Totenehrung auf dem Rathausplatz anlässlich der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Die Feierlichkeiten zur Wiederverleihung der Stadtrechte beginnen am Sonntag, den 27. Mai 1951 mit einem Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche. Im Anschluss versammelt sich die Festgemeinde auf dem unteren Rathausplatz zur Totengedenkfeier. Schließlich befinden sich auf diesem Platz zwei Denkmäler zur Totenehrung: Vor dem Rathaus steht das Kriegerdenkmal für die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und am Mailänder Tor hängen Gedenktafeln mit den Namen der im Ersten Weltkrieg 1914-1918 Gefallenen.

Der neue Demetriusbrunnen wird erst 1954 geschaffen und »Den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges«, »Den Vermissten des Zweiten Weltkrieges« und »Den Opfern der Heimat« gewidmet.

3. von links: Alfred Köpfler, links von der Fahne: Josef Heiler, rechts neben der Fahne: Leopold Strobel?

Standort des Fotografen: 47.883799, 8.343951

Blick vom Kirchturm ins Maienland und zum Alenberg, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Der Kirchturm der katholische Pfarrkirche St. Michael ist 1961 eingerüstet, um verputzt zu werden. Diese Gelegenheit nutzt der Fotograf dieses Bildes, um auf den Turm zu steigen und mehrere Fotos von oben auf das Städtchen aufzunehmen.

Im Vordergrund des Fotos sind die Dächer der Häuser in der Hafnergasse (heute Kirchstraße) zu sehen und gleich dahinter die Dächer der Häuser in der Eggertenstraße. Der Blick von oben verdeutlicht, wie eng bebaut das »Eckeret« ist. Vor dem Rathaus ist ein kleiner Platz mit Bäumen zu erkennen: Er diente lange Zeit als Schulhof und erstreckt sich zwischen den Häusern Rebholz (Rathausplatz 8) und der »alten Sonne« (Rathausplatz 9-10).

Der Blick geht am Rathaus vorbei in Richtung Maienland und zum Alenberg. An der verschiedenfarbigen Dacheindeckung des Mailänder Tores sind noch deutlich die Kriegsschäden von 1945 zu erkennen. Beim Haus des Mechanikermeisters Karl Müller (Demetriusstr. 13) ist das Zwerchhaus durch eine moderne Schleppgaube ersetzt worden. Davor steht der neue Demetriusbrunnen, der nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1954 neu geschaffen wurde.

Vergleicht man die Aufnahme mit älteren Fotos, die ebenfalls vom Kirchturm aufgenommen wurden, dann fällt auf, dass inzwischen zahlreiche Neubauten entstanden sind: In der Maienlandstraße ist der Rohbau des Wohn- und Geschäftshauses von Malermeister Karl Sibold (Maienlandstr. 4) zu erkennen. Aber vor allem auf dem hinteren Alenberg sind zahlreiche Einfamilienhäuser neu gebaut und damit neue Straßen wie die Hochfirststraße und die Feldbergstraße entstanden.  Hoch oben im Kurpark grüßt der neu gebaute Pavillon.

Standort des Fotografen: 47.882616, 8.344053

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, coloriert, ca. 1960-1962

Sammlung Familie Waßmer

Mit dieser Ansichtskarte wird 1962 ein »Gruß aus Löffingen Schwarzwald« versandt. Sie zeigt auf schwarzem Grund drei Ansichten des Städtchens, die alle coloriert sind. Wenn auch die Farbwahl für heutige Sehgewohnheiten wenig ansprechend sein mag, so ist die Karte doch damals modern gestaltet.

Die Gesamtansicht unten wurde vom »Reichberg« aus aufgenommen. Zu erkennen ist, dass an der Göschweiler Straße einige Neubauten entstanden sind. Der Ausschnitt ist so gewählt, dass die grüne Wiese im Vordergrund viel Raum einnimmt. Dadurch wird signalisiert, dass Löffingen inmitten einer Idylle mit viel Natur liegt, eben im »Schwarzwald«, wie auch die gezeichneten Tannen unterstreichen.

Oben sind zwei Ansichten aus dem Altstadtring zu sehen. Abgebildet ist der Untere Rathausplatz aus verschiedenen Perspektiven. Das Bild links rückt das Rathaus und den Staffelgiebel vom Café Fuß ins Zentrum. Das Bild rechts zeigt den Straßenzug der Demetriusstraße, in dessen Mitte das Mailänder Tor steht. An seiner Dacheindeckung sind die Kriegszerstörungen des Zweiten Weltkriegs noch deutlich erkennbar. Der neue, 1954 errichtete Demetriusbrunnen ist auf beiden Fotos zu sehen.

