Renovierungsarbeiten am Rathaus, 1977

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Das Rathaus wird renoviert. Während die Fassade am oberen Rathausplatz eingerüstet ist, ist vom unteren Rathausplatz aus auf den ersten Blick nicht viel von den Renovierungsarbeiten zu erkennen. Der Weihnachtsbaum steht auf dem Platz. Die Straße ist abgesperrt und ein Kran blockiert die Durchfahrt.

Das Rathaustürmchen fehlt auf dem Bild, es wird gerade grundlegend saniert. Die Kupferarbeiten führt Blechnermeister Josef Heiler durch. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten werden in die Kugel unter dem Kreuz die Namen von Bürgermeister Dr. Dieter Mellert, der Handwerker und der Bediensteten des Rathauses eingelassen.

Standort des Fotografen: 47.883811, 8.343913

Eingerüstetes Rathaus bei der Renovation, 1977

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Das Rathaus ist eingerüstet, weil seine Fassade gerade renoviert wird. Der Rathausplatz ist von Autos zugeparkt. Dass hier früher Märkte abgehalten wurden, ist kaum mehr vorstellbar. Nur die Brunnenfigur der »Schnitterin«, die aus dem Autoblech herausragt, erinnert noch daran. Die Zeiten, dass sich im Erdgeschoss des Rathauses die Markthalle befand, sind lange vorbei. Heute befinden sich dort die Kurverwaltung und die Stadtbücherei, wie auf den Fensterscheiben zu lesen ist.

Standort des Fotografen: 47.883923, 8.344807

Porträt von August Zepf, 1929

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Margarethe Senn zur Verfügung.

Als junger Mann lässt sich der Landwirt August Zepf (1900-?) im Fotostudio aufnehmen. Er kam am 22. Juli 1900 als drittjüngstes von zehn Geschwistern zur Welt. Seine Eltern waren der Landwirt Jakob Zepf (1859-1931) und Georgina Zepf geb. Hilpert (1861-1953). Er wuchs in der Unteren Hauptstraße auf. Im Ersten Weltkrieg war August Zepf noch kurz vor Kriegsende Soldat geworden. Er heiratete 1929 Klara Fehrenbach (1902-?), mit der er vier Kinder, ein Sohn und drei Töchter bekam. Nach dem Tod seines Vaters 1931 übernahm er das Elternhaus und führte den landwirtschaftlichen Betrieb weiter. Er gehörte zu denjenigen mutigen Männern, die 1934 gegen die Vertreibung des katholischen Stadtpfarrers durch die Nationalsozialisten protestierten und deshalb für einige Tage verhaftet wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zunächst einberufen, dann aber freigestellt. Er musste aber 1944 zum »Volkssturm« einrücken. Bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 wurde sein Haus in der Unteren Hauptstraße komplett zerstört und August Zepf erbaute 1949 ein neues Anwesen in der Dittishauser Straße.

Haus Zepf in der Dittishauser Straße, ca. 1955-1960

Sammlung Familie Waßmer

Das Haus von Familie Zepf in der Unteren Hauptstraße wurde bei einem Fliegerangriff am 25. Februar 1945 komplett zerstört. Mehrere Jahre musste sie in Behelfsunterkünften wohnen. 1949 errichtete August Zepf (1900-?) an der Dittishauser Straße ein neues landwirtschaftliches Anwesen.

Am Giebel des Nachbarhauses ist eine Rundfunkantenne zu sehen. Fernsehantennen waren in der Mitte der 1950er Jahre noch eine Seltenheit.

Standort des Fotografen: 47.886036, 8.349853

Haus Zepf in der Dittishauserstraße, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Nachdem das Haus von Familie Zepf in der Unteren Hauptstraße bei einem Fliegerangriff 1945 komplett zerstört worden war, errichtete August Zepf (1900-1982) an der Dittishauser Straße ein neues landwirtschaftliches Anwesen. Zusammen mit seiner Ehefrau Klara Zepf geb. Fehrenbach betreibt er die Landwirtschaft. 1966 übergibt er sie an seinen Sohn. Außerdem arbeitet er 42 Jahre lang als Holzhauer im Stadtwald.

Links daneben sind stadteinwärts das Haus von Waldwegwart Julius Zepf (Dittishauser Str. 19) und das Haus von Landwirt Otto Geisinger (Dittishauser Str. 17) zu sehen. Beide Häuser wurden 1936 von der Baugenossenschaft erbaut.

Standort des Fotografen: 47.886172, 8.350294

Heinrich Wider und Johann Schmitt als Soldaten in Flandern, 1917

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heiner Wider zu Verfügung.

