Sprachunterricht für Kinder des Jugoslawischen Clubs, März 1980

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Initiative geht auf Ivan Ravic zurück. Er ist einer der Gründer des »Jugoslawischen Vereins 29. November«, in dem Menschen aus Jugoslawien, die in Löffingen leben, organisiert sind. Der »29. November« verweist auf das Gründungsdatum der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien im Jahr 1945, als sich die sechs Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien und Mazedonien zusammentaten. Der Club richtet kulturelle Veranstaltungen aus, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, und seit Januar diesen Jahres bietet er auch serbokroatischen Sprachunterricht für jugoslawische Kinder an. Professorin Desa Milovanovic, die in Hüfingen wohnt, erteilt interessierten Kindern einmal pro Woche den Unterricht. Die Stadtverwaltung stellt hierfür ein Klassenzimmer in der Grund- und Hauptschule zur Verfügung. 15 Jungen und Mädchen aus Löffingen und Rötenbach nehmen das Angebot regelmäßig wahr.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Professorin Desa Milovanovic, 2 Ana Ravic (verh. Schlegel), 3 ???, 4 ???, 5 Bo Medved (verh. Diehr), 6 Maria Hrubik, 7 Rasta Hrubik (verh. Heizmann)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Sinisa Plavsic, 2 Gordana Rudez, 3 Suncica Caspar-Schillings

Das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Jugoslawien wurde am 12. Oktober 1968 unterzeichnet und führte zu einer jugoslawischen Einwanderung in die Bundesrepublik Deutschland. Doch auch 1980 gilt Deutschland noch nicht als Einwanderungsland. Ausländische Bürger*innen, die hier leben, werden noch als »Gastarbeiter*innen« bezeichnet – und dabei wird ignoriert, dass die meisten dauerhaft hier sind und bleiben. Ganz in diesem Sinne heißt es denn auch in einem Zeitungsartikel zum Sprachunterricht des Jugoslawischen Clubs in Löffingen: »Die Gastarbeiterkinder sollen durch diesen Unterricht die Heimatsprache lernen, damit sie bei ihrer Rückkehr in ihre Heimat der Muttersprache mächtig sind, des weiteren will man das Heimatland der Eltern kennenlernen.« Für viele der Kinder wird aber in Wirklichkeit Löffingen zu einer neuen Heimat.

Standort des Fotografen: 47.882376, 8.347973

Publikum bei der Feier zum 75. Jubiläum des Turnerbunds, 12. Juli 1980

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Turnerbund feiert sein 75. Gründungsjubiläum mit einem mehrtägigen Fest. Los geht es am Samstag, den 12. Juli 1980 mit dem Totengedenken auf dem Friedhof und einem anschließenden Festakt in der Aula der Realschule. Der erste Vorsitzende Karl Guth (1912-2002) begrüßt die Anwesenden. Dann hält Bürgermeister Dr. Dieter Mellert eine Ansprache. Auch der Vorsitzende des Badischen Schwarzwald-Turngaues Max Ringwald ergreift das Wort und ehrt verdiente Mitglieder.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Evangelischer Pfarrer Dieter Waßmer (1940-2021), 2 Klara (Lisette) Zepf (geb. Assmuth, 1907-1999), 3 Else Strobel (geb. Gißler), 4 Adelheid Cäcilie Guth (1914-2001), 5 Dr. Gebhard Hecht, 6 Bürgermeister Dr. Dieter Mellert

Darüberhinaus sind im Publikum u.a. zu erkennen: Ernst Keller, Anselm Zepf, August Fehrenbach, Richard Kirner (1930-2002), [Gertrud?] Kirner, Klaus Manock, Doris Manock, Bernd Schäzle (TV Lenzkirch, Gauvorsitzender Turngau Breisgau) und Thaddäus Streit

