Zwei Mädchen vor dem Haus Siefert am Rathausplatz, Fasnacht 1926

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor dem Gartentörchen, das durch den kleinen Vorgarten zum Haus Siefert (Rathausplatz 6) führt, stehen zwei Mädchen. Sie tragen identische weiße Kleider, die mit plüschigen Borten verziert sind. Das lange Haar tragen sie offen, golden-glitzernde Stirnbänder sind zu erkennen. Offensichtlich ist Fasnacht und die beiden Teenager sind kostümiert.

V.l.n.r.: Maria Ganter (verh. Schweizer, 1909-?), ???

Im Hintergrund ist die Eingangstür zum Haus Siefert zu sehen. Gebaut wurde das Haus 1911 von dem Apotheker Otto Buisson nach Plänen des Architekten Friedrich Kopp. Mittlerweile gehört das Haus dem Kaufmann Wilhelm Siefert.

Standort des Fotografen: 47.883679, 8.344075

Umzugswagen auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1926

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor der Bäckerei und dem Café Ritter (Rathausplatz 5) hat sich diese Narrengruppe aufgestellt. Es handelt sich um den Turnerbund. Ein paar Musikinstrumente werden mitgeführt: eine Pauke, eine Tuba und ein Akkordeon sind zu erkennen. Dahinter steht ein Umzugswagen, auf dem sich ebenfalls einige Narren tummeln. Außerdem ist an ihm eine Schnitzelbank angebracht. So heißt die Schautafel, auf der eine Moritat szenisch dargestellt wird, die bei einem Bänkelgesang zum Besten gegeben wird.

1.Reihe, v.l.n.r.: Otto Schweizer (?), ???, ???, ???, ???, ???, ???, ??? (Pauke), Anselm Zepf, ??? (Tuba), ???, ? Heizmann, ???, ???, August Fehrenbach (?), Fritz Strobel (?), ???
2.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.883939, 8.343895

Drei junge Männer vor dem Haus Siefert am Rathausplatz, Fasnacht 1926

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Jahr 1911 lässt der Apotheker Otto Buisson am unteren Rathausplatz einen Neubau nach Plänen des Architekten Friedrich Kopp errichten. Davor wird ein kleines Gärtchen angelegt und darin eine Tanne gepflanzt. Sie ist auf dem Foto schon ordentlich gewachsen. Mittlerweile gehört das Haus dem Kaufmann Wilhelm Siefert.

Im offen stehenden Gartentörchen stellen sich drei junge Männer zu einem Gruppenfoto auf. Sie legen die Arme lässig einander auf die Schultern. Die drei tragen Anzug, Schärpen und Mützen, die sie Mitglieder einer Studentenverbindung ausweisen. Ein weiteres Detail sticht ins Auge: Die drei haben sich in ihre Gesichte Striche geschminkt, die offenbar Schmisse darstellen sollen. Offensichtlich handelt es sich nicht um echte Burschenschafter, sondern um Fasnachtsnarren, die vorgeben, welche zu sein.

Erkennt jemand die drei Männer?
V.l.n.r.: ???, ???, Willy Siefert

Standort des Fotografen: 47.883702, 8.344015

Akrobatikvorführung auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1926

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Von einem Fenster des Rathauses bietet sich der beste Ausblick auf das närrische Treiben auf dem Rathausplatz. Die Menschen stehen dicht gedrängt und blicken gespannt in Richtung Gasthaus »Löwe« (Rathausplatz 11). Dessen Wirtshausschild ist zweisprachig: »Gasthaus zum goldenen Löwen« und »Hôtel de Lion d’or« ist darauf zu lesen. Aber das Interesse der Menschenmenge gilt freilich nicht dem Schild. Gespannt verfolgen sie die akrobatischen Kunststücke, die vor dem »Löwen« dargeboten werden. Dazu ist ein hölzernes Gestellt aufgebaut, an dem offenbar eine Schaukel in großer Höhe befestigt ist. Weiß gekleidete Turner zeigen ihr Können.

