstraße ein. Vorneweg marschieren die Laternenbrüder. Narrenvater Arno Adrion (ganz rechts) hält ein Megaphon in der Hand. Hinter ihm marschieren die Laternenbrüder Ernst Krauß, Hugo Schropp, Josef Heiler und Hans Schwarz.

Dahinter folgt eine Nonne in ihrer Ordenstracht. Es ist Schwester Edeltrudis (1914-?), die seit 1954 am Kindergarten in Löffingen wirkt. Im Hintergrund ist das Benz-Kamin der Holzindustriewerke Josef Benz AG zu sehen, das in den Himmel ragt.

Standort des Fotografen: 47.882557, 8.343285

Kinder des Erholungsheim Gugelberger am Bahnhof, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.

Die Kinder, die zur Erholung im Haus Gugelberger (Maienlandstr. 6) weilen, unternehmen mit den Erzieherinnen einen Ausflug. Sie stehen am Bahnhof und warten auf den einfahrenden Zug. Noch steht nur die Behelfsbaracke aus Holz und der Neubau des Bahnhofs ist noch nicht gebaut.

Vorne links steht Margaretha Gugelberger (1912-1989, die Besitzerin des Kindererholungsheimes. Rechts daneben steht Maria Baumann geb. Frei.

Neben der Kinderschar parkt ein Traktor mit Anhänger, auf dem Milchkannen geladen sind. Offensichtlich soll die Milch auch auf Reisen gehen – nach Freiburg zur 1930 gegründeten »Breisgaumilch GmbH«, wo sie weiterverarbeitet wird.

Standort des Fotografen: 47.882656, 8.342801