Standort des Fotografen: 47.883837, 8.347912

Startpunkt beim Volksradfahren auf dem Schulhof, Mai 1980

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Wenn es auf dem Schulhof der Realschule nur so von Radfahrer*innen wimmelt, dann muss ein besonderes Ereignis stattfinden. Tatsächlich veranstaltet der Sportverein Löffingen zum wiederholten Male das Volksradfahren, das sich großer Beliebtheit erfreut. Trotz nicht idealer Witterung nehmen daran 550 Radfahrer*innen teil! Zwei Rundtouren rund um Löffingen und seine Ortsteile stehen zur Verfügung , die eine ist 27,4 Kilometer lang, die andere 41,7! Start- und Zielpunkt ist der Schulhof der Realschule, aber man kann auch an einem der Kontrollpunkte in Rötenbach, Göschweiler, Reiselfingen, Unadingen, Dittishausen oder in Weiler dazustoßen.

Die größte Gruppe, die an der Radtour teilnimmt, ist die Hexengruppe. Mit 30 Personen reiht sie sich in die »Tour de Löffingen« ein. Einige ihrer Mitglieder sind auf dem Foto zu sehen. Mit dabei sind Heinz Egle (1937-2023), Karl-Heinz Kaltenbrunner (1955-2018), Jürgen Jonner, Franz Hofmeier, Christian Bayer, Anita Guth und Joachim Koch.

Für das leibliche Wohl am Start und Ziel sorgt in bewährter Weise Helmut Münzer. Alle Teilnehmer*innen erhalten zum erfolgreichen Abschluss der Radtour die »Trimm-Medaille« der Trimmspiele in Altbronze mit einem historischen Motiv.

Standort des Fotografen: 47.883843, 8.347444

Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1980

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Carola Hannes zur Verfügung.

»Närrisch in die 80er Johr« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Und diese Narrengruppe nimmt das Motto wörtlich, allerdings orientieren sich die Närrinnen und Narren mit ihren Kostümen mehr an den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts als an den 1980er Jahren.

V.l.n.r.: 1 Carola Hannes, 2 Uta Butsch, 3 Elvira Laufer, 4 Birthe Laufer (im Kinderwagen), 5 Roland Laufer, 6 Helga Zimmermann, 7 Lore Kühn, 8 Wolfgang Kühn, 9 Matthias Kühn, 10 Siegfried Bader, 11 Traudel Isele, 12 Fritz Isele, 13 Konrad Isele

Hinter der Gruppe steht Martin Laufer erhöht. Er hält eines der Ankerseile des Fesselballons in Händen, der aus Dutzenden Luftballons besteht. Hinter ihm ist das Café Fuß (Rathausplatz 5) zu sehen, das für die närrischen Tage in »Café Schimpf« (?) umbenannt ist. Der Narrenbaum der 20-Jährigen ragt bereits seit dem »Schmutzigen Dunschdig« in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.883934, 8.343890

Neues Postamt in der Bittengasse, September 1980

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Am Samstag, den 6. September 1980 wird das neu erbaute Postamt in der Bittengasse feierlich eingeweiht. Die beiden Ortsgeistlichen, Stadtpfarrer und Dekan Hermann Litterst und Pfarrer Dieter Waßmer, segnen das Gebäude. Noch ist die Deutsche Bundespost nicht privatisiert, sondern ein staatseigener Betrieb, weshalb neben dem Eingang auch ein Amtsschild mit dem Bundesadler angebracht ist und vor dem Gebäude ein Fahnenmast steht. Der Parkplatz ist komplett zugeparkt.

Im Jahr 1980 beträgt das Porto für Postkarten und Briefe im Fernverkehr 50 bzw. 60. Pfennig. Darüber hinaus gibt es ein ermäßigtes Porto für Orts- bzw. Nachbarortsverkehr.