Ehrentribüne vor dem Mailänder Tor beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Das Jahr 1863 ist das Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Löffingen. 1953 kann sie folglich ihr 90. Gründungsjubiläum feiern. Aus diesem Anlass wird das Kreisfeuerwehrfest in diesem Jahr in Löffingen veranstaltet. Auf dem unteren Rathausplatz ist eine Ehrentribüne aufgebaut, an der der Festumzug vorüberzieht.

In der vordersten Reihe steht mittig der Landrat des Landkreises Neustadt (ab 1956: Landkreis Hochschwarzwald) Alfred Mallebrein. Er übt dieses Amt von 1949 bis 1972 aus.

Standort des Fotografen: 47.883961, 8.343880

Narrenschiff »Hamburg« in der Demetriusstraße, Fasnacht 1929

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Fritz Strobel zur Verfügung.

Durch die Demetriusstraße fährt mit qualmendem Schornstein das Narrenschiff »Hamburg«. Der Kapitän, der Steuermann und die Mannschaft sind an Bord angetreten. Als Vorbild dient den Narren offenbar das gleichnamige Passagierschiff der Hamburg-Amerika-Linie, das drei Jahre zuvor seine Jungfernfahrt nach New York absolviert hatte. Im Hintergrund ist die Häuserzeile in der Demetriusstraße zu erkennen. Rechts steht der »Stadtbau« (Demetriusstr. 1), daneben die Häuser Krauß und Schmidt.

Der Kapitän des Schiffes ist Anselm Zepf, als Steuermann fungiert Willi Faller. Die Mannschaft besteht v.l.n.r. aus Fritz Strobel, August Fehrenbach, Friedrich Beha, Karl Keller und Karl Geisinger.

Standort des Fotografen: 47.884242, 8.344961

»Flugzeugaufnahme von Löffingen«, ca. 1935

Badisch-Pfälzische Flugbetrieb A.G., Mannheim / Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Ein Flugzeug kreist über das Städtchen und ein Luftbild wird aufgenommen. Die »Flugzeugaufnahme« findet als Ansichtskarte Verbreitung. Im Vordergrund ist die heutige Güterstraße zu sehen. Dahinter befindet sich die Bahnlinie und jenseits der Gleise das im Frühjahr 1945 zerstörte Bahnhofsgebäude. Am Ortseingang fallen die beiden Barockhäuser ins Auge: Links das katholische Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10) und rechts das Haus Kaus (Untere Hauptstr. 9a).

Hinter der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist die Hafnergasse (heute Kirchstraße) zu erkennen: Die Häuser auf der rechten Straßenseite wurden nach dem Großbrand 1929 neu erbaut. An der »Hasle« steht bereits das Gebäude der Festhalle und Volksschule. Mit dem Bau wurde 1923 begonnen, aber er konnte erst 1936 eingeweiht werden. Die Außenanlage ist hier noch nicht gestaltet. 

Demetriusstraße hinter dem Gasthaus »Adler«, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

Die Demetriusstraße verengt sich hinter dem Gasthaus »Adler«. Vom Gasthaus führt ein Übergang hinüber zu der Tanzlaube und zu den Stallungen in der angrenzenden »Adler«-Scheune, links im Bild. Im rechten Teil des Bildes sieht man die Rückansicht der Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6). In der Enge der Altstadt musste auch der kleinste Platz als Lagermöglichkeit genutzt werden. Auch ein Misthaufen hatte seinen Platz zu finden.

Der Künstler Guido Schreiber (1886-1979), der ab 1917 in Villingen wohnhaft war, malte diese Ansicht. Sie wurde 1921 in der Zeitschrift »Badische Heimat« veröffentlicht. Damals erschien ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens, Fotografien, aber auch gemalten Bildern illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben.  

Standort des Malers: 47.883392, 8.343473

Torbogen des Mailänder Tors, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

»Anno 1580« steht an den Torbogen des Mailänder Tores geschrieben, denn in diesem Jahr wurde das Gebäude erbaut. Das letzte verbliebene der ehemals drei mittelalterlichen Stadtore verfügt nur über eine enge Durchfahrt ins Maienland. Es ist eigentlich ein dreistöckiges Wohnhaus. Deutlich zu erkennen ist dies an der Treppe, die zur Wohnung im ersten und zweiten Obergeschoss hinaufführt, und an den Fenstern mit den Blumenkästen. Im Tor wohnt der Uhrenkastenschreiner Mathias Brugger. Das Mailänder Tor übersteht den Großbrand 1921 weitgehend unbeschädigt, wird dann aber beim Wiederaufbau abgebrochen, um Platz für ein neues Tor mit einer breiteren Durchfahrt zu schaffen.

