»Flugzeugaufnahme von Löffingen«, ca. 1935

Badisch-Pfälzische Flugbetrieb A.G., Mannheim / Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Ein Flugzeug kreist über das Städtchen und ein Luftbild wird aufgenommen. Die »Flugzeugaufnahme« findet als Ansichtskarte Verbreitung. Im Vordergrund ist die heutige Güterstraße zu sehen. Dahinter befindet sich die Bahnlinie und jenseits der Gleise das im Frühjahr 1945 zerstörte Bahnhofsgebäude. Am Ortseingang fallen die beiden Barockhäuser ins Auge: Links das katholische Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10) und rechts das Haus Kaus (Untere Hauptstr. 9a).

Hinter der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist die Hafnergasse (heute Kirchstraße) zu erkennen: Die Häuser auf der rechten Straßenseite wurden nach dem Großbrand 1929 neu erbaut. An der »Hasle« steht bereits das Gebäude der Festhalle und Volksschule. Mit dem Bau wurde 1923 begonnen, aber er konnte erst 1936 eingeweiht werden. Die Außenanlage ist hier noch nicht gestaltet. 

Demetriusstraße hinter dem Gasthaus »Adler«, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

Die Demetriusstraße verengt sich hinter dem Gasthaus »Adler«. Vom Gasthaus führt ein Übergang hinüber zu der Tanzlaube und zu den Stallungen in der angrenzenden »Adler«-Scheune, links im Bild. Im rechten Teil des Bildes sieht man die Rückansicht der Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6). In der Enge der Altstadt musste auch der kleinste Platz als Lagermöglichkeit genutzt werden. Auch ein Misthaufen hatte seinen Platz zu finden.

Der Künstler Guido Schreiber (1886-1979), der ab 1917 in Villingen wohnhaft war, malte diese Ansicht. Sie wurde 1921 in der Zeitschrift »Badische Heimat« veröffentlicht. Damals erschien ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens, Fotografien, aber auch gemalten Bildern illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben.  

Standort des Malers: 47.883392, 8.343473

Torbogen des Mailänder Tors, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

»Anno 1580« steht an den Torbogen des Mailänder Tores geschrieben, denn in diesem Jahr wurde das Gebäude erbaut. Das letzte verbliebene der ehemals drei mittelalterlichen Stadtore verfügt nur über eine enge Durchfahrt ins Maienland. Es ist eigentlich ein dreistöckiges Wohnhaus. Deutlich zu erkennen ist dies an der Treppe, die zur Wohnung im ersten und zweiten Obergeschoss hinaufführt, und an den Fenstern mit den Blumenkästen. Im Tor wohnt der Uhrenkastenschreiner Mathias Brugger. Das Mailänder Tor übersteht den Großbrand 1921 weitgehend unbeschädigt, wird dann aber beim Wiederaufbau abgebrochen, um Platz für ein neues Tor mit einer breiteren Durchfahrt zu schaffen.

Der Künstler Guido Schreiber (1886-1979), der ab 1917 in Villingen wohnhaft war, malte diese Ansicht. Sie wurde 1921 in der Zeitschrift »Badische Heimat« veröffentlicht. Damals erschien ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens, Fotografien, aber auch gemalten Bildern illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben.  

Standort des Malers: 47.883939, 8.343769

Parcours beim Demetriusbrunnen am »Tag des Sports«, 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Im Städtchen wird der »Tag des Sports« veranstaltet. Am Demetriusbrunnen ist ein Parcours aufgebaut. Hier ist gerade die Frauenmannschaft des Volleyball-Clubs in Aktion. Christel Wehrle balanciert einen Schubkarren auf einem Balken, der zum Schwebebalken wird.

Im Hintergrund sind das neu gebaute Haus der Sparkasse (Demetriusstr. 13) und das Modegeschäft Egle (Demetriusstr. 14) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883664, 8.343750

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 15 ist mit »Unterer Platz, Mailänder Tor und Laden A. Egle« betitelt. Zu sehen ist die Häuserzeile am Unteren Rathausplatz mit dem Mailänder Tor, das nach dem Großbrand 1921 abgerissen wurde, um Platz für eine breitere Tordurchfahrt zu schaffen. Links daneben stehen die Häuser des Flaschnermeisters Ferdinand Willmann, des Korbmachers August Egle und die Metzgerei Werne.