Standort des Fotografen: 47.883319, 8.345523

2 Fotos: Jugendliche beim Kartenspielen im Jugendtreff »Laube«, 1980

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die »Laube« (Güterstr. 5) auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks Benz, die früher als Kantine für die Werksangehörigen diente, hat sich in kurzer Zeit zu einem beliebten Jugendtreff entwickelt. Man trifft sich hier am Nachmittag, um zusammen abzuhängen, zu quatschen – oder auch zu spielen. Hier wird gerade eine Runde Cego geklopft – und nicht nur die Spieler, auch die Zuschauer sind konzentriert bei der Sache. Schließlich ist es kein normales Cegospiel, sondern es wird ein Preiscego veranstaltet.

Als Sieger geht Rolf Berger hervor. Er bekommt als Preis einen Schinken. Zweiter wird Ingo Küßner und Dritter wird Rainer Knöpfle, beide erhalten eine Schallplatte. Auf Platz 4 und 5 landen Nedim Demiröz und Oliver Knöpfle, sie erhalten als Preis ein Speckbrett mit einem Laib Brot bzw. mit Senf. Auch für den Letztplatzierten gibt es einen Trostpreis, nämlich Babynahrung.

Oberes Foto
Zu sehen sind am Tisch: 1 Ingo Küßner, 2 Achim Gauger, 3 Harald Vetter (»Lunti«), 4 Oliver Knöpfle, 5 ??? ‍
Im Hintergrund stehen und sitzen: 1 ???, 2 Nedim Demiröz, 3 ???, 4 Johannes Wetzel

Auf dem Buffet am rechten Bildrand stehen zwei Dosen »Pepsi-Cola«, ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk. Alkohol ist in der »Laube« tabu.

Standort des Fotografen: 47.883212, 8.341098

3 Fotos: Abbruch der Ökonomie vom Haus Mayer, Frühjahr 1980

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Es ist ein ungewöhnlicher Blick, der sich hier dem Betrachter bietet. Denn die Fotos werden aus erhöhter Perspektive von einem Fenster im Mehrfamilienhaus »neuer Benzbau« aufgenommen. Der Blick fällt über die Ringstraße hinweg zum Altstadtring, der auf den Fotos aber schon nicht mehr geschlossen ist. Denn die Ökonomie vom Haus Mayer (Demetriusstr. 17) wird gerade abgebrochen. Der Bagger leistet ganze Arbeit: Das Dachgeschoss ist schon komplett verschwunden.

Ursula Weißenfels, die Tochter von Gottlieb und Luise Mayer, errichtet zusammen mit ihrem Ehemann Lothar Weißenfels einen Neubau an der Stelle (Demetriusstr. 17a). Darin wird eine Massagepraxis und eine Druckerei als Gewerbeeinheiten untergebracht.

Im Hintergrund sind die Gebäuderückseiten des ehemaligen Gasthauses »Adler« (Untere Hauptstr. 2) und des Hauses Geisinger (Untere Hauptstr. 4) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883839, 8.342821

3 Fotos: Konfirmanden mit Pfarrer Waßmer, 1980

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Festgottesdienst in der evangelischen Johannes-Kirche ist vorüber und die Konfirmation vollzogen. Die 13 Konfirmanden haben ihren Glauben öffentlich bekräftigt. Damit haben sie das Taufversprechen erneuert, das ihre Eltern und Paten einst stellvertretend für sie bei der Taufe abgelegt hatten und sind nun religionsmündig. Die Konfirmanden haben den Segen empfangen und zum ersten Mal am Abendmahl teilgenommen, mit Wein und Brot.

Den biblischen Konfirmationsspruch haben sie sich selbst ausgesucht. Zur Erinnerung an den Tag ihrer Konfirmation erhalten sie eine »Jeansbibel«, eine Bibel für Jugendliche, mit einem Jeanseinband. Zusammen mit Pfarrer Dieter Waßmer (1940-2021) stellen sie sich nach dem Gottesdienst zu einem Gruppenfoto auf. Der Konfirmandenausflug führt die Gruppe ins Elsass nach Strasbourg.

