Die Tanne im Garten von Veiths (Rötengasse 2) wird für die Adventszeit mit Lichterketten geschmückt. Um auch ganz nach oben bis zur Tannenspitze zu kommen, ist eine Feuerwehrdrehleiter im Einsatz. In luftiger Höhe entsteht dieses Foto mit einem ungewöhnlichen Blick über das Maienland in Richtung Mailänder Tor und Städtchen.
Verlag Huber & Comp. G.m.b.H., Achern / Sammlung Familie Waßmer
Einen »Gruß aus Löffingen« übermittelt diese Ansichtskarte aus der Mitte der 1920er Jahre. Noch sind Farbaufnahmen eine Rarität, sie werden erst ab den 1930er Jahren kommerziell genutzt und finden erst dann rasche Verbreitung. In den 1920er Jahren werden Ansichtskarte noch manuell coloriert, so auch bei dieser schwarz-weiß Aufnahme des Städtchens.
Sehr naturalistisch mutet das Ergebnis nicht an. Offenbar standen bei dem Verfahren nur drei Farben zur Verfügung: Ein saftiges Grün für die Wiese in der Bildmitte, ein türkisenes Blau, das sowohl für die Wiese im Vordergrund als auch für einzelne Dächer und die Fassaden des katholischen Pfarrhauses und des Gasthauses »Linde« verwendet wurde, und schließlich ein Magentarot, mit dem die meisten Dächer des Städtchens eingefärbt wurden.
Der Fotograf steht unterhalb des Reichbergs im Gewann »Im kleinen Brühl«. Sein Blick fällt über die Bahnlinie in Richtung Städtchen. Die Göschweiler Straße mit ihrer Baumallee teilt die türkisene von der grünen Wiese. Häuser stehen diesseits der Bahnlinie noch keine, weder im Bereich der Göschweiler noch der Bonndorfer Straße. Zwei einsame Holzschopfs sind die einzige Bebauung.
Verlag A. Rebholz Stadtarchiv / Sammlung Familie Waßmer Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.
Im Bereich der heutigen Hebelstraße steht der Fotograf, um diese Gesamtansicht des Städtchens aufzunehmen. Noch ist das Gewann »Breiten« vollkommen unbebaut. Der Blick geht über Wiesen und Felder zur Rötenbacher Straße, wo er auf die ersten Häuser trifft: Die Villa Benz (Rötenbacher Str. 12), das Haus von Landwirt Josef Benz II (Rötenbacher Str. 10), das Forstamt (Rötenbacher Str. 8) und schließlich das Haus von Schreinermeister August Limb (Rötenbacher Str. 5).
Dahinter beginnt die Dächerlandschaft des Städtchens. Oben auf dem Alenberg sind die Häuser deutlich zu erkennen. Das Foto entstand zweifelsohne nach dem Großbrand 1921 und dem Wiederaufbau: Das Haus Benitz, aber auch die anderen Häuser bis hinauf zum Haus Kuster und zum Haus Jonner, sind allesamt neu gebaut. Die Aufnahme lässt sich aber zeitlich auch dahingehend eingrenzen, dass sie vor 1929 entstanden sein muss. Denn neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist in der damaligen Hafnergasse der Giebel des Hauses von Sattlermeister Ernst Geisinger (Kirchstr. 21) auszumachen. Das Gebäude brannte aber zusammen mit den Nachbarhäusern beim Brand am 20. April 1929 ab.
Anfang der 1980er Jahre entstand diese Fotografie. Aufgenommen wurde sie vom Rande der »Hasle«, oberhalb der Realschule. Der Blick fällt über den Kindergarten hinweg in Richtung Altstadt. In der Bittengasse sind das neugebaute Postamt und die Rückseite des Hauses Sibold (Kirchstr. 19) zu erkennen, das 1982 bei einem Feuer zerstört wurde. Dahinter ragt der Kamin des bereits vor einigen Jahren stillgelegten Sägewerkes Benz in den Himmel, der 1984 gesprengt werden wird.
Willy Pragher / Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg (Bestand W 134)
Vom Pavillon im Kurpark nimmt der Freiburger Fotograf Willy Pragher (1908-1992) dieses Bild auf. Die Ansicht des Städtchens wirkt wie von einem Bilderrahmen eingefasst, denn das Foto wird durch die Mauern des Pavillons begrenzt. Dadurch entsteht eine große Tiefenwirkung.
Aus dem schattigen Plätzchen im Pavillon heraus fällt der Blick auf die Dächer der Altstadt, aus denen der Rathausturm und der Turm der katholischen Pfarrkirche heraus ragen. Am Horizont ersteckt sich die sanfte Hügelkette der Baar, mit Wiesen, Feldern und Wäldern.