»Löffinger Vieh- und Krämermarkt im 17. Jahrhundert«, lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht. Und bei einem Markt dürfen selbstverständlich auch Gaukler nicht fehlen, die ihr artistisches Können dem Publikum präsentieren.

Standort des Fotografen: 47.883930, 8.344500

4 Fotos: Seiltanzvorführung auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1926

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Karl-Heinz Guderian zur Verfügung.

»Löffinger Vieh- und Krämermarkt im 17. Jahrhundert«, lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht. Und bei einem Markt dürfen selbstverständlich auch Gaukler nicht fehlen, die ihr artistisches Können dem Publikum präsentieren. Auf dem oberen Rathausplatz wird ein Seiltanz dargeboten, wie der Fotograf von einem Fenster des Rathauses aus mit dieser Fotoserie dokumentiert.

Vor den Gasthäusern »Löwe« und »Ochsen« ist ein Seil gespannt. Über eine lange Leiter besteigt ein Seiltänzer das straff gespannte Seil. Er trägt eine Balancierstange und bewegt sich Schritt für Schritt in luftiger Höhe. Die Menschen recken ihre Köpfe. Das närrische Treiben verstummt für einen kurzen Moment und alle blicken gespannt. Der Seiltänzer, der sein Können unter Beweis stellt, ist der Pflästermeister Timotheus Schmid (1903-1981).

Am »Ochsen« hängt ein Schild, das für eine angebliche Kinovorführung wirbt (»Achtung – nur heute – Achtung«). Und am »Löwen« wird für einen angeblichen »Zirkus« geworben, der im Städtchen gastiert.

Standort des Fotografen: 47.883930, 8.344500

Musikkapelle im »Gebertsaal«, Fasnacht 1926

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Im 1925 erbauten »Gebertsaal« (Obere Hauptstr. 11) haben sich diese Musiker für ein Gruppenfoto versammelt. Die Bläser, die sich mit ihren Musikinstrumenten fotografieren lassen, gehören der Stadtmusik an. Zu sehen sind u.a. ein Flügelhorn, ein Horn, eine Klarinette, eine Posaune, eine Trompete, eine Tuba.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Robert Rosenstiel, Johann Beha, Edmund Jordan
2.Reihe, v.l.n.r.: Rupert Hepting, Franz Zepf, Ernst Geisinger, Wilhelm Brugger, Franz Nägele

Vermutlich wird das Foto an Fasnacht aufgenommen. Möglich ist aber auch ein anderer Anlass. Links ist eine Bühne zu erkennen, auf der Bretter gelagert werden und Stühle bereitstehen.

Standort des Fotografen: 47.884524, 8.347082

3 Fotos: Narrenumzug auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1926

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Lore Sibold zur Verfügung.

Der Narrenumzug ist in vollem Gange: Beiderseits der Hauptstraße stehen Schaulustige, um den bunten Zug zu sehen, der auf den oberen Rathausplatz einzieht. Auch auf der Freitreppe vor dem »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) drängen sich Menschen, um von dieser erhöhten Position alles sehen zu können. Eine Blaskapelle im Vordergrund schmettert gerade einen Marsch.

»Löffinger Vieh- und Krämermarkt im 17. Jahrhundert«, so lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht. Und wen wundert es da, dass der Narrenumzug von Marktbuden gesäumt ist? Schließlich diente der obere Rathausplatz traditionell als Marktplatz! Nicht alle Buden passen freilich ins 17. Jahrhundert. So steht vor dem Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) z. B. eine Bude, die auf einem Banner als »Spielhöhle Monte Carlo« bezeichnet wird. Eigentlich müsste es korrekt »Spielhölle« heißen, aber wen stört das schon an Fasnacht?

Das Foto wird von einem Fenster des Rathauses aufgenommen, dessen Erdgeschoss bis zur Jahrhundertwende auch als Markthalle diente.

Standort des Fotografen: 47.883930, 8.344500