Neue Witterschneekirche und alte Kapelle, ca. 1900

Sammlung Familie Waßmer

Neben einem floralen Motiv ist diese frühe Aufnahme der neuen Witterschneekirche und der alten Kapelle abgebildet. Von jenseits der Bahnlinie fällt der Blick auf die 1894-1897 erbaute Kirche, deren Langhaus und angebaute Sakristei zu sehen sind. Die Kastanienbäume sind noch klein und verdecken daher den Blick nicht. Rechts davor steht die alte Kapelle, die beim Bau der neuen Kirche von ihren ursprünglichen Standort verschoben wurde.

Standort des Fotografen: 47.892704, 8.333207

Spaziergänger im Kurpark, 6. Oktober 1957

Willy Pragher / Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg (Bestand W 134)

Für dieses Bild stieg der Freiburger Fotograf Willy Pragher (1908-1992) auf die Feuerwehrleiter. Aus luftiger Höhe fotografiert er den Kurpark auf dem Alenberg. Die Fotografie ist gestellt: Auffallend viele Menschen flanieren durch die Grünanlage, darunter auch Mitglieder der Trachtengruppe. Mit ihnen wird Pragher im Anschluss noch ein Fotoshooting haben und mehrere Gruppenfotos aufnehmen.

Standort des Fotografen: 47.885164, 8.346860

2 Fotos: Blick auf den Kurpark, 6. Oktober 1957

Willy Pragher / Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg (Bestand W 134)

Für diese beiden Bilder stieg der Freiburger Fotograf Willy Pragher (1908-1992) auf die Feuerwehrleiter. Aus luftiger Höhe fotografiert er den Kurpark auf dem Alenberg. Die Fotografie ist gestellt: Auffallend viele Menschen flanieren durch die Grünanlage, darunter auch Mitglieder der Trachtengruppe. Mit ihnen wird Pragher im Anschluss noch ein Fotoshooting haben und mehrere Gruppenfotos aufnehmen.

Die beiden Ansichten vom Kurpark sind Teil des Nachlasses Praghers im Staatsarchiv Freiburg, genauso wie die Gruppenfotos der Trachtengruppe.

Standort des Fotografen: 47.885164, 8.346860

Aufräumarbeiten am Alenberg nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Die Aufräumarbeiten nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 dauern nur bis Mitte September 1921. Die Gruppenpolizei V aus Müllheim leistet große Arbeit: Sie richtet das Trümmerfeld für den Wiederaufbau in nur 34 Arbeitstagen her.

Das Foto entsteht auf dem Alenberg. Durch Funkenflug verursacht brannten dort die Häuser von Bürgermeister Adolf Kuster, Schreinermeister August Limb, Schreinermeister Leo Münzer, Witwe Morath und Landwirt Albert Jonner ab.

Standort des Fotografen: 47.886650, 8.343239

Brennende Häuser am Alenberg beim Großbrand, 28. Juli 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Franz Scholz zur Verfügung.

Am 28. Juli 1921 weht ein verhängnisvoller Südwestwind, der das Mitten im Städtchen ausgebrochene Feuer anfacht. Durch Funkenflug breitet sich das Feuer rasend schnell bis hinauf zum Alenberg aus. Die Häuser von Otto Ganter, Hermann Fehrenbach und Antonie Münzer überspringt es. Sie bleiben verschont. Aber die Häuser von Bürgermeister Adolf Kuster, von Schreinermeister August Limb, von Schreinermeister Leo Münzer sowie die beiden Häuser der Witwe Morath und von Landwirt Albert Jonner werden ein Raub der Flammen. 

Karl Bader, der Sohn des Feuerwehrkommandanten, erinnert sich 1962: »Das Wäldchen auf der Kuppe des Alenberges war damit auch in Gefahr gekommen, und hatte auch schon zu brennen begonnen, doch die Wehr von Bräunlingen bannte diese Gefahr des Verderbens.«

Das Foto entsteht in der Alenbergstraße, während das Feuer wütet. Feuerwehrmänner und Helfer sind zu erkennen. Insbesondere auf dem Alenberg ist die Wasserversorgung so schlecht, dass sie dem Feuer weitgehend hilflos gegenüber stehen. Zwei Männer haben ein Möbelstück vor den Flammen gerettet und tragen es über die Straße, um es in Sicherheit zu bringen.