Der Künstler Guido Schreiber (1886-1979), der ab 1917 in Villingen wohnhaft war, malte diese Ansicht. Sie wurde 1921 in der Zeitschrift »Badische Heimat« veröffentlicht. Damals erschien ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens, Fotografien, aber auch gemalten Bildern illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben.  

Standort des Malers: 47.883939, 8.343769

Parcours beim Demetriusbrunnen am »Tag des Sports«, 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Im Städtchen wird der »Tag des Sports« veranstaltet. Am Demetriusbrunnen ist ein Parcours aufgebaut. Hier ist gerade die Frauenmannschaft des Volleyball-Clubs in Aktion. Christel Wehrle balanciert einen Schubkarren auf einem Balken, der zum Schwebebalken wird.

Im Hintergrund sind das neu gebaute Haus der Sparkasse (Demetriusstr. 13) und das Modegeschäft Egle (Demetriusstr. 14) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883664, 8.343750

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 15 ist mit »Unterer Platz, Mailänder Tor und Laden A. Egle« betitelt. Zu sehen ist die Häuserzeile am Unteren Rathausplatz mit dem Mailänder Tor, das nach dem Großbrand 1921 abgerissen wurde, um Platz für eine breitere Tordurchfahrt zu schaffen. Links daneben stehen die Häuser des Flaschnermeisters Ferdinand Willmann, des Korbmachers August Egle und die Metzgerei Werne.

Wingenroth beschreibt die Ansicht mit den Worten: »Ebenso aber erfüllt uns die andere Seite des Platzes neben dem Mailänder Tor mit Genugtuung; wie hier die Läden eingebaut sind, kann als gutes Gegenbeispiel gegen die vorhin erwähnten gelten.«

Standort des Fotografen: 47.883675, 8.344068

Narrengruppe »Schwere Batterie« in der Demetriusstraße, Fasnacht ca. 1930

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle und Conrad Bader zur Verfügung.

Die »schwere Batterie« nannte sich diese närrische Frauengruppe, die an Fasnacht durch die Straßen zog und die »fünfte Jahreszeit« zu einer wirklichen Straßenfasnacht machte. Eine Quetschkommode, eine Trommel und mehrere Flöten führen sie mit, um Musik, aber auch gehörig Lärm zu machen. Else Häusle (verh. Weiss, 1911-?), in der Mitte, spielt die Quetschkommode. Die Mitglieder der »schweren Batterie« waren bis ins hohe Alter miteinander befreundet.

Stehend, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, Maria Straub (verh. Willmann, 1911-2001), ???

Wo aber wurde dieses Gruppenfoto aufgenommen? Die Schuhe im Schaufenster und das Emailleschild mit Reklame für die Schuhcreme »Gestraba« am Holztor verraten es: Die Närrinnen stehen vor einer Schuhhandlung. Es handelt sich um den Laden des Kaufmanns Karl Hasenfratz II in der Demetriusstraße.

Standort des Fotografen: 47.884153, 8.344064

Narrengruppe »Schlempentaler Revolutionsmusik«, Fasnacht 1925

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle und Werner Lubrich zur Verfügung.

In der »Hintergasse«, der heutigen Demetriusstraße, haben sich diese sieben Fasnachtsnarren aufgestellt. Sie stehen vor dem Werkstattfenster der Buchbinderei und Buchdruckerei von Anton Rebholz (Rathausplatz 2). Er ist es denn auch, der dieses Bild fotografiert. Am rechten Rand ist das kleine Tor im Haus von Metzgermeister Johann Riegger (Rathausplatz 3) zu sehen, das zum Rathausplatz führt.

Wer diese geschminkten und kostümierten Gesellen sind, ist unbekannt. Unklar ist auch, warum sie sich selbst als »Schlempentaler Revolutionsmusik« bezeichnen. Wohnen die meisten von ihnen im »Schlempental«? Warum und inwiefern beziehen sie sich auf die Revolution? Denkbar ist, dass diese Gruppe protestiert. Denn eigentlich findet 1925 keine Fasnacht statt.

V.l.n.r.: ???, ???, Robert Rosenstiel (1900-?), Edmund Jordan (1907-1970), ???, ???, ???

Standort des Fotografen: 47.884197, 8.344402