Wingenroth beschreibt die Ansicht mit den Worten: »Ebenso aber erfüllt uns die andere Seite des Platzes neben dem Mailänder Tor mit Genugtuung; wie hier die Läden eingebaut sind, kann als gutes Gegenbeispiel gegen die vorhin erwähnten gelten.«

Standort des Fotografen: 47.883675, 8.344068

Narrengruppe »Schwere Batterie« in der Demetriusstraße, Fasnacht ca. 1930

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle und Conrad Bader zur Verfügung.

Die »schwere Batterie« nannte sich diese närrische Frauengruppe, die an Fasnacht durch die Straßen zog und die »fünfte Jahreszeit« zu einer wirklichen Straßenfasnacht machte. Eine Quetschkommode, eine Trommel und mehrere Flöten führen sie mit, um Musik, aber auch gehörig Lärm zu machen. Else Häusle (verh. Weiss, 1911-?), in der Mitte, spielt die Quetschkommode. Die Mitglieder der »schweren Batterie« waren bis ins hohe Alter miteinander befreundet.

Stehend, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, Maria Straub (verh. Willmann, 1911-2001), ???

Wo aber wurde dieses Gruppenfoto aufgenommen? Die Schuhe im Schaufenster und das Emailleschild mit Reklame für die Schuhcreme »Gestraba« am Holztor verraten es: Die Närrinnen stehen vor einer Schuhhandlung. Es handelt sich um den Laden des Kaufmanns Karl Hasenfratz II in der Demetriusstraße.

Standort des Fotografen: 47.884153, 8.344064

Narrengruppe »Schlempentaler Revolutionsmusik«, Fasnacht 1925

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle und Werner Lubrich zur Verfügung.

In der »Hintergasse«, der heutigen Demetriusstraße, haben sich diese sieben Fasnachtsnarren aufgestellt. Sie stehen vor dem Werkstattfenster der Buchbinderei und Buchdruckerei von Anton Rebholz (Rathausplatz 2). Er ist es denn auch, der dieses Bild fotografiert. Am rechten Rand ist das kleine Tor im Haus von Metzgermeister Johann Riegger (Rathausplatz 3) zu sehen, das zum Rathausplatz führt.

Wer diese geschminkten und kostümierten Gesellen sind, ist unbekannt. Unklar ist auch, warum sie sich selbst als »Schlempentaler Revolutionsmusik« bezeichnen. Wohnen die meisten von ihnen im »Schlempental«? Warum und inwiefern beziehen sie sich auf die Revolution? Denkbar ist, dass diese Gruppe protestiert. Denn eigentlich findet 1925 keine Fasnacht statt.

V.l.n.r.: ???, ???, Robert Rosenstiel (1900-?), Edmund Jordan (1907-1970), ???, ???, ???

Standort des Fotografen: 47.884197, 8.344402

»Strickschuel-Maidili« in der Demetriusstraße, ca. 1933

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Gertrud Faller geb. Schmid (1925-2005) betitelt dieses Bild in ihrem Fotoalbum mit »Strickschuel-Maidili«. Sie ist an Ostern 1932 in die Volksschule eingeschult worden und besucht den Unterricht in Räumlichkeiten im »Stadtbau«. 

Das Foto entsteht ein paar Häuser nebenan vor dem Haus Götz (Demetriusstr. 4), das dem aus Göschweiler stammenden Elektromeister Karl Götz (1892-1954) und seiner Ehefrau Johanna geb. Mühlich gehört. 