Dieter Waßmer wurde 1970 zum Pfarrer der evangelischen Gemeinde ernannt. 1981 zieht er mit seiner Ehefrau Helen geb. Walter von Löffingen weg und Fritz Herrenbrück wird sein Nachfolger.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Heidi Ehrenschneider, 2 Jeanette Egle (1965-1981), 3 Carmen Hoßbach, 4 Oliver Letz, 5 Michael Bürklin
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Pfarrer Dieter Waßmer (1940-2021), 2 [Diana Kolloff?], 3 [Monika Trefzer, Göschweiler]
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ??? Bernauer (Göschweiler), 2 [Ebi Kolloff?], 3 Hans Jürgen Drescher, 4 Heiko Ludwig, 5 Thomas Könecke (Dittishausen), 6 Geron Gromann (Dittishausen)

Standort des Fotografen: 47.881448, 8.348634

Zwei Närrinnen im Maienland, Fasnacht 1980

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Wie jede Fasnacht sind sie auch in diesem Jahr wieder mit dabei: Olga Geisinger (1919-?) und Gertrud Faller (1925-2005). Das Duo mischt sich Jahr für Jahr unter das närrische Volk. Schon der Größenunterschied des ungleichen Paares wirkt komisch, vor allem wenn die beiden mit dem Klischee spielen, dass der Mann größer als die Frau sei.

Sie stehen an der Kreuzung von Maienlandstraße und Rötengasse. Im Hintergrund ist der Schopf von Pflästermeister Ludwig Storz (Maienlandstr. 10) sichtbar, der allerlei Schrott sammelt.

Standort des Fotografen: 47.885319, 8.342628

Narrengruppe in der Rötengasse, Fasnacht 1980

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Vom Eise befreit sind Strom und Bäche«… Frühlingshafte Temperaturen herrschen beim »Schmutzigen Dunschdig«. Die Straßenfasnacht dieser vier Närrinnen verwandelt sich bei strahlendem Sonnenschein fast in einen Frühlingsspaziergang. Bald wird der letzte Schneerest in der Rötengasse weggeschmolzen sein.

Standort des Fotografen: 47.885280, 8.342667

2 Fotos: Narrengruppe auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1980

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Stadtgärtnerei Löffingen«, steht auf dem Holzschild, das diese Narrengruppe mit sich führt. Am »Schmutzigen Dunschdig« beteiligen sich diese Gärtnerinnen mit ihren Blumen, mit Obst und Gemüse und bewaffnet mit diversen Gartenwerkzeugen an der Straßenfasnacht. Dass noch Winter ist, vergisst man fast bei soviel Flower Power.

Die Gruppe steht am Rathauseck. Im Hintergrund fällt der Blick in Richtung unterer Rathausplatz. Zwischen der Metzgerei Butsch (Demetriusstr. 15) und dem Haus Weißenfels (Demetriusstr. 17) klafft eine Baulücke. Die alte »Adler«-Scheune wurde abgerissen. Ein Kran zeigt an, dass mit der Errichtung des Neubaus von Axel Smidt (Demetriusstr. 16) begonnen wurde.

Die Gärtnerinnen sind u.a. Erika Fuß.

Standort des Fotografen: 47.883826, 8.344704

Narrengruppe hinter dem Mailänder Tor, Fasnacht 1980

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Strahlender Sonnenschein bescheint das Narrentreiben am »Schmutzigen Dunschdig«. Während die Stadtmusik vom Maienland kommend ins Städtchen zieht, wo gleich der Narrenbaum aufgestellt wird, steht eine Gruppe Närrinnen am Straßenrand: Sie tragen Körbe, in denen sie allerlei Naschzeugs und Hochprozentiges mit sich führen. Ragt da nicht ein Flaschenhals aus einem der Körbe heraus?

V.l.n.r.: Carola Hannes, Sabine Hornstein, Rita Bölle, Elvira Laufer

Standort des Fotografen: 47.884145, 8.343550