Haus Geisinger in der Alenbergstraße, 1923

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Auch das Haus des Landwirts Leopold Geisinger (1878-1938) und seiner Ehefrau Veronika Geisinger geb. Mauthe (1878-1958) brannte beim Großbrand am 28. Juli 1921 ab und die Familie verlor all ihr Hab und Gut. Zwei Jahre nach dem verheerenden Brandunglück steht der Neubau der Familie Geisinger in der Alenbergstraße, ein zweistöckiges Wohnhaus mit Ökonomiegebäude. Die Familie versammelt sich zu einem Gruppenfoto vor ihrem neuen Zuhause.

Vor der Haustür stehen v.l.n.r.: ???, Tochter Emma Geisinger (verh. Kienzle, 1915-2003), Leopold Geisinger, Sohn Franz Geisinger (1919-1992), Tochter Lina (Leopoldine) Geisinger (1901-1989), ???, Tochter Maria Geisinger (verh. Rösch, 1916-2001).  

Aus dem Fenster im ersten Stock schaut Veronika Geisinger geb. Mauthe heraus. Sie ist Hausfrau und Mutter, aber darüberhinaus auch als Hebamme tätig.

Standort des Fotografen: 47.884914, 8.344687

Seifenkistenrennen in der Alenbergstraße, 5. Februar 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Auf Höhe des Hauses Vogelbacher (Alenbergstr. 13) stehen mehrere Seifenkisten in Startposition. Gleich wird es in den selbst gebauten Kleinfahrzeugen mit Karacho den Hang der Alenbergstraße runtergehen. Eine Helmpflicht gibt es noch nicht, die meisten Kinder tragen zwar eine Kopfbedeckung, aber einen Helm hat nur ein Junge auf.

Standort des Fotografen: 47.885826, 8.343598

Ökonomiegebäude vom Haus Benitz in der Alenbergstraße, ca. 1930-1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Ein Wagen mit Weinfässern steht im Hof der Weinhandlung Benitz.  Aus einem Fenster fällt der Blick über den Hof hinüber zum Ökonomiegebäude (Alenbergstr. 8), das ebenfalls nach dem Großbrand 1921 neu erbaut wurde.

Standort des Fotografen: 47.885328, 8.343914

Vieh am Brunnen in der Alenbergstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

An der Einmündung der Alenbergstraße in die Maienlandstraße steht ein Laufbrunnen. Er dient längst nicht mehr dazu, die Haushalte in der Nachbarschaft mit Trinkwasser zu versorgen. Aber seine wichtige Funktion als Viehtränke hat er behalten. Der Landwirt – und Sprengmeister – Fritz Fehrenbach (1904-1973) steht mit einem Stier am Brunnen. Mit einem Holzbengel in der Hand hält er den Stier in Schach.

Im Hintergrund ist der Seitengiebel vom Haus Walz zu sehen, das Polizeikommissar Karl Walz (1891-1969) und seiner Ehefrau Anna Walz geb. Frey (1900-1992) gehört. Fern am Horizont ist die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.888519, 8.341869

Blick vom Rathausturm zum Alenberg, ca. 1914-1921

Sammlung Familie Waßmer

Vom Rathausturm fällt der Blick über die Dächer des Altstadtrings in Richtung Alenberg. Im Vordergrund sind die Häuser der Demetriusstraße zu erkennen, die beim Großbrand 1921 alle ein Raub der Flammen werden. Ein Umspannmast befindet sich auf einem der Dächer, d.h. das Foto wurde aufgenommen, nachdem Löffingen an die Elektrizitätsversorgung angeschlossen wurde. Gut zu erkennen ist, wie eng bebaut die Altstadt war, was das rasche Ausbreiten des Großfeuers am 28. Juli 1921 erklärbar macht.