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Lisa Wehrle (verh. Baader, 1925-2007)
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Josefa Kopp (verh. Kasprowicz, 1926-2012), ???, Irmgard Mürb (verh. Brass, 1926-2020), ???, Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005), ??? (stehend)

Standort des Fotografen: 47.884377, 8.344689

Feuerwehrmänner mit Motorspritze in der Demetriusstraße, ca. 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Freiw. Feuerwehr Löffingen 1927« steht auf der Tür der Motorspritze, die die Wehr 1927 anschaffte. Das Foto entstand allerdings ein paar Jahre später, wie an den Hakenkreuzfahnen auf der Kühlerhaube zu erkennen ist. Das Fahrzeug mit der Feuerwehrmannschaft fährt gerade die Demetriusstraße entlang. Im Hintergrund ist der »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) und das Haus von Sattlermeister Wilhelm Krauß (Demetriusstr. 2) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884211, 8.345002

Einschulung des Jahrgangs 1925/26, Ostern 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Die Kinder der Jahrgänge 1925/26 sind ins schulpflichtige Alter gekommen und werden an Ostern 1932 in die Volksschule eingeschult. Da in den Klassenräumen im Rathaus nicht ausreichend Platz vorhanden ist, werden die ABC-Schützen in den Räumlichkeiten der Gewerbeschule in der Demetriusstraße unterrichtet. Das Gruppenfoto wird neben der Schule vor dem Haus Krauß (Demetriusstr. 2) aufgenommen.

Die Mädchen sind in alphabetischer Reihenfolge: Elisabeth Brunner, Paula Egle, Rosa Fehrenbach, Elisabeth Ganter (verh. Wangler), Emma Hasenfratz, Maria Kirner, Josefa Kopp, Alma Müller, Irmgard Mürb, Annemarie Rombach, Gertrud Schmid, Elisabeth Veith, Elisabeth Wehrle und Marlies Zwingert.

Die Jungs sind in alphabetischer Reihenfolge: Fritz Benz, Hans Egle, Heinrich Fehrenbach, Hermann Fehrenbach, Josef Göhry, Willi Groß, Franz Heiler (1925-1933, er starb im Alter von acht Jahren an einer Bauchfellentzündung im Krankenhaus), Eugen Kaltenbrunner, Adolf Kaufmann, Karl Laufer, Adolf Maier, Oswald Maier, Hans Müller und Ewald Sibold.

Standort des Fotografen: 47.884288, 8.344954

Blick von der Kirchstraße zur Unteren Hauptstraße, 1973

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Brigitte und Günter Leber zur Verfügung.

Warum der alte Pfarrbrunnen in der Kirchstraße Anfang der 1970er Jahre entfernt wurde, ist auf diesem Foto leicht zu erraten: des zunehmenden Autoverkehrs wegen! Auf der Unteren Hauptstraße herrscht bereits starker Durchgangsverkehr. Vor dem neu gebauten »Gottlieb Markt« (Demetriusstr. 18) parken die Autos. Auch vor dem Gasthaus »zur Sonne« werden die Parkplätze knapp. Der Brunnen, gekrönt von der Figur der Heiligen Elisabeth, und deswegen auch Elisabethbrunnen genannt, ist zum Verkehrshindernis geworden.

Auf diesem Farbfoto, das im Sommer aufgenommen wurde, wie der Blumenschmuck an der Brunnensäule zeigt, plätscherte schon kein Wasser mehr in dem Brunnenbecken. Der Brunnen war bereits stillgelegt. Wenig später wurde er entfernt. 1975 stiftete die Hexengruppe einen neuen Brunnen: Der »Hexenbrunnen« wurde zurückgesetzt in der Kirchstraße errichtet.

Standort des Fotografen: 47.883020, 8.344090

Heimkehr des Kriegsgefangenen Rudolf Egle, 1954

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

»Herzlich willkommen« steht über dem Türsturz seines Elternhaues, als der 27-jährige Rudolf Egle (1927-1992) nach vielen Jahren der Abwesenheit zurück in seinen Heimatort kehrt. Während des Zweiten Weltkrieges war der junge Mann erst Soldat. Danach verbrachte er mehr als neun Jahre in Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion.

Vor dem Haus Egle in der Demetriusstraße stehen v.l.n.r.: Thaddäus Winter (1913-1977), sein Bruder Ferdinand Egle (1919-2010), seine Schwester Rosalie Egle (1917-2014), seine Mutter Klara Egle geb. Wintermantel (1889-1964), Rudolf Egle und Erika Kienzle, die einen Präsentkorb überreicht. Ein Wiedersehen mit seinem Vater August Egle gibt es für den Heimkehrer leider nicht, denn sein Vater starb bereits 1946.

Standort des Fotografen: 47.883814, 8.343628