Dieses Foto wurde uns dankenswerterweise von Luzia Bader zur Verfügung gestellt.
Von der Bittengasse aus gesehen steht die Kirche St. Michael auf einer kleinen Anhöhe, die von einer Mauer begrenzt wird. Sie umschließt den Bereich, auf dem sich früher der Friedhof befand. An der Kirchenmauer stehen noch einige Grabsteine. Die Mauer ist von einer Treppe durchbrochen, die zu einer Tür führt, über die man die Kirche neben dem Marienaltar betritt.
Als das Foto vom Kirchturm aus aufgenommen wird, ist der »Benzbau« (Ringstr. 8) noch neu: Erbaut 1923/24 von den Holzindustriewerken Josef Benz AG, bietet das Mietshaus rund 20 Familien ein Zuhause. Auf dem Foto ist die Fassade noch leuchtend weiß, auch der Holzlattenzaun ist frisch gestrichen, der das dazugehörige Grundstück einrahmt.
Auf dem angrenzenden Grundstück, getrennt nur durch einen schmalen Fußweg, der zur Bahnhofstraße hinaufführt, wurde nach dem Großbrand 1921 Trümmerschutt abgeladen und damit der Hang aufgeschüttet. Deutlich zu sehen ist das Bahnhofsgebäude von 1901, das bei den Fliegerangriffen im Februar 1945 komplett zerstört wird. Auch der »Benzbau« wird damals beschädigt.
Links hinter dem Benzbau ist der Giebel und das Dach vom Haus Fehrenbach (Bahnhofstr. 2) zu sehen, weiter hinten das Dienstwohnungsgebäude (Bahnhofstr. 4), der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) und am Ende der Straße das Haus Schlenker (Bahnhofstr. 14). Rechts vom Kindergarten steht das Haus Egle (Rötengasse 6) und dahinter das Haus Willmann (Bahnhofstr. 11). Auf der anderen Seite der Bahngleise ist das Sägewerk Benz zu sehen sowie einige Häuser der Hohlgasse.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.
Der Landwirt Johann Fehrenbach (1871-1943) hat hinter seinem Anwesen in der Ringstraße die Tür zum Schweinestall geöffnet und das Schwein herausgelassen. Metzger Adam Leitold (1869-1959) blickt abwägend auf das Tier. In der Hand hält er ein Bolzenschussgerät.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.
Hinter ihrem Haus, in der Ringstraße, haben Johann Fehrenbach (1871-1943) und seine Frau Anna geb. Schropp (1872-1939) ihren Enkel Johann (geb. 1932) auf ein Pferd gesetzt. Der Junge schaut etwas ängstlich, weshalb seine Oma im Begriff ist, ihn wieder vom Pferd herunterzuholen.
Dieses Foto stellte und dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.
Vor dem Haus des Schneidermeisters Johann Wehrle in der Demetriusstraße ist ein Fronleichnamsaltar aufgebaut, an dem die Prozession anhält. Wehrle war gleichzeitig Meßmer der katholischen Pfarrgemeinde. Sein Haus, aber auch das von Schuhmachermeister Heinrich Thoma (links daneben) sind mit Tannenreisig geschmückt.
Der Stadtpfarrer kniet gerade unter dem »Himmel«, mit dem Rücken zur Gemeinde. Die Mädchen, die zur Erstkommunion gingen, haben sich in ihren weißen Kleidern aufgestellt. Auch Ordensschwestern und einige Männer und Frauen sind zu sehen. Rechts neben dem Tordurchgang des Molkereigebäudes steht der Kirchenchor. Die Straße entlang verläuft das Band eines Blumenteppichs.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.
Die Teilnehmer der Fronleichnamsprozession haben sich vor dem Altar, der vor dem Haus des Schneidermeisters Johann Wehrle in der Demetriusstraße aufgebaut ist, versammelt. Das Gebäude ist mit Girlanden geschmückt. Der Priester hat die Monstranz auf dem Alter abgestellt und wendet sich den Gläubigen zu. Männer tragen den »Himmel«, den Erstkommunionkinder und Ministranten umrahmen. Die Frauen des Kirchenchores haben ihre Gesangsbücher aufgeschlagen. Ein Mann trägt flankiert von zwei Begleitern eine Kirchenfahne.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.
