Personengruppe vor dem Haus Häusle, ca. 1910

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»An der Haslach« lautet die Adresse dieses Hauses in alten Unterlagen. Die Haslachstraße wird erst Jahrzehnte später angelegt. Auch die Festhallenstraße existiert noch nicht. Abgeschieden steht das eineinhalbstöckige Haus lange Zeit außerhalb des Städtchens. Gebaut wurde es 1895, nachdem das Vorgängergebäude abgebrannt war.

In den 1920er Jahren gehört es den vier ledigen Kindern des Schlossers Alois Häusle (1841-1903) und dessen Ehefrau Wilhelmine geb. Schnabel (1837-1919): Maria Häusle, Wilhelmine Häusle, Theresia Häusle und Emil Häusle. Sie verkaufen es 1929 an einen Landwirt aus Waldau, der es aber bereits fünf Jahre später seinerseits an die Witwe Johanna Hogg (geb. Maier, 1852-1943) veräußert. Sie stammt aus Döggingen, wohnte früher in Rötenbach, wo sie mit dem Schneider Mathäus Hogg verheiratet war. Am 28. Februar 1943 stirbt sie im Alter von 90 Jahren.

Wer erkennt die Frauen und Mädchen, die vor dem Haus posieren?

Standort des Fotografen: 47.883785, 8.348435

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen mit Neujahrsgruß, ca. 1927/28

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

»Herzliche Glückwünsche zum Jahreswechsel« ist auf diese Ansichtskarte gedruckt, die das Städtchen vom Gewann »Breiten« aus zeigt. Der Sägearbeiter Alois Breimaier schickt die Neujahrsgrüße nach Oggelshausen in Oberschwaben. Da die Briefmarke nicht mehr erhalten ist, ist auch kein Poststempel mehr vorhanden, sodass unklar ist, zu welchem Jahreswechsel Alois Breimaier die Karte versendet.

Ziemlich präzise datieren lässt sich allerdings, wann die Gesamtansicht des Städtchens fotografiert wurde. Ein erster Anhaltspunkt sind die Festhalle und die Volksschule bei der »Hasle«, die sich noch im Rohbau befinden. Noch sind nicht alle Fenster eingesetzt. In der Seppenhofer Straße steht bereits das 1927 erbaute Haus von Blechnermeister Robert Geisinger (Seppenhofer Str. 4), aber das 1929 errichtete Haus »Schönblick« (Stadionstr. 6) ist noch nicht gebaut. Und in der Kirchstraße sind noch Häuser zu erkennen, die bei einem Brand 1929 zerstört werden. Folglich muss das Foto 1927/28 aufgenommen worden sein.

Standort des Fotografen: 47.880780, 8.340002

Sirene auf dem Rathausdach, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Sirene auf dem Rathausdach hat den Einwohnern in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gute Dienste erwiesen. Sei es beim Großbrand 1921, als auch mit dieser Sirene die Feuerwehren der umliegenden Dörfer alarmiert wurden, sei es im Zweiten Weltkrieg bei alliierten Fliegerangriffen.

Hinter der Sirne sind die Häuser des oberen Rathausplatzes zu erkennen: die Dächer derGasthäuser »Löwen« (Rathausplatz 11) und »Ochsen« (Rathausplatz 12) und das Wohn- und Geschäftshaus von Familie Vogt (Rathausplatz 13). Weiter im Hintergrund sind das Haus Heizmann (Festhallenstr. 1) und die neu erbauten Häuser der Siedlung »Neue Heimat« in der Haslachstraße bis hinauf zur Pension »Schönblick« (Stadionstr. 6) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883850, 8.344208

Festhalle und »Adolf-Hitler-Schule« an der Hasle, ca. 1936

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Am 29./30. August 1936 wird das Schulgebäude an der Hasle offiziell eingeweiht. In der Lokalpresse wird das Bauwerk gerühmt: »Der imposante Bau, der vor über zehn Jahren, in wirtschaftlich schwerster Zeit, erbaut wurde, thront sozusagen als Abschluss gegen den prächtigen Haselwald und ist von allen Punkten der Stadt aus sichtbar.« Die Nationalsozialisten unter Führung von Bürgermeister Heinrich Andris verbuchen die Vollendung des 1923 begonnenen Bauwerks als ihren Erfolg. Das Gebäude sei eine »Ruhmestat in der Löffinger Heimatgeschichte«. An den beiden Fahnenmasten vor der Schule und der Festhalle flattern Hakenkreuzfahnen im Wind. Aufgenommen wurde das Foto vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche.