Nicht in Löffingen, sondern im fernen Flandern entsteht dieses Doppelporträt von Heinrich Wider und Johann Schmitt. Die beiden Löffinger treffen sich dort an der Front während ihres Militärdienstes im Ersten Weltkrieg. Im Fotostudio lassen sie sich in ihrer Uniform ablichten. Auf der Rückseite ist das Foto mit den Worten beschriftet: »Das Wiedersehen in Flandern 1917. Eine Erinnerung aus der Jugendzeit.«

Beide kehren in ihre Heimat und in ihr ziviles Leben zurück. Johann Schmitt (1878-1967), der ursprünglich aus Württemberg stammt, arbeitet weiterhin als Schneidermeister. Der fast 20 Jahre jüngere Heinrich Wider (1896-1975) tritt in das Baugeschäft seines Vaters ein und wird Bauunternehmer.

Standort des Fotografen: Flandern.

Ernst Heiler als Soldat im Fotostudio, ca. 1914-1918

Fotograf Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Ein Soldat steht in feldgrauer Uniform in einem Fotostudio. Seine rechte Hand hat er auf das Tischchen neben sich gelegt, mit seiner linken Hand umfasst er die Koppel seiner Uniform. An seiner Kopfbedeckung sind zwei Kokarden zu sehen, die schwarz-weiß-rote Reichskokarde und eine weitere Kokarde, vermutlich in den badischen Farben.

Vermutlich ist der Soldat Ernst Heiler (1895-1949), geboren am 9. Juni 1895. Er ist Landwirt und verheiratet mit Rosa geb. Selb (1896-1967). Sie betreiben zusammen ihr landwirtschaftliches Anwesen im heutigen Pfarrweg 1. Ernst Heiler stirbt am 15. Februar 1949 im Alter von nur 53 Jahren.

Standort des Fotografen: Neustadt

Garten der Siedlung »Neue Heimat« in der Haslachstraße, August 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

Unterhalb des Café Schönblicks befindet sich in der Haslachstraße die Siedlung »Neue Heimat«. Familie Kriegisch, die aus Oberschlesien stammt, hat hier mit anderen »Heimatvertriebenen« ein neues Zuhause gefunden. Im Garten hinter dem Haus können sie ihr eigenes Gemüse anbauen. Außerdem halten sie hier einen kleinen Ziegenbock. Auf dem Foto ist Elisabeth Kriegisch (1910-1997), ihre Tochter Maria und ihre Nichte Marianne zu sehen, die für ein paar Tage aus Mannheim zu Besuch ist.

Standort des Fotografen: 47.883732, 8.349096

Familie Kriegisch in der »Neuen Heimat« in der Haslachstraße, ca. 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

Familie Kriegisch schaut aus den Fenstern ihrer kleinen Dachgeschosswohnung: Elisabeth Kriegisch (1910-1997), ihre Mutter Agnes Jeglitzka (1871-1956) und ihre Tochter Maria. Als »Heimatvertriebene« verschlug es die die Familie 1946 aus Oberschlesien zunächst nach Jever. 1953 siedelte sie von dort nach Löffingen über, in der Hoffnung auf bessere Arbeitsmöglichkeiten.

Eine kleine 2-Zimmer-Wohnung in der Siedlung »Neue Heimat« war ihnen in Aussicht gestellt worden. Groß war die Enttäuschung bei der Ankunft in Löffingen, da das Haus in der Haslachstraße noch nicht bezugsfertig war. Stattdessen musste sich Familie Kriegisch zunächst im Gasthaus »Löwen« einquartieren und dann für einige Wochen bei Familie Göhry in der Oberen Hauptstraße unterkommen, wo sich die vier Personen ein Zimmer teilten. Jetzt geht es allmählich aufwärts und Familie Kriegisch wohnt immerhin in den eigenen vier Wänden. Hinter dem Haus ist ein kleiner Garten, den sie ebenfalls nutzen können. Im Fenster links ist eine andere »Heimatvertriebene« zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883779, 8.349148

Fünf Männer vor einem Auto, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Wider zur Verfügung.

Ein Auto hat am Straßenrand geparkt. Noch sind motorisierte Fahrzeuge im Städtchen eine Seltenheit, denn Durchgangsverkehr gibt es kaum und nur wenige Löffinger besitzen ein Auto. Einer der ersten ist Friseurmeister Julius Limb (1883-1968), der in der Bildmitte steht.

Wer weiß, vor welchem Gebäude das Auto parkt?

V.l.n.r.: Heinrich Wider, ???, Julius Limb, Joseph Benitz, Hermann Ganter

Standort des Fotografen: 47.884445, 8.347223

Fünf Freunde im Fotostudio, ca. 1914

Fotostudio Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Paula Veith sowie Peter Sackner und Monika Huber zur Verfügung.

Fünf Jugendliche lassen sich in einem Fotostudio aufnehmen. Alle sind herausgeputzt und tragen Anzüge. Warum die jungen Männer ein gemeinsames Foto von sich wollen, ist unbekannt. Es könnte sein, dass das Verbindende der 1905 gegründete Turnerbund ist.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: ???, Franz Schweizer (1899-1971)
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Karl Sibold (1893-1976), Anselm Zepf (1898-?), ? Faller

Standort des Fotografen: Neustadt