Aufführung auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

Das Bild wird fotografiert, um das närrische Treiben im Vordergrund festzuhalten. Zu sehen sind Angehörige der Stadtmusik, der weiblichen Narrenpolizei und die »Laternenbrüder«. Die große Hexe der Hexengruppe dient als Kulisse des Spektakels. Für den Fotografen sind die Gebäude im Hintergrund unwichtig.

Das Haus von Richard Funk (Demetriusstr. 10) besitzt als einziges Anwesen in der Kirchstraße eine Wiederkehr zur Straße hin und eine schmale hohe Gaube im Dach, verschlossen mit zwei großen Holztüren. Unter dem weit vorgezogenen Satteldach befindet sich ein Aufzugskran. Beim Blick auf die Fenster wird deutlich, dass sich Teile des Gebäudes abgesenkt haben. Das Haus wird zu Beginn der 1970er Jahre zusammen mit dem Nachbargebäude Heiler (Demetriusstr. 8) abgebrochen. Der aus Konstanz stammende Arzt Dr. Gebhard Hecht errichtet an ihrer Stelle einen Neubau.

Standort des Fotografen: 47.883162, 8.344674

Rosa Henzler mit Enkelkind in der Kirchstraße, ca. 1965

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Andrea Wörner-Schießel und Klaus-Peter Wörner zur Verfügung.

Mitte der 1960er Jahre sind die Misthaufen und die aufgeschichteten Holzbiegen, die früher der Hafnergasse ihr besonderes Gepräge gaben, längst aus dem Straßenraum verschwunden. Mehrere der vormals hier wohnhaften Landwirte sind in die Aussiedlerhöfe nach Stettholz umgezogen und haben ihre landwirtschaftliche Anwesen im Städtchen aufgegeben. Statt Heuwagen parken nun Autos in der Kirchstraße. Der Laufbrunnen im oberen Teil der Straße kommt nicht mehr zur Geltung, sondern ist ebenfalls zugeparkt. Auch er wird in Kürze verschwinden und in Stettholz wieder aufgebaut.

Im Vordergrund steht eine ältere Frau mit einem kleinen Mädchen an der Hand und lässt sich fotografieren. Es ist Rosa Henzler geb. Winterhalder (1900-?), die Inhaberin des Kaufhauses Henzler (Kirchstr. 25), mit ihrer Enkelin Andrea Wörner.

Am linken Bildrand ist zu erkennen, dass der Ökonomiebereich des Hauses Kuster (Kirchstr. 14) bereits abgerissen und durch einen Neubau mit Autogaragen und Balkonen ersetzt wurde.

Standort des Fotografen: 47.882952, 8.344242

Kirchstraße, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist als Schattenwurf auf dem Foto zu sehen. Er fällt auf die Kirchstraße, die bereits asphaltiert ist, nur die Regenrinnen sind gepflastert. Vorne rechts ist ein Wagen zu sehen, auf dem geflochtene Körbe stehen. Sie gehören zum Geschäft von Sattlermeister Karl Koch, das nicht mehr auf dem Bild zu sehen ist.

Der Blick fällt auf die gegenüber liegende Straßenseite. Das Haus von Maschinenarbeiter Erich Freund (Kirchstr. 12) ist frisch gestrichen und die Fassade erstrahlt in hellem weiß. Daneben ist das Haus Funk (Kirchstr. 10) mit dem »Stinktörle« zu sehen. Es wird Anfang der 1970er Jahre abgerissen – zusammen mit dem Haus Hauser (Kirchstr. 8), in dem sich noch ein Schreibwarengeschäft befindet, wie an der Markise und dem Schaufenster zu erkennen ist. Es folgen die Häuser Schlenker (Kirchstr. 6) und Fehrenbach (Kirchstr. 4).

Standort des Fotografen: 47.882935, 8.344446

Haus Rebholz in der Kirchstraße, 1973

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Brigitte und Günter Leber zur Verfügung.

Anfang der 1970er Jahre entsteht dieses Farbfoto in der Kirchstraße. Zu sehen sind von links das Haus von Werkzeugmacher Richard Funk, in dem ein niedriges Törchen den Durchgang zur Eggertenstraße ermöglicht, und daran angrenzend das Haus Hauser, in dem sich ein Schreibwarengeschäft von Rosa Hauser geb. Rebholz befindet. Beide renovierungsbedürftige Häuser werden kurze Zeit später abgerissen und auf dem Grundstück durch Dr. Gebhard Hecht ein neues Wohnhaus erbaut.

Neben dem Schreibwarengeschäft Hauser, zu dem auch noch ein Ökonomieteil gehört, sind die Häuser der Witwe Helene Schlenker geb. Rösch und der Witwe Lina Fehrenbach geb. Hasenfratz zu erkennen. Hinter dem Straßenzug ragt ein Baukran hoch: Am Rathausplatz wird das Gebäude der Volksbank gerade gebaut.

Standort des Fotografen: 47.883127, 8.344534

Rückansicht des Hauses Funk in der Eggertenstraße, 1973

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Fast mittelalterlich mutete das Mauerwerk des Hauses Funk an, wie es sich bis in die 1970er Jahre an seiner Rückseite zur heutigen Eggertenstraße hin dem Betrachter darbot. Im Haus Funk gab es einen Durchgang, der wegen des daneben liegenden Plumpsklos »Stinktörle« genannt wurde. Das Gebäude wurde 1974 abgerissen. Es fiel damit genauso dem modernen Zeitgeist zum Opfer wie kurz zuvor das alte Gasthaus »Sonne« in unmittelbarer Nachbarschaft. Das Foto wurde vom Grundstück der abgerissenen »Sonne« aus aufgenommen.  

Standort des Fotografen: 47.883511, 8.344616

3 Fotos: Baustelle in der Eggertenstraße, 1973

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Brigitte und Günter Leber zur Verfügung.

Nach dem Abbruch des früheren Gasthauses »zur Sonne« am oberen Rathausplatz ist ein ungehinderter Blick vom Rathaus zur heutigen Eggertenstraße möglich. Da zwei Jahre zuvor auch das Haus Köpfler (Eggertenstr. 3) abgebrannt ist, ist nun im einst sehr eng bebauten »Eckeret« Freiraum entstanden. Im Moment dient er als Stellplatz für Bauwagen und als Lagerort für Holz und andere Baumaterialien zum Bau des Wohn- und Geschäftshauses der Volksbank.

Auf den Fotos sind die Rückseiten der Häuser der Kirchstraße zu sehen: Die Häuser von Richard Funk (Kirchstr. 10) und von Erich Freund (Kirchstr. 12), deren altes Mauerwerk unter dem bröckelnden Verputz durchschaut, und das bereits modernisierte Haus Kuster (Kirchstr. 14), das mit neuen Dachziegeln eingedeckt und dessen Mauern weiß verputzt sind.

Standort des Fotografen: 47.883556, 8.344392

Eggertenstraße und Kirchstraße beim Hochwasser, 10. Juli 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Man benötigt schon gute Ortskenntnisse und auch ein bisschen Phantasie, um auf Anhieb zu verstehen, von wo aus dieses Foto aufgenommen wurde. Der Fotograf steht in der Eggertenstraße, die sich beim Hochwasser am 10. Juli 1975 in einen riesigen See verwandelt hat. Zwischen den beiden Häusern Schlenker (Kirchstr. 6) und Freund (Kirchstr. 12), die am linken und rechten Bildrand zu sehen sind, klafft eine Baulücke. Der Arzt Dr. Gebhard Hecht ließ die beiden alten Häuser, die hier standen, abreißen, um einen Neubau zu errichten. Noch haben die Bauarbeiten nicht begonnen. Der Blick ist noch frei in Richtung Kirchstraße, die ebenfalls unter Wasser steht. In der Bildmitte ist das Haus des Landwirts Adolf Sibold (Kirchstr. 19) zu sehen, das 1982 abbrennt.

Standort des Fotografen: 47.883342, 8.344376

Sonntagskonzert der Stadtmusik in der Kirchstraße, 1976

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Es ist Sonntag. Nach dem Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Michael gibt die Stadtmusik in der Kirchstraße ein Konzert. Dirigent Artur Grübel (1919-1993) schwingt den Taktstock. Viele Interessierte sind gekommen und scharen sich um die Musiker.

Am linken Bildrand ist eine Baulücke zu sehen: Die Häuser von Richard Funk und von Familie Hauser (Kirchstr. 8 und 10) sind abgerissen, aber der Neubau von Dr. Gebhard Hecht (1920-2008) noch nicht gebaut. Auf der Brachfläche steht eine Holzhütte, auf deren Dach eine Löffinger Hexe sitzt. Womöglich entstand das Foto im Zusammenhang mit der Einweihung des Hexenbrunnens, der 1975 von der Hexengruppe gestiftet wurde?

Auf dem Foto sind u.a. folgende Musiker zu sehen: Werner Egle (Oboe), Ferdinand Hasenfratz (Klarinette).

Auf der rechten Straßenseite ist im Hintergrund das Haus Schelling (Kirchstr. 11) mit seinem Scheunentor zu sehen. Wenig später wird anstelle des Ökonomieteils ein Durchgang zur Bittengasse geschaffen: das »Postbögle«.

Standort des Fotografen: 47.883055, 8.344562