Gasthaus »Adler« und Haus Geisinger in der Unteren Hauptstraße, ca. 1965-1970

Stadtarchiv

In der Mitte der 1960er Jahre hat sich das Aussehen des einstigen Doppelhauses Untere Hauptstr. 2/4 erheblich verändert. Die Gaststube des Gasthauses »Adler« (Untere Hauptstr. 2) befindet sich zwar noch wie eh und je im ersten Obergeschoss, aber in das Erdgeschoss sind zwei Schaufenster und eine Tür hineingebrochen worden. Die Räumlichkeiten werden als Filiale der Bezirkssparkasse Neustadt genutzt. Der »Adler« gehört Fritz Seilnacht, er betreibt (laut rückseitiger Beschriftung der Ansichtskarte) ein »Gut bürgerliches Haus«. Es verfügt über »Fremdenzimmer mit fließendem Wasser«.

Das Nachbarhaus (Untere Hauptstr. 4) ist kürzlich umgebaut und modernisiert worden: Der Schriftzug »Julius Limb«, der viele Jahre an der Fassade prangte, ist entfernt worden, denn das Friseurgeschäft wird mittlerweile von Limbs Schwiegersohn Hermann Geisinger (1926-1989) betrieben. Der Friseursalon im Erdgeschoss hat beim Umbau ein breites Schaufenster erhalten, darüber wurde ein Balkon angebaut. Limbs »Esso«-Tankstelle existiert noch, ihre Tage sind aber bereits gezählt.

Standort des Fotografen: 47.883732, 8.343955

Seitengiebel vom Gasthaus »Adler«, ca. 1976

Stadtarchiv

Von der Metzgerei Butsch aus fällt der Blick auf den Seitengiebel des Gasthauses »zum Adler« (Untere Hauptstr. 2). Jahrzehntelang wurde es vom Metzgermeister Fritz Seilnacht (1901-?) und seiner Ehefrau Mathilde Seilnacht geb. Faller (1904-?) betrieben. Doch die Zeiten sind vorbei. Die Seilnachts sind im Ruhestand. Zwar hängt das schmiedeeiserne Wirtshausschild noch wie eh und je, doch es ist unklar, wie und ob es mit dem Gastbetrieb weitergeht. Zur Zeit nutzt das Brillenunternehmen Axel S. Räumlichkeiten im »Adler«.  

Bis 1970 hatte die Bezirkssparkasse Neustadt ihre Filiale im Erdgeschoss, aber mitterweile ist sie in moderne Räumlichkeiten in dem schräg gegenüberliegenden Neubau neben dem Mailänder Tor gezogen. Am rechten Bildrand ist die Scheune von Gottlieb Mayer (Demetriusstr. 17) zu erkennen, die im Frühjahr 1980 abgerissen wird. Am linken Bildrand sind die Häuser der Unteren Hauptstraße zu erkennen, darunter die Metzgerei Bank (Untere Hauptstr. 3).

Standort des Fotografen: 47.883746, 8.343647

Kind am Rathausbrunnen, ca. 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ulrike Rheiner zur Verfügung.

Ein kleines Mädchen steht auf dem Rand des Rathausbrunnens. Während des Balanceaktes hält es sich an den Brunnenröhren fest. Bei dem Mädchen handelt es sich um Bärbel Zahn (1954-1957), die Tochter von Bäckermeister Jakob Zahn und dessen Ehefrau von Anna geb. Brilisauer, die am 19. September 1957 im Alter von drei Jahren stirbt.

Im Hintergrund ist das kleine Gemischwarengeschäft von Viktor Heinrich und das Eingangsportal des Postamtes zu erkennen. Der Post steht bis zu seinem Tod der Postassistent Wilhelm Jester (1894-1955) vor. 1958 zieht das Postamt wenige Meter weiter in die rechte Gebäudehälfte desselben Doppelhauses (Rathausplatz 2). Die Räumlichkeiten des kleinen Gemischtwarengeschäft und der Post werden zusammengelegt und die Firma L. Gottlieb GmbH eröffnet darin einen Supermarkt.

Standort des Fotografen: 47.883899, 8.344744

Mann mit Kind vor der Bäckerei Zahn in der Kirchstraße, ca. 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ulrike Rheiner zur Verfügung.

