Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Sattlermeister Ernst Krauß (1897-?) betreibt in seinem nach dem Brand von 1907 erbauten Haus (Demetriusstr. 2) das Sattlergeschäft, das er von seinem Vater übernommen hat.
Über viele Jahrzehnte befand sich in dem Haus Kirchstraße 13 eine Bäckerei. Zunächst wurde sie von Bäckermeister Robert Isele, später von Bäckermeister Jakob Zahn betrieben. 1972 ging das Haus und die Bäckerei an den 35-jährigen SohnHermann Zahn über.
Das Ehepaar Zahn baute das Haus in den 1970er Jahren um. Staffelgiebel und eine Schleppgaube wurden hinzugefügt. Eine breite Fensterfront ermöglichte den Blick in den Laden. Links lud ein Café zum Verweilen ein. Als das Foto aufgenommen wird, wird die Bäckerei von Willi und Theresia Lauffer zusammen mit ihrem Sohn betrieben. Nach ihrem Tod 2006 bzw. 2009 steht das Gebäude eine Zeit lang leer, bevor es 2015 an Elke und Bertram Bürer verkauft wird, die es komplett sanieren. Die Bäckerei-Tradition findet nun ein Ende. Stattdessen wird darin eine Gemeinschaftspraxis für Physiotherapie eröffnet.
Auf dem Foto ist im angrenzenden Haus Schelling (Kirchstr. 11) der Durchgang zur Bittengasse zu erkennen, der »Postbögle« heißt. Der Name hält sich bis heute, obwohl sich das Postamt nicht mehr in der Bittengasse befindet. Ursprünglich befand sich anstelle des Tors der Ökonomiebereich des Hauses Schelling.
Nach der Übernahme des Geschäfts durch Theo Walz 1951 veränderte das Haus in der Kirchstraße schrittweise sein Aussehen. Walz modernisierte es grundlegend und baute es mehrfach um.
Zwischen den großen Fenstern im ersten und zweiten Obergeschoss sind auf einem Fries die Eisenwaren dargestellt, die das Geschäft vertreibt. Das Foto entstand anlässlich der bevorstehenden Geschäftsschließung, als der Räumungsverkauf bereits begonnen hatte.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Vera Hepting geb. Walz zur Verfügung.
Der Kaufmann Heinrich Walz erwarb 1913 sein neues Wohn- und Geschäftshaus in der Kirchstraße. Ursprünglich war das Gebäude das Armenhaus der Stadt. Walz baute es nach und nach um, um ausreichend Raum für sein Eisenwarengeschäft und seine Kohlenhandlung zu haben. 1951 übernahm Theo Walz (1927-2015) das Geschäft. Das kleine Ladenfester, die Eingangstür und die Stalltür wurden beseitigt und es entstand eine Ladenfront mit großen Schaufenstern. Der Wohnbereich wurde zunächst bis Mitte der 1960er Jahre unverändert belassen.
Im Nachbarhaus ist die angrenzende Bäckerei von Bäckermeister Jakob Zahn (Kirchstr. 13) zu erkennen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Vera Hepting geb. Walz zur Verfügung.
Der Eisenhändler Heinrich Walz hatte 1913 sein Haus am Unteren Rathausplatz verkauft und in seinem neu erworbenen Haus in der Hafnergasse ein neues Geschäft eröffnet. »Heinrich Walz Eisenhandlung« steht über dem schmiedeeisernen Schild, das zwischen Stalltür und Haustür hängt. Ein Schaufenster im eigentlichen Sinn gibt es noch nicht. Die Waren werden in dem kleinen Fenster und auf dem Gehweg vor dem Haus präsentiert. Ausgestellt sind ein Schubkarrenrad, Sensenstiele mit Worb, Antraggabeln für die Heu- und Garbenernte, ein Waschbrett und mehrere Gitterroste.
Wenige Jahre später wir das Haus Walz umgebaut und modernisiert.
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Anita Stephani, Emma Binder und Daniela Scherzinger zur Verfügung.
Eine Dose »Ananas in Stücken« kostet »1,38« DM, wie auf dem Werbeschild rechts neben dem Ladeneingang zu lesen ist. Hans und Maria Kuster betreiben in der Kirchstraße einen Gemischwarenladen, in dem es u.a. frisches Obst und Gemüse gibt. Die Produkte werden vor dem Schaufenster dargeboten. Zeit für ein Schwätzchen mit den Kundinnen ist immer. Die drei Frauen haben miteinander ganz offensichtlich Spaß.