Wie auf der Ansichtskarte zu lesen ist, wird die Schule offiziell »Adolf-Hitler-Schule« benannt: »Einem besonderen Wunsche des Bürgermeister Andris entsprechend, der mit viel Liebe und Geduld, Tatkraft und Ausdauer den Ausbau vollführen ließ, soll die Schule dem Führer geweiht sein, stolz soll sie den Namen tragen und dadurch für alle Zeiten Künder sein des Mannes, der unser Volk aus Nacht und Grauen, aus Not und Elend, aus Bitternis und Uneinigkeit, aus Knechtschaft und Unfreiheit befreite und emporführte zu Licht, Freiheit und Ehre.«

Doch nicht nur die Presse verbreitet NS-Propaganda dieser Art. Auch der beliebte Heimatforscher Leo Ratzer (1881-1948) schreibt in einem Aufsatz: »Mit Stolz und innerster Berechtigung wird dieses Werk für alle Zeiten den herrlichen Namen Adolf-Hitler-Schule tragen, zur Ehre unserer Gegenwart und zur Nachahmung für die Zukunft.«

Im ersten Stock der Schule befindet sich denn auch eine große Wandfläche, die mit den »Bildern großer Männer der deutschen Geschichte« geschmückt ist. In der Mitte hängt das Bild des Namensgebers der Schule, »das Bild unseres Führers, des Freundes und Beschützers unserer Jugend.«  

Standort des Fotografen: 47.882614, 8.344042

Feuerwehrmänner vor der Festhalle, ca. 1945-1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Der Anlass, zu dem dieses Foto aufgenommen wird, ist unbekannt. Feuerwehrmänner stehen vor der Festhalle, ein paar Buben sind auch in Reih und Glied angetreten. Im Hintergrund ist die Festhalle und am Hang das kleine Häuschen von Peter Rombach (1891-?) und seiner Frau Anna (1889-?) zu sehen.

Weitere Häuser in der Haslachstraße sind nicht zu erkennen, so dass das Foto vermutlich vor Beginn der 1950er Jahre entsteht. Da aber – trotz des offiziellen Anlasses – auch keine Hakenkreuzfahnen zu erkennen sind, ist das Foto vermutlich in die frühe Nachkriegszeit zu datieren. 

Standort des Fotografen: 47.883132, 8.347734

5 Fotos: Umzug in der Festhallenstraße beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle und Matthias Frank zur Verfügung.

1953 findet nicht nur das Kreisfeuerwehrfest in Löffingen statt. Zugleich feiert die Löffinger Wehr ihr 90. Gründungsjubiläum. Beim Festumzug in Richtung Festhalle laufen sieben Zwerge mit, die ein geschmücktes Schild tragen: »Die Feuerwehr als Beschützerin der Heimat« ist darauf zu lesen. Es folgt der Spielmannszug, der einen Marsch spielt. Zu erkennen sind u.a. Klaus Allinger, Fritz Egle, Alfred Fehrenbach, Johann Glunk, Oswald Laufer und Gottfried Vogelbacher. 

Hinter dem Spielmannszug folgt »Hinterzarten«, wie auf dem umkränzten Täfelchen zu entziffern ist. Berittene Feuerwehrmänner nehmen ebenfalls am Umzug teil. Vorneweg fährt ein Pferdegespann von Familie Mayer.

Im Hintergrund ist das Haus von Landwirt und Sägearbeiter Karl Heizmann (Festhallenstr. 1) sowie die Häuser in der Haslachstraße zu erkennen. In dem kleinen Häuschen (Haslachstr. 2), das rechts am Hang steht, wohnt Peter Rombach (1891-?) mit seiner Frau Anna (1889-?).

Standort des Fotografen: 47.883482, 8.348032