Das kleine Mädchen auf dem Arm von Karl Benz (1933-2018) ist Bärbel Zahn (1954-1957). Die Tochter von Bäckermeister Jakob Zahn und dessen Ehefrau von Anna geb. Brilisauer wurde am 17. Juni 1954 geboren. Sie starb am 19. September 1957 im Alter von drei Jahren. Im Hintergrund ist das Schaufenster der Bäckerei zu sehen, die seit 1936 von ihrem Vater betrieben wird.

Am rechten Bildrand ist zu erkennen, dass der Verputz am Nachbarhaus Walz (Kirchstr. 15) abgeschlagen ist, da das Haus gerade grundlegend modernisiert wird.

Standort des Fotografen: 47.883415, 8.345098

Haus Geisinger und Gasthaus »Adler« in der Unteren Hauptstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

Aus der Eggertenstraße fällt der Blick auf das gegenüberliegende Doppelhaus. Gut zu erkennen ist, dass die beiden Gebäudenhälften bis zur Jahrhundertwende zusammengehörten.

In der rechten Gebäudehälfte befindet sich seit eh und je das Gasthaus »zum Adler«. Die Bezirkssparkasse, die bis Anfang der 1970er Jahre die Räumlichkeiten im Erdgeschoss genutzt hat, ist mitterweile ausgezogen. Stattdessen hat hier nun das Brillenunternehmen Axel S. seinen Sitz, wie das Schild neben der Tür zeigt. Im Schaufenster rechts ist Werbung der »Löffinger Wohnbau GmbH« ausgestellt.

Die linke Gebäudehälfte gehört der Familie Geisinger.  Nach dem Tod von Friseurmeister Julius Limb (1886-1968) führt sein Schwiegersohn Hermann Geisinger (1926-1989) den Salon weiter. »Parfümerie FRISEURSALON Drogen« steht über der Glasfront.

Standort des Fotografen: 47.883515, 8.343991

Kaufhaus Henzler in der Kirchstraße, ca. 1970

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Andrea Wörner-Schießel und Klaus-Peter Wörner zur Verfügung.

Das Erdgeschoss vom Kaufhaus Henzler ist modernisiert. Die früheren rundbogigen Schaufenster sind einer einheitlichen Glasfront gewichen, die vor die Fassade gehängt wurde. Dadurch ist auch der Mittelerker, der sich über das erste und zweite Obergeschoss erstreckt, kaum mehr zu erkennen. Die einstige Gemischwarenhandlung ist nun ein moderner Supermarkt der Kette »EDEKA«, wie über dem Eingang steht. Vor dem Kaufhaus ist ein VW Käfer geparkt.

Rechts neben dem Haus Henzler ist die städtische Brunnenstube (Kirchstr. 27) zu sehen. Das Mauerwerk ist offensichtlich ziemlich feucht, was bei einem Wasserpumpwerk wohl kaum überraschen kann.

Standort des Fotografen: 47.882952, 8.344242

Kaufhaus Henzler in der Kirchstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Andrea Wörner-Schießel und Klaus-Peter Wörner zur Verfügung.

»Albert Henzler Wwe. – Gemischtwaren«, steht auf dem Schild über dem Eingang in großen Buchstaben. Rosa Henzler geb. Winterhalder (1900-?) ist die Witwe und Besitzerin des Kaufhauses in der Kirchstraße.  In den beiden rundbogigen Schaufenstern links und rechts von der Eingangstür wird ein Teil des Warenangebots präsentiert.

Ein Lastwagen hat vor dem 1915 erbauten Kaufhaus geparkt. Fahrradfahrer sind stehen geblieben und unterhalten sich. Der Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael im Hintergrund ist gerade eingerüstet und wird renoviert. Stromkabel sind schräg über die Straße gespannt.

Standort des Fotografen: 47.882952, 8.344242

Loni Sibold mit dem Moped in der Kirchstraße, ca. 1980

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

So kennt man Leonie (Loni) Sibold: Mit ihrem Moped ist sie im Städtchen unterwegs, begleitet von ihrem Hündchen. Während der Badesaison fährt sie täglich raus zum Waldbad, wo sie an der Kasse sitzt. Dieses Foto entsteht in der Kirchstraße vor dem Eisenwarengeschäft Walz (Kirchstr. 15). »Hausrat« steht groß über dem rechten Schaufenster. 

Standort des Fotografen: 47.883337, 8.345052

Kaufhaus Henzler in der Kirchstraße, ca. 1966

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Andrea Wörner-Schießel und Klaus-Peter Wörner zur Verfügung.