Standort des Fotografen: 47.886157, 8.343366

Gasthaus »Engel« beim Schneekreuz, ca. 1914

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Erika und Norbert Freudenberg zur Verfügung.

»Gasthaus Engel L. Markstahler«, steht auf dem Wirtshausschild, das am Seitengiebel angebracht ist. Dank dieser Information lässt sich das Bild ziemlich genau datieren. Denn 1914 hat der Milchhändler Ludwig Markstahler das Gasthaus gekauft, das direkt neben der Witterschneekirche steht. Zuvor war der »Engel« seit 1873 im Besitz der Familie Guth gewesen. Ludwig Markstahler betreibt das Gasthaus aber nur kurze Zeit persönlich, denn er ist während des Ersten Weltkrieges Soldat und fällt am 30. Januar 1917. Seine Witwe führt die Land- und Gastwirtschaft weiter. 1924 verheiratet sie sich mit dem Landwirt Heinrich Mayer. Bis 1934 betreiben sie gemeinsam das Gasthaus und stellen dann den Schankbetrieb ein.

Standort des Fotografen: 47.891867, 8.336837

Kind vor dem Gasthaus »Engel« beim Schneekreuz, ca. 1940-1945

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Erika und Norbert Freudenberg zur Verfügung.

Ein kleines Mädchen füttert die Hühner im Hof. Im Hintergrund ist das frühere Gasthaus »Engel« zu sehen, dessen Fassade ziemlich renovierungsbedüftig ist. Links ist der Ökonomieteil mit Scheunentor und Stalltür und rechts der Wohnbereich zu erkennen. Der Gast- und Landwirt Heinrich Mayer hatte den Schankbetrieb 1934 eingestellt.

Das Mädchen könnte Erika Bugger (verh. Freudenberg, 1942-2014) sein.

Standort des Fotografen: 47.891696, 8.336306

Gasthaus »Engel« beim Schneekreuz, ca. 1902

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Guth zur Verfügung.

»Gastwirtschaft zum Engel von J. Guth«, steht auf dem Wirtshausschild, das am Seitengiebel angebracht ist. Der »Engel« war neben den beiden Gasthäusern »Pilgerhof« und »Witterschnee« das dritte Gasthaus im Maienland, das vor allem von Wallfahrern besucht wurde.  Seit 1873 waren im »Engel«, direkt neben der Witterschneekirche gelegen, sogar Fremdenzimmer untergebracht. Das Gasthaus wurde bis zur Jahrhundertwende von dem Weber und Restaurateur Joseph Guth (1838-1891) und seiner Ehefrau Agnes geb. Kopp (?-?) betrieben.

Im Jahr 1900 übergab die Witwe das Haus an ihren Sohn Johann Guth (1869-1952), der in erster Ehe mit Johanna geb. Bader (1875-1903) verheiratet war, die allerdings bereits 1903 starb. Laut Feuerversicherungsbuch von 1898 bestand der »Engel« aus einem zweistöckigen Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude, mit Scheuer, Stall und Schopf sowie einer Trinkhalle, die links im Bild zu sehen ist. Das Dach ist noch holzgeschindelt. Im Vordergrund ist ein Obst- und Gemüsegarten zu sehen. Rechts bei der Personengruppe steht ein Ziehbrunnen.

Standort des Fotografen: 47.891867, 8.336837

Totenehrung auf dem Rathausplatz anlässlich der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Die Feierlichkeiten zur Wiederverleihung der Stadtrechte beginnen am Sonntag, den 27. Mai 1951 mit einem Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche. Im Anschluss versammelt sich die Festgemeinde auf dem unteren Rathausplatz zur Totengedenkfeier. Die Häuser des Städtchens sind mit Fahnen und Girlanden geschmückt.

