Familie Schultheiß, ca. 1918

Fotograf August Böcker, Donaueschingen
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

In einem Fotoatelier in Donaueschingen lassen sich Ferdinand und Maria Schultheiß mit ihren Kindern fotografieren. Es ist die Zeit des Ersten Weltkrieges. Der Ehemann und Vater Ferdinand Schultheiß trägt eine Soldatenuniform. Entweder er ist auf Heimaturlaub oder gerade frisch aus dem Heer entlassen. Der Sohn Hermann trägt ein Matrosenhemd, die drei Töchter Hilda, Ida und Elisabeth Schleifen im Haar.

V.l.n.r.: Ida Schultheiß (verh. Maier, 1909-2001), Maria Schultheiß geb. Werne (1882-1956), Hermann (1912/13-?), Karl (1903-?), Maria (1906-1974), Hilda (1915/16-?), Ferdinand Schultheiß (1880-1936), Elisabeth (1911-?).

Ferdinand Schultheiß wurde 1880 in Löffingen geboren. Der gelernte Maurer und Pflästerer heiratete 1908 die zwei Jahre jüngere Maria geb. Werne. Das Ehepaar bekam sechs Kinder. Die Familie wohnte direkt hinter dem Mailänder Tor. Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg arbeitete Ferdinand Schultheiß vor allem als Landwirt und Feldhüter. 56-jährig starb er 1936. Seine Witwe überlebte ihn um 20 Jahre und starb 1956 im Alter von 73 Jahren.

Standort des Fotografen: Donaueschingen

Blick von der Demetriusstraße ins Maienland nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Nur noch ein Trümmerhaufen ist von den Häusern in der Demetriusstraße übrig geblieben. Ein Brandgiebel ragt noch aus dem Schutt heraus, ist aber selbst einsturzgefährdet. Er verfügt über einen Staffelgiebel, was vor dem Großbrand sehr selten war. Erst beim Wiederaufbau werden die meisten Neubauten in der heutzutage als typisches Wahrzeichen Löffingens erachteten Staffelform erbaut. Ein verkohltes Bäumchen ist im Vordergrund zu erkennen, das vor dem Brand vor einer Hausfassade wuchs.

Im Hintergrund sind Häuser in der Maienlandstraße und an der Einmündung zum Weberweg zu erkennen, die vom Feuer verschont blieben. Am linken Bildrand ragt noch das Kamin des Sägewerk Benz ins Bild.

Standort des Fotografen: 47.884216, 8.344410

Familie Heizmann, ca. 1898

Fotograf: Xaver Schönbucher, Donaueschingen
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise die Familien Isele und Albrecht zur Verfügung.

Familie Heizmann wohnt in der Maienlandstraße. 1893 hatte der Landwirt Josef Heizmann (1847-1913) zusammen mit seiner Ehefrau Maria Anna geb. Wackerle (1850-1921) das Anwesen gekauft. Auf dem Familienfoto, das in einem Fotostudio in Donaueschingen aufgenommen wird, sind sie zusammen mit ihren beiden Kindern zu sehen. Ihre Tochter Maria Heizmann (1882-1936) wird sich 1915 mit dem Landwirt Karl Honold (1879-1958) von Almendshofen verheiraten und das Elternhaus übernehmen.

Standort des Fotografen: Donaueschingen

Rückseite vom Mailänder Tor, Bleistiftzeichnung, 1848

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Nach dem Großbrand 1921 bekommt die Stadtgemeinde Löffingen diese alte Bleistiftzeichnung zum Kauf angeboten, die sich bis heute in ihrem Besitz befindet. Zu sehen ist die Rückseite des alten Mailänder Tores, das 1580 erbaut, beim Großbrand beschädigt und im Zuge des Wiederaufbaus der Demetriusstraße abgerissen und 1923 durch einen größeren Neubau ersetzt wurde. Die Ansicht findet in den 1920er und 30er als Ansichtskarte Verbreitung.

Auf der Zeichnung von 1848 ist im Vordergrund der offene Stadtbach zu sehen, der vom Maienland kommend durch das Städtchen fließt. Kleine Stegen und Brücken führen zu den angrenzenden Häusern, z. B. im heutigen Weberweg. Zwei Menschen in Tracht und eine Kuh stehen auf der Straße. Krumm und schief sind die Dächer der Häuser. Die Gebäude zur Linken werden allesamt 1921 vernichtet. Durch den engen Torbogen fällt der Blick auf den unteren Rathausplatz, auf dem noch nicht der Demetriusbrunnen, sondern ein einfacher Laufbrunnen steht.

Standort des Künstlers: 47.884500, 8.343252

Sternsinger im Maienland, Januar 1989

Sammlung Familie Waßmer

Die Sternsinger sind wieder unterwegs. Sie ziehen von Haus zu Haus, sammeln Spenden für das römisch-katholische Hilfswerk Miserior und schreiben den Haussegen »19+C+M+B+89« an bzw. über die Türen. »Wir kommen daher aus dem Morgenland«, singt die fröhliche Schar vielstimmig.

V.l.n.r. Sternträger Daniel Egy, König Jörg Waßmer, Susanne Waßmer, König Michael Köpfer, König Konrad Isele, Monika Heizmann, Axel Köpfer

Standort des Fotografen: 47.885574, 8.342666

Sternsinger im Maienland, Januar 1990

Sammlung Familie Waßmer

»Wir kommen daher aus dem Morgenland«, singen die Sternsinger, die rund um den 6. Januar von Haus zu Haus durch das Maienland ziehen. Die drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar sind allesamt Ministrant*innen der katholischen Pfarrgemeinde. Verstärkt werden sie von einem Sternträger und einer Sackträgerin, die auf einem mitgeführten Leiterwagen die geschenkten Süßigkeiten transportiert.

Die Stersinger haben eine Spendenbüchse dabei und sammeln Geld für Misereor. Über den Türstürz der Häuser schreiben sie den Segen: »19+C+M+B+90«, wobei das »C+M+B« nicht für die drei Namen der Könige steht, sondern für »Christum mansionem  benedicat« (»Christus segne dieses Haus«).

V.l.n.r. Heidi Heizmann, Susanne Waßmer, Monika Heizmann, Jörg Waßmer, Michael Bader.

Standort des Fotografen: 47.885574, 8.342666