Noch sieht das Kaufhaus Henzler von außen genau so aus, wie es 1915 erbaut wurde. Das Vorgängergebäude war am 2. März 1915 abgebrannt. Daraufhin war auf dem Brandplatz ein schmuckes Gebäude mit Erker und Schaufenstern im Erdgeschoss errichtet worden. Wenige Jahre später werden die rundbogigen Schaufenster durch eine moderne durchgehende Schaufensterfront ersetzt.

Betrieben wird das Geschäft von »Albert Henzler Wwe.«, wie auf dem Schild über dem Eingang groß geschrieben steht. Damit ist Rosa Henzler geb. Winterhalder (1900-?) gemeint. Im Schaufenster wird Bekleidung zum Verkauf angeboten. Links und rechts neben dem Eingang werden Kisten mit Gemüse und Obst dargeboten.

Zwei VW Käfer sind vor dem Kaufhaus geparkt. Mitten auf der Kirchstraße steht ein alter Laufbrunnen, auf der die Heilige Elisabeth als Brunnenfigur thront. Der Brunnen muss Mitte der 1970er Jahre weichen, da er zum Verkehrshindernis geworden ist.

Standort des Fotografen: 47.883025, 8.344071

Blick auf den unteren Rathausplatz und das Haus Guth, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Schätzungsweise aus einem Fenster des Hauses Fuß (Rathausplatz 5) wird dieses Foto aufgenommen. Zu sehen ist das Haus Guth (später Schmid) am Rathausplatz. Ins Auge stechen zunächst die baulichen Veränderungen, die an dem 1909 erbauten Haus kurz zuvor vorgenommen wurden. Die Haustür und die beiden rundbogigen Fenster wurden durch ein breites Schaufenster ersetzt, in dessen Mitte sich der Eingang zum Ladengeschäft befindet. Die Fassade ist noch nicht neu verputzt. Eigentümer des Hauses ist seit 1953 der Kaufmann und Textilvertreter Karl Guth. Wie in der Auslage zu erkennen ist, wird Bekleidung verkauft. 1962 verkauft Guth das Haus an den Schuhmachermeister Emil Schmid und dessen Ehefrau Mathilde geb. Geisinger, die darin ein Schuhgeschäft eröffnen.

Ein Volkswagen parkt vor dem Haus. Vor dem Nachbarhaus von Familie Siefert (rechts) steht eine stattliche Fichte, die das Dach überragt. Sogar ein kleines Gärtchen, das von einem weißen Holzzaun eingerahmt wird, findet seinen Platz. Es muss später einem Gehweg und Autoparkplätzen weichen. Rechts im Vordergrund ist die Spitze des Kriegerdenkmals zu erkennen, auf der der Adler thront.

Standort des Fotografen: 47.883765, 8.344236

Familie Vogt vor ihrem Geschäft, 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Familie Vogt sitzt auf dem Bänkchen vor ihrem Geschäft am oberen Rathausplatz. Der Kaufmann Wilhelm Vogt jr. (1910-1990) und seine Ehefrau Hedwig Vogt geb. Limb (1919-2010) lassen sich mit ihren beiden Kindern Gaby (geb. 1950) und Wilfried (geb. 1951) ablichten.

Rechts daneben ist eine der insgesamt vier Säulen zu sehen, die den Eingang zum Ladengeschäft einrahmen. Dass die Vogts Tabakwaren verkaufen, verrät die Werbung im Schaufenster. »Zuban«-Zigaretten werden beworben. Einer der Werbesprüche lautet: »Morgen so gut wie gestern und heute!«

Standort des Fotografen: 47.884164, 8.345290

Laternenbrüder vor Limbs Laden in der Unteren Hauptstraße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Vor dem Friseursalon von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) stehen vier Laternenbrüder. Sie sind nicht nur an der Laterne zu erkennen, die sie bei sich führen, sondern auch an ihrem Kittel und ihrem schwarzen Rundhut. Alle vier nuckeln an Tabakpfeifen.

Im Hintergrund ist der Eingang zum Friseusalon und das Schaufenster zu erkennen, das mit Fasnachtsmasken dekoriert ist. Die Ölsäule links mit dem Schritzug »Das Vollschutz Motor-Öl« verweist darauf, dass Julius Limb auch eine »Esso«-Tankstelle betreibt.

V.l.n.r.: Walter Ratzer, Willy Vogt, Josef Heiler, Julius Limb (1883-1968)

Standort des Fotografen: 47.883467, 8.343782