Bühnenprogramm bei einer Veranstaltung in der Festhalle, ca. 1953-1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

In der Festhalle findet eine Veranstaltung statt, die von einer kleinen Musikband musikalisch umrahmt wird. Auf der Bühne ist ein Gabentisch aufgebaut: Einige Lebensmittel, Haushaltswaren und Küchengeräte sind fein säuberlich aufgestapelt. Im Hintergrund hängt ein Plakat, das für Kaffee der Marke »Spavi« und einen Villinger »Kaffee-Import-Großhandel« wirbt. Links und rechts des Gabentisches sitzen zwei alte Damen mit Blumensträußen, die vom Ansager auf die Bühne gebeten wurden und gerade geehrt werden.

Die Dame links ist die damals älteste Einwohnerin Löffingens: Agnes Jeglitzka geb. Schubert (1871-1956) ist »Heimatvertriebene«. 1946 hatte sie ihre schlesische Heimat verlassen müssen und war nach Jever in Friesland umgesiedelt worden. 1953 war die 82-Jährige mit ihrer Tochter, ihrem Schwiegersohn und ihrer Enkelin nach Löffingen gezogen. 1955 zogen sie nach Neustadt, wo Agnes Jeglitzka ein Jahr später stirbt. »Einen alten Baum verpflanzt man nicht«, meinte der Hausarzt.

Wer weiß, wie die Dame rechts heißt? Sie soll ebenfalls eine »Heimatvertriebene« gewesen sein und viele Kinder gehabt haben.

Standort des Fotografen: 47.882935, 8.347812

Luftbild mit Sägewerk Benz, ca. 1950-1955

Schöning & Co., Lübeck
Stadtarchiv

Der Zweite Weltkrieg, in dessen Verlauf Hunderte ausländische Zwangsarbeiter zur Arbeit in den Holzindustrie-Werken Josef Benz AG gezwungen worden waren, ist vorüber. Die Zerstörungen, die im Frühjahr 1945 bei Fliegerangriffen auf das Städtchen, aber auch auf das Sägewerk entstanden waren, sind beseitigt: Elf Gebäude und Schuppen des Sägewerkes waren vollständig zerstört, weitere sechs schwer und 18 leicht beschädigt worden. Das Bahnhofsgebäude ist zwar noch nicht wieder aufgebaut, aber es geht aufwärts. Die Siedlung »Neue Heimat« in der Haslachstraße ist für Vertriebene und Flüchtlinge gebaut. Die Währungsreform war am 21. Juni 1948 in den drei Westzonen durchgeführt worden und seitdem ist die Deutsche Mark Zahlungsmittel. Das »Wirtschaftswunder« kann also kommen. 

Schön zu erkennen ist auf der Luftaufnahme das Sägewerk, das neben der neugegründeten Wäschefabrik Prause und der neugegründeten Industrie- und Außenhandelsgesellschaft Page der wichtigste Arbeitgeber im Städtchen ist. Etwa 140 Frauen und Männer aus Löffingen und der Umgebung sind Anfang der 1950er Jahre im Sägewerk Benz beschäftigt. Das Werksareal erstreckt sich über ein etwa 10 ha großes Gelände in einem Dreieck zwischen Hohlgasse, Güterstraße und Rötenbacher Straße. 

Blick vom »Ochsenberg« auf das Städtchen mit dem Sägewerk Benz, ca. 1935

Verlag A. Rebholz 

Als Ansichtskarte findet diese Gesamtansicht des Städtchens in den 1930er Jahren Verbreitung. Das Foto wird vom »Ochsenberg« aus aufgenommen. Über Wiesen und Felder wandert der Blick zum Städtchen, das idyllisch in einem sanften Tal liegt.

Die Idylle wird allerdings getrübt: Im Vordergrund ist das Sägewerk Benz zu sehen, das den Großbrand 1928 überstanden hat und wiederaufgebaut ist. Während die meisten Menschen heute mit dem Anblick eines Fabrikschlots mit aufsteigendem schwarzen Qualm vor allem Luftverschmutzung assozieren und das Foto deshalb kaum als geeignetes Werbemittel für das Baarstädtchen verstehen werden, ist dies in der damaligen Zeit anders. Der rauchende Schornstein steht symbolisch für wirtschaftliche Prosperität. Löffingen hat Industrie und damit Arbeitsplätze, hier ist gut leben, lautet die Aussage des Fotos.

Standort des Fotografen: 47.883978, 8.330484

Biologieunterricht am Schulteich der Realschule, 1987

Sammlung Familie Waßmer

Schülerinnen und Schüler der Realschule versammeln sich am Schulteich, der in der Projektwoche ein Jahr zuvor angelegt wurde. Für den Biologieunterricht beobachten sie das Leben im Biotop, Pflanzen und Tiere. Im Hintergrund sind der Kindergarten und die Festhalle zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883565, 8.347122

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Luzia Heiler und Franz Scholz zur Verfügung.

Die Wiesen und Felder im Gewann »Breiten« sind von Schnee bedeckt. Noch stehen hier keine Häuser. Der freie Blick fällt auf die Häuser in der Rötenbacher Straße und in der Seppenhofer Straße, die sich außerhalb des Altstadtrings befinden. Dahinter sind die katholische Pfarrkirche St. Michael und die Häuser des Städtchens zu sehen.

Das Foto entstand in der Mitte der 1920er Jahre. Der Zeitraum lässt sich auf wenige Jahre eingrenzen: Die nach dem Großbrand 1921 wiederaufgebauten Straßenzüge in der Demetriusstraße und der Ringstraße mit ihren charakteristischen Staffelgiebeln stehen bereits. An der »Hasle« ist der Rohbau der Festhalle und Schule, mit dem 1923 begonnen wurde, fertiggestellt. In der Hafnergasse stehen noch die Häuser, die später beim Großbrand 1929 eingeäschert werden.

