Eingang zum Friseurgeschäft Limb in der Unteren Hauptstraße, 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Ob der Mann mit dem Motorrad soeben den Friseursalon von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) besucht oder Limbs Tankstelle genutzt hat, die sich neben dem kleinen Vorgärtchen befindet, ist ungewiss.

In der Tür steht Limbs Tochter Gertrud Limb (verh. Geisinger, 1923-2011). Sie wird später mit ihrem Ehemann Hermann Geisinger den Friseursalon in zweiter Generation weiterführen.

Standort des Fotografen: 47.883475, 8.343829

Gasthaus »Adler« und Haus Limb in der Unteren Hauptstraße, ca. 1907-1914

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Hofmeier zur Verfügung.

Ursprünglich war das Gebäude im Vordergrund ein Haus. 1907 wurde es in zwei Gebäudehälften geteilt. In der linken Hälfte richtete der Friseurmeister Julius Limb (1883-1968) im Erdgeschoss sein Friseurgeschäft ein. Schaufenster erstreckten sich über die gesamte Breite. Auf dem Schild an der Fassade steht: »Anfertigung moderner Haararbeiten« und »Drogen Parfümerien Cigarren«.

In der rechten Gebäudehälfte betrieben der Gast- und Landwirt Heinrich Faller (1872-1927) und seine Ehefrau Mathilde geb. Bausch (1875-1952) den Gasthof »zum Adler«. Im Erdgeschoss gab es damals nur die Eingangstür, von wo die Treppe zur Gaststube im ersten Stock hochführte.

Im Laufe der Zeit wurden die beiden Häuserhälften mehrfach renoviert. Die Fassadengestaltung wich immer mehr voneinander ab, sodass man heute kaum mehr erkennen kann, dass es sich ursprünglich um ein Haus handelte.

Im Hintergrund links sind die Bäckerei von Ernst Straub und die Restauration Benz zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883649, 8.343892

Narrenpolizei auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Engelbert Straetker zur Verfügung.

Die Narrenpolizisten präsentieren sich dem Fotografen. Sie treten nicht wie heute in einheitlicher Uniformierung auf sondern mit unterschiedlichen Uniformröcken, Mützen, Pickelhauben und Bewaffnungen. Die Narrenpolizei entstand vor dem Ersten Weltkrieg. Sie ist damit neben dem Narrenrat die älteste Gruppierung der Löffinger Fasnet. Hinter den Polizisten haben sich Kinder versammelt. Sie versuchen durch die Lücken zwischen den Männern ebenfalls auf das Bild zukommen.

Im Hintergrund ist das Geschäft von Ferdinand Nägele (Rathausplatz 2) zu erkennen. Daneben erhebt sich der vier Jahre zuvor neu erbaute Stadtbau (Demetriusstr. 1) mit seiner Freitreppe und dem prunkvollen Eingang zur Gewerbeschule. Jenseits der Straße steht das Haus Vogt (Rathausplatz 13).

Standort des Fotografen: 47.884021, 8.344884

Laden von Anton Rebholz und Postamt am oberen Rathausplatz, ca. 1910-1916

Verlag A. Rebholz 
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Der Briefträger Josef Zimmermann steht in der Eingangstür des Postamtes und schaut die Straße hinab. Neben ihm steht der Postkarren, mit dessen Hilfe er die Post und die Pakete zum Bahnhof transportiert. Am Türsturz ist die Jahreszahl 1900 angebracht. Darüber hängt ein Schild mit der Aufschrift: »Postamt«. 

Links daneben befindet sich der Laden von Anton Rebholz (1875-1946). Er war gebürtig aus Niedernau bei Rottenburg am Neckar und von Beruf Buchbindermeister und Fotograf. Von ihm stammen viele Löffinger Ansichtskarten, denn er fotografierte über viele Jahrzehnte hinweg und vertrieb die Karten. Im Schaufenster präsentiert er sein Sortiment, das es auf einem Schild über dem Eingang anpreist: »Bilder Spiegel Haussegen Gebetbücher Rosenkränze Andenken«. 

Das angrenzende Haus von Metzgermeister Johann Riegger brannte später beim Großbrand 1921 ab. Zu sehen ist das Törle, das vom Rathausplatz in die Hintergasse, die heutige Demetriusstraße, führt. 