Willy Pragher / Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg (Bestand W 134)
Zwei junge Frauen sitzen im Pavillon am Kurpark. Sie sind Statistinnen, damit der Freiburger Fotograf Willy Pragher (1908-1992) ein stimmungsvolles Bild aufnehmen kann. Aus dem schattigen Plätzchen im Pavillon heraus fotografiert er diesen Blick auf das Städtchen. Zu sehen sind die Dächer der Altstadt, aus denen der Rathausturm und der Turm der katholischen Pfarrkirche heraus ragen. Am Horizont ersteckt sich die sanfte Hügelkette der Baar, mit Wiesen, Feldern und Wäldern.
Die Ansicht des Städtchens wirkt wie von einem Bilderrahmen eingefasst, denn das Bild wird durch die Mauern des Pavillons begrenzt. Dadurch entsteht eine große Tiefenwirkung.
Verlag R. Märklin, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer
Drei Ansichten sind auf dieser Mehrbildkarte von 1906 zu sehen. Oben ist eine »Gesamtansicht« des Städtchens vom Gewann »Breiten« aus abgebildet. Am linken Bildrand ist das 1905 eröffnete Großherzogliche Forsthaus in der Rötenbacher Straße zu erkennen. Auf dem Alenberg stehen noch die Häuser, die einige Jahre später dem Großbrand 1921 zum Opfer fallen und eingeäschert werden.
Links unten ist das Gasthaus »zum Ochsen« am oberen Rathausplatz zu sehen (siehe Ausschnitt). Nach dem Tod des »Ochsen«-Wirtes Martin Gromann (1866-1905) wird die Wirtschaft von seiner Witwe Josefa geb. Sibold (1863-1937) weiterbetrieben.
Rechts unten ist die 1898 geweihte »Wallfahrtskirche Witterschnee« abgebildet. Vermutlich richtete sich die Ansichtskarte auch und vor allem an Pilger, die nach Löffingen kamen, und einen Gruss nach Hause versenden wollten.
Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz, Eugen und Melitta Fehrenbach sowie Franz Scholz zur Verfügung.
Am 28. Juli 1921 bricht um die Mittagszeit mitten im Städtchen ein Feuer aus. Karl Bader, der Sohn des damaligen Feuerwehrkommandanten, erinnert sich 40 Jahre später an den Ausbruch des Feuers und die Brandkatastrophe:
»So wies die Uhr die Mittagszeit. Die Straßen waren fast menschenleer, soweit die Arbeit es erlaubte, suchten die Menschen in den Häusern bei meist geschlossenen Fensterläden Schutz vor der Hitze. Kurz vor 2 Uhr ging das schreiende Rufen durch die Straßen: Es brennt. Und schon war auch die Sirene der Holzindustriewerke J. Benz zu hören, welche Großalarm gab. Die Alarmhörner und Kirchenglocken mischten sich in das Geheul der Sirene und ließen keinen Zweifel mehr aufkommen über die Gefährlichkeit der entstandenen Situation. Im Hause des Julius Heer, mitten im Städtchen, war ein Brand ausgebrochen.«
Als dieses Foto am Nachmittag von der »Breiten« aus aufgenommen wird, liegt bereits das halbe Städtchen in Schutt und Asche. Eine riesige Rauchwolke hängt über der Altstadt. Die Zerstörung reicht bis hinauf auf den hinteren Alenberg, wo u.a. das Haus von Bürgermeister Adolf Kuster in Trümmern liegt.
Bevor der große Bauboom in den 1960er Jahren begann, entstand diese Luftaufnahme. Im Vordergrund ist das Gewann »Breiten« zu erkennen, das noch vollkommen unbebaut ist. Kurze Zeit später gab die Baugenossenschaft 1963 den Startschuss zur Bebauung des Geländes. Ein erstes Mehrfamilienhaus in der Hebelstraße entstand. Es folgten viele mehr, ganze neue Straßenzüge wie z. B. die Conradin-Kreutzer-Straße entstanden. Jenseits der Rötenbacher Straße ist das Firmenareal des Sägewerk Benz mit seinem Schornstein zu erkennen. Das Städtchen schmiegt sich dahinter in eine Talsenke. Auf dem Alenberg wird bereits fleißig gebaut: Die ersten Häuser in der Hochfirststraße stehen bereits.