Im Mittelpunkt des Bildes steht das Doppelhaus Alenbergstr. 7/9, das wegen seiner Größe und seiner exponierten Lage auf dem Alenberg auch das »Hohe Haus« genannt wird. Erbaut wurde es 1823 von dem Gastwirt Joseph Hogg (1796-1857). Er errichtete es auf einem älteren Weinkeller und eröffnete darin im darauffolgenden Jahr seine Weinhandlung Joseph Hogg. Sie bestand unter diesem Namen bis zum Jahr 2007. Hogg starb 1857. Seine Witwe Elisabeth Hogg geb. Waldvogel (1800-1869) verkaufte 1862 das Haus mit der Weinhandlung an ihren Neffen, den Weinhändler Josef Eggert (1831-1888). Das Anwesen bestand aus zwei zweistöckigen Wohnhäusern, die aneinandergebaut waren, aus einem Branntweinkeller, einem Gewölbekeller, einem Pumpbrunnen, einem Ökonomiegebäude mit Scheuer, Stall und Schopf, einer Küferwerkstatt und einem Waschhaus sowie einem Schweinestall. Eggert war mit Carolina Theresia geb. Löw (1841-1876) verheiratet, die aus Heiligenberg stammte, aber kurz nach der Eheschließung starb, sodass die Ehe kinderlos blieb. 1895 wurden der Weinhändler Joseph Benitz (1859-1919) und der Josef Paul Thoma (1868-?) neue Eigentümer des Geschäfts und des Gebäudekomplexes. Thoma schied bereits 1902 aus dem Geschäft aus. Seitdem ist es das Haus Benitz, das da über dem Städtchen thront. 1921 beim Großbrand ebenfalls zerstört, wurde an gleicher Stelle wieder ein Doppelhaus errichtet. 

Standort des Fotografen: 47.883855, 8.344314

Blick vom Kirchturm ins Maienland, ca. 1930-1934

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Familie Ganter aus Rötenbach zur Verfügung.

Man muss schon gute Augen haben, um die Details zu erkennen, die bei der Datierung des Fotos helfen. Klar ist auf den ersten Blick, dass diese Aufnahme nach dem Großbrand 1921 bzw. nach dem erfolgten Wiederaufbau entstanden ist. Schließlich stechen das neue Mailänder Tor und die angrenzenden Häuser der Demetriusstraße, aber auch das Haus Benitz in der Alenbergstraße in die Augen.

Unterhalb des Hauses Benitz ist in der Rötengasse eine unbebaute Fläche zu erkennen: Die Ruine des niedergebrannten Hauses Thoma, die dort viele Jahre als letztes Überbleibsel des Großbrandes stand,  ist abgetragen worden. Mitte der 1930er Jahre wird auf dieser Fläche die Villa von Dr. Gugelberger  (Maienlandstr. 6) errichtet. Am Mailänder Tor ist über dem Torbogen deutlich die 1930 angebrachte Madonnenfigur zu erkennen. Sie gehört zu den beiden Gefallenentafeln, auf denen die Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen »Söhnen der Stadt« eingemeißelt sind. Der Demetriusbrunnen davor in der Mitte des unteren Rathausplatzes wird im Frühjahr 1945 bei Fliegerangriffen zerstört und 1954 leicht zurückgesetzt neu gebaut.

Am linken Bildrand ist ein kleiner Teil der Fassade des »Benzbaus« in der Ringstraße zu sehen. In der Ferne am Horizont ist die Wallfahrtskirche Witterschnee zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882615, 8.344060

Blick vom Kirchturm in Richtung Maienland, ca. 1950-1954

Verlag A. Rebholz

Rund 25 Jahre nachdem dieser Blick schon einmal aufgenommen wurde (siehe Foto), entsteht diese Ansicht des Städtchens. Vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael fällt der Blick auf den Altstadtring, der sich die Demetriusstraße entlangzieht. In der Bildmitte ist das Mailänder Tor zu sehen, an dessen geflicktem Dach die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges noch deutlich zu erkennen ist. Der alte Demetriusbrunnen, der beim Bombenangriff 1945 zerstört wurde, fehlt auf dem Bild, und der neue Brunnen, der 1954 geschaffen wird, existiert noch nicht. Schön sind die Häuser im Maienland zu erkennen, die sich die Straße entlang ziehen. Am Horizont grüßte die Walltfahrtskirche Witterschneekreuz.

Standort des Fotografen: 47.882620, 8.344020

Blick über die Gärten im Maienland zum Alenberg, 2013

Sammlung Familie Waßmer

Noch liegt kein Schnee und es sieht noch gar nicht winterlich aus. Doch die Tanne im Garten von Veiths (Rötengasse 2) wird für die Adventszeit mit Lichterketten geschmückt. Um auch ganz nach oben bis zur Tannenspitze zu kommen, ist eine Feuerwehrdrehleiter im Einsatz. Eine gute Gelegenheit, um in luftiger Höhe ein paar Fotos aufzunehmen.

