Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Fritz Adrion zur Verfügung.
Der Gipsermeister Fritz Adrion (1897-1971) hatte das Grundstück in der Alenbergstraße 1923 nach dem Großbrand gekauft. Er war mit Rosa Adrion geb. Berger (1898-1973) verheiratet. Sie errichteten auf dem Grundstück ein einstöckiges Wohnhaus mit Werkstatt und Scheune.
Das Foto entstand vermutlich an Fronleichnam, denn die Fassade des Hauses ist mit Tannenreisig dekoriert.
Am 11. August 1748 sind zehn Häuser in der oberen Vorstadt durch einen Blitzschlag abgebrannt (Anniversarienbuch Bd. 2) „Alle haben schönere Häuser bekommen als zuvor.“
Mitte der 1970er Jahre entstand diese Ansicht vom Haus Durst, die von der Ringstraße aus aufgenommen wurde. Wenig später wurde das Gebäude erneut umgebaut und weiter modernisiert. Der Ökonomieteil, der hier noch durch das Scheunentor mit seinem Rundbogen deutlich zu erkennen ist, wurde zu Wohnungen ausgebaut und dazu auch zwei Balkone errichtet. Stalltür und Scheunentor wurden durch Garagentore ersetzt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Konrad Kuster zur Verfügung.
Familie Kuster sitzt in der Stube zu Tisch. Am oberen Tischende sitzt Adolf Kuster (1874-1946), der Kopf der Familie. Der Landwirt amtierte von 1920 bis zu seiner Absetzung 1933 durch die Nationalsozialisten als Bürgermeister. Bis heute trägt das Haus Kuster auf dem Alenberg den Hausnamen »s’Bürgermoasters«.
V.l.n.r.: Agathe Kuster oder Anna Kuster (abgeschnitten), Franz Kuster (1913-1943), Konrad Kuster (1921-?), Adolf Kuster, Maria Kuster geb. Ehrath, Anna Kuster (verh. Schelling 1919-2010).
Kuster wurde 1874 als Sohn des Landwirts Karl Kuster und dessen Ehefrau Karoline geb. Bader geboren. Schon sein Vater war von 1890 bis 1920 Bürgermeister des Baarstädtchens. Adolf Kuster heiratete 1906 Maria geb. Ehrath (1883-1961) aus Seppenhofen. Das Ehepaar bekam mehrere Kinder: Maria (geb. 1907), Franz (1913-1943), Rosa, Agathe (verh. Schmidt), Anna (verh. Schelling, 1919-2010) und Konrad (1921-?).
Beim Großbrand 1921 brannte das Anwesen der Familie auf dem Alenberg ab und wurde danach neu erbaut. Die Absetzung durch die NSDAP-Ortsgruppe im Zuge der »Gleichschaltung« kränkt den gläubigen Katholiken Adolf Kuster Zeit seines Lebens sehr. Ein weiterer schwerer Schicksalsschlag ereilt die Kusters 1943, als ihr Sohn Franz an der Ostfront in der Sowjetunion fällt. Adolf Kuster selbst stirbt am 23. Juli 1946 im Alter von 71 Jahren. Die Witwe des Alt-Bürgermeisters stirbt 1961.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.
Steil fällt die Alenbergstraße in Richtung Städtchen ab. Ein idealer Ort zum Schlittenfahren, zumindest in früheren Zeiten, als kaum Autos fuhren. Das kleine Mädchen sitzt auf seinem Schlitten und ist bereit zum Rodeln.
Im Hintergrund sind die Häuser Himmelseher (Alenbergstr. 12) und Ganter (Alenbergstr. 14) zu sehen. Seit dem Tod des Apothekers Erwin Himmelseher 1949 wohnte darin seine Witwe Sofie Himmelseher geb. Jordan (1881-?). Das Nachbarhaus gehörte dem Blechnermeister Otto Ganter (1881-1960) und seiner Ehefrau Johanna geb. Selb (1875-1962).
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.
Eine Hochzeitsgesellschaft hat sich in der Alenbergstraße vor dem Haus des Blechnermeisters Otto Ganter aufgebaut. In der Mitte steht das Brautpaar Helmut Winkler (1929-2009) und Luise Winkler (geb. Vogelbacher, 1930-2010).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise August Durst zur Verfügung.
1959 war das Haus Nobs an die nächste Generation übertragen worden. Neue Eigentümer waren August Durst und seine Ehefrau Josefa geb. Nobs. Sie bauten das Gebäude um und aus, indem sie es um eine weitere Etage aufstockten. Dadurch erhielt das Gebäude seine – im Vergleich zu den Nachbargebäuden – ungewöhnliche Dachschräge. Der Spalierbaum, der Jahrzehntelang an der Fassade gewachsen war, musste weichen. Die Rundbögen über Haustür und Stalltür wurden begradigt. Die Fensterläden verschwanden.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise August Durst zur Verfügung.
Das Haus Nobs in der Alenbergstraße ist in deshalb eine Besonderheit, da es als einziges Gebäude des Straßenzuges nicht dem Großbrand 1921 zum Opfer fiel. Die Geschichte des Hauses reicht viel weiter zurück. Am Türpfosten steht bis heute die Jahreszahl 1778, wenngleich das Gebäude seitdem mehrfach umgebaut wurde und es heute kaum mehr wiederzuerkennen ist. Auf diesem Foto aus den 1930er Jahren ist das Gebäude, das dem Sägearbeiter Martin Nobs gehörte, noch zweistöckig. Charakteristisch für die Fassade waren vor allem die Rundbögen der Haustür, der Stalltür und des Scheunentores. Familie Nobs steht vor dem Spalierbaum, der an der Mauer hochwächst. Über der Haustür ist die damalige Hausnummer »213« zu entziffern.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Festlich sind die Häuser in der Kirchstraße mit Fahnen und Girlanden geschmückt. Auch am Kirchturm flattert eine Fahne. Es ist Kirchweih. Ein riesiges Kettenkarussell und eine Schiffschaukel sind auf dem Kirchplatz aufgebaut. Auf der Straße sind zwischen dem Karussell und dem Laufbrunnen zwei Materialwagen geparkt. Weit ragt der Misthaufen im Vordergrund in die Straße hinein.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Carola Hannes zur Verfügung.
Dieses Bild ist mit »Malerischer Winkel« beschriftet und zeigt die Kirchstraße, die damals noch Hafnergasse heißt. Der Blick ist so gewählt, dass die Häuserzeilen auf beiden Straßenseiten zu sehen sind. Da es auf der Rückseite der linken Häuserfront im »Eckeret« sehr beengt ist, wird der Straßenraum benutzt um Gerätschaften und Wagen abzustellen und Holz zu lagern. Links ist eine Mähmaschine abgestellt, in der Mitte steht ein Pritschen-Handwagen vor einem Sägebock und einem Stapel Äste.
Die Bewohner sind zum Abstellen und Lagern berechtigt, da die Grundstücksgrenzen mitten in der Straße verlaufen und die Straße nicht im Besitz der Gemeinde ist. Im hinteren Bereich der Straße befinden sich Misthaufen. Deshalb ist bei dem daneben abgestellten Heuwagen im Hintergrund nur eine schmale Durchfahrt. 1929 brennen mehrere Häuser auf der rechten Seite ab.