»Nach einem Stich«, so signierte in der linken unteren Ecke der Gewerbelehrer Karl Ehret sein Gemälde. Er malte es 1936, ein Jahr nach der Eröffnung des Heimatmuseums, bei dessen Schaffung er sich zweifelsohne Verdienste erworben hatte. Ehrets Gemälde hängt bis heute im Heimatmuseum, ohne dass darauf hingewiesen wird, dass es sich um eine gefälschte Stadtansicht handelt, die völlig ahistorisch ist. Denn der Pädagoge bediente sich einfach aus zwei alten Stadtansichten und fügte sie ineinander. Das Ergebnis ist eine Ansicht des Städtchens, die es so nie gab. Ehret selbst datierte sein Gemälde der »Fürstlich-Fürstenbergischen Stadt Loeffingen« fälschlicherweise in das Jahr »1790«.
Als Vorlage diente ihm größtenteils ein Ölgemälde von 1861 (hier). Er kombinierte es mit Details aus einem Stich, der das Städtchen in den Jahren 1833-1835 zeigt (hier). Darauf ist das 1832 gebaute Rathaus mit dem Rathausturm, aber auch die katholische Pfarrkirche St. Michael mit einem achteckigen Turmhelm an der Südseite des Kirchenschiffes zu sehen, der 1845 abgerissen wurde. Erst 1857 wurde der neue Kirchturm am Westgiebel des Langhauses errichtet.
Verlag A. Rebholz Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
In der Nachkriegszeit verlor die Ansichtskarte nach und nach an Bedeutung. Die Zunahme an Telefonanschlüssen in den 1950er und 60er Jahren und die Reduzierung der Postzustellungen von früher mehrmals täglich auf einmal täglich reduzierte ihren Wert als Kommunikationsmedium im Alltag. Fortan richtete sie sich vorranging an Touristen, um Urlaubsgrüße zu versenden. Die Ansichtskarte musste dabei zwei Anforderungen erfüllen: Zum einen hatte sie Alleinstellungsmerkmale der Stadt einzufangen, um sie werbewirksam vermarkten zu können, zum anderen musste sie Touristen als Orientierungshilfe dienen.
Diese Mehrbildkarte, die ab Mitte der 1950er Jahre verbreitet wurde, richtete sich vorrangig an Touristen und Kurgäste. Das wird schon an dem kleinen mittleren Bild deutlich: Auf dem holzgeschnitzten Ortsschild wird Löffingen als »Luft-Kurort« vorgestellt. Verziert ist das Schild mit dem Stadtwappen sowie einem Mann und einer Frau, die beide ihre Tracht tragen, also das Brauchtum pflegen. Eingerahmt werden sie von zwei Schwarzwaldtannen.
Neben einer Gesamtansicht des Städtchens, die von der »Breiten« aufgenommen wurde, sind zwei Ansichten der Altstadt zu sehen. Natürlich darf das Mailänder Tor und die angrenzenden Gebäude des unteren Rathausplatzes mit ihren Staffelgiebeln genauso wenig fehlen, wie der 1954 geschaffene neue Demetriusbrunnen und das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »zum Adler«. Das zweite Bild zeigt den 1929 wiederaufgebauten rechten Straßenzug der Hafnergasse (heute Kirchstraße), ebenfalls mit Staffelgiebeln, und nicht etwa die gegenüberliegende Straßenseite mit den sehr viel älteren Gebäuden, da diese als weniger vorzeigbar galten. Im fünften Bild ist der von Bäumen gesäumte Schulweg zu sehen, der zur Festhalle und zur Schule führt, aber auch zu einem Spaziergang in der »Hasle« einlädt.
Zugegeben: Das Löffinger Wappen, das auf dieser Ansichtskarte abgedruckt ist, sieht etwas eigenartig aus. Eigentlich sind die beiden schräggekreuzten goldenen Löffel ja vor blauem Hintergrund dargestellt. Aber hier ist der Hintergrund rot. Überhaupt ist die Colorierung der Karte noch sehr einfach und wenig realistisch geraten.
Vier Bilder zeigen Sehenswürdigkeiten des Städtchens, die als »Gruß aus Löffingen« in alle Welt versandt werden sollen. Oben links ist die Kinder-Trachtengruppe zu sehen, die sich bei der »Jungviehweide« zu einem Gruppenfoto versammelt hat. Oben rechts ist eine Gesamtansicht des Städtchens abgebildet, die vom Gewann »Breiten« aus aufgenommen wurde. Der Bauboom hat noch nicht stattgefunden, noch ist die Wiese im Vordergrund unbebaut. Das Bild unten links zeigt das Mailänder Tor mit den angrenzenden Häusern in der Demetriusstraße. Das Kriegerdenkmal von 1870/71 fristet ein eher trauriges Dasein, es wird nicht durch Blumen oder Bäume eingerahmt, sondern wirkt wie auf einer Verkehrsinsel stehend. Unten rechts ist das Waldbad zu sehen: Badegäste tummeln sich im Wasser und auf der Liegewiese.