Standort des Fotografen: 47.884027, 8.344596

Sportgeschäft Laule am oberen Rathausplatz, ca. 1988

Stadtarchiv

Seit rund 150 Jahre lang werden die Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Hauses Rathausplatz 2 gewerblich genutzt. Zunächst als »Kolonialwaren-« und Gemischtwarengeschäft (erst Ferdinand Nägele, dann Robert und Justina Sauter), später als Postamt und schließlich als Sportgeschäft. Das Ehepaar Bruno Laule (1938-2021) und Elisabeth Laule betreiben den Laden ab 1961, zunächst in der Demetriusstr. 9, dann hier am Rathausplatz.

Als sie das Geschäft augeben, stehen die Räumlichkeiten einige Jahre leer. Nach dem Leerstand verschwindet die Schaufensterfront aus dem Stadtbild. Das Ladengeschäft wird zurückgebaut, um darin Wohnungen einzurichten. Heute erstrahlt das Gebäude wieder in altem Glanz.

Standort des Fotografen: 47.884170, 8.345141

Haus Egle mit Ladengeschäft in der Demetriusstraße, ca. 1924

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

August Egle (1886-1946), der kriegsbeschädigt aus dem Ersten Weltkrieg in die Heimat zurückkehrte, baute das landwirtschaftliche Gebäude 1918 zu einem Wohn- und Geschäftshaus um. Er betreibt im hinteren Teil des Hauses die kleine Landwirtschaft und eine Korbmacherei. Das Ladengeschäft seiner Frau Klara (geb. Wintermantel, 1889-1964), die Modistin ist, befindet sich im vorderen Teil des Hauses.

Aus dem linken Fenster schauen die beiden Kinder Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014) und Ferdinand Egle (1919-2010) heraus. Im rechten Fenster ist Klara Egle zu sehen.

Ganze 92 Jahre existiert das Modegeschäft, bis es 2011 schließlich Insolvenz anmelden muss.

Standort des Fotografen: 47.883844, 8.343617

Abbruch der »alten Sonne«, Januar 1973

Sammlung Familie Waßmer

Im Rahmen der Stadtsanierung wird das Gebäude der »alten Sonne« im Januar 1973 abgerissen. Damit verschwindet ein Stück Alt-Löffingen unwiederbringlich aus dem Stadtbild. Es wird durch ein modernes Geschäfts- und Wohnhaus ersetzt.

Auf dem Foto geht der Blick vom unteren Rathausplatz, am Rathaus vorbei, in Richtung der »alten Sonne«. Die Straße ist für den Verkehr wegen der Abbrucharbeiten gesperrt. In Kürze wird von dem altehrwürdigen Gebäude nur noch ein Trümmerhaufen übrig sein.

Standort des Fotografen: 47.883733, 8.343978

Oberer Rathausplatz mit Haus Vogt und Gasthaus »Ochsen«, 1960

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

Die Perspektive des Fotos ist so gewählt, dass die Brunnenfigur mit dem Blumenschmuck im Vordergrund zu sehen ist. Der Blick geht an der »Schnitterin« auf dem Rathausbrunnen vorbei zum Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) und zum Haus Vogt (Rathausplatz 13). »Zigarrenhaus Vogt – Groß- u. Kleinverkauf« steht groß auf einem Werbeschild über dem Schaufenster.

Das Haus Vogt, das den Rathausplatz oben abschließt, weist eine Besonderheit auf. Das Zigarrengeschäft Wilhelm Vogt verfügt über einen imposanten Eingang. Vier Holzsäulen rahmen die Eingangstür und die zwei Fenster ein. Ein mit Schnitzereien versehener Querbalken bildet den oberen Abschluss des Eingangsportals. Im zweiten Stockwerk bietet ein Balkon einen herrschaftlichen Blick auf den Platz. Der Laden kann auch durch einen seitlichen Eingang von der Durchfahrtstraße betreten werden. Oben am Giebel ragt ein Balken heraus, über den mit einem Seilzug Lasten in den Speicher befördert werden können.

Standort des Fotografen: 47.883944, 8.344567