Standort des Fotografen: 47.881395, 8.340037

»Flugzeugaufnahme von Löffingen«, ca. 1935

Badisch-Pfälzische Flugbetrieb A.G., Mannheim / Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Ein Flugzeug kreist über das Städtchen und ein Luftbild wird aufgenommen. Die »Flugzeugaufnahme« findet als Ansichtskarte Verbreitung. Im Vordergrund ist die heutige Güterstraße zu sehen. Dahinter befindet sich die Bahnlinie und jenseits der Gleise das im Frühjahr 1945 zerstörte Bahnhofsgebäude. Am Ortseingang fallen die beiden Barockhäuser ins Auge: Links das katholische Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10) und rechts das Haus Kaus (Untere Hauptstr. 9a).

Hinter der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist die Hafnergasse (heute Kirchstraße) zu erkennen: Die Häuser auf der rechten Straßenseite wurden nach dem Großbrand 1929 neu erbaut. An der »Hasle« steht bereits das Gebäude der Festhalle und Volksschule. Mit dem Bau wurde 1923 begonnen, aber er konnte erst 1936 eingeweiht werden. Die Außenanlage ist hier noch nicht gestaltet. 

Luftbild vom Städtchen, 1987

Sammlung Familie Waßmer

Mitte der 1980er Jahre entsteht diese Luftaufnahme des Städtchens. Schön zu erkennen ist der Altstadtring mit dem Rathaus in der Mitte. Die katholische Pfarrkirche St. Michael steht außerhalb des mittelalterlichen Mauerrings. Im Hintergrund ist die Grund- und Hauptschule sowie das Realschulgebäude zu erkennen, das gerade eingerüstet und saniert wird. Am rechten Bildrand ist die evangelische Kirche zu sehen. Der Blick geht weiter in Richtung »Schlempental« mit der Firma »Studer Revox«.

Preismaskenball in der Festhalle, Fasnacht 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

In der Festhalle ist ein großer Laufsteg aufgebaut. Es findet aber keine Modeschau statt, sondern ein »Preismaskenball«, so lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht.

Ein Mann im Anzug, mit Sonnenbrille und Strohhut, fährt gerade auf einem viel zu kleinen Kinderrad, das unter seiner Last zusammenzubrechen droht, über den Steg. Der Fasnachtsnarr ist Arno Adrion (geb. 1924). Im zivilen Leben ist er Schuhmachermeister von Beruf und betreibt bei der Kirche ein Schuhgeschäft.

Ihm dicht auf den Fersen folgt Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005). Sie hat einen großen Regenschirm aufgespannt.

Standort des Fotografen: 47.882900, 8.347843

Einzug der Laternenbrüder und Hansele in die Festhalle, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Bei einer Fasnachtsveranstaltung in der Festhalle ziehen die Laternenbrüder und die Hansele ein.

V.r.nl.: ?, Josef Benitz sen., Sattlermeister Ernst Krauss, ?

Standort des Fotografen: 47.882931, 8.347890

Feuerwehrmänner mit Bürgermeister Andris, ca. 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lore Sibold zur Verfügung.

1938 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 75. Gründungsjubiläum. Anlässlich der Feierlichkeiten versammelte man sich auf der Treppe vor der Festhalle zu einem Gruppenfoto. In der ersten Reihe steht Bürgermeister Heinrich Andris.

Standort des Fotografen: 47.882983, 8.347683

Ausschnitt: Blick von der »Breiten« zur Schule, ca. 1930-1935

Stadtarchiv

Dort, wo seit den 1960er Jahren Mehrfamilienhäuser in der Hebelstraße und Conradin-Kreutzer-Straße stehen, befinden sich auf diesem Foto nur Wiesen. Am unteren Bildrand sind gerade Landwirte mit Mähen und dem Einbringen der Heuernte beschäftigt. Da der Vordergrund noch nicht zugebaut ist, wandert der Blick von der »Breiten« in Richtung der Häuser in der Seppenhofer Straße und im heutigen Pfarrweg.

Doch das Städtchen ist bereits im Begriff, sich auch jenseits der Bahnlinie mit Neubauten auszubreiten: In der Bonndorfer Straße steht schon das um 1930 erbaute Haus von Postschaffner Karl Kuster (1886-1963) und seiner Ehefrau Mathilde geb. Hutzler (1893-1960).

Vor der »Hasle« ist das Schulhaus und die Festhalle zu sehen. Der Gebäudekomplex ist weitgehend fertiggestellt, aber noch nicht verputzt und eingeweiht. Daneben thront oben am Berg die neu gebaute Pension »Schönblick« (Stadionstr. 6). Sie wird in den 1930er und 40er Jahren von Ernst Wurster betrieben. 

Das Foto ist Ausschnitt aus einer Gesamtansicht des Städtchens.

Standort des Fotografen: 47.881353, 8.340342

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1928

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von den Ausläufern des Reichberges entsteht diese Aufnahme auf das Städtchen. Im Vordergrund sind die beiden in den 1920er Jahren errichteten Villen der Holzindustriewerke Josef Benz AG zu sehen. Dahinter schließen sich die Häuser in der Seppenhofer Straße mit dem Krankenhaus an. Der Blick wandert über die »Bittenwiesen« in Richtung Hasle. Der fertiggestellte Rohbau des Schulgebäudes und der Festhalle grüßt aus der Ferne. Aufgrund der Inflation und der Weltwirtschaftskrise zieht sich der Bau von 1923 bis zur Eröffnung im August 1936 hin.

Standort des Fotografen: 47.879250, 8.344316