Auch das Haus des Schneidermeisters Johann Wehrle wurde nach dem Großbrand 1921 neu erbaut. Wie die meisten der wiederaufgebauten Gebäude besitzt es Staffelgiebel zu beiden Nachbargebäuden. Markant ist der gestufte Fries über den Fenstern des zweiten Stockwerks. Oben auf dem Dach bietet eine kleine Gaupe mit zwei Flügeltüren und einem Laufrad die Möglichkeit Holz und Waren per Seilzug in den Speicher zu befördern.Eine niedrige Toreinfahrt schließt sich an die zwei Fenster im Erdgeschoss an. Johann Wehrle (1889-?) schaut aus einem der Fenster zum Fotografen. Seine Tochter Anneliese (1924-2011) sitzt vor ihm in einem Kinderkorbsessel. Johann Wehrle hatte das Haus 1933 von Küfermeister Peter Rombach übernommen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.
Alle Gebäude, die auf diesem Foto oberhalb des Mailänder Tores zu sehen sind, wurden beim Großbrand 1921 zerstört und danach neu erbaut. Vor dem Großbrand gab es keine Brandmauern zwischen den Häusern im »Winkel« oder in der »Hintergasse«, wie die Demetriusstraße damals hieß. Dadurch konnten sich die Flammen von einem Dachstuhl zum nächsten ungehindert ausbreiten.
Der Brand brach am 28. Juli 1921 im Haus Heer aus, das dort gestanden hatte, wo auf dem Foto das bewachsene Haus des Landwirts Emil Fürst zu sehen ist (Demetriusstraße 10). Die Flammen sprangen auf die gegenüberliegende Häuserfront über, so dass beide Häuserzeilen in kürzester Zeit abbrannten. Eine Kommission legte die Rahmenbedingungen für den Wiederaufbau der Häuser fest mit dem Ziel, den alten Charakter des Straßenzuges zu bewahren. Die Steingewände der Fenster und die Rundbogen der Toreinfahrten sollten dazu beitragen. Brandmauern und darauf aufbauende Staffelgiebel waren vorgeschrieben.
Das Foto wird am Mittwoch, den 4. September 1935 aufgenommen. Es zeigt, dass die Straße nur einen Sand- und Schotterbelag hat. Vor den Häusern sorgen Pflasterungen für gefestigte Vorplätze.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.
Sattlermeister Wilhelm Krauß baute das Haus nach dem Brand 1907 wieder auf. Die Fassade ist so mit einer Kletterpflanze zugewachsen, dass die Fenster zu einem großen Teil hinter der Blätter- und Blütenwand verschwinden. Das Firmenschild ist verdeckt.
von der Homepage der Firma Raumgestaltung Welte-Joos, Überlingen
Der Sattlermeister Ernst Krauß (1897-1978) übernimmt 1920 das Haus und das Geschäft von seinem Vater Wilhelm Krauß (1871-1970). Links neben der Eingangstür befindet sich die Werkstatt, im Fenster rechts werden Waren ausgestellt. Auf dem Schild über dem Eingang steht: »Sattler-, Tapezierer-, Polstergeschäft« und darunter: »Lederwaren E. Krauß Kinderwagen«. Die Familie Krauß hat sich vor dem Haus für ein Bild eingefunden.
Zu sehen sind vermutlich Ernst Krauß, Berta Krauß geb. Hofmann (1905-1957), Ernst Krauß jr., Christiane Krauß und Veronika Krauß (geb. 1937).
Die prächtig entwickelten Bäume vor dem »Stadtbau« verdecken die Freitreppe das Eingangsportal. An der Seitenfassade hängt ein Werbetransparent: »Werde Mitglied beim NSV« (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt). Dahinter schaut ein Teil der Schmiede von Schmiedemeister Leonard Vergut in der Oberen Hauptstraße hervor. Das Haus am rechten Bildrand hinter dem kleinen Berg gehört bereits zur Vorstadtstraße.
Die Fassade des Hauses von Sattlermeister Ernst Krauß in der Demetriusstraße ist zugewachsen. Daneben erkennt man das Haus des Schneidermeisters Otto Schmidt. Das Haus des Elektromeisters Karl Götz dahinter zeigt ebenfalls eine dicht begrünte Fassade.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rudi Jordan zur Verfügung.
Vor der Freitreppe des »Stadtbaus« haben sich in weiß gekleidete Sportler inmitten der Zuschauer aufgestellt. Ein Sportler steht oben auf der Treppe vor einer Gruppe von Männern, die die Ehrung vornehmen. Rechts von der Treppe ist eine Musikkapelle zu sehen. Die Menschen drängen sich auf dem Platz und verfolgen das Geschehen. Einige sind mit dem Fahrrad gekommen.