V.l.n.r.: Willi Mayer, Georg Tschiggfrei, Ernst Kraus, ???, Josef  Benitz, Paul Gwinner, Fritz Adrion, Eugen Fehrenbach

Rechts hinter Josef Benitz: Karl Glunk und Arno Adrion

Standort des Fotografen: 47.883799, 8.343951

Renovierungsarbeiten am Rathaus, 1977

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Das Rathaus wird renoviert. Während die Fassade am oberen Rathausplatz eingerüstet ist, ist vom unteren Rathausplatz aus auf den ersten Blick nicht viel von den Renovierungsarbeiten zu erkennen. Der Weihnachtsbaum steht auf dem Platz. Die Straße ist abgesperrt und ein Kran blockiert die Durchfahrt.

Das Rathaustürmchen fehlt auf dem Bild, es wird gerade grundlegend saniert. Die Kupferarbeiten führt Blechnermeister Josef Heiler durch. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten werden in die Kugel unter dem Kreuz die Namen von Bürgermeister Dr. Dieter Mellert, der Handwerker und der Bediensteten des Rathauses eingelassen.

Standort des Fotografen: 47.883811, 8.343913

Unterer Rathausplatz mit Rathaus und Café Fuss, 1954/55

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

Der Buchbinder Albert Rebholz (1907-1962) versteht es,  zu fotografieren. Wie schon vor ihm sein Vater Anton Rebholz (1875-1946) hält er das Aussehen des Städtchens in zahlreichen Bildern fest. Seine Fotos sind keine Schnappschüsse, sondern sie sind durchkomponiert.

Das zeigt sich auch bei dieser Ansicht des unteren Rathausplatzes: Anton Rebholz wählt eine Perspektive, von der aus das Rathaus und das Café von Bäckermeister Viktor Fuss (Rathausplatz 5) weitgehend frontal zu sehen sind, die aber auch einen Blick in den Straßenzug ermöglicht. Rechts wird das Foto durch die dunkle Tanne begrenzt, die vor dem Haus Siefert (Rathausplatz 6) in den Himmel ragt. Im Vordergrund ist der neue Demetriusbrunnen zu sehen. Da die Bodenfläche vorne rechts leer wirken würde, wartet Rebholz einen Moment ab, in dem das angrenzende Gasthaus »zum Adler« seinen Schatten auf den Platz wirft. Ein Kind mit Fahrrad wird von ihm mit abgeblichtet. Es belebt nicht nur das Bild. Durch seine Platzierung in der Bildmitte verbindet es auch den Demetriusbrunnen im Vordergrund mit dem Rathaus und dem Kriegerdenkmal von 1870/71 im Hintergrund. Kein Wunder, dass dieses Foto als Ansichtskarte Verbreitung fand!

Standort des Fotografen: 47.883715, 8.343582

Haus Siefert mit Ladengeschäft »Gottlieb« auf dem unteren Rathausplatz, 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Monika Huber zur Verfügung.

Die Jugendstilelemente sind deutlich am Wohn- und Geschäftshaus Rathausplatz 6 zu erkennen. Erbaut wurde es 1911 nach Plänen des Architekten Fr. Kopp. Bauherr war der Apotheker Otto Buisson (1868-1934). Als er 1920 nach Pforzheim zog, um dort die »Adler-Apotheke« zu betreiben, verkaufte er das Gebäude an den Kaufmann Paul Guth (1881-1924). Guth starb 1924 im Alter von nur 43 Jahren. Seine Witwe Maria Guth geb. Sibold (1886-?) übernahm das Geschäft und übergab es schließlich an ihrer Tochter Anna (1903-?) und deren Ehemann Wilhelm Siefert (?-?).

Im Erdgeschoss befindet sich eine Filiale der Lebensmittelkette »L. Gottlieb«. Anna Siefert führt außerdem ein kleines Modegeschäft. In einer Glasvitrine neben dem Eingang sind Hüte ausgestellt. Ihr Ehemann Wilhelm Siefert besitzt eine Kohlenhandlung und vertreibt Kohle, Koks und Briketts. Außerdem betreibt er eine »Aral«-Tankstelle, die verkehrsgünstig an der Landstraße liegt, die durch das Städtchen führt. Die Zapfsäule steht unmittelbar neben dem kleinen Gärtchen mit der hochaufragenden Tanne.

Standort des Fotografen: 47.883797, 8.343835