Über das Haus von Familie Waßmer (Maienlandstr. 12) mit seiner Solaranlage auf dem Dach wandert der Blick über verschiedene Gärten zu den Häusern am Alenberg. Zu sehen sind insbesondere das neu gebaute Wohnhaus von Familie Benitz (Alenbergstr. 11), die beiden Häuser von Familie Vogelbacher (Alenbergstr. 13) und daneben das seit Jahrzehnten leerstehende Häuschen, in dem früher Hermine Münzer wohnte (Alenbergstr. 15).

Standort des Fotografen: 47.885345, 8.342421

Blick vom Maienland in Richtung Alenberg, 2013

Sammlung Familie Waßmer

Die Tanne im Garten von Veiths (Rötengasse 2) wird für die Adventszeit mit Lichterketten geschmückt. Um auch ganz nach oben bis zur Tannenspitze zu kommen, ist eine Feuerwehrdrehleiter im Einsatz. In luftiger Höhe entsteht dieses Foto mit einem ungewöhnlichen Blick auf die Rötengasse in Richtung Alenberg.

Standort des Fotografen: 47.885345, 8.342421

2 Fotos: Abbruch des Ökonomiegebäudes vom Haus Vogelbacher in der Alenbergstraße, 2006

Sammlung Familie Waßmer

Die Eigentümer des Hauses Alenbergstraße 13 waren seit vielen Generationen Landwirte: Hermann Fehrenbach, Josef Vogelbacher (1905-1946),  der mit der Haustochter Karolina Fehrenbach (1906-1993) verheiratet war, und Gottfried Vogelbacher (1933-2008).

Neben dem Wohnhaus stand ein zweistöckiges Ökonomiegebäude mit Scheuer und Stallung, das sogar den Großbrand 1921 überstand. Doch nachdem die Landwirtschaft stillgelegt wurde, waren auch die Tage de Ökonomie gezählt. Im Sommer 2006 wird sie abgerissen. Dabei kommt unter dem verputzten Mauerwerk die Holzkonstruktion zum Vorschein. Vor der Baustelle steht Bernhard Vogelbacher.

Standort des Fotografen: 47.885732, 8.343648

2 Fotos: Haus Vogelbacher in der Alenbergstraße mit Ökonomiegebäude, 2006

Sammlung Familie Waßmer

Das Wohnhaus Alenbergstraße 13 und das dazugehörige Ökonomiegebäude haben sich äußerlich all die Jahrzehnte hindurch wenig verändert. Schon auf den alten Gesamtansichten des Städtchens aus der Zeit der Jahrhundertwende sind beide Gebäude Dank ihrer exponierten Lage auf dem Alenberg gleich auf den ersten Blick zu erkennen. Den Großbrand 1921 überstanden das Wohnhaus und das Ökonomiegebäude unbeschadet, während andere Häuser weiter oben am Alenberg durch Flugfeuer eingeäschert wurden.

Natürlich wurden die beiden Gebäude mehrfach modernisiert. Die größte Veränderung steht 2006 an, als Scheuer und Stallung abgerissen werden, um einem Neubau mit Wohnungen Platz zu machen.

Standort des Fotografen: 47.885732, 8.343648

Ökonomiegebäude Benitz in der Alenbergstraße, ca. 1989

Stadtarchiv

Nach dem Großbrand 1921 wurde nicht nur das Wohn- und Geschäftshaus der Familie Benitz neu erbaut, sondern auch das neue Ökonomiegebäude der Weinhandlung, das sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand.

Es blieb Jahrzehntelang völlig unverändert, bis es Anfang der 1990er Jahre umgebaut und modernisiert wurde. Zusätzliche Fenster wurden in die Fassade hineingebrochen, die Scheunentore wurden verglast, das Dach ausgebaut und Dachgauben ergänzt. Das ursprüngliche Gebäude mit den Sandsteingewänden um Fenster- und Türöffnungen sowie die charakteristischen Rundbögen blieben jedoch erfreulicherweise erhalten.

Standort des Fotografen: 47.885003, 8.344570