Von links sind Emma Binder geb. Limb (1913-2005), Maria Kuster geb. Häusle (1921-2006) und Hedwig Leitold geb. Wölfle (1912 -1994) zu sehen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Kuster zur Verfügung.
Maria Kuster und eine Verkäuferin stehen im Ladeneingang und schauen hinüber zum Fotografen. Die Kusters betreiben die Kolonialwarenhandlung bereits seit 1905. »Josef Kuster« steht groß über der Ladentür. Hinter den Scheiben der kleinen Fenster sind Waren ausgestellt. Im rechten Fenster sind Packungen des Waschmittels Lux zu erkennen.
Der Kaufmann Josef Kuster (1877-1935) und seine Ehefrau Josefa Kuster geb. Bader (1878-1948) hatten das Geschäft gegründet. Nach ihrem Tod ging es an die nächste Generation: Sohn Hans Kuster (1918-1967) und seine Frau Maria geb. Häusle (1921-2006) führten den Laden weiter. 1972 schließt die Kolonialwarenhandlung ihre Pforten.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Kuster zur Verfügung.
Rosa Henzler übernahm 1948 von Kaufmann Anton Schirmer das »Edeka«-Geschäft. Eine einfach Treppe führt von der Kirchstraße über eine Böschung hinauf zum Kaufladen. Im Vordergrund haben sich Kinder vor dem Brunnen mit der Heiligen Elisabeth als Brunnenfigur aufgestellt.
Während das tradtionsreiche Uhrmachergeschäft Maier (später Lorang) seit einigen Jahren zu existieren aufgehört hat und der Laden seitdem leer steht, wurde die Metzgerei Bank im Nachbarhaus bis in die jüngste Gegenwart weiterbetrieben. Seit 1963 waren der Metzgermeister Karl Bank und seine Ehefrau Hermine geb. Eckert die Eigentümer. Nach dem frühen Tod ihres Mannes stand Hermine Bank (1929-2017) bis ins hohe Alter in ihrem Laden und verkaufte Fleisch- und Wurstwaren.
So präsentiert sich das Uhrengeschäft Maier viele Jahrzehnte lang. Seit dem Umbau 1959 befindet sich im Erdgeschoss eine breite Schaufensterfront. Auf der Markise darüber wird das Warensortiment angepriesen: »Uhren – Schmuck – WMF Erzeugnisse – Kuckuckuhren – Reiseandenken – Kunstgewerbe«. Emilie Albrecht geb. Maier (1922-?) und ihr Ehemann Heinz Albrecht hatten das seit 1919 existierende Geschäft 1962 von der Mutter Luise Maier geb. Manock übernommen und in zweiter Generation fortgeführt.
1991 gehen Emilie und Heinz Albrecht in den Ruhestand. Da sie keine Nachfolger finden können, geben sie das Geschäft nach 72 Jahren auf.
Dieses Foto stellten uns Emilie und Heinz Albrecht zur Verfügung.
Nach dem Tod von Uhrmachermeister Wilhelm Maier 1954 führte zunächst dessen Witwe Luise Maier geb. Manock das Geschäft weiter. 1959 werden die Geschäftsräume modernisiert und breite Schaufenster in die Fassade gebrochen, um die Uhren und den Schmuck der Kundschaft zeitgemäß präsentieren zu können.
Ab 1962 führt die Maier-Tochter Emilie zusammen mit ihrem Ehemann Heinz Albrecht den Familienbetrieb weiter. Die beiden hatten 1958 geheiratet.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise ??? zur Verfügung.
Links im Bild ist die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) zu sehen. Maria Straub, die Tochter von Ernst Straub, heiratete den Bäckermeister Wilhelm Willmann. Die beiden führen die Bäckerei des Vaters weiter. Die Scheunentoreinfahrt ist im Erdgeschoss durch ein Fenster und im ersten Stockwerk durch zwei Fenster ersetzt. Statt der zwei Einzelgauben erstreckt sich über das ganze Dach eine Schleppgaube. Vor dem Haus steht ein Opel Olympia 51.
Daneben ist der Friseursalon von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) mit seiner Tankstelle und das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu erkennen. Auf dem unteren Rathauspatz, der sich im Hintergrund anschließt, fehlt der Demetriusbrunnen, der im Zweiten Weltkrieg zerstört und erst 1954 neu erbaut wurde. Auch auf dem Dach des Mailänder Tores sind die Kriegszerstörungen noch deutlich zu erkennen.