2 Fotos: Haus Roth in der Vorstadtstraße, 1981

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Vor dem Haus Roth (Vorstadtstr. 4) steht ein riesiger Maien. Aufgestellt haben ihn die Stammtischbrüder vom »Küferstüble«. Er gilt Leopold Roth, »Rothe Boldi« genannt, der heiratet. Auch die Haustür ist festlich geschmückt: Eine Girlande ist angebracht und zwei Tännchen stehen links und recht der Tür. Bemerkenswert ist darüber hinaus die riesige Holzbiege, die fast bis zu den Fenstern im ersten Stock hoch ragt.

Standort des Fotografen: 47.884669, 8.345553

Erstkommunion bei Familie Weiss in der Vorstadtstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Die kleine Ursula Weiss (geb. 1951) feiert heute ihre Erstkommunion. Im weißen Kommunionkleid steht sie vor ihrem Elternhaus in der Vorstadtstraße, vor dem ein VW Käfer geparkt ist. Ob er der Familie Weiss gehört – oder einem Verwandten, der zur Feier des Tages angereist ist? Umringt von einigen Familienangehörigen wird Ursula Weiss fotografiert. Vielleicht kommt man gerade vom Mittagessen oder ist dabei, zur Vesper in die Kirche zu gehen?

V.l.n.r.: 1 ???, 2 Ursula Weiss, 3 ???, 4 Josef Beha (1936-2018), 5 Josef Weiss (1913-?)

Das Haus links ist nicht das Haus Weiss, sondern bereits das Nachbarhaus (Vorstadtstr. 10). Es gehört dem Landwirt Johann Beha und dessen Ehefrau Katharina Beha (geb. Vogelbacher). Auf der rechten Straßenseite sind die Rückseiten vom Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) und im Hintergrund vom Haus Heizmann (Obere Hauptstr. 15) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884663, 8.346601

2 Fotos: Maria Häusle mit drei Enkeln in der Vorstadtstraße, ca. 1955

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Vor dem Haus Weiss in der Vorstadtstraße hat es sich Maria Häusle (geb. Schultheiß, 1883-1966) auf einer Sitzbank bequem gemacht. Sie wurde am 12. Juli 1883 als Tochter von Maurer Wilhelm Schultheiß und dessen Ehefrau Katharina (geb. Sibold) geboren. Verheiratet ist sie mit dem Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956). Viele Jahrzehnte war Maria Häusle als Hebamme tätig. Die drei Kinder, die neben ihr auf der Bank in der Sonne sitzen, hat sie aber nicht mit auf die Welt bringen helfen. Gleichwohl hat sie eine ganz besondere Verbindung zu ihnen, denn es sind ihre drei Enkelkinder: Ursula Weiss (geb. 1951), Doris Kuster (geb. 1952) und Hans-Peter Kuster (geb. 1951).

Maria Häusle stirbt am 28. März 1966 im Alter von 82 Jahren. Zwei Tage später wird sie auf dem Friedhof beerdigt, der nur wenige Meter von ihrem Wohnhaus entfernt ist.

Standort des Fotografen: 47.884667, 8.346556

Hexengruppe mit Hexenwagen in der Vorstadtstraße, Fasnacht 1964

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Beim Narrenumzug ist wie jedes Jahr natürlich auch die Hexengruppe mit dabei. Und auch die »große Hexe«, die seit 1958 fester Bestandteil ist, darf natürlich nicht fehlen! Die Hexen, die etwas fußlahm zu sein scheinen (schließlich ist die Fasnacht anstrengend!), lassen sich auf ihrem Hexenwagen fahren. Gerade kommen sie am Haus Wölfle (Vorstadtstr. 15) vorbei.

Der Traktorfahrer ist Hexe Albin Zepf (1934-2009). Der Handharmonikaspieler ist Hexe Ulrich Fehrenbach (1935-2023).

Standort des Fotografen: 47.884713, 8.347711

Umzugswagen in der Vorstadtstraße, Fasnacht 1964

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am Haus von Blechnermeister Anton Geisinger und seiner Ehefrau Olga geb. Schmutz (Vorstadtstr. 14) zieht der Narrenumzug vorüber. Statt eines liebevoll gestalteten und phantasievoll geschmückten Umzugwagens rollt gerade ein Anhänger mit einem großen Misthaufen durch das Bild des Fotografen. »Ergebnis der Narrenversammlung« lautet der Titel.

