Ruine des zerstörten Bahnhofs, Februar 1945

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.

Vom 1901 eröffneten Bahnhof ist nach einem Fliegerangriff am 22. Februar 1945 nicht mehr viel übrig geblieben. 40 Brandbomben fielen an diesem Tag in zwei Angriffswellen um 13.30 Uhr und gegen 23 Uhr auf das Städtchen. Das Gelände am Bahnhof glich einem Kraterfeld. Vom Bahnhofsgebäude war nur der zweigeschossige Mittelteil stehen geblieben, die eingeschossigen Anbauten auf beiden Seiten waren dem Erdboden vollkommen gleichgemacht.

Sechs Jahre, nachdem die Deutschen den Zweiten Weltkrieg begonnen und Europa seitdem verwüstet hatten, war der Krieg nun auch spürbar bei der Zivilbevölkerung vor Ort in Löffingen angekommen.

Standort des Fotografen: 47.883415, 8.342655

Wehrmachtssoldat vor dem Bahnhof, ca. 1940-1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Oskar Baader zur Verfügung.

Es ist Krieg. Ein Wehrmachtssoldat (Oskar Baader?), der vermutlich auf Heimaturlaub war, steht vor dem Bahnhofsgebäude, um Abschied zu nehmen. Der Bahnhof wird später bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883638, 8.342319

Bahnhofsgebäude mit Personengruppe, Ansicht von der Gleisseite, ca. 1905

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Sibold zur Verfügung.

Auf dem Bahnsteig wartet ein Mann und zwei Frauen, die in ihrer Mitte ein kleines Mädchen haben. Offenbar wollen sie verreisen. Neben ihnen steht der Stationsvorsteher des Bahnhofs. »804 m.ü.M.« ist auf dem Schild über ihren Köpfen zu lesen.

Die feierliche Eröffnung der Bahnlinie zwischen Neustadt und Donaueschingen und damit auch die Eröffnung des Löffinger Bahnhofes war am 19. August 1901 erfolgt. An ihr hatten der badische Großherzog Friedrich I., der Fürst Max-Egon zu Fürstenberg und hohe Staatsbeamte teilgenommen.

Standort des Fotografen: 47.883421, 8.341897

Bahnhofsgebäude nach der Eröffnung, Ansicht von der Gleisseite, ca. 1901

Hofphotograph Alfred Wolf, Konstanz / Stadtarchiv Titisee-Neustadt

Am 19. August 1901 fand die feierliche Eröffnung der Bahnlinie zwischen Neustadt und Donaueschingen in Anwesenheit des Großherzogs Friedrich I., des Fürsten Max-Egon zu Fürstenberg und hoher Staatsbeamter statt. Damit war Löffingen an den Bahnverkehr angeschlossen.

Das Foto entstand in den ersten Anfangsjahren des Bahnhofes. Im Hintergrund ist das der Deutschen Reichsbahn gehörende Dienstwohnungsgebäude (Bahnhoftstr. 4) zu erkennen, aber der 1905 errichtete Neubau der »Kinderschule« (Bahnhofstr. 9) fehlt noch auf dem Bild. In der Ferne ist die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz zu sehen.

Das zweigeschossige Bahnhofsgebäude aus Backsteinen mit eingeschossigen Anbauten an beiden Seiten entsprach der typischen badischen Bahnhofsanordnug. Der Komplex bestand aus dem Hauptgebäude, das auch als Wohnhaus diente, aus einem Wartesaal und einem Güterschuppen sowie einem freistehenden Toilettenhäuschen. Die Anlage wurde bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört.

Links neben den Gleisanlagen hat der Fotograf dieser Aufnahme, der Konstanzer Hofphotograph Alfred Wolf (1863-1930), sein Werk signiert. Er war damals ein überregional gefragter Fotograf für Objekte der Technik und Industrie.

Standort des Fotografen: 47.883237, 8.341997

Ehrung von Oberschwester Gertrud Faller und Hebamme Emma Kienzle, ca. 1979

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Bürgermeister Dieter Mellert hat die erfreuliche Aufgabe, zwei langjährige und verdiente Mitarbeiterinnen des Krankenhauses zu ehren. Bei einer Weihnachtsfeier überreicht er der Oberschwester Gertrud Faller (geb. Schmid, 1925-2005) und der Hebamme Emma Kienzle (geb. Geisinger, 1915-2003) Blumensträuße. Das Foto wird im Aufenthaltsraum des Krankenhauses in der Seppenhofer Straße, dem früheren Refektorium (Speisesaal), aufgenommen.

Sowohl Emma Kienzle als auch Gertrud Faller verbringen ihren Lebensabend im Altenpflegeheim St. Martin, dem früheren Krankenhaus. Emma Kienzle stirbt dort am 30. November 2003, Gertrud Faller am 13. April 2005.

Standort des Fotografen: 47.881699, 8.345347

»Zigeunerinnen« beim Narrenumzug, Fasnacht ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

In den Fasnachtsumzug haben sich Anna Jordan (1907-?) und Gertrud Schmid (1925-2005) eingereiht. Die beiden aktiven Fasnachtsnärrinnen, die sich häufig mit viel Witz und in phantasievollen Kostümen an der Straßenfasnacht beteiligen, sind in diesem Jahr als »Zigeunerinnen« kostümiert.

Seit jeher sind Kostüme, die vermeintlich fremde »Völker« wie z.B. »Indianer« und »Eskimos« darstellen, beliebt. Dieses Foto ist auch deshalb ein besonderes Zeitzeugnis, weil es beispielhaft zeigt, dass in der deutschen Nachkriegsgesellschaft kein Bewußtsein für den zehn Jahre zuvor verübten Völkermord an den Sinti und Roma vorhanden war. Stereotype Vorstellungen und auch Vorurteile gegenüber der Minderheit der »Zigeuner« existierten fort.

Standort des Fotografen: 47.883723, 8.343953

Preismaskenball in der Festhalle, Fasnacht 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

In der Festhalle ist ein großer Laufsteg aufgebaut. Es findet aber keine Modeschau statt, sondern ein »Preismaskenball«, so lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht.

Ein Mann im Anzug, mit Sonnenbrille und Strohhut, fährt gerade auf einem viel zu kleinen Kinderrad, das unter seiner Last zusammenzubrechen droht, über den Steg. Der Fasnachtsnarr ist Arno Adrion (geb. 1924). Im zivilen Leben ist er Schuhmachermeister von Beruf und betreibt bei der Kirche ein Schuhgeschäft.

Ihm dicht auf den Fersen folgt Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005). Sie hat einen großen Regenschirm aufgespannt.

Standort des Fotografen: 47.882900, 8.347843

Zwei Generationen der Familie Schmid, ca. 1926

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Zwei Töchter des Malermeisters Karl Schmid (1878-1955) und dessen Ehefrau Ernestine geb. Link (1884-1958) stehen vor einer Mauer. Veronika Schmid und Hedwig Schmid sind selbst noch kleine Mädchen. Ihr ältester Bruder Timotheus ist zu diesem Zeitpunk aber bereits erwachsen, verheiratet und Vater eines Mädchens, das auf dem Foto in der Mitte steht. Die beiden Schwestern halten ihre Nichte Gertrud, die nur wenige Jahre jünger ist als sie selbst, am Händchen.

V.l.n.r.: Veronika Schmid, Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005) und Hedwig Schmid (verh. Bayer, 1924-1996).

Standort des Fotografen: ?

Frau mit zwei Kindern vor dem Haus Mayer in der Ringstraße, 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Ein knappes Jahrzehnt nach dem verheerenden Großbrand 1921 entstand diese Aufnahme in der Ringstraße, der damaligen »Hinterstraße«. Zu sehen ist das im Zuge des Wiederaufbaus errichtete Anwesen des Landwirts und Fuhrunternehmers Martin Mayer. Dazu hatte er den Bauplatz vom früheren Standort etwas verlegt. Der Neubau war ein zweistöckiges Wohnhaus und ein Ökonomiegebäude mit Stallung und Schopf. 

Im Vordergrund ist eine Personengruppe zu sehen: Elisabeth Schultheiß (1911-?) geht mit ihrer Nichte Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005) und einem weiteren Kind, das im Kinderwagen sitzt, spazieren.

Standort des Fotografen: 47.884707, 8.344270

Einschulung der Erstklässler mit Lehrerin Waßmer, 1986

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

20 Erstklässler stehen stolz mit ihren Schultüten auf den Treppenstufen vor dem Eingang der Grundschule. Ihr Lächeln offenbart so manche Zahnlücke. Neben ihnen steht ihre Klassenlehrerin Maria Waßmer, die sie in den ersten beiden Schuljahren unterrichten wird.

1.Reihe, v.l.n.r.: Birte Meder, Daniela Leber, Robert Hrubik, Oliver Conzelmann, Melanie Brunner, Bianca Kreuzer, Nadine Seibel
2.Reihe, v.l.n.r.: Nelly Winterhalder
3.Reihe, v.l.n.r.: Lehrerin Maria Waßmer, Bernadette Willburger, Sabine Wangler, Moritz Stolz, Olaf Spiegel, Ingmar Janssen, Christoph Obalski
4.Reihe, v.l.n.r: Nicole Pütz, Andreas Müller, Heiko Niklaus, Konrad Krämer, Tobias Guth, Matthias Stratz

Standort des Fotografen: 47.882310, 8.347817

Einzug der Laternenbrüder und Hansele in die Festhalle, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Bei einer Fasnachtsveranstaltung in der Festhalle ziehen die Laternenbrüder und die Hansele ein.

V.r.nl.: ?, Josef Benitz sen., Sattlermeister Ernst Krauss, ?

Standort des Fotografen: 47.882931, 8.347890

Gipsergeschäft Schweizer beim Verputzen eines Neubaus, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Die Mitarbeiter des Gipsergeschäfts Schweizer unterbrechen ihre Arbeit für einen kurzen Moment und lassen sich auf dem Gerüst der Baustelle fotografieren. Gipsermeister Franz Schweizer (1899-1971) steht im Vordergrund auf einer Tonne.

Wer weiß, welches Haus hier gerade gebaut und verputzt wird?

Standort des Fotografen: ?