Das diesjährige Fasnachtsmotto deutet auf einige Unstimmigkeiten unter den Närrinnen und Narren hin. »Kunterbunt ohne Narrenvater in närrischer Rund«, lautet das Motto 1964. Der Posten des Narrenvaters ist vakant. 1963/64 amtierte Alfred Köpfler (1923-1981). Auf ihn folgt erst 1965/66 Arno Adrion (1924-1993).

Der Umzugswagen mit dem Misthaufen nimmt aber offenbar gar nicht die Laternenbrüder ins Visier, sondern den Gemeinderat, der quasi als Narrenrat verspottet wird. Hintergrund ist eine umstrittene Gemeinderatsentscheidung. Heißt es nicht schon in einem Narrenspruch: »Im G’mondrot, im G’mondrot, do häts so g’schiedi Lit, ’s ganz Johr sin si närrisch, a de Fasnet aber nit.« Zu den Initiatoren dieses Umzugswagens zählen Johann Fehrenbach und Hugo Schropp.

Standort des Fotografen: 47.884698, 8.347473

2 Fotos: Klassentreffen des Jahrgangs 1922/23, 30. August 1992

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das elektronische Datum am Bildrand unten rechts verrät es: Die beiden Gruppenfotos werden am 30. August 1992 am »Spritzestägli« aufgenommen. Die ehemaligen Schüler*innen des Jahrgangs 1922/23 sind zum Klassentreffen zusammengekommen. Jeder und jede von ihnen ist rund 70 Jahre alt. Zusammen bringen sie es auf rund 1.120 Jahre.

1.Reihe, v.l.n.r: 1 Walter Müller (1923-2009), 2 Hans Jordan (1923-2002), 3 Walter Kirner, 4 Johann Fehrenbach (1922-2020), 5 Oskar Baader (1922-2006), 6 Maria Friedrich (geb. Wider, 1922-2013), 7 ??? (sitzend), 8 Hedwig Kaltenbrunner (1922-1999), 9 Irma Steiger (geb. Egle, 1922-2009)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Käthe Kaufmann (geb. Nägele, 1922-2013), 2 Hildegard Pfeifer (geb. Heizmann, 1922-2008), 3 Maria Egle (geb. Gebert, 1922-2012), 4 Mathilde Ganter (1923-2018), 5 Josef Heiler III (1922-2010), 6 Emilie Albrecht geb. Maier (1922-?), ???

Standort des Fotografen: 47.884538, 8.345510

Familie Beha vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Walter und Johanna Nägele zur Verfügung.

Der Postschaffner Karl Beha (1874-1941) und Luise geb. Bader (1874-1958) haben am 18. September 1900 geheiratet. Vier Töchter (Lina, Emilie, Maria und Agathe) sind aus der Ehe hervorgegangen.

Vor ihrer Haus- und Stalltür lassen sich die Behas fotografieren. Karl Beha trägt eine Zipfelmütze und hat eine Pfeife im Mundwinkel hängen.

V.l.n.r.: Karl Beha, Luise Beha geb. Bader, Maria Beha (verh. Maier), Agathe Beha (verh. Geisinger, 1906-1972), Emilie Beha (verh. Fehrenbach)

Karl Beha stirbt im Alter von 66 Jahren am 24. Januar 1941. Seine Witwe Luise Beha geb. Bader folgt ihm am 31. Juli 1958 im Alter von 83 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.884724, 8.345868

Haus Selb in der Vorstadtstraße, ca. 1910

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Im Feuerversicherungsbuch aus dem Jahr 1898 wird das Gebäude in der Vorstadtstraße als »1stöckiges Brauereigebäude mit gewölbtem Keller« bezeichnet. 1909 wurde der Eintrag dahingend aktualisiert, dass es sich mittlerweile um ein »1stöckiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller« handele. Offenbar hatte zwischenzeitlich ein Umbau stattgefunden.

Das Ergebnis ist auf dem Foto zu sehen: Vor ihrem kleinen Häuschen in der Vorstadtstraße steht die Witwe Sophie Selb geb. Fischer (1847-1922), die mit dem Bierbrauer Hermann Selb (1840-1892) verheiratet war. Sophie Selb verbringt hier ihren Lebensabend. Nach ihrem Tod wird ihr Sohn Fritz Selb (1875-1956), der Uhrmacher von Beruf ist, das Häuschen erben.

Ganz links steht die Tochter Anna Bader geb. Selb (1876-1918), die mit dem Landwirt Konrad Bader verheiratet ist und mit ihrer Familie in der Oberen Hauptstraße wohnt. Das kleine Mädchen ist entweder ihre Tochter Sophie Bader (verh. Gremper, 1905-1984) oder ihre Tochter Agnes Bader (verh. Vetter, 1907-1998). Somit sind auf dem Foto drei Generationen zu sehen, die vor dem Haus posieren. Der Weg, der im Vordergrund zum Friedhof hinaufführt, wird von einer Bruchsteinmauer gestützt.

Standort des Fotografen: 47.884666, 8.346305

Hilde Selb vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Lachend schaut Hilde Selb geb. Laufer (1887-1969) zum Fotografen hinüber. Sie trägt ihre Kittelschürze und hält eine Einkaufstasche in der Hand. Mit der rechten Hand scheint sie nach dem Haustürschlüssel zu fingern. Denn sie steht auf dem Treppchen, das zu ihrem Haus (Vorstadtstr. 8) hinaufführt. Vor ihr auf der Straße steht ein Kinderwagen, in dem ein Kleinkind zu sehen ist. Sie selbst ist kinderlos, aber sehr kinderlieb und kümmert sich gerne um ihre Großnichten und -neffen.

Hilde Selb, geboren am 1. November 1887 in Löffingen, ist die Ehefrau von Uhrmacher Fritz (Friedrich Wilhelm) Selb (1875-1956). Sie stirbt am 14. März 1969 im Krankenhaus Neustadt im Alter von 81 Jahren. Ihre letzte Ruhe findet sie auf dem Friedhof in Löffingen. Der Weg dorthin führt direkt an ihrem Haus und Garten vorbei.

Standort des Fotografen: 47.884700, 8.346254

Frau mit zwei Kindern in der Vorstadtstraße, Fronleichnam 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

In der Vorstadtstraße steht eine junge Frau mit zwei Kindern. Das jüngere Kind hält sie auf dem Arm, der ältere Junge steht neben ihr. Die Sonne scheint. Man lässt sich mit dem Blumenteppich fotografieren, der für die Fronleichnamsprozession gelegt ist.

Die Frau ist Käthe Kaufmann (geb. Nägele, 1922-2013). Neben ihr steht ihr 5-jähriger Sohn Manfred Kaufmann (1953-2021) und auf dem Arm hält sie ihren Sohn Fritz Kaufmann.

Im Hintergrund ist das Haus Fehrenbach (Vorstadtstr. 12) zu sehen. Es gehört dem Säger Ernst Fehrenbach (1902-?) und seiner Ehefrau Anna geb. Leitold (1902-?). Das Erdgeschoss ist leicht verdeckt, weil Maien in das Pflaster gesteckt sind, um die Prozessionsstrecke zu begrünen. Trotzdem sind das Scheunentor, die Haustür und die Fenster mit hölzernen Läden deutlich zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884660, 8.347085

Haus Selb in der Vorstadtstraße, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

»Fritz Selb Taschenuhrmacher« steht an die Fassade des kleinen einstöckigen Wohnhauses in der Vorstadtstraße geschrieben. Es gehört dem Uhrmacher Fritz Selb (1875-1956). 1922 hatte er es von seinen Eltern, dem Bierbrauer Hermann Selb (1840-1892) und dessen Ehefrau Sofie Selb geb. Fischer (1847-1922), geerbt, die in der nahe gelegenen Oberen Hauptstraße eine Bierbrauerei betrieben. Das Häuschen verfügt über einen gewölbten Keller, in dem ursprünglich Bier gelagert wurde. Im Zweiten Weltkrieg dient dieser Keller auch als Luftschutzkeller.

Am linken Bildrand grenzt das Nachbarhaus von Landwirt Konrad Rogg (1872-1942) und dessen Ehefrau Berta Rogg geb. Fehrenbach (1869-1952) an.

Standort des Fotografen: 47.884693, 8.346183

Personengruppe vor dem Haus Selb in der Vorstadtstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Der Uhrmacher Fritz Selb (1875-1956) und seine Ehefrau Hilde Selb geb. Laufer (1887-1969) stehen vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße. 1922 hatte es Selb von seinen Eltern geerbt. Es war ursprünglich ein einstöckiges Bierbrauereigebäude, aber nach der Jahrhundertwende in ein Wohnhaus umgebaut worden. »Taschenuhrmacher« steht an der Fassade in geschwungener Schrift.

Das Ehepaar Selb posiert mit zwei unbekannten Frauen und drei unbekannten Kindern. Hinter ihnen befindet sich ein Brunnen. In der Nische zwischen Haus und Mäuerchen lehnen Einsätze für den Leiterwagen. Am rechten Bildrand führt der Fußweg zum Friedhof.

Standort des Fotografen